Wolkenflug - Werner Gärtner - E-Book

Wolkenflug E-Book

Werner Gärtner

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Beschreibung

Wolkenflug Dieses Buch beinhaltet Gedichte, die den weiten Bereich von fantastisch über etwas schräg bis hin zu besinnlich- philosophisch umfassen. Ihre Anordnung in diesem Band ist zufällig oder unterliegt gestalterischen Kriterien. Sie sind, wie auch die Bilder, nicht an ein Genre gebunden, sondern entstanden so, wie sie gerade in den Sinn kamen, oft wenig realitätsbezogen. Gedichte können geheimnisvoll sein. Dann, wenn sie eine verdeckte Projektion der Gedanken des Verfassers aufweisen. In den Versen erscheinen Andeutungen, Metaphern, Allegorien, auch Rätsel. Beim Schreiben schwebt die Phantasie über dem Text, dringt in Reim und Metrik und erlaubt dem, der liest, sie darin zu spüren und sie sich für einen Augenblick zu eigen zu machen. Sie kann so den Käfig verlassen, in dem wir sie so oft gefangen halten.

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Seitenzahl: 148

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Widmung

Dieses Buch ist, wie mein erster Gedichtband „Na so was! Gedichte!“, meiner lieben Frau Heidrun gewidmet. Als Freundin der Schönen Künste liebt sie die freie Modellierung keramischer Objekte, malt Aquarelle und hat ein ausgeprägtes Interesse an der Literatur.

Einige ihrer Werke sind in diesem Buch abgebildet.

Inhalt

Zum Lesen von Gedichten

Was ist das Schöne?

Sommer

Magst Du Lyrik?

Eine Frau aus Süd- Sizilien

Die Schöne in des Gartens Grün

Warten auf den Kuss der Musen

Der wertvolle Kittel

Das Fehlen der Zeit

Zwei Giraffen in den Wolken

Ein überraschender Besuch

Das Geld des Poeten

Die Moral

Philosophische Gedanken

Das Vermögen eines Buches

Der Wildschweinüberfall

Die kreative Töpferin

Die Flucht der Wörter

Sprüche

Im Biergarten

Der Unentschlossene

Ein munteres Treiben

Drei Papageien

Ein Schiff läuft auf ein Riff

Was in der Zeitung steht, ist bald verweht

Über den Schwindel, genannt Fake

Frau Bödas neues Kleid

Faszination Buch

Ein Schneemann

Die Mücke auf der Brücke

Eine Frau und ihr Hund

Bonbons

Der ferne Stern

Hurtigsusens Flug zum Brocken

Im Fahrstuhl

Affe, Mensch, die Fasnacht und die Wirklichkeit

Schätze in der Vorstellung

Ein großer Bolz im tiefen Holz

Wie isst das Tier, wie isst der Mensch?

Lass schweifen deine Fantasie

Vom Wert der Nüsse

Dem Ingenieur ist nichts zu schwör

Das Huhn von Heidenung

Der Angriff der Schlangen

Ein Traum verlässt den Kopf

Der üble Wind

Die Gretel auf dem Popocatépetl

Andere Zeiten

Die Fußzehen

Fortuna sei Dir wohlgesonnen

Im Lande Bongo

Bauernregeln

Die lebensfrohe Kathrin

Auf einem Steg über dem Wasser

Der Laubenweg

Gedicht zur Ehe, ein Ausschnitt aus derselben

Wie kommt Kultur zu den Barbaren?

Ein Forscher forscht am Meeresstrand

Eine Sutra am Brahmaputra

Trägst du ‘nen Amboss mit dir rum?

Vom Mongolen Kublai Khan

Das Treibholz

Das Artefakt

Gespräch mit einem Rabulisten

Der Galeriebesuch

Kritik zu üben ist beliebt

Die Verschwörungsmythiker

Wie kann man unsinniges Denken kurieren?

