Sommerfrische - oder: ein ganz gewöhnlicher Tag - und andere Kurzgeschichten - Horst H. Kibbel - E-Book
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Sommerfrische - oder: ein ganz gewöhnlicher Tag - und andere Kurzgeschichten E-Book

Horst H. Kibbel

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Beschreibung

Diese kleine Auswahl von zehn Kurzgeschichten bewahrt Erinnerungen, Lebensumstände, Landleben, Träume, Liebe und Sonderbares für seine Leser. Kurzum: Ein Lesevergnügen für alle junggebliebenen. Erdacht und in Szene gesetzt vom Autor Horst H. Kibbel, zugleich Autor des Buches: Lyrik vom Lande PUR -Gedanken für Jung und Alt - erhältlich im Buchhandel für Euro 10,99 pro Exemplar.

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Seitenzahl: 43

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Horst H. Kibbel

Sommerfrische

Ein ganz gewöhnlicher Tag

und andere Kurzgeschichten

Der Autor:

Horst H. Kibbel, geboren und aufgewachsen in Hamburg, hat nach Lehre im Verlagswesen und langjähriger Mitarbeit in Verlagen, seine Liebe zur Lyrik entdeckt, und nach reiflicher Überlegung zu Papier gebracht.

Horst H. Kibbel

Sommerfrische

Ein ganz gewöhnlicher Tag

und andere Kurzgeschichten

1. Auflage, 2024

© 2024 Horst H. Kibbel – alle Rechte vorbehalten.

Herausgegeben von Horst H. Kibbel

Am Neuberg 20, 61137 Schöneck/Hess.

Druck: epubli GmbH, Berlin [email protected]

I. Kapitel

Sommerfrische

-oder : Ein ganz gewöhnlicher Tag-

Ich spürte ein Lichtschein. Langsam kam ich zu mir, öffnete die Augen und sah ein mir völlig unbekanntes Gesicht, daß sich freundlich zu mir herunter beugte, murmelnd „Na da haben wir ja nochmal Glück gehabt“, dann schwanden meine Sinne.

Aufgewacht bin ich im Krankenhaus. Mein Kopf fühlte sich an, wie in Blei gegossen.

Meine Stirn war geklammert. Der Verband war feucht und leicht warm. Die Schmerzen ließen langsam nach.

Was war passiert ? Genau wußte ich es nicht, aber langsam kam doch die Erinnerung.

Ich habe, wie jedes Jahr, meinen Sommerurlaub in Rauch verbracht.

Rauch ist ein idyllisch gelegener Ort am Ende des Rauchtals, am Fuße des Rauchberg. Dieser mißt immerhin 1.760 Meter über Normal Null. Gut ausgeschilderte Wanderwege führen auf den Rauchberg und von dort aus auf den Richterpass und weiter nach Tourberg, einem weiteren Sommer-

kurort mit Wasserfall.

Das Dorf Rauch hat 723 Einwohner. Dazu drei Hotels : Adler, Hirschen und Post, sowie zehn weitere Pensionen. Eine katholische Kirche, dreißig Bauernhöfe, eine Apotheke, eine Landärztin, Bäcker und Milchladen. Hinzu kommt der Andenkenladen in Ortsmitte, der Fotoshop und das Touristoffice. Rauch ist das Zentrum aller Besucher in dieser Gegend. Im Sommer überwiegt die Zahl der Touristen. Die Einheimischen sind dann in der Minderheit, was dem Ort dann seinen dörflichen Charakter nimmt.

Eigentlich mehr durch Zufall bin ich im Hirschen, in dem ich Abends gewöhnlich mein Viertele zu trinken pflege, an einen Tisch geraten, an dem bereits ein junges Paar beim Abendessen saß.

Hier lernte ich Julia und Klaus kennen. Beide waren ein Paar und wohnten im Hirschen.

Wir verstanden uns auf Anhieb und so plauderten wir über das Dorf, die Bewohner, deren Eigenarten, unsere Hobbies und so weiter.

