ICD-11-Klassifikation Band 01: Infektionen - Sybille Disse - E-Book

ICD-11-Klassifikation Band 01: Infektionen E-Book

Sybille Disse

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Beschreibung

Bestimmte infektiöse oder parasitäre Krankheiten sind Erkrankungen, die durch den Kontakt mit einem Erreger entstehen, der in den Körper eindringt und eine Reaktion des Immunsystems auslöst. Die Erreger können von Mensch zu Mensch, von Tier zu Mensch oder von der Umwelt auf den Menschen übertragen werden. Die ICD-11 ist eine internationale Klassifikation der Krankheiten, die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegeben wird. Sie dient dazu, die Diagnose, Behandlung und Prävention von Krankheiten zu standardisieren und zu vergleichen. Die ICD-11 unterteilt die bestimmten infektiösen oder parasitären Krankheiten in 21 Gruppen, je nach dem Typ des Erregers, dem betroffenen Organ oder System, dem Übertragungsweg oder der geografischen Region. In einem weiteren Kapitel werden Folgezustände von Infektionskrankheiten beschrieben.

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Infektionen

Klinisch-praktisch-orientierter Überblick der Fassung 01/2023

ICD-11-Klassifikation

Buch 1

Sybille Disse

Infektionen

Klinisch-praktisch-orientierter Überblick der Fassung 01/2023

Softcover: 978-9403705446Hardcover: 978-9403691121E-Book: 978-9403691145

Das Werk (einschließlich seiner Teile) ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Verantwortlich für den Inhalt: © Sybille Disse | Dierhagen

https://www.sybille-disse.de/

Medizinwissen mit Konzept | Sybille DisseAm Gewerbehof 12 | 18347 Dierhagen (Ostseebad)Telefon: +49 800 0004650 (AB)E-Mail: [email protected]

Grafikdesigntool: © Canva | Sydney https://www.canva.com/

Jacob-Zeichnungen: © Sven Hartmann | Zürich

https://www.kater-jacob.de/

Verlag: Bookmundo Direkt -Mijnbestseller Nederland B.V. | Delftestraat 33 | 3013AE Rotterdam

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

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Medizinische Erkenntnisse unterliegen einem steten Wandel. Herausgeberin und Autorin dieses Werkes bemühen sich intensiv, dem aktuellen Wissensstand zu entsprechen. Dies entbindet den Benutzer nicht von seiner Sorgfaltspflicht. Bei der Erstellung wurden auch automatisierte Übersetzungsverfahren, Rechtschreibprogramme und Textgeneratoren eingesetzt. Die Personenbezeichnungen schließen ausdrücklich alle Geschlechtsidentitäten ein. Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglicher Diskriminierung hinsichtlich der geschlechtlichen Identität. Falls im Buch auf Seiten im Internet verwiesen wird, wurden diese nach sorgfältigen Erwägungen ausgewählt. Auf die zukünftige Gestaltung und den Inhalt der Seiten besteht jedoch kein Einfluss. Autorin und Verlag distanzieren sich daher ausdrücklich von diesen Seiten, soweit darin rechtswidrige, insbesondere jugendgefährdende oder verfassungsfeindliche Inhalte zutage treten sollten.

ICD-11-Inhalte

Die Übersetzung der ICD-11 wurde nicht von der Weltgesundheitsorganisation erstellt (WHO). Die WHO ist nicht verantwortlich für den Inhalt oder die Genauigkeit dieser Übersetzung. Die englische bzw. deutsche Fassung der WHO ist die verbindliche und originale Ausgabe.

Inhalt

Anleitung

Optimales Lernvergnügen

Einführung

Kapitel 1

Gastroenteritis oder Kolitis infektiösen Ursprungs

Darminfektionen durch Bakterien

Lebensmittelvergiftung durch Bakterien

Darminfektionen durch Viren

Darminfektionen durch Protozoen

Darminfektionen ohne Angabe des Infektionserregers

Kapitel 2

Infektionen, vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen

Syphilis

Gonokokkeninfektion

Durch Geschlechtsverkehr übertragbare Infektionen durch Chlamydien

Ulcus molle (venereum)

Granuloma venereum (inguinale)