Ein kleiner Frosch besiegt die Schlange

Der Pirat Ohneohr

Sprüche

Der gute Rutsch ins neue Jahr

Zur heutigen Feier

Wein und Lesen

Wir trinken gerne Euren Wein

Das Mittelmeer war einmal leer

Vom Halbieren des unendlich Großen

Ein Naseweis

Böse Schnecke

Manch Tier verehrt das Reine und das Schöne

Der Großwesir trinkt gerne Bier

Ein Nimmersatt im Kattegat

Der große Fluss

Vom Lachen und vom Lächeln

Vom Denken mit Farbe

Auszeit

Zum Geburtstag alles Gute

Das Wort als Projektil

Das Licht und das Dunkel

Ermunterung in widrigen Zeiten

Lebensanalyse eines Wurms

Ein Bad im Ganges

Weise nach der Reise

Imhoteps Geheimnis oder Die verrückte Pyramide

Des Wassers Spiegel

Kritiker und Kritikaster

Seidene Fäden

Zwei Frauen saßen auf der Bank

Über die Arbeit

Ein Luftikus auf dem Elburus

Über die Farben

Der Archäologe Lukas Mohlen

Der Käfer und der Specht

Der Sündenbock

Aus einem Y wird ein Xylophon

Chili con Carne

Pfeffer, Salz

Ein smarter Mann aus Mannheim

Der Qualmer

Der Tatzelwurm, der kleine Drache

Ein Leguan fährt Eisenbahn

Ein Vampir und wir

Über die Sicherheit

Es werde Licht

Das Labyrinth des Minotauros

Vom sicheren Wissen

Wen man liebt, von ihm zu scheiden

Der Mensch im Labyrinth

Sprüche

Ein Krake sucht ein Wirtshaus auf

Eine Frage, ganz bescheiden

Die Osterhasen

Schwarzwälder Kirsch, die edle Torte

Wolfsverhalten

Der Gruß der Katze

Die Bedeutung des Kaffeesatzes

Der Augenblick

Das Alphorn und der Alphornbläser

Der Theophil in Afrika

Wer misst die Zeit für uns?

Schwierige Entscheidung und Zufall

Der betrunkene Rabe

Schnurzel, Knurzel auf der Wurzel

Ach wie schön ist der Belcanto

Der Recke Giselher

Die Wanderung auf den Berg

Am Meer

Vom Zirpen der Grillen

Herbst

Ein Treffen mit den Schönen

Was führt zusammen?

Wo blieb die Zeit?

Was ist das?

Was ist der Mensch nun für ein Tier?

Ein Sumerer, Bierverehrer

Der Mann auf dem Mond

Das WasWoWann

Der Menschen Meinung

Fußball und Mücken

Einsam bin ich, ganz alleine

Man sieht sich in Timbuktu

Ein Alien im Garten

Der langweilige Dschungel

Zur Problemlösung

Ein Känguru auf Oahu

Gedanken zum Weihnachtsfest

Winter

Weihnachtszeit

Das Nordlicht

Über die Sterngläubigen

Frühling

Zu den Ideologen

Das Spiel mit Worten

Sprüche

Ein Gläschen Sekt im Garten

Ein Mensch im Gras

Die Pusteblume

Schreiben, um Distanz zu schaffen

Ein Dichter ist stets sehr gerührt,...

Nachwort des Autors

Über den Autor

Vorwort

Dieses Buch beinhaltet Gedichte, die den weiten Bereich von fantastisch über etwas schräg bis hin zu besinnlich- philosophisch umfassen. Ihre Anordnung in diesem Band ist zufällig oder unterliegt gestalterischen Kriterien. Meine Gedichte sind, wie auch meine Bilder (eine weitere Liebhaberei ist das Malen), nicht an ein Genre gebunden, sondern entstehen so, wie sie gerade in den Sinn kommen, oft wenig realitätsbezogen. Gedichte können geheimnisvoll sein. Dann, wenn sie eine verdeckte Projektion der Gedanken des Verfassers aufweisen. In den Versen erscheinen Andeutungen, Metaphern, Allegorien, auch Rätsel. Beim Schreiben schwebt die Phantasie über dem Text, dringt in Reim und Metrik und erlaubt dem, der liest, sie darin zu spüren und sie sich für einen Augenblick zu eigen zu machen. Sie kann so den Käfig verlassen, in dem wir sie so oft gefangen halten.

