ZWOELF - Tamara Labas - E-Book

ZWOELF E-Book

Tamara Labas

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Beschreibung

"es dürstet mich nach freiheit" Natur, Liebe und die immerwährende Bewegung des Seins. Tamara Labas fängt im Frühling das unaufhaltsame Streben des Lebens ein. Barfuß wandert sie über den heißen Sommer der Leidenschaft. In den Farben des Herbstes malt sie die Facetten der Sehnsucht, nur um im unausweichlichen Sterben des Winters ihren ganz eigenen Neuanfang zu finden. Ihre Gedichte besingen die Natur, eine Natur die in gefährliche Zukunft blickt. Ihre Gedichte kartographieren die Frau, eine Frau die zwischen Tradition und Veränderungen aufblüht. Ihre Gedichte verehren die Jahreszeiten, Zeiten die Liebe und Leben tragen. Zwoelf. Eine Zahl mit wogender Kraft und Schönheit. Wie das einfache Sein. Lausche meinem atem und warme sommerluft strömt in mich hinein lausche meinem atem wie sachte fließt er doch aus mir heraus

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Seitenzahl: 32

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ZOELF | Reihe: Apollon

Die Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet dieses Buch in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

Erste Auflage April 2017 © Größenwahn Verlag Frankfurt am Main, 2015www.groessenwahn-verlag.de Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-95771-144-1

eISBN: 978-3-95771-145-8

Tamara Labas

zwoelf

Gedichte

gedichte

im gras

am himmel

unter der sonne

&

im schnee

IMPRESSUM

Zwoelf

Reihe: Apollon

AutorTamara Labas

Seitengestaltung Größenwahn Verlag Frankfurt am Main

Schriften constantia und felix titling

Covergestaltung und Grafiken Marti O´Sigma

Coverbild © heidi zehentner ›ursprung in der farbe jade‹

Druck und Bindung

Print Group Sp. z. o. o. Szczecin (Stettin)

Größenwahn Verlag Frankfurt am Main

April 2017

ISBN: 978-3-95771-144-1

eISBN: 978-3-95771-145-8

VORWORT

»Wie Poesie ein unschätzbares Medium der Öffnung zum Fremden sein kann«

D ie Gedichte von Tamara Labas suchen eine Unterbrechung des Alltäglichen, der Zeit der Sinnlosigkeit. Sie finden immer neu poetische Wege, die Frage nach dem Sinn äußerst sinnlich zu stellen. Immer wieder beschreiben sie das Sich-Wieder-Finden eines »Ichs« im Anderswo der Natur. Kleine Epiphanien, die für die Möglichkeit des Anderen einstehen. Momente der Ekstase, des außergewöhnlichen und doch einfachen Fühlens, Augenblicke der Erfüllung, die unausweichlich vergehen und doch etwas immer wieder beleben, was nicht zu vergehen scheint: die Sehnsucht nach einem anderen Zustand der Welt.

So abgewandt sie auch scheinen kann, führt diese Lyrik mitten in unsere Zeitgenossenschaft. Auf indirekte, ja zurückhaltende Weise erinnert sie immer wieder daran, dass die Globalisierung zu neuen Politiken der Ausgrenzung und zur Wiederkehr einer Angst vor dem Fremden führt, die nur in Gewalt umschlagen kann. Mit wirkungsvoller Einfachheit wird im Gedicht wiese am zaun einsichtig gemacht, wie Regression entsteht, wenn man Grenze baut. Ist dies die Gefahr, die uns droht, dann wäre die Suche nach Möglichkeiten eines richtigen Zusammenlebens mit dem Fremden nötiger denn je. Tamara Labas’ Texte erinnern uns daran, wie Poesie ein unschätzbares Medium der Öffnung zum Fremden sein kann. Das Fremde zeigen sie im vermeintlich Vertrauten und das Vertraute im Fremden. Labil wird dann die Grenze, die Eigenes und Fremdes trennen sollte. Und wenn das Eigene im fremden, unvertrauten Licht erscheint, dann wird der Umgang mit Fremdheit freier. Poesie kann Fremdes im Lichte der Schönheit erscheinen lassen und so uns mit dem versöhnen, was uns am Fremden Angst macht. In den Gedichten von Tamara Labas finden sich wundervolle Bilder der Entfremdung, der Verfremdung und der schönen Fremdheit zwischen Natur und Menschen, zwischen Menschen und Menschen.

Natur ist vieles in diesen Gedichten: Befreiung von einer beengenden, mortifizierenden moralischen Norm; ursprüngliches Objekt des Begehrens, das für den Blick nur momentweise erreichbar ist, wenn die Käseglocke zerbricht; sie ist auch eine Grausamkeit, die aber der Schönheit keinen Abbruch tut. Sie ist eine Harmonie voller Konflikte und Gewalt – und wie könnte Harmonie anders sein? Natur ist vor allem der Raum, wo alles vergeht und immer wieder neu entsteht – und die Seele deshalb Schutz gegen die Dämonen der Melancholie finden kann. Ein Raum, der von der Technik bedroht ist, die in ihr Ordnung und Sauberkeit bringt und für unsere Sinne Plage, für unser Gemüt Verlust an Heiterkeit, weil sie die Vergänglichkeit verdrängt, die doch allein Erlösung und Schönheit bringen kann. Natur ist der Raum der Verwandlung, die daher immer an die letzte aller Verwandlungen erinnern: der Tod, dessen innerliche Anerkennung aber belebend sein kann, die einzige Rettung vor der Leblosigkeit des Narzissmus, der »Stillstand im Moment der Jugend und des Wahns« bedeutet.

Natur ist in diesen Gedichten nicht zuletzt ein Transit-Raum, durchquert von Menschen, die alle Migranten sind, gezeichnet von Geschichte: »blutige spuren« sind manchmal darin zu sehen, »geschrei aus kinderhälsen«