Trichomoniasis

Durch Geschlechtsverkehr übertragbarer Parasitenbefall

Infektion des Anogenitalbereichs durch Herpes-simplex-Viren

Anogenitale Warze

Kapitel 3

Mykobakterielle Krankheiten

Tuberkulose

Lepra

Infektionen durch nichttuberkulöse Mykobakterien

Kapitel 4

Bestimmte Krankheiten durch Staphylokokken oder Streptokokken

Akutes rheumatisches Fieber

Scharlach

Streptokokkenpharyngitis

Meningitis durch Streptokokken

Meningitis durch Staphylokokken

Kapitel 5

Eitrige bakterielle Infektionen der Haut oder Unterhaut

Bakterielle Phlegmone, Erysipel oder Lymphangitis

Nekrotisierende Fasziitis

Impetigo

Ecthyma

Oberflächliche bakterielle Follikulitis

Tiefe bakterielle Follikulitis oder eitriger Hautabszess

Kapitel 6

Bestimmte bakterielle Zoonosen

Rattenbisskrankheiten

Leptospirose

Rotz

Pest

Tularämie

Brucellose

Erysipeloid

Milzbrand

Katzenkratzkrankheit

Pasteurellose

Extraintestinale Yersiniose

Kapitel 7

Sonstige bakterielle Krankheiten

Aktinomykose

Bartonellose

Keuchhusten

Tetanus

Tetanus während Schwangerschaft, Geburt oder Wochenbett

Tetanus neonatorum

Gasbrand

Diphtherie

Brasilianisches Purpurfieber

Legionellose

Listeriose

Nokardiose

Meningokokkeninfektion

Frambösie

Pinta

Endemische nichtvenerische Syphilis

Lymeborreliose

Nekrotisierend-ulzeröse Gingivitis

Rückfallfieber

Sonstige Krankheiten durch Chlamydien

Rickettsiosen

Campylobacteriose

Bakterielle Infektion nicht näher bezeichneter Lokalisation

Melioidose

Aktinomyzetom

Nichteitrige bakterielle Hautinfektionen

Syndrom des toxischen Schocks

Kapitel 8

Humane Immundefizienz-Viruskrankheit

Humane Immundefizienz-Viruskrankheit in Verbindung mit Tuberkulose

Humane Immundefizienz-Viruskrankheit in Verbindung mit Malaria

Humane Immundefizienz-Viruskrankheit ohne Angabe einer Tuberkulose oder Malaria

Kapitel 9

Virusinfektionen des Zentralnervensystems

Virusenzephalitis, anderenorts nicht klassifiziert

Akute Poliomyelitis

Tollwut

Westliche Pferdeenzephalitis

Östliche Pferdeenzephalitis

Japanische Enzephalitis

St.-Louis-Enzephalitis

Rociovirus-Enzephalitis

Murray-Valley-Enzephalitis

Fernöstliche Enzephalitis, durch Zecken übertragen

Mitteleuropäische Enzephalitis, durch Zecken übertragen

Kalifornische Enzephalitis

Venezolanische Pferdeenzephalitis

La-Crosse-Enzephalitis

Virusmeningitis, anderenorts nicht klassifiziert

Lymphozytäre Choriomeningitis

Kapitel 10

Nichtvirale und nicht näher bezeichnete Infektionen des Zentralnervensystems

Infektiöse Enzephalitis, anderenorts nicht klassifiziert

Infektiöse Meningitis, anderenorts nicht klassifiziert

Infektiöse Myelitis, anderenorts nicht klassifiziert

Infektiöse Abszesse des Zentralnervensystems

Infektiöse Granulome des Zentralnervensystems

Infektiöse Zysten des Zentralnervensystems

Kapitel 11

Dengue

Kapitel 12

Bestimmte durch Arthropoden übertragene Viruskrankheiten

Chikungunya-Virus-Krankheit

Colorado-Zeckenfieber

O'Nyong-nyong-Fieber

Oropouche-Virus-Krankheit

Rifttalfieber

Pappatacifieber

West-Nil-Virus-Infektion

Gelbfieber

Zika-Virus-Krankheit

Hämorrhagisches Krim-Kongo-Fieber

Hämorrhagisches Omskfieber

Kyasanur-Wald-Krankheit

Hämorrhagisches Alkhurmafieber

Ross-River-Krankheit

Schweres Fieber mit Thrombozytopenie-Syndrom

Kapitel 13

Bestimmte virale Zoonosen

Krankheiten durch Filoviren

Krankheiten durch Arenaviren

Krankheiten durch Hantaviren

Enzephalitis durch Henipaviren

Nahost-Atemwegssyndrom

Schweres akutes respiratorisches Syndrom

Kapitel 14

Bestimmte sonstige Viruskrankheiten

Mumps

Infektiöse Mononukleose

Zytomegalie

Pleurodynia epidemica

Viruskonjunktivitis