Noch ein paar Worte zu Gedichten und deren Form. Ich bevorzuge Reimgedichte. Jedoch nicht generell, auch die Prosaform kommt vor. Reimgedichte sind Gedichte, die eine sich reimende Strophenstruktur zeigen. Die einzelnen Verszeilen einer Strophe entfalten beim Lesen, beim Rezitieren durch Hebungen und Senkungen bei der Betonung der Silben ihren Rhythmus. Denn Gedichte sind Klanggebilde. Da man die antiken Versformen zu den Klängen der Lyra vortrug, bezeichnet man diese Gattung der Literatur als Lyrik.

Die in dieses Buch eingestreuten Bilder dienen der gestalterischen Auflockerung. Sie haben, bis auf einige Zeichnungen, keinen Bezug zum jeweiligen Text.

Zum Schluss eine Bemerkung zum Schreiben selbst. Es ist eine erstaunliche und grandiose Erfindung der Menschheit, Gedanken in graphischen Zeichen zu verschlüsseln! Buchstaben, Wörter, Texte, die abstrakten Repräsentanten unserer Gedanken, können auf dem Papier oder in Bits und Bytes ruhen und beim Lesen auch nach Zeiten wieder lebendig werden!

Werner Gärtner

Drei Kraniche bringen eine Rose

(Acryl auf Leinwand, 120cm x 150cm)

Zum Lesen von Gedichten

Um das Bewusstsein zu erweitern,

um sich auch selber zu erheitern,

von Tages Mühen zu genesen,

soll man doch mal Gedichte lesen!

Gedichte, das ist klar zu sagen,

soll man nur lesen mit Behagen.

Sie führen in Gedankenweiten,

die Freude dem Gemüt bereiten!

Doch wem Gedichte sich verschließen,

der soll die Phantasie begrüßen.

Verse, die verschlossen waren,

werden sich nun offenbaren!

Was ist das Schöne?

Lauter Fragen, keine Antwort!

In der Kunst, oft unbewusst,

frönt man dem Schönen, dies mit Lust.

Was wird dabei als schön empfunden,

woran ist Schönheit denn gebunden?

Ist’s eines Bildes Gold’ner Schnitt,

der Schönheit bringt und sie vertritt?

Gibt es denn hierbei eine Norm

bei Proportionen, Farb und Form?

Bei einem Vers das richt’ge Wort,

das sich gern fügt zum rechten Ort?

Die Metrik, die den Vers berührt,

ihn so zur Schönheit dirigiert?

Zeigt’s die Musik, wenn sie verführt

und im Gemüt die Saiten rührt?

Meist wird die als sehr schön empfunden,

führt in Gefilde, die verwunschen,

führt auch bisweilen zur Ekstase,

man ist entrückt in hohem Maße.

Ist’s möglich nun nach solchen Fragen,

zum Schönen trefflich was zu sagen?

Es ist und bleibt wohl doch verhüllt,

zur Offenbarung nicht gewillt.

Man kann sein Wesen kaum erkennen,

man kann es nur beim Namen nennen!

Die Frage, die sich zudem stellt:

wie kam das Schöne in die Welt?

Wann wurde Schönheit denn geboren?

Wer hat zum Sein sie auserkoren?

War Schönheit denn schon lange da,

bevor der Mensch sie erstmals sah?

Gab es sie schon um ihretwillen,

verbarg sie sich da nur im Stillen?

Kam sie aus der Unendlichkeit

und geht zurück nach ihrer Zeit?

