Wir Kinder aus Bullerbü 1 - Astrid Lindgren - E-Book

Wir Kinder aus Bullerbü 1 E-Book

Astrid Lindgren

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Beschreibung

In Bullerbü zu leben ist das Allerschönste auf der Welt, findet Lisa. Im ganzen Dorf gibt es nur drei Höfe, und Lisa, Lasse, Bosse, Inga, Britta und Ole spielen von früh bis spät. Die besten Tage sind natürlich, wenn Weihnachten ist und man Geburtstag hat. Aber auch sonst ist immer was los. Auf dem Heuboden schlafen, sich verkleiden, Großvater vorlesen und Hütten bauen macht in Bullerbü riesigen Spaß. Ein Schatz für jedes Kinderzimmer: die Neuausgabe von Astrid Lindgrens Kinderidylle, mit hinreißenden Bildern der Illustratorin der neuen Pippi-Langstrumpf-Ausgaben. Noch nie war es so schön in Bullerbü! Astrid Lindgrens berühmter Kinderklassiker mit farbigen Bildern von Katrin Engelking.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Über dieses Buch

In Bullerbü zu leben, ist das Allerschönste auf der Welt, findet Lisa. Im ganzen Dorf gibt es nur drei Höfe, und Lisa, Lasse, Bosse, Inga, Britta und Ole spielen von früh bis spät. Die besten Tage sind natürlich, wenn Weihnachten ist und wenn man Geburtstag hat. Aber auch sonst ist immer was los: auf dem Heuboden schlafen, sich verkleiden, Großvater vorlesen und Hütten bauen macht in Bullerbü riesigen Spaß.

Wir Kinder aus Bullerbü

Ich heiße Lisa. Ich bin ein Mädchen. Das hört man übrigens auch am Namen. Ich bin sieben Jahre alt und werde bald acht.

Manchmal sagt Mama: »Du bist ja mein großes Mädchen, du kannst mir also heute beim Abwaschen helfen.«

Und manchmal sagen Lasse und Bosse: »Kleine Mädchen dürfen nicht mit uns Indianer spielen. Du bist zu klein.«

Daher weiß ich nicht, ob ich eigentlich groß oder klein bin. Wenn die einen finden, dass man groß ist, und andere, dass man klein ist, so ist man vielleicht gerade richtig.

Lasse und Bosse sind meine Brüder. Lasse ist neun Jahre alt und Bosse acht. Lasse ist mächtig stark und kann viel schneller rennen als ich. Aber ich kann genauso schnell rennen wie Bosse.

Manchmal, wenn Lasse und Bosse mich nicht dabeihaben wollen, hält Lasse mich fest, während Bosse ein Stück läuft, damit er einen Vorsprung bekommt. Dann lässt Lasse mich los und rennt mir ganz einfach davon.

Ich habe keine Schwester. Das ist schade. Jungen sind so anstrengend.

Wir wohnen auf einem Hof, der Mittelhof heißt. Er heißt so, weil er zwischen zwei anderen Höfen liegt. Die anderen Höfe heißen Nordhof und Südhof. Alle drei Höfe liegen in einer Reihe. Sie sehen so aus:

In Wirklichkeit sind sie nicht genau so, wie ich sie hier zeichne, aber das liegt daran, dass ich nicht so gut zeichnen kann.

Auf dem Südhof wohnt ein Junge, der heißt Ole. Er hat gar keine Geschwister. Aber er spielt mit Lasse und Bosse. Er ist acht Jahre alt und kann auch schnell rennen.

Aber auf dem Nordhof wohnen Mädchen. Zwei Mädchen. Ein Glück, dass sie nicht auch Jungen sind!

Sie heißen Britta und Inga. Britta ist neun Jahre alt, und Inga ist genauso alt wie ich. Ich mag sie beide gleich gern. Nein, vielleicht mag ich Inga ein ganz klein bisschen lieber als Britta.

Mehr Kinder gibt es nicht in Bullerbü. So heißt nämlich das Dorf. Es ist ein sehr kleines Dorf. Da sind nur die drei Höfe: der Nordhof, der Mittelhof und der Südhof. Und nur sechs Kinder: Lasse und Bosse und ich und Ole und Britta und Inga.

Brüder sind anstrengend

Früher wohnten Lasse, Bosse und ich zusammen in einem Zimmer. Es war das rechte Giebelzimmer, das neben der Rumpelkammer liegt. Jetzt wohne ich in dem linken Giebelzimmer, das früher Großmutter gehörte. Aber davon will ich später erzählen.

Manchmal ist es sehr schön, im selben Zimmer zu schlafen wie die Brüder. Aber nur manchmal. Es war schön, wenn wir abends im Bett lagen und uns Spukgeschichten erzählten. Aber es war auch unheimlich. Lasse weiß so schreckliche Spukgeschichten, dass ich lange, lange hinterher den Kopf unter das Deckbett stecken musste.