Viruskarditis

Virales hämorrhagisches Fieber, anderenorts nicht klassifiziert

Viruskrankheit nicht näher bezeichneter Lokalisation

Kapitel 15

Influenza

Influenza durch nachgewiesenes saisonales Influenzavirus

Influenza durch nachgewiesenes zoonotisches oder pandemisches Influenzavirus

Influenza, Virus nicht nachgewiesen

Kapitel 16

Virushepatitis

Akute Virushepatitis

Chronische Virushepatitis

Kapitel 17

Virusinfektionen, die durch Haut- oder Schleimhautläsionen gekennzeichnet sind.

Pocken-Viren-Infektionen

Infektion der Haut oder Schleimhäute durch humanes Papillomavirus

Infektionen durch Varizella-Zoster-Virus

Infektionen durch Herpes-simplex-Virus

Roseola infantum

Röteln

Masern

Erythema infectiosum

Infektionen der Haut oder Schleimhäute durch Picornavirus

Kapitel 18

Mykosen

Aspergillose

Basidiobolomykose

Blastomykose

Kandidose

Chromoblastomykose

Kokzidioidomykose

Conidiobolomykose

Kryptokokkose

Dermatophytose

Eumyzetom

Histoplasmose

Lobomykose

Mukormykose

Nichtdermatophytische oberflächliche Dermatomykose

Parakokzidioidomykose

Phäohyphomykose

Pneumozystose

Scedosporiose

Sporotrichose

Talaromykose

Emmonsiose

Kapitel 19

Parasitäre Krankheiten

Malaria

Extraintestinale Protozoenkrankheiten

Helminthosen

Befall durch Ektoparasiten

Kapitel 20

Sepsis

Kapitel 21

Bestimmte sonstige Störungen infektiöser Genese

Kapitel 22

Folgezustände von Infektionskrankheiten

Literaturverzeichnis

Bonusmaterial

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Einführung

Bestimmte infektiöse oder parasitäre Krankheiten sind Erkrankungen, die durch den Kontakt mit einem Erreger entstehen, der in den Körper eindringt und eine Reaktion des Immunsystems auslöst. Die Erreger können von Mensch zu Mensch, von Tier zu Mensch oder von der Umwelt auf den Menschen übertragen werden.

Die ICD-11 ist eine internationale Klassifikation der Krankheiten, die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegeben wird. Sie dient dazu, die Diagnose, Behandlung und Prävention von Krankheiten zu standardisieren und zu vergleichen. Die ICD-11 unterteilt die bestimmten infektiösen oder parasitären Krankheiten in 21 Gruppen, je nach dem Typ des Erregers, dem betroffenen Organ oder System, dem Übertragungsweg oder der geografischen Region. In einem weiteren Kapitel werden Folgezustände von Infektionskrankheiten beschrieben.

Kapitel1

Gastroenteritis oder Kolitis infektiösen Ursprungs

Die Gastroenteritis oder Kolitis infektiösen Ursprungs nach ICD-11 sind entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, die durch verschiedene Erreger verursacht werden können. Sie gehen meist mit Durchfall und Übelkeit einher und können zu Flüssigkeitsverlust und Austrocknung führen.

Darminfektionen durch Bakterien sind häufige Ursachen von Gastroenteritis oder Kolitis. Sie können durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser, durch den Kontakt mit infizierten Personen oder Tieren oder durch eine Störung der normalen Darmflora (z. B. durch Antibiotika) ausgelöst werden. Zu den bakteriellen Erregern gehören z. B. Salmonellen, Campylobacter, Shigellen, Yersinien, Clostridium difficile, Bacillus cereus, Escherichia Coli und Vibrio cholerae. Die Symptome können je nach Erreger variieren, umfassen aber meist wässrigen oder blutigen Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber, Erbrechen und Übelkeit. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und dem Erregertyp und kann eine Flüssigkeits- und Elektrolytersatztherapie, eine symptomatische Therapie (z. B. Schmerzmittel, Antiemetika) oder eine antibiotische Therapie umfassen.