Die klare Antwort ist wohl fern,

auch wenn man hörte sie so gern!

Sommer

Magst Du Lyrik?

Wenn ein Mensch mal Lyrik liest,

kann’s sein, dass er das gar genießt!

Ein jeder kann sich selbst mal fragen,

ob ihm denn Reime etwas sagen,

ob ihr Inhalt, Wahl der Worte

sind ihm eine schöne Pforte,

durch die er geht, wann’s ihm beliebt,

sich in der Verse Welt begibt.

Eine Frau aus Süd- Sizilien

Eine Frau aus Süd- Sizilien

blickt im Hof auf ihre Pinien,

gewahrt die Zierde der Glyzinien,

den reichen Schmuck der Bougainvillien,

erfreut sich an der Pracht der Lilien,

an Wuchs und Färbung der Petunien,

am Farbenschön all der Geranien.

Sie fühlt sich hier wie in Arkadien

und singt begeistert schöne Arien.

Die Schöne in des Gartens Grün

Eine Schöne, die im Grünen

sich gern ergeht, verzaubern lässt,

kann gar mit den Blumen fühlen,

hält sich an deren Schönheit fest.

An deren Farben, der Gestalt,

da findet ihre Seele Halt.

Sie hegt sie gern und immer sorgsam,

sie sind für sie der wahre Balsam.

So manche Blum, kurioserweis‘,

gedeihet nur auf ihr Geheiß.

So emsig wie der Flug der Bienen

pflegt sie des Gartens schöne Lilien.

Der Pelargonien Wohlgeruch

will sie verlocken zum Besuch.

Dahlien, Malven, Rosen,

die mag sie gern liebkosen.

In ihrer Aura, ihrer Nähe,

man deren Schönheit richtig sähe,

so flüstern es die Gartengeister,

der Gärten Genien, ihre Meister.

Was grünt und blüht ist ihr nicht schnurz,

gern mag sie es, bis an die Wurz.

Des Apfelbaumes Blätterwald

freut sich auf ihren Aufenthalt.

Am Teich die stille Schönheit blüht,

wenn sie sich zu ihm hinbemüht.

Ihr ist der Garten Teil des Seins,

die Schöne fühlt sich mit ihm eins.

Warten auf den Kuss der Musen

Wenn du erwartest sehr die Musen,

auf dass sie innigst mit dir schmusen,

so werden sie dir kaum erscheinen,

meist werden sie den Wunsch verneinen.

Wenn du die Musen mal vergisst,

wirst du von ihnen gern geküsst!

Der wertvolle Kittel

Ein Mensch, der hängte seinen Kittel

mitsamt dem Stand und seinem Titel

an einen Haken an der Wand,

er sagte tschüss und er verschwand.

Das Fehlen der Zeit

Ja, es könnte mal passieren,

dass einmal gar nichts mehr passiert!

Welt und Welten dann gefrieren

weil so im Flug die Zeit gefriert.

Jeder kann den Zeitpfeil spüren,

doch niemand dessen Stillstand spürt.

Wenn Dinge ihre Zeit verlieren,

ihr Sein sich damit selbst verliert.

Was lebt, hört auf zu existieren,

weil Wandel nicht mehr existiert.

Die Zeit will uns oft irritieren,

ihr Fehlen niemand irritiert.

Zwei Giraffen in den Wolken

Nächtens flogen zwei Giraffen

zu den Wolken, um zu lachen.

Damit man's unten nicht mehr hört,

weil das des Nachts ja ziemlich stört!

Ein überraschender Besuch

Ein fesches Paar stand vor der Tür,

die Mayers fragten, wer seid ihr!

Da sagten beide an der Tür,

ja seht ihr nicht, wir sind doch wir!

Gestern noch sind wir gesessen

im Kakadu, habt ihr’s vergessen?

Schwer geladen hatten wir,

doch wohl am allermeisten ihr!

