Werkstattgespräche - Horst H. Kibbel - E-Book

Werkstattgespräche E-Book

Horst H. Kibbel

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Es gibt auf der Welt viele Seminare, auch welche, die speziell für Personen zugeschnitten sind, die etwas schreiben möchten, entweder für sich, für die Nachwelt oder für wen auch immer. Das WAS und das WIE sind dann Bestandteile eines Schreibseminars, dass die Teilnehmer befähigen soll, sich auszudrücken und die Worte dann an die richtige Stelle zu setzen. Ich glaube: Werkstattgespräche trifft dieses Seminar am ehesten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 49

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Horst H. Kibbel

Werkstattgespräche

Ein Schreibseminar in zehn Akten

„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“ schreibt Ludwig Wittgenstein. (1889-1951)

Mit dieser Meinung ist er nicht allein, weil die Sprache uns auf Abstand hält. Oh ja, es gibt ja viele Sprachen, die sich ergeben, auf diesem Erdplaneten. Dann hör zu und lerne, so lässt sich vieles neu erleben.

Der Autor :

Horst H. Kibbel geboren und aufgewachsen in Hamburg, hat nach Lehre im Verlagswesen und langjähriger Mitarbeit in Verlagen, seine Liebe zur Lyrik entdeckt, und nach reiflicher Überlegung zu Papier gebracht.

Horst H. Kibbel

Werkstattgespräche

Ein Schreibseminar in zehn Akten

1. Auflage, 2024

© 2024 Horst H. Kibbel – alle Rechte vorbehalten.

Herausgegeben von Horst H. Kibbel

Am Neuberg 20, 61137 Schöneck/Hess.

Druck: epubli GmbH, Berlin [email protected]

Prolog

In der heutgen Zeit, in der ein jeder für eine kurze Zeit Berühmtheit erlangen kann, ist es sicher sinnvoll, sich darauf einzustellen. Nicht auszudenken, wenn die Berühmtheit plötzlich und ohne Vorwarnung käme. Dem kann man vorbeugen, indem man ein Seminar besucht, zum Beispiel unter dem Motto: Wie ich glücklich und reich werde, oder: Wie es andere machen, mit Beispielen eines Glückstrainers. Oder auch: Sinnvoll leben, Stress vermeiden.

Die willkürliche Auswahl verrät uns die Unzufriedenheit mit seinem eigenen Leben und die Hinwendung auf einfache Tipps und Tricks, die man -ich gestehe es ehrlich - teuer bezahlen muss. Schauen wir daher auf ein Seminar unter dem Motto: Schreibwerkstatt – ein Seminar für alle, die das Geheimnis des Schreibens erkunden möchten.

Die Träumerei

Als Adam Klaus an diesem Morgen aufwachte, hatte er sich auf ein Projekt besonnen, dass er bereits schon früher in Erwägung gezogen hatte, nämlich eine Schreibwerkstatt zu besuchen, um von dort aus, gespickt mit vielen Einfällen aus dieser nach Hause zurückzukehren, um endlich seinen Kindheitstraum zu verwirklichen. Dieser bestand darin, schreiben zu können, wie ein Dichter, sich ausdrücken zu können, wie ein Gelehrter und gleichzeitig anerkennenden Beifall von allen Seiten zu erhalten. In seiner Schule, die er besucht hatte, gab es zwar gute Noten, doch viel zu wenig Hilfestellung in Sachen Gliederung eines Textes und die Ausgestaltung der Gedanken in einer lesbaren Form. Immer wieder spielte ihm die Phantasie hinein und er schweifte vom eigentlichen Thema ab, was in der Regel zu einer, bzw. mehrerer, rot angestrichenen Zeilen führte, mit dem Hinweis „Thema!!“.

„Was soll man machen“, dachte sich Adam Klaus, „Ich kanns nicht ändern. Später vielleicht wird's besser.“

Doch, damals irrte er sich gewaltig, denn nichts änderte sich. Was an sich nicht schlimm war, denn Lesen und Schreiben kann man nicht verlernen, auch wenn man nicht täglich damit zu tun hat. Stattdessen hat er eine Lehre als Bürokaufmann angefangen und bereits nach zwei Jahren die Lehre mit „gut“ beendet und hat erstmals so viel Geld verdient, dass er einen eigenen Hausstand gründen konnte.

Der Traum vom Dichter ging in Vergessenheit, bei allen anderen vordergründigen Problemstellungen, die es zu bewältigen gab. Nach Heirat, die Geburt ihrer Tochter, die verschiedenen Urlaube, Sparen und nochmals Sparen, um sich später ein Leben in Freiheit und finanzieller Unabhängigkeit zu gönnen.

Doch jetzt war es soweit:

Das Kind außer Haus, die Frau mit ihrer neuen Freiheit beschäftigt.

Jetzt galt‘s. Er war bereit, für Neues, für ein Leben als Dichter, als Lyriker oder auch als Schriftsteller mit Millionen Auflage seiner Bücher, vorgestellt in Funk und Fernsehen. Was er wusste, war, dass man auch ohne Abitur und Studium in dieser Welt bestehen kann und muß.

Werkstattbesuch

Eine Schreibwerkstatt besteht im engeren Sinne in nichts weiter als ein oder zwei Schreibtischen, eventuell auch mehr, mit entsprechender Bestuhlung in einem Raum der Volkshochschule als Veranstalter. Bestenfalls noch eine große Tafel vor sich. Also, alles wie in der Schule, nur dass die „Schüler“ wesentlich älter sind.

Bei der Anmeldung wurde, nach Erhalt der Schulgebühren, darauf hingewiesen, dass der Besuch der Schreibwerkstatt an den 10 Tagen, die aufgeführt wurden, nun verpflichtend war und nur noch mit besonderen Gründen „vielleicht auf einen anderen Termin oder an einen anderen Kursort“ gewechselt werden konnte.

Im Übrigen wurde es ins Belieben der Anbieter gestellt, ob sie es gestatten würden, oder nicht.

Damit waren die wesentlichen Bedingungen geklärt und der wöchentliche Kursbeginn auf den folgenden Dienstag ab 17.30 Uhr festgelegt.

--..--

Ideenschmiede Tag eins

10 Tage Zeit für eine zündende Idee, für eine Einsicht in die Notwendigkeit einer Bestandsaufnahme, für ein Leben als Schriftsteller! Wer hätte das gedacht, dass die kommenden 90 Minuten Abendstunden pro Kurstag ausreichen würden, um ein anderes Leben führen zu können.

Mit diesen, oder ähnlichen Gedanken, auf jeden Fall mit klopfendem Herzen standen die Kursteilnehmer vor dem Schulungsraum Nummer Sieben, vor der genannten Werkstatt.

Da standen also sechs Teilnehmer und warteten auf den Kursleiter, der sie ins Heiligtum führen sollte.

Die Tür wurde aufgeschlossen und die künftigen Autoren gingen im Gänsemarsch hinterher.

In der Werkstatt standen nun drei Schreibtische hintereinander jeweils mit zwei Stühlen. Es machte den Eindruck, die Volkshochschule habe für weiteres Mobiliar keinen Cent mehr.

Nachdem sich alle gesetzt hatten, was ohne größere Absprache geschah, war das Gröbste geschafft.

Jetzt war der Kursleiter im Spiel:

„Guten Abend, liebe Teilnehmer, insbesondere Teilnehmerinnen. Danke für das Interesse an der Schreibwerkstatt. Mein Name ist Anton von Schreiber. Ich werde Sie durch den Abend führen und bin gern bereit, danach Fragen zu beantworten.“

Mit dieser Rede setzte er ein verbindendes Lächeln auf, denn er war sich sicher, die Schüler seien beeindruckt.

„Wer möchte sich nun vorstellen? Und uns über die Beweggründe Auskunft geben?“

In der ersten Reihe meldete sich eine Frau zu Wort: „Mein Name ist Maria Hilfrich. Ich bin 30 Jahre alt, verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter. Ich finde die Workshop Idee hervorragend, um meinen Horizont zu erweitern.“

Von Schreiber bedankte sich und wandte sich dem Sitznachbarn zu. „Bitte stellen Sie sich einmal vor!“

Der Sitznachbar von Mariastand auf und sagte: „Mein Name ist Detlef Hansen