Lebensmittelvergiftung durch Bakterien ist eine spezielle Form von Darminfektionen durch Bakterien, die durch den Verzehr von Lebensmitteln verursacht wird, die von Bakterien oder ihren Toxinen (Giften) kontaminiert sind. Die Bakterien selbst müssen dabei nicht unbedingt im Darm anwesend sein, sondern können schon vorher im Lebensmittel ihre Toxine gebildet haben. Zu den bakteriellen Erregern gehören z. B. Staphylococcus aureus, Clostridium botulinum, Clostridium perfringens und Bacillus cereus. Die Symptome treten meist kurz nach dem Verzehr des Lebensmittels auf und umfassen vor allem Erbrechen, Übelkeit, Durchfall und Bauchkrämpfe. Die Behandlung besteht hauptsächlich aus einer Flüssigkeits- und Elektrolytersatztherapie und einer symptomatischen Therapie. Eine antibiotische Therapie ist meist nicht erforderlich, da die Bakterien selbst nicht im Darm sind.

Darminfektionen durch Viren sind ebenfalls häufige Ursachen von Gastroenteritis oder Kolitis. Sie werden meist durch den Kontakt mit infizierten Personen oder Oberflächen, durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser oder durch die Aufnahme von verunreinigten Händen in den Mund übertragen. Zu den viralen Erregern gehören z. B. Rota-, Adeno-, Noro-, Sapoviren und Astroviren. Die Symptome sind ähnlich wie bei bakteriellen Darminfektionen, aber meist milder und kürzer anhaltend. Sie umfassen wässrigen Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber, Erbrechen und Übelkeit. Die Behandlung besteht vor allem aus einer Flüssigkeits- und Elektrolytersatztherapie und einer symptomatischen Therapie. Eine antivirale Therapie ist meist nicht verfügbar oder notwendig.

Darminfektionen durch Protozoen sind seltener als bakterielle oder virale Darminfektionen, aber oft schwerwiegender und langwieriger. Sie werden meist durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser oder durch den Kontakt mit infizierten Personen oder Tieren übertragen. Zu den protozoären Erregern gehören z. B. Amöben, Giardien, Kryptosporidien und Cyclospora. Die Symptome können je nach Erreger variieren, umfassen aber oft wässrigen oder schleimigen Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen, Gewichtsverlust, Fieber und Übelkeit. Die Behandlung richtet sich nach dem Erregertyp und kann eine Flüssigkeits- und Elektrolytersatztherapie, eine symptomatische Therapie oder eine spezifische antiprotozoäre Therapie umfassen.

Darminfektionen ohne Angabe des Infektionserregers sind solche, bei denen der Erreger nicht identifiziert werden kann oder nicht angegeben wird. Sie können verschiedene Ursachen haben, wie z. B. eine unzureichende Diagnostik, eine gemischte Infektion, eine nicht infektiöse Ursache oder eine unbekannte Ursache. Die Symptome und die Behandlung sind ähnlich wie bei den anderen Darminfektionen, aber meist unspezifisch und empirisch.

Darminfektionen durch Bakterien

Darminfektionen durch Bakterien nach ICD-11 sind Erkrankungen des Darms, die durch eine Infektion mit verschiedenen Bakterienarten verursacht werden. Die Symptome können je nach Erreger variieren, aber oft sind Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Fieber typisch. Die Ansteckung erfolgt meist über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser, aber auch durch direkten Kontakt mit infizierten Personen oder Tieren. Die Behandlung richtet sich nach der Art der Bakterien und dem Schweregrad der Erkrankung. Manche Darminfektionen können lebensbedrohlich sein und müssen daher schnell erkannt und behandelt werden.

Einige Beispiele für Darminfektionen durch Bakterien sind:

Cholera: Eine schwere Darminfektion durch das Bakterium Vibrio cholerae, das ein starkes Gift (Toxin) produziert. Das Toxin führt zu einem massiven Flüssigkeitsverlust durch wässrigen Durchfall und Erbrechen. Ohne Behandlung kann es zu einem lebensbedrohlichen Schock und Nierenversagen kommen. Die Ansteckung erfolgt meist über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel, die mit Fäkalien kontaminiert sind. Die Behandlung besteht vor allem aus einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr, sowie Antibiotika bei schweren Fällen.

Darminfektion durch sonstige Vibrionen: Eine Darminfektion durch andere Arten von Vibrio-Bakterien, die meist weniger schwer verlaufen als Cholera. Die Symptome sind ähnlich wie bei Cholera, aber meist milder. Die Ansteckung erfolgt oft über den Verzehr von rohen oder unzureichend gekochten Meeresfrüchten, die mit den Bakterien belastet sind. Die Behandlung besteht ebenfalls aus einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr sowie Antibiotika bei schweren Fällen.

