Star Trek - The Nerxt Generation: Die galaktische Barriere - Greg Cox - E-Book

Star Trek - The Nerxt Generation: Die galaktische Barriere E-Book

Greg Cox

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Beschreibung

Picards alter Widersacher Q ist wieder da!

Die Enterprise fliegt zum Rande der Galaxis. Der ehrgeizige, aber todkranke Wissenschaftler Professor Faal will die galaktische Barriere überwinden, die unsere Galaxis umschließt und ein Vordringen in den intergalaktischen Raum verhindert. Plötzlich erscheint Captain Picards alter Widersacher Q auf der Brücke. Das gottähnliche Wesen warnt Picard, das Experiment fortzusetzen, aber Picard hält an seinen Befehlen fest. Da entführt ihn Q in die Jahrmillionen alte Vergangenheit des Q-Kontinuums. Währenddessen muss die Enterprise unter dem Kommando von Will Ryker ums Überleben kämpfen: Die Calamarainer, intelligente Gaswesen, greifen das Schiff an.

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Das Q-Kontinuum

Mit dem betazoidischen Professor Faal an Bord fliegt die Enterprise zum Rand der Galaxis. Der todkranke, aber ehrgeizige Wissenschaftler will alles daran setzen, sein Lebenswerk zu vollenden: die Überwindung der galaktischen Barriere. Diese Energiebarriere schließt unsere Galaxis ein und verhindert ein Vordringen in den intergalaktischen Raum.

Plötzlich erscheint Captain Picards alter Widersacher Q auf der Kommandobrücke. Das gottähnliche Wesen warnt Picard, das Experiment fortzusetzen, doch der Captain hält an seinen Befehlen fest. Da entführt ihn die nahezu allmächtige Entität in die Jahrmillionen alte Vergangenheit des Q-Kontinuums. Währenddessen muss die Enterprise unter dem Kommando von Will Riker ums Überleben kämpfen: Die Calamarainer, intelligente Gaswesen, greifen das Schiff an …

GREG COX

DIE GALAKTISCHE BARRIERE

Star Trek™

The Next Generation

Das Q-Kontinuum 1

Prolog

Lasst mich wieder rein! – Wieder rein lasst mich! – Er schnatterte hinter der Wand. Zeit spielte keine Rolle für ihn. Ein Augenblick bedeutete ebenso viel wie die Ewigkeit. In beiden Fällen handelte es sich um subjektive Maße seiner Isolation und seines Wahnsinns, der begann, als man ihn aus der Schöpfung verbannte, und der sich seitdem immer mehr in ihm auswirkte. Sein Exil hatte gerade erst begonnen und dauerte schon immer.

Es ist nicht fair, dachte er, und das dachte er schon, seit die Wand entstanden war. Fair ist fair, schwer ist schwer, und hier ist es viel schwerer als dort, was für ein Ort, ohne Hoffnung. Das stimmt doch, oder?

Ja, es stimmt, antwortete er sich selbst, da er seit Äonen niemanden hatte, mit dem er sprechen konnte. Ts, ts, ts – wie konnten sie mich auf diese Weise aussperren? Und warum?

Sein fiebriges Selbst bot eine Erklärung an. Furcht. Das ist ihre armselige Entschuldigung. Furcht allein, kann das sein, o ja, das ist klar. Er lachte und bewunderte die eigene Klugheit. Furcht hier, Furcht dort, nicht an diesem Ort. Furcht ist fair.

Nein, das ist sie nicht, dachte er zornig. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, zumindest nichts Wichtiges. Und nichts Wichtiges ist doch nicht wichtig, oder?

Nicht wichtig ist unwichtig. Unwichtig ist richtig. Und richtig ist hier.

Hier. Hier. Hier.

Hier … Zum ersten Mal seit Beginn seiner grässlichen, barbarischen Verbannung geschah etwas. Eine schwache Stelle bildete sich in der Wand. Die Schwächung genügte nicht, um ihm zu gestatten, auf die andere Seite zu kriechen, zumindest noch nicht. Aber eine Lockerung bahnte sich an, und vielleicht wies sie darauf hin, dass sein hartnäckiges Bemühen, die Wand zu durchdringen, bald Erfolg haben würde. Er spürte einen Riss, einen unendlich winzigen Spalt in der Unendlichkeit, und mit all seiner Kraft rief er hindurch:

Rein lasst mich wieder!