Da standen sie nun alle vier,

bedeppert da an Mayers Tür.

Das Geld des Poeten

Das viele Geld eines Poeten

ging neulich an der Börse flöten.

Es war Onkel Peters Erbe,

der, damit es nicht verderbe,

vermachte diese Menge Zaster

an einen mit sehr wenig Laster,

an den Poeten Eberhard

und seine Frau, der Hildegard.

Der Eberhard war grundsolide

und meistens war er auch liquide.

Zuweilen sah er in der Presse

Linien, die von Interesse,

bemerkenswerte kleine Skizzen,

versehen mit gezackten Spitzen,

weil diese zeigen, wie das Geld

sich schnell vermehrt und sich verhält,

als sei ein Magier da am Werke,

der ihm verliehe diese Stärke.

Der Eberhard ließ sich beraten,

er sah Papiere voller Daten,

zum Aktienkauf hat man geraten,

er roch nun einen saft‘gen Braten.

Nachdem der Handel war beschlossen,

hat er zu Hause ihn begossen.

Doch auch die beste Zauberei

birgt in sich, dass sie mal vorbei.

Es war an einem schönen Morgen,

der Eberhard sah es mit Sorgen,

als diese Kurven, ihr Verhalten,

ihm ließen den Kaffee erkalten.

Denn all das Geld, das war nun futsch,

war plötzlich weg, in einem Rutsch

war es im Orkus just verschwunden,

die Zocker leckten sich die Wunden.

Die Hildegard ging Eberhard

nun gar nicht mehr um dessen Bart.

Sie hatte eine Wahl der Worte,

die war von der üblen Sorte.

Doch bei gestandenen Poeten

ist hierbei Mitleid nicht vonnöten.

Wenn’s denen geht nur um Moneten,

dann schlucken sie halt solche Kröten.

Der Eberhard fing an zu dichten,

die Hildegard, die wollte flüchten.

Denn dieser schrieb nun ein Gedicht,

wie Börse geht und wie sie nicht.

Die Moral

Manch Zeitgenossen plagt die Frage,

wie man Moral denn definiert.

Ihr Irrlicht, so ist oft die Klage,

bewirke, dass an Wert verliere,

was hehr sei, was sei niemals vage,

was einen Menschen doch auch ziere!

Und öfter sitze sie im Nebel,

im Munde stecke ihr ein Knebel.

Auch sei sie dort, weil oft penibel

und damit halt zu unsensibel.

Philosophische Gedanken

Es sitzt da ein Philosophus

mit folgendem Gedankenfluss:

Ob dieser Tisch, den man hier sieht,

beim Wegseh‘n diesem Ort entflieht?

Ist in dem Zimmer noch ‘ne Maus,

bleibt noch was da, bis sie ist raus?

Verschwindet dieser Raum dann doch,

wenn diese Maus geht in ihr Loch?

Erscheint das Zimmer immer dann,

wenn ich’s betrete ab und an?

Ist was ich sehe konstruiert?

Ist es mein Kopf, der dies gebiert?

Ist da vor solcher Vorstellung

ein Etwas, was Voraussetzung?

Ein Etwas, das hat Wesenheit,

was man erdenkt als Wirklichkeit?

So scheint es wohl und man versteht

die Anschauung, wie sie entsteht,

durch die Vernunft, durch den Verstand,

und das, was uns ist schon bekannt.

Die Phänomene der Natur

erscheinen als die Signatur,

der ihr eigenen Gesetze,

eingebettet in die Netze,

verborg‘ner Regeln und Strukturen,

zu sehen nur als deren Spuren.

Mit Logik sind sie zu ergründen,

soll Denken in Erfolg denn münden.

Doch wie mit Logik etwas finden,

es der Natur auch zu entwinden?

Dem Geiste eigen und verbindlich,

es schärft das Denken äußerst gründlich,

ist eine Sicht auf Wirklichkeit,

die dann auch bringt Gemeinsamkeit.