Darminfektion durch Shigellen: Eine Darminfektion durch das Bakterium Shigella, das ebenfalls ein Toxin produziert. Das Toxin führt zu einer Entzündung der Darmschleimhaut und zu blutig-schleimigen Durchfällen, Bauchkrämpfen und Fieber. Die Ansteckung erfolgt meist über den fäkal-oralen Weg, also durch Kontakt mit infizierten Personen oder Gegenständen, die mit Fäkalien verschmutzt sind. Die Behandlung besteht aus einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr sowie Antibiotika bei schweren Fällen oder Komplikationen wie hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) oder Reiter-Syndrom.

Darminfektionen durch Escherichia Coli: Eine Gruppe von Darminfektionen durch verschiedene Subtypen von Escherichia Coli (E. coli), einem Bakterium, das normalerweise in der Darmflora vorkommt, aber auch pathogene Stämme hervorbringen kann. Die Symptome können je nach Subtyp variieren, aber oft sind Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber typisch. Die Ansteckung erfolgt meist über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie rohem Fleisch oder Milchprodukten, aber auch über den Kontakt mit infizierten Tieren oder Personen. Die Behandlung richtet sich nach dem Subtyp und dem Schweregrad der Erkrankung. Manche Subtypen wie enterohämorrhagische E. coli (EHEC) können zu schweren Komplikationen wie HUS führen.

Darminfektionen durch Clostridioides difficile: Eine Darminfektion durch das Bakterium Clostridioides difficile (C. difficile), das ein Toxin produziert, das zu einer Entzündung des Dickdarms (Kolitis) führt. Das Toxin führt zu wässrigen bis blutigen Durchfällen, Bauchschmerzen und Fieber. Die Ansteckung erfolgt meist durch die Einnahme von Antibiotika, die die normale Darmflora stören und das Wachstum von C. difficile begünstigen. Die Behandlung besteht aus dem Absetzen der auslösenden Antibiotika und der Gabe von spezifischen Antibiotika gegen C. difficile. Manche Fälle können zu einem toxischen Megakolon oder einem Darmverschluss führen.

Darminfektionen durch Yersinia enterocolitica: Eine Darminfektion durch das Bakterium Yersinia enterocolitica, das zu einer Entzündung des Dünndarms und des Lymphsystems im Bauchraum (Mesenterialadenitis) führt. Die Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber und manchmal auch Erbrechen. Die Ansteckung erfolgt meist über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie rohem Schweinefleisch oder Milchprodukten, aber auch über den Kontakt mit infizierten Tieren oder Personen. Die Behandlung besteht aus einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr sowie Antibiotika bei schweren Fällen oder Komplikationen wie reaktiver Arthritis oder Erythema nodosum.

Darminfektionen durch Campylobacter: Eine Darminfektion durch das Bakterium Campylobacter, das zu einer Entzündung des Dünndarms und des Dickdarms (Enterokolitis) führt. Die Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber und manchmal auch Blut im Stuhl. Die Ansteckung erfolgt meist über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie rohem Geflügelfleisch oder Milchprodukten, aber auch über den Kontakt mit infizierten Tieren oder Personen. Die Behandlung besteht aus einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr sowie Antibiotika bei schweren Fällen oder Komplikationen wie reaktiver Arthritis oder Guillain-Barré-Syndrom.

Typhus abdominalis: Eine schwere Darminfektion durch das Bakterium Salmonella typhi, das zu einer systemischen Infektion mit Befall verschiedener Organe führt. Die Symptome sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und manchmal auch Durchfall oder Verstopfung. Die Ansteckung erfolgt meist über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel, die mit Fäkalien kontaminiert sind. Die Behandlung besteht aus der Gabe von Antibiotika und einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr. Manche Fälle können zu Komplikationen wie Darmblutungen, Darmperforation oder Hirnhautentzündung führen.

Paratyphus: Eine Darminfektion durch andere Arten von Salmonella-Bakterien (Salmonella paratyphi A, B oder C), die ähnlich wie Typhus abdominalis verlaufen, aber meist milder sind. Die Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und manchmal auch Durchfall oder Verstopfung. Die Ansteckung erfolgt meist über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel, die mit Fäkalien kontaminiert sind. Die Behandlung besteht aus der Gabe von Antibiotika und einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr. Manche Fälle können zu Komplikationen wie Darmblutungen, Darmperforation oder Hirnhautentzündung führen.

