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Zwischen Biomacht und Lebensmacht E-Book

Nasser Ahmed

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Beschreibung

Gibt es Parallelen zwischen Michel Foucaults und Ernst Jüngers politischem Denken? Auf den ersten Blick scheint dies abwegig. Doch Nasser Ahmed deckt in Foucaults »Sexualität und Wahrheit I« und Jüngers »Der Arbeiter« denselben Typus biopolitischen Denkens auf und zeigt, wie nah sich beide Ansätze sind. Zwischen der Biomacht auf der einen und der Lebensmacht auf der anderen Seite erhellt er einen Raum, der in bisherigen politischen Einordnungen unsichtbar geblieben ist: Foucault und Jünger stehen als biopolitische Denker auf derselben Seite einer fundamentalen Zweiteilung des politischen Denkens, welche das Politische weniger als Funktion der Verständigung, sondern eher als Funktion des Kampfes versteht.

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Nasser Ahmed (Dr.), geb. 1988, studierte und promovierte an der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg im Bereich der Politikwissenschaften. Er hatte Lehraufträge am Lehrstuhl für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte inne und ist seit 2014 ehrenamtliches Mitglied des Nürnberger Stadtrates.

Nasser Ahmed

Zwischen Biomacht und Lebensmacht

Biopolitisches Denken bei Michel Foucault und Ernst Jünger

Der ursprüngliche Titel dieser Arbeit lautet: »Perspektiven eines biopolitischen Typus. Zwischen Biomacht bei Michel Foucault und Lebensmacht bei Ernst Jünger. « Eingereicht an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. phil.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution 4.0 Lizenz (BY). Diese Lizenz erlaubt unter Voraussetzung der Namensnennung des Urhebers die Bearbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung des Materials in jedem Format oder Medium für beliebige Zwecke, auch kommerziell. (Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/ by/4.0/deed.de)

Die Bedingungen der Creative-Commons-Lizenz gelten nur für Originalmaterial. Die Wiederverwendung von Material aus anderen Quellen (gekennzeichnet mit Quellenangabe) wie z.B. Schaubilder, Abbildungen, Fotos und Textauszüge erfordert ggf. weitere Nutzungsgenehmigungen durch den jeweiligen Rechteinhaber.

Erschienen 2021 im transcript Verlag, Bielefeld © Dr. Nasser Ahmed

Umschlaggestaltung: Kordula Röckenhaus, Bielefeld

Druck: Majuskel Medienproduktion GmbH, Wetzlar

Print-ISBN 978-3-8376-5663-3

PDF-ISBN 978-3-8394-5663-7

EPUB-ISBN 978-3-7328-5663-3

https://doi.org/10.14361/9783839456637

Buchreihen-ISSN: 2702-9050

Buchreihen-eISSN: 2702-9069

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff.

Besuchen Sie uns im Internet: https://www.transcript-verlag.de

Unsere aktuelle Vorschau finden Sie unter www.transcript-verlag.de/vorschau-download

Inhalt

Danksagung

1.Einleitung

1.1Begründung der Arbeit

1.2Die textanalytisch-typologische Methode

1.2.1Erörterung der textanalytisch-typologischen Methode

1.2.2Methodologische Verortung zwischen Geistes- und Ideengeschichte

1.2.3Beitrag zum historisch-politischen Diskurs des Liberalismus

1.2.4Zwischenfazit

1.2.5Implikationen für die konkrete Vorgehensweise

1.2.6Über den Mehrwert einer solchen Studie

1.3Aufbau der Arbeit

2.Das Ende der Geschichte und die Genealogie

2.1Zwischen Nietzsche und Foucault: der Anspruch der Gegen-Geschichte

2.2Zwischen Nietzsche und Spengler: Leben in Form

2.3Zwischen Nietzsche und Jünger: Ende der Geschichte?

2.3.1Geschichtsphilosophie des Arbeiters

2.3.2Jüngers Festhalten an der Genealogie

2.4Zusammenfassung

3.Biomacht: die Mobilmachung des Lebens

3.1Biomacht I – Michel Foucault

3.1.1Disziplinartechnik und Biomacht

3.1.2Die Biomacht und die Geschichte der Gouvernementalität

3.1.3Zwischenfazit: Biomacht als liberale Gouvernementalität

3.2Biomacht II – Ernst Jünger

3.2.1Unterwerfung des Individuums unter die Ziffer

3.2.2Lebensmacht und Todesmacht

3.2.3Totale Mobilmachung in der Zentralmetapher des elektrischen Stromkreises

3.2.4Lebensmacht und Kulturkritik

3.2.5Zwischenfazit: Jüngers radikale Selbstbehauptung im biopolitischen Zeitalter