Julia war etwa 25Jahre alt, und bereits Abteilungsleiterin in einer Bank. Klaus schätzte ich auch auf Mitte zwanzig. Er war, wie ich mitbekam, Student der Volkswirtschaft.

Julia hatte kurzes blondes Haar, was mir auffallend gut gefiel, und hatte einen schwärmerischen Gesichtsausdruck, was ich übertrieben fand.

Kein Wunder, war sie doch sehr belesen. Fast alle deutschen und auch internationale Krimiautoren waren ihr Metier.

Ihr Freund-mein Verlobter- wie sie zu sagen pflegte, war eigentlich von Haus aus, nach eigenem Bekunden- ein „Stubenhocker“, dem es die Natur in diesen schönsten Ferienwochen angetan hatte. Mit seinem langen, dunklen Haar bildete er einen sonderbaren Kontrast zu seiner Verlobten. Er ließ keinen Satz aus, ohne auf die Alm, die Kühe oder die tollen Wanderungen, von denen er gehört hatte, einzugehen.

Hinzu gesellten sich im laufe des Abends ihre Freundin Eva-Marie mit deren Freund Karl-Heinz. Die Frauen kannten sich seit der Schulzeit, die Männer kamen durch die Frauen in Kontakt.

Eva-Marie, etwa gleich alt wie Julia, tat etwas mütterlich. Mit ihren hellen und längeren Haaren war sie leicht madonnenhaft.

Sie hatte die Angewohnheit, zu jedem Satz den Halbsatz „glaub ich“ zu murmeln. Aber besser, als wenn sie jedes mal ins Kichern gerät, wie manch Andere.

Ihr Karl-Heinz war groß, mit verträumtem Augen und leichtem Glatzenansatz . Ich schätzte ihn ebenfalls auf Mitte zwanzig.

Seine gute Laune war nicht zu stoppen, unentwegt konnte er, wenn er wollte, einen Kalauer drauflegen.

Wir saßen am einzigen runden Tisch, hatten unser Abendessen schon hinter uns, als wir ins Plaudern gerieten.

„Wissen Sie“, sagte Julia, „Wissen Sie eigentlich, dass wir das erste mal gemeinsam Urlaub machen, der Klaus und ich?“ Natürlich wusste ich es nicht.

Eva-Marie und Karl-Heinz hatten sich erst vor ein paar Monaten kennengelernt und die Chance genutzt, mit bekannten Gesichtern die Ferien zu verbringen. Ja, antwortete ich, das Dorf ist zwar klein, man kann dennoch eine ganze Menge unternehmen. Gern wäre ich bereit, Ihnen die Schönheiten dieser Landschaft zu zeigen. Natürlich, nach Absprache und je nach Wetterlage.

Am nächsten Morgen kam die Gelegenheit. Das Wetter war gut. Die Sonne strahlte vom Himmel. Leichter Ostwind kam auf. Wir mussten, um auf den Berg zu gelangen, mindestens 4 Stunden gehen, aber, man wurde entschädigt durch einen tollen Blick auf das umliegende Panorama der Alpenwelt und die gegenüberliegenden Gipfel.

Wie immer, bei solchen Gelegenheiten wurde den Bergkameraden das Du angeboten, was in der Ebene nicht bindend ist.

Es wurde zunächst gemeinsam gesungen, damit der Schritt nicht zu lahm wirkte, bald wurde schweigsam gegangen, gelegentlich unterbrochen durch „Schaumal Rufe“, die auf Merkwürdigkeiten hinwies, wie zum Beispiel auf Kühe mit besonders großen Schellen um den Hals, oder das Murmeln von kleinen Bachläufen, bis zur Aufforderung zu einer Rast.

Der Vormittag verging schnell und wir standen auf einem kleinen Plateau mit dem Blick auf die Alpenwelt, auf die wir hingefiebert hatten.

Hier standen Tische und Bänke, die wir umgehend besetzten, um unseren Proviant auszupacken.