Infektionen durch sonstige Salmonellen: Eine Gruppe von Darminfektionen durch verschiedene Arten von Salmonella-Bakterien (Salmonella enterica), die nicht zu Typhus oder Paratyphus gehören. Die Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber und manchmal auch Erbrechen. Die Ansteckung erfolgt meist über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie rohem Fleisch oder Eiern, aber auch über den Kontakt mit infizierten Tieren oder Personen. Die Behandlung besteht aus einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr sowie gegebenenfalls Antibiotikagabe.

Lebensmittelvergiftung durch Bakterien

Lebensmittelvergiftung durch Bakterien nach ICD-11 ist jeder Zustand, der durch eine Infektion bakteriellen Ursprungs verursacht wird. Die Übertragung erfolgt durch die Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln. Es gibt verschiedene Arten von bakteriellen Lebensmittelvergiftungen, die unterschiedliche Symptome, Inkubationszeiten und Therapien haben. Hier sind einige Beispiele:

Lebensmittelvergiftung durch Staphylokokken: Diese wird durch das Enterotoxin von Staphylococcus aureus ausgelöst, das sich in nicht durchgängig gekühlten Milchprodukten vermehren kann. Die Latenzzeit ist sehr kurz (wenige Stunden) und die Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Eine antibiotische Therapie ist nicht notwendig, nur eine symptomatische Behandlung mit Flüssigkeits- und Elektrolytersatz.

Botulismus: Diese wird durch das Neurotoxin von Clostridium botulinum verursacht, das sich in Konservendosen oder verunreinigten Wunden bilden kann. Das Neurotoxin hemmt die Freisetzung von Acetylcholin an den motorischen Endplatten und führt zu Lähmungen der Skelettmuskulatur, die von kranial nach kaudal fortschreiten. Die Inkubationszeit beträgt 12 bis 36 Stunden und die Symptome sind Mundtrockenheit, Schluck- und Sehstörungen, Pupillenerweiterung und Atemlähmung. Eine spezifische Therapie mit Botulismus-Antitoxin und Penicillin G ist erforderlich sowie eine intensivmedizinische Überwachung.

Lebensmittelvergiftung durch Clostridium perfringens: Diese wird durch das Enterotoxin von Clostridium perfringens hervorgerufen, das sich in Fleisch- oder Geflügelgerichten vermehren kann, die nicht ausreichend erhitzt oder gekühlt wurden. Die Latenzzeit beträgt 8 bis 24 Stunden und die Symptome sind wässriger Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber. Eine antibiotische Therapie ist meist nicht notwendig, nur eine symptomatische Behandlung mit Flüssigkeits- und Elektrolytersatz.

Lebensmittelvergiftung durch Bacillus cereus: Diese wird durch zwei verschiedene Toxine von Bacillus cereus ausgelöst, die sich in Reis-, Nudel- oder Milchprodukten vermehren können. Das emetische Toxin führt zu einer kurzen Latenzzeit (1 bis 6 Stunden) und Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Das diarrhoetische Toxin führt zu einer längeren Latenzzeit (8 bis 16 Stunden) und Symptomen wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber. Eine antibiotische Therapie ist nicht notwendig, nur eine symptomatische Behandlung mit Flüssigkeits- und Elektrolytersatz.

Darminfektionen durch Viren

Darminfektionen durch Viren sind nach ICD-11 jede Erkrankung des Darms, die durch eine Infektion viralen Ursprungs verursacht wird.

Zu den häufigsten Darminfektionen durch Viren gehören:

Gastroenteritis durch Adenoviren: Eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts, die durch Adenoviren ausgelöst wird. Adenoviren sind eine Gruppe von Viren, die auch Atemwegs-, Augen- und Harnwegsinfektionen verursachen können. Die Symptome einer Gastroenteritis durch Adenoviren sind Fieber, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Die Erkrankung ist meist selbstlimitierend und heilt innerhalb einer Woche aus. Die Behandlung besteht in der Linderung der Symptome und der Vermeidung von Dehydrierung.

Gastroenteritis durch Astroviren: Eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts, die durch Astroviren ausgelöst wird. Astroviren sind eine Gruppe von Viren, die vor allem bei Kindern unter fünf Jahren und älteren Menschen Darminfektionen verursachen. Die Symptome einer Gastroenteritis durch Astroviren sind ähnlich wie bei Adenoviren, aber meist milder. Die Erkrankung ist ebenfalls selbstlimitierend und heilt innerhalb weniger Tage aus. Die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend.