Bosse kann keine Spukgeschichten erzählen. Er kann nur von all den Abenteuern reden, die er erleben will, wenn er groß ist. Dann fährt er nach Amerika, wo die Indianer wohnen, und wird Indianerhäuptling.

Eines Abends, als Lasse so eine gräuliche Spukgeschichte von einem Gespenst erzählt hatte, das in einem Haus umging und alle Möbel umstellte, hatte ich solche Angst, dass ich dachte, ich würde sterben. Es war schon beinah ganz dunkel im Zimmer, und mein Bett stand weit entfernt von Lasses und Bosses Bett.

Und plötzlich begann ein Stuhl hin und her zu rutschen. Ich dachte, das Gespenst wäre in unser Haus gekommen und stellte die Möbel um, und da schrie ich, so laut ich konnte. Gleich darauf hörte ich Lasse und Bosse in ihren Betten kichern. Und da hatten sie doch einen Bindfaden am Stuhl festgebunden und lagen jeder in seinem Bett und zogen an dem Bindfaden, dass der Stuhl hüpfte! Das sah ihnen ähnlich. Zuerst wurde ich furchtbar wütend, aber dann musste ich doch lachen.

Wenn man mit seinen Brüdern im selben Zimmer wohnt und die Brüder größer sind als man selbst, darf man auch nie etwas bestimmen.

Immer bestimmte Lasse, wann abends das Licht ausgemacht werden sollte. Wenn ich noch Bilder in einem Buch angucken wollte, verlangte Lasse, dass wir das Licht ausmachten und Spukgeschichten erzählten. Wenn ich müde war und schlafen wollte, wollten Lasse und Bosse lieber Bilderlotto spielen. Lasse kann in seinem Bett liegen und das Licht ausmachen, wann er will, denn er hat an dem Schalter, an dem man dreht, wenn man das Licht ausmacht, eine Pappscheibe befestigt, und an der Pappscheibe ist eine Schnur, die zu seinem Bett führt. Es ist eine sehr merkwürdige Einrichtung, aber ich kann sie nicht richtig beschreiben. Denn ich will ja nicht Drehrumdiebolzen-Ingenieur werden, wenn ich groß bin. Aber Lasse will das werden, sagt er. Ich weiß nicht, was ein Drehrumdiebolzen-Ingenieur ist, aber Lasse sagt, man muss Pappscheiben an Lichtschaltern anbringen können, wenn man so etwas Feines werden will.

Bosse will Indianerhäuptling werden. Das hat er jedenfalls früher gesagt. Neulich hörte ich ihn jedoch sagen, dass er Lokomotivführer werden will. Vielleicht hat er es sich anders überlegt.

Ich weiß nicht recht, was ich werden will. Vielleicht eine Mama. Denn ich mag ganz kleine Kinder so gern. Ich habe sieben Puppen, deren Mama ich bin. Aber es wird nicht lange dauern, bis ich zu groß bin, um mit Puppen zu spielen. Oh, wie langweilig muss es sein, wenn man groß ist!

Meine schönste Puppe heißt Bella. Sie hat blaue Augen und blondes, lockiges Haar. Sie schläft in einem Puppenbett mit rosa Kissen und rosa Laken, die Mama genäht hat. Als ich Bella einmal aus dem Bett nehmen wollte, hatte sie einen Schnurrbart und einen Backenbart. Lasse und Bosse hatten ihr den Bart mit einem Stück Holzkohle gemalt. Ich bin froh, dass ich jetzt nicht mehr mit ihnen in einem Zimmer wohne.

Wenn man in Lasses und Bosses Zimmer aus dem Fenster guckt, kann man genau in Oles Zimmer hineinsehen. Er wohnt auch in einem Giebelzimmer, und der Mittelhof und der Südhof liegen schrecklich dicht beieinander. Es sieht aus, als ob die Häuser sich gegenseitig schubsen, sagt Papa. Er meint, die Leute, die sie einmal gebaut haben, hätten etwas mehr Raum dazwischen lassen können. Aber das finden Lasse, Bosse und Ole nicht. Sie finden es gut so, wie es ist.

Zwischen dem Mittelhof und dem Südhof ist ein Zaun. Mitten im Zaun wächst ein großer Baum. Es ist eine Linde, sagt Papa. Die Linde streckt ihre Zweige bis zu Lasses und Bosses Fenster und auch bis zu Oles Fenster.

Wenn Lasse und Bosse und Ole sich besuchen wollen, klettern sie nur durch die Linde. Das geht viel schneller, als wenn sie die Treppe hinunterlaufen, durch die Gartenpforte hinaus, zur nächsten Gartenpforte hinein und die Treppe hinauf.

Einmal hatten unser Papa und Oles Papa beschlossen, die Linde zu fällen, weil es in den Zimmern so dunkel war. Aber da machten Lasse, Bosse und Ole so ein Theater, dass die Linde stehen bleiben durfte. Und so blieb sie stehen. Und da steht sie heute noch.