Es sind Konstrukte, es sind Zeichen,

die manchmal einem Wunder gleichen.

Durch mathematisches Gespür

kann öffnen sich so manche Tür.

Die Theorie fragt sehr abstrakt,

die Messungen sind oft vertrackt,

ob sie ist falsch, ob sie ist richtig,

ob sie hinfort denn auch ist wichtig.

Manch Unbekanntes wird entdeckt,

wie’s wirklich ist, es bleibt verdeckt.

Lässt es sich zweifelsfrei verstehen?

Will dessen Sein uns gar entgehen?

Und sähe man bewies‘nes Sein,

wär solches wieder nichts als Schein?

Bei solch diffuser Faktenlage

ist Denken manchmal eine Plage.

So sagt sich der Philosophus,

die Denkerei bringt auch Verdruss!

Das Vermögen eines Buches

Wenn ein Buch folgt dem Bestreben,

sich seines Ortes zu begeben,

um zu entfliehen seinen Schranken,

dann trennt es sich von Raum und Zeit,

verlässt es diese Wirklichkeit,

geht in Gefilde der Gedanken.

Der Wildschweinüberfall

Ich muss Euch heut etwas berichten,

das muss man ziemlich stark gewichten!

Ein Wildschwein fuhr Elektrobike

auf einem schmalen Bürgersteig.

Du blödes Viech, jetzt mach mal Halt

und fahr zurück in deinen Wald!

Das rief ein Mann und schimpfte noch,

als man das Wildschwein nur noch roch.

Das Borstentier geriet in Rage,

in gleichem Maß wuchs die Courage.

Per Smartphone informierte es

die Rotte nun per SMS.

Die Schweine kamen aus dem Walde,

der Schrecken durch die Gassen hallte.

Man sah, sie hatten aufgerüstet

und Straßen dadurch schnell verwüstet.

GPS und kleine Drohnen,

unterstützten die Aktionen.

Radau war Pflicht, danach die Kür,

Gemüseläden, Dosenbier.

Alsbald verfiel der wilde Haufen

dem Furor, Raufen und dem Saufen.

Doch das Gequieke und Geschrei

war plötzlich weg, es war vorbei!

Und wie bewegt durch Geisterhand

ein Schwein ums andere verschwand.

Ich fragte mich nun voll Entsetzen,

wie konnten die die Stadt besetzen?

Es zeigte sich, die werden stärker,

da gibt es noch so manchen Ärger!

Das war fürwahr ein großer Schrecken,

doch musste ich danach entdecken,

dass dies Ereignis war ein Traum,

ich sage Euch, ich glaub’ es kaum!

Doch Träume sagen uns beizeiten,

worauf man soll sich vorbereiten!

Man muss es also überdenken,

es nützt nichts, davon abzulenken,

die wilden Schweine sind verwegen,

was setzt man denen bloß entgegen?

Die kreative Töpferin

Ton gehört zu jenen Stoffen,

die seit Zeiten sich erhoffen,

dass der Mensch ihn doch verwende,

ihn durch seine Kunst vollende.

Der Mensch hat schon sehr früh erkannt,

wie er den Ton in Formen bannt.

Aus eines Klumpens Urgestalt

erschafft die Kunst die Vielgestalt.

Ein Batzen Ton führt in Gefilde,

in der der Mensch sich formt Gebilde,

die sein Können, die sein Schaffen,

zeigen, ihn zum Meister machen.

Und einer Frau, der Kunst verfallen,

scheint deren Nähe zu gefallen.

Ach, wie mag sie gerne formen

mit jenem Ton, doch ohne Normen,

die ihr kreatives Schaffen

beschränkten, statt es anzufachen.

Den reinen Ton frei zu gestalten,

sich dabei kaum an Regeln halten,

die Form sich auch entwickeln lassen,

den Ton verhalten anzufassen,

jedoch auch stets sehr aufzupassen,

dass dessen Form wird zu dem Bild,