Gastroenteritis durch Rotaviren: Eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts, die durch Rotaviren ausgelöst wird. Rotaviren sind eine Gruppe von Viren, die weltweit die häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren sind. Die Symptome einer Gastroenteritis durch Rotaviren sind hohes Fieber, Erbrechen, wässriger Durchfall und Bauchkrämpfe. Die Erkrankung kann zu schwerer Dehydrierung und Elektrolytstörungen führen, die lebensbedrohlich sein können. Die Behandlung besteht in der oralen oder intravenösen Rehydratation und der Gabe von Zinkpräparaten. Es gibt eine wirksame Impfung gegen Rotaviren, die in vielen Ländern empfohlen wird.

Gastroenteritis durch Noroviren: Eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts, die durch Noroviren ausgelöst wird. Noroviren sind eine Gruppe von Viren, die vor allem bei Erwachsenen und älteren Kindern Darminfektionen verursachen. Sie sind die häufigste Ursache für epidemische Ausbrüche von Gastroenteritis in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern oder Kreuzfahrtschiffen. Die Symptome einer Gastroenteritis durch Noroviren sind plötzliches Erbrechen, wässriger Durchfall und Bauchschmerzen. Die Erkrankung ist meist kurzlebig und heilt innerhalb von ein bis drei Tagen aus. Die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend. Es gibt keine spezifische Impfung oder Therapie gegen Noroviren.

Darminfektionen durch Zytomegalieviren: Eine Infektion des Darms, die durch Zytomegalieviren (CMV) ausgelöst wird. CMV sind eine Gruppe von Viren, die zu den Herpesviren gehören und verschiedene Organe befallen können. Die meisten Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit CMV, aber nur wenige entwickeln Symptome. Darminfektionen durch CMV treten vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf wie HIV-Infizierte oder Organtransplantierte. Die Symptome einer Darminfektion durch CMV sind Fieber, Gewichtsverlust, Durchfall, Blut im Stuhl und Bauchschmerzen. Die Erkrankung kann zu Geschwüren, Blutungen und Perforationen des Darms führen, die lebensbedrohlich sein können. Die Behandlung besteht in der Gabe von antiviralen Medikamenten wie Ganciclovir oder Foscarnet.

Darminfektionen durch Protozoen

Darminfektionen durch Protozoen sind Erkrankungen des Darms, die durch eine parasitäre Infektion mit Protozoen verursacht werden. Protozoen sind einzellige Organismen, die sich fäkal-oral oder durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser verbreiten können. Die wichtigsten Darm-Protozoen-Erreger sind:

Infektionen durch Balantidium coli: Dies ist eine seltene Infektion, die durch ein großes Ziliat verursacht wird. Die meisten Infektionen sind asymptomatisch, aber einige können zu schwerer Kolitis mit blutigem Durchfall, Fieber und Bauchschmerzen führen.

Giardiasis: Dies ist eine häufige Infektion, die durch ein Flagellat verursacht wird. Die Symptome sind wässriger Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Gewichtsverlust. Die Infektion kann chronisch werden und zu Malabsorption und Wachstumsverzögerung bei Kindern führen.

Kryptosporidiose: Dies ist eine Infektion, die durch einen Apicomplexa verursacht wird. Die Symptome sind wässriger Durchfall, Bauchkrämpfe, Fieber und Erbrechen. Die Infektion kann bei immungeschwächten Personen lebensbedrohlich sein.

Cystoisosporiasis: Dies ist eine Infektion, die durch einen Apicomplexa verursacht wird. Die Symptome sind wässriger Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber und Gewichtsverlust. Die Infektion kann bei immungeschwächten Personen chronisch werden und zu Dehydratation und Elektrolytstörungen führen.

Sarkozystose: Dies ist eine Infektion, die durch einen Apicomplexa verursacht wird. Die Symptome sind meist mild oder fehlen ganz, aber einige können zu Muskelschmerzen, Fieber und Hautausschlag führen. Die Infektion erfolgt durch den Verzehr von rohem oder unzureichend gekochtem Fleisch von infizierten Tieren.

Blastozystose: Dies ist eine Infektion, die durch ein Flagellat verursacht wird. Die Symptome sind unspezifisch und können Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Bauchschmerzen umfassen. Die klinische Bedeutung dieser Infektion ist umstritten, da sie auch bei gesunden Personen vorkommen kann.