Sein ganzes Wesen konnte die verlockende, quälend kleine Ritze nicht passieren, aber er war imstande, sein endloses Verlangen in die Sphäre zu projizieren, aus der man ihn ungerechterweise verstoßen hatte. Und so heulte er sein verzweifeltes Flehen hinaus für jeden, der es hören mochte.

Lasst mich wieder rein!, verlangte er.

Und eine Stimme antwortete.

Kapitel 1

CAPTAINS LOGBUCH, STERNZEIT 500146.2

Starfleet hat die Enterprise nach Betazed geschickt, um den renommierten betazoidischen Wissenschaftler Lem Faal und seine beiden Kinder abzuholen. Unter Faals Leitung wird das Schiff an einem streng geheimen Experiment teilnehmen, das ganz neue Forschungsmöglichkeiten eröffnen könnte, wenn es erfolgreich verläuft.

»Counselor, sind Sie wirklich sicher, dass Sie nicht Ihre Familie besuchen wollen, während wir in der Umlaufbahn von Betazed sind?«

»Nein, danke, Captain«, erwiderte Commander Deanna Troi. »Meine Mutter und mein kleiner Bruder unternehmen gerade einen ihrer regelmäßigen Ausflüge zur Parallax-Kolonie auf Shiralea VI. Es hat also keinen Sinn, dass ich mich auf den Planeten beame.«

Man brauchte keine empathischen Fähigkeiten, um die Erleichterung in Captain Jean-Luc Picards Gesicht zu erkennen, als er erfuhr, dass Lwaxana Troi einige Dutzend Lichtjahre entfernt war. Deanna konnte den Captain gut verstehen. Zwar liebte sie ihre Mutter, aber es enttäuschte sie keineswegs, dass ihr bei dieser besonderen Mission ein familiäres Treffen erspart blieb. Es kostete immer viel Kraft und auch Geduld, ein Treffen mit Lwaxana zu überstehen. Vielleicht wird es irgendwann einfacher, dachte sie. Ja, und genauso gut könnte ich erwarten, dass Klingonen zu Vegetariern werden.

»Schade«, sagte Picard, aber es klang nicht sehr überzeugend. »Aber ich glaube, dass sich unser Gast schnell auf den Weg machen möchte.« Er sah zur anderen Seite des Konferenzzimmers. Dort saß ein Betazoide in mittleren Jahren und sah auf das Display eines Handcomputers, den er auf Armeslänge hielt.

Vermutlich ist er weitsichtig, dachte Troi. Das war bei vielen Betazoiden der Fall, wenn sie ein gewisses Alter erreichten. Lem Faal hatte ausdrucksstarke dunkelbraune Augen und einen zurückweichenden Haaransatz. Er wirkte immer ein wenig geistesabwesend, entsprach damit der typischen Vorstellung von einem Akademiker und erinnerte Troi an die Professoren, denen sie während ihres Studiums begegnet war. Bei genauerem Hinsehen gewann sie auch den Eindruck von Gebrechlichkeit, obwohl sie keine Anzeichen einer Behinderung bemerkte. Seine hellbraune zivile Kleidung bildete einen auffallenden Kontrast zu den Starfleet-Uniformen. Fast instinktiv begann Troi mit einer behutsamen empathischen Sondierung – und stieß sofort auf eine telepathische Präsenz, die viel stärker war als ihre eigene. Faal bemerkte ihren Versuch, sein Selbst zu berühren, sah vom Display des Handcomputers auf und stellte einen Blickkontakt mit Deanna her.

Hallo, dachte er.

Äh … hallo, erwiderte die Counselor. Sie war auf Betazed aufgewachsen und den Umgang mit Telepathen gewohnt, obgleich sie sich geistig ein wenig eingerostet fühlte, nachdem sie viele Jahre bei Menschen und anderen Nichttelepathen verbracht hatte. Willkommen auf der Enterprise!

Danke, dachte der Betazoide. Troi empfing nicht nur dieses eine Wort, sondern auch noch etwas anderes: freudige Erwartung, Aufregung, Sorge und … etwas, das die Counselor nicht genau zu identifizieren vermochte. Neugierig tastete sie weiter und tiefer, bis sie fast etwas berühren konnte …

Entschuldigen Sie bitte, dachte Faal und blockierte Trois Gedanken. Ich glaube, der Captain möchte mit der Besprechung beginnen.