3.3Satz eins des biopolitischen Typus politischen Denkens

4.Gegen die Rationalität der Moderne

4.1Der Angriff auf die Rationalität I – Michel Foucault

4.1.1Foucaults Archäologie als Ausklammerung des Normativen

4.1.2Über die diskursiven Regelmäßigkeiten

4.1.3Archiv und Aussage

4.1.4Paul Veyne: Foucault, der radikale Positivist

4.1.5Die kalte Rationalität der Moderne und der Wahnsinn

4.1.6Zwischenfazit: Rationalität als diskursive Praktik und Ausdruck von Kämpfen

4.2Der Angriff auf die Rationalität II – Ernst Jünger

4.2.1Über die Schwelle der Rationalität des Bürgertums

4.2.2Der totale Raum

4.2.3Gestalt statt Vernunft

4.2.4Die Rationalität und der Totalitarismus der Moderne

4.2.5Wille zur Macht statt Vernunft

4.2.6Zwischenfazit: Angriff auf die bürgerliche Vernunft

4.3Satz zwei des biopolitischen Typus politischen Denkens

5.Das Subjekt als Schimäre

5.1Das Subjekt als Schimäre I – Michel Foucault

5.1.1Der Mensch als Anker der modernen Rationalität

5.1.2Der Mensch als Produkt der modernen Disziplinarmacht

5.1.3Foucaults Vitalismus

5.1.4Vitalismus und Biopolitik

5.1.5Zwischenfazit: Foucaults Positivismus des Körpers

5.2Das Subjekt als Schimäre II – Ernst Jünger

5.2.1Typus und Gestalt

5.2.2Gestalt als Wirklichkeit

5.2.3Morphologie und Ästhetik: das Sehen von Gestalten

5.2.4Der Typus

5.2.5Zwischenfazit: Der Typus als Ergebnis der Aufklärung

5.3Satz drei des biopolitischen Typus politischen Denkens

6.Krieg statt Verständigung

6.1Krieg statt Verständigung I – Michel Foucault

6.1.1Foucaults Machtbegriff(e)

6.1.2Der Wille zum Wissen

6.1.3Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln

6.1.4Zwischenfazit: Das Politische kann nur Kampf sein

6.2Krieg statt Verständigung II – Ernst Jünger

6.2.1In Stahlgewittern – zwischen Heldenepos und dem Abgrund der Moderne

6.2.2Zwischen Ilias und Ypern

6.2.3Krieg als anthropologische Grundkonstante

6.2.4Leben heißt Töten

6.2.5Die totale Mobilmachung

6.2.6Exkurs: Ungeahnte Parallelen mit Walter Benjamin

6.2.7Zwischenfazit: der doppelte Krieg – als Elementares und Totales

6.3Satz vier des biopolitischen Typus politischen Denkens

7.Zusammenfassung der Ergebnisse

8.Bibliographie

 

 

 

 

Für Michaela

Danksagung

Ein Buch schreibt man nicht im luftleeren, der Welt enthobenen Raum. Es ist Produkt der Arbeit eines Einzelnen – und gleichermaßen gilt auch hier: wir stehen auf den Schultern von Riesen. Nicht nur inhaltlich knüpft dieses Buch, das unter dem Titel Perspektiven eines biopolitischen Typus. Zwischen Biomacht bei Michel Foucault und Lebensmacht bei Ernst Jünger als Dissertation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg eingereicht wurde, daher an der Vorarbeit Vieler an – davon zeugt die ausführliche Bibliographie am Ende des Buches. Doch auch viel profaner hängt eine Dissertation vom Wohlwollen, der Förderung und auch finanziellen Unterstützung anderer Menschen und Institutionen ab.

Allen, die es gerade mir als Arbeiterkind und Kind von Bürgerkriegsflüchtlingen ermöglicht haben, diesen Bildungsweg bis zur Promotion gehen zu können, bin ich zu unendlichem Dank verpflichtet. Zuvorderst danke ich natürlich meiner geliebten Michaela, die mich auf dem Weg bis zu diesem fertigen Buch durch alle Höhen und Tiefen des Schreibens begleitet und unterstützt hat. Ohne Dich wäre es nie möglich gewesen!

Ausdrücklich danke ich meinen Eltern, die daran glaubten: wer fleißig ist, kann in Deutschland etwas erreichen. Sie motivierten mich immer, zu lernen und alles zu geben. Ich danke ebenso meiner Patenfamilie, dank der ich viele Chancen in einem für meine Familie fremden Land erhielt. Und danke an meinen Bruder, auf den ich mich immer verlassen kann.

Mein Dank gilt aber auch ausdrücklich der Friedrich-Ebert-Stiftung, ohne deren Stipendium weder mein Studium noch meine Doktorarbeit möglich gewesen wären. Ihre Arbeit im Sinne der Chancengerechtigkeit und des sozialdemokratischen Aufstiegsversprechens ist von unschätzbarem Wert!

Die Promotion an der FAU hat mir Prof. Dr. Clemens Kauffmann ermöglicht. Leider ist er während der Betreuungszeit viel zu früh verstorben. Ich habe ihm viel zu verdanken. Nicht zuletzt einen kritisch geschärften Blick für problematische Denkstrukturen, die unsere liberale Demokratie gefährden. Ebenso gilt mein Dank meinem Zweitbetreuer Prof. Dr. Herb sowie Prof. Dr. Dr. Heiner Bielefeldt, der in der schwierigen Situation die Betreuung meines Promotionsverfahrens übernommen und bis zum erfolgreichen Ende geführt hat.

Auf dem Weg bis zum hier vorliegenden Band haben mich Freunde und Familienmitglieder mit Rat, Korrekturhinweisen und kritischem Feedback unterstützt. Danke euch für diesen freundschaftlichen und kollegialen Beitrag!

Zudem weiß ich es zu schätzen, dem Bayerischen Promotionskolleg Politische Theorie angehört zu haben. Die kritische, akademische Begleitung meiner Arbeit stellte eine große Bereicherung dar.

Dr. Nasser AhmedNürnberg, im August 2021