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Zum Glück, vor allem natürlich für den Wolf, setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass der Wolf keine Gefahr für den Menschen oder seine Landwirtschaft darstellt; vielmehr wird der Wolf im Rahmen der Naturschutzbemühungen als ein willkommener Bestandteil der Tierwelt gesehen. In Europa ist der Wolf gleich dreifach geschützt. Einmal durch das Washingtoner Artenschutzabkommen. Was es sonst noch Wissenswertes über den Wolf zu erfahren gibt, lesen Sie in diesem ebook.
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Seitenzahl: 23
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Thomas Meinen
Wölfe
Ein Plädoyer für Isegrim
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Ein Plädoyer für Isegrim
Gnadenlose Verfolgung
Der Wolf kommt zurück
Der Körperbau
Unterschiede zwischen Wolf und Hund
Das Rudel
Wissenschaftliche Beobachtungen
Mythen und Märchen
Der Wolf in der Antike
Märchen der Brüder Grimm
Interview mit Wildbiologin Dr. Marion Ebel, Hanau
Impressum neobooks
Der Wolf, lateinisch: Canis lupus, lebt und jagt im Rudel. Je nach Verbreitungsgebiet im Norden vor allem Elche, Rentiere und verschiedene Hirscharten. Weiter südlich stehen auch Wildschwein und in Gebirgen Wildschafe und Steinböcke auf seiner Speisekarte. Kleinere Säuger wie Hasen, Kaninchen und Mäuse verschmähen Wölfe aber auch nicht. Und ist die Nahrung mal knapp, fressen sie auch Aas oder Abfälle. In der Nähe des Menschen schlagen sie gelegentlich auch Schafe oder junge Rinder, und sogar Haushunde und -katzen.
Gerade diese Nähe zum Menschen wurde dem Wolf aber zum Verhängnis. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir es waren, die ihm im wahrsten Sinn des Wortes auf den Pelz gerückt sind. Ein Wolfsrudel beansprucht nämlich sehr viel Raum. Zwar hängt die Reviergröße eines Rudels in erster Linie vom Nahrungsangebot ab. Im Schnitt aber haben die Rudel Reviere von mindestens 120 bis 200 Quadratkilometern, manchmal können es sogar 350 Quadratkilometer sein. Weil der Mensch sich aber immer weiter ausgebreitet hat, blieb für den Wolf einfach kein Platz mehr. Neben dem Verlust an Wäldern, hat auch die Jagd des Menschen auf Beutetiere des Wolfes, wie den Rothirsch, dazu geführt, dass er die wachsenden Nutztierherden angefallen hat. Deshalb wurden Wölfe, wie Luchse und Braunbären übrigens auch, als gefährliche Räuber abgestempelt und gnadenlos verfolgt.
Dabei hielten die Menschen noch bis ins 19. Jahrhundert hinein ihre Nutztiere auf so genannten Waldweiden. Also in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wolf, quasi in dessen Vorratskammer. Dort ließen sie ihre Rinder, Schafe, Schweine und Pferde frei herumlaufen. Zwangsläufig musste es dabei zu Begegnungen zwischen Wölfen und den weidenden Haustieren kommen, natürlich mit dem Ergebnis, dass das eine oder andere Nutztier dran glauben musste. Für einen armen Bauern zugegeben ein herber Verlust. Berichte und Geschichten über förmliche „Wolfsplagen“ und Angriffe sogar auf Menschen häuften sich. Schon 1197 wird von einer „Wolfsplage“ an der Mosel berichtetet, die angeblich mehrere menschliche Opfer gefordert hatte. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts, also zu einer Zeit, als Wölfe in Mitteleuropa schon weitgehend ausgerottet waren, wurde aus dem rheinland-pfälzischen Kottenheim eine „Wolfsplage“ gemeldet.