Amöbiasis: Dies ist eine Infektion, die durch Amöben verursacht wird. Die Symptome sind blutiger Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber und Leberabszess. Die Infektion kann sich über den Blutkreislauf auf andere Organe ausbreiten.

Die Diagnose von Darminfektionen durch Protozoen erfolgt durch den Nachweis von Parasitenantigen oder DNA im Stuhl oder durch die mikroskopische Untersuchung von Stuhlproben auf Zysten oder Organismen. Die Behandlung hängt von der Art des Erregers ab und umfasst in der Regel Antibiotika oder Antiprotozoika.

Darminfektionen ohne Angabe des Infektionserregers

Darminfektionen ohne Angabe des Infektionserregers nach ICD-11 sind Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die durch verschiedene Mikroorganismen verursacht werden können, aber nicht genau diagnostiziert sind. Sie gehören in der ICD-11 zu den infektiösen Darmkrankheiten.

Kapitel2

Infektionen, vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen

Infektionen, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, sind Erkrankungen, die durch den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten oder Schleimhäuten entstehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der ICD-11 eine Reihe von solchen Infektionen definiert, die im Folgenden kurz erläutert werden:

Die Syphilis ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Sie verläuft in mehreren Stadien und kann unbehandelt zu schweren Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurologischen Schäden führen. Die Symptome sind unter anderem schmerzlose Geschwüre an den Genitalien oder im Mund, Hautausschlag, Fieber, Müdigkeit oder Lymphknotenschwellung.

Eine Gonokokkeninfektion ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht wird. Sie betrifft vor allem die Harnröhre, den Gebärmutterhals, den Enddarm oder den Rachen. Die Symptome sind unter anderem eitriger Ausfluss aus der Harnröhre oder der Scheide, Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr, Blutungen zwischen den Perioden oder Fieber.

Durch Geschlechtsverkehr übertragbare Infektionen durch Chlamydien sind bakterielle Infektionen, die durch verschiedene Arten von Chlamydien verursacht werden. Sie können die Harnröhre, den Gebärmutterhals, den Enddarm, die Augen oder die Lunge befallen. Die Symptome sind unter anderem Ausfluss aus der Harnröhre oder der Scheide, Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr, Blutungen zwischen den Perioden, Augenentzündung oder Husten.

Ulcus molle (venereum) ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Haemophilus ducreyi verursacht wird. Sie äußert sich in schmerzhaften Geschwüren an den Genitalien oder im Analbereich, die von geschwollenen Lymphknoten begleitet werden. Die Infektion kann zu Narbenbildung oder Abszessen führen.

Das Granuloma venereum (inguinale) ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Klebsiella granulomatis verursacht wird. Sie äußert sich in schmerzlosen Knötchen an den Genitalien oder im Analbereich, die sich zu Geschwüren entwickeln können. Die Infektion kann zu Narbenbildung oder Fisteln führen.

Die Trichomoniasis ist eine parasitäre Infektion, die durch den Einzeller Trichomonas vaginalis verursacht wird. Sie betrifft vor allem die Scheide und die Harnröhre bei Frauen und die Harnröhre bei Männern. Die Symptome sind unter anderem gelb-grüner Schaum aus der Scheide oder der Harnröhre, Juckreiz oder Brennen im Genitalbereich, Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr oder Fischgeruch.

Durch Geschlechtsverkehr übertragbarer Parasitenbefall ist eine parasitäre Infektion, die durch verschiedene Arten von Krätzmilben oder Filzläusen verursacht wird. Sie äußert sich in starkem Juckreiz im Genitalbereich oder am ganzen Körper, Hautausschlag, Krustenbildung oder Haarausfall.

Eine Infektion des Anogenitalbereichs durch Herpes-simplex-Viren ist eine virale Infektion, die durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1 oder Typ 2 verursacht wird. Sie äußert sich in schmerzhaften Bläschen an den Genitalien oder im Analbereich, die aufplatzen und Krusten bilden können. Die Infektion kann zu Fieber, Kopfschmerzen oder Lymphknotenschwellung führen und wiederkehren.

Die anogenitale Warze ist eine virale Infektion, die durch das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht wird. Sie äußert sich in weichen, hautfarbenen oder grauen Warzen an den Genitalien oder im Analbereich, die einzeln oder in Gruppen auftreten können. Die Infektion kann zu Juckreiz, Blutungen oder Schmerzen führen und das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen.

Syphilis