Deanna blinzelte und fühlte sich desorientiert angesichts der Schnelligkeit, mit der Faal sie aus seinem Bewusstsein gedrängt hatte. Sie sah sich im Konferenzraum der Enterprise-E um. Der telepathische Hinweis des Betazoiden stimmte ganz offensichtlich: Die anderen Offiziere nahmen am erleuchteten ovalen Tisch ihre Plätze ein. Captain Picard stand am oberen Ende des Tisches; an der Wand gegenüber befand sich der leere Bildschirm, auf dem Faal sein Projekt präsentieren wollte. Breite Fenster gewährten einen atemberaubenden Blick auf den Planeten Betazed, der sich im Glas der Vitrinen an der gewölbten Innenwand des Zimmers widerspiegelte. Sie enthielten goldene Modelle früherer Raumschiffe, darunter auch der Enterprise-D, die sieben Jahre lang Trois Zuhause gewesen war. Es regte sich immer Trauer in ihr, wenn sie jenes Modell sah. Bei dem fatalen Absturz auf Veridian III hatte sie die Navigationskontrollen bedient. Auf einer rein intellektuellen Ebene wusste Deanna natürlich, dass sie keine Schuld traf, aber in emotionaler Hinsicht sah die Sache anders aus. Ganz deutlich erinnerte sie sich an ihr Entsetzen, als das Diskussegment in die Atmosphäre des Planeten stürzte, um nie wieder ins All zurückzukehren. Die neue Enterprise war ein prächtiges Schiff, was sie vor einigen Monaten beim Kampf gegen die Borg bewiesen hatte, aber Troi fühlte sich an Bord noch nicht heimisch.

Deanna besann sich aufs Hier und Heute, als sie zwischen Geordi LaForge und Beverly Crusher Platz nahm. Will Riker und Data saßen ihr gegenüber und sahen zum Captain. Die Emanationen des Ersten Offiziers kündeten von ruhiger Zuversicht und halfen Troi, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Sie schüttelte den Kopf, wie um ihre Gedanken zu ordnen, konzentrierte sich dann auf die Worte des Captains.

»Es ist uns allen eine Ehre, Lem Faal begrüßen zu können, einen Spezialisten für angewandte Physik an der Universität von Betazed. Professor Faal ist vom Daystrom-Institut und der vulkanischen Akademie der Wissenschaften für seine bahnbrechenden Forschungen über Energiewellen-Dynamik ausgezeichnet worden.«

»Eine sehr beeindruckende Arbeit«, kommentierte Geordi, der sich damit auszukennen schien. Troi spürte sein wissenschaftliches Interesse, das sie nicht überraschte. Als Chefingenieur fand LaForge Energiewellen-Dynamik und vergleichbare Dinge sehr faszinierend.

»In der Tat«, sagte Data. »Das gilt insbesondere für die neuen Erkenntnisse in Hinsicht auf die praktischen Anwendungen der Transwarp-Raumanomalien.«

Der Androide wirkte fast ebenso aufgeregt wie LaForge. Offenbar hat er seinen Gefühlschip aktiviert, dachte Troi. Sie spürte den Unterschied, was bedeutete, dass die von Datas Chip erzeugten Emotionen authentisch waren.

»Starfleet ist sehr an Professor Faals gegenwärtigen Forschungen interessiert«, fuhr Captain Picard fort. »Die Enterprise wurde für ein Experiment ausgewählt, das gewisse neue Theorien überprüfen soll.« Er wandte sich an Faal, der bestätigend nickte. »Professor, Sie können Ihre Absichten zweifellos besser erklären als ich.«

»Nun, ich kann es zumindest versuchen«, erwiderte der betazoidische Wissenschaftler. Er berührte eine Schaltfläche seines Handcomputers, und der Bildschirm hinter ihm erhellte sich. Er zeigte ein rötlichpurpurnes Energieband, das sich offenbar im interstellaren Raum erstreckte. Der Nexus?, fragte sich Troi. Nein. Dieses seltsame Band hatte eine andere Farbe als das geheimnisvolle Phänomen, von dem Tolian Soran besessen gewesen war. Trotzdem wirkte es irgendwie vertraut, wie etwas, das sie während der Astrophysik-Vorlesungen an der Starfleet-Akademie gesehen hatte.

Plötzlich fiel es ihr ein. Natürlich, dachte Deanna. Die Barriere!

Sie fühlte, wie sich eine Woge der Verwirrung auflöste. Die anderen Offiziere schienen die Barriere ebenfalls erkannt zu haben. Faal gab seinem Publikum einige Sekunden Zeit, das Bild zu betrachten.

»Die große galaktische Barriere hindert uns daran, das Universum jenseits der Milchstraße zu erforschen«, fuhr der Professor fort. »Sie umgibt die ganze Galaxis und stellt eine große Gefahr für alle Schiffe dar, die in den Randbereich des uns bekannten Raums vorstoßen. Die sonderbaren Energien der Barriere beeinträchtigen nicht nur die strukturelle Integrität eines Raumschiffs, sondern wirken sich auch auf die Psyche der Besatzungsmitglieder aus. Wer mit ihnen in Kontakt gerät, riskiert Wahnsinn, Hirnschäden und sogar den Tod.«

Troi schauderte bei dieser Vorstellung. Als Empathin wusste sie, dass ein Bewusstsein sehr fragil sein konnte. Hinzu kam: Wer besonders empfindlich auf psychische Phänomene reagierte, war den von Professor Faal beschriebenen Auswirkungen gegenüber empfänglicher als andere. Als Telepath musste Faal sehr vorsichtig sein, wenn er es mit starken psychokinetischen Kräften zu tun bekam. Deanna fragte sich, ob er sich auch deshalb für die Barriere interessierte.

Wieder betätigte der Betazoide ein Schaltelement seines Handcomputers, und das Bild der Barriere wich einer Sternkarte der bekannten Galaxis, in die vier üblichen Quadranten unterteilt. Eine blinkende purpurne Linie kennzeichnete die galaktische Barriere, die alle vier Quadranten umgab.

»Die Föderation hat sich immer mit dieser Einschränkung abgefunden, ebenso wie die Klingonen, Romulaner und anderen raumfahrenden Völker. Immerhin war das im Innern unserer Galaxis zu erforschende stellare Territorium gewaltig. Schon seit mehreren Jahrhunderten verfügen wir über das Warptriebwerk, aber weite Teile des Gamma- und Delta-Quadranten sind nach wie vor nicht kartographiert. Außerdem sind die Entfernungen zwischen den einzelnen Galaxien so enorm, dass Flüge dorthin selbst mit maximaler Warpgeschwindigkeit tausend Jahre und länger dauern würden – vorausgesetzt, es gelänge irgendwie, die galaktische Barriere zu durchdringen. Nun, wir haben uns auch deshalb mit ihr abgefunden, weil uns gar nichts anderes übrig blieb.

Das könnte sich inzwischen geändert haben«, betonte Faal, und Troi nahm dabei seinen Stolz wahr. Kein Wunder, dachte sie. Welcher Wissenschaftler ist nicht stolz auf seine Leistungen? Die Karte der Galaxis verschwand vom Schirm an der Wand und wich dem Bild einer blonden Frau. Rote Flecken zeigten sich auf ihrer hellen Haut, zogen sich von den Schläfen hinab bis zum Hals. Eine Trill, fuhr es Deanna durch den Sinn, als sie das charakteristische Fleckenmuster der symbiotischen Lebensform erkannte. Sie empfing jähen Kummer von der neben ihr sitzenden Beverly Crusher, und ihre Reaktion darauf bestand aus Anteilnahme. Vermutlich erinnerte sich Beverly an ihre Liebesgeschichte mit dem Trill-Diplomaten Botschafter Odan. Troi war nicht ganz sicher, aber sie glaubte, auch bei Will Riker Unbehagen zu spüren. Den Grund dafür verstand sie gut: Will hatte seinen Körper einmal einem Trill-Symbionten ›geliehen‹. Erleichtert stellte Deanna fest, dass beide ihre Emotionen sofort in den Griff bekamen, sie überwanden und sich auf die aktuelle Situation konzentrierten. Sie haben sich mit der Vergangenheit abgefunden, um dann das Leben in der Gegenwart fortzusetzen, dachte die Counselor anerkennend. Ein sehr gesundes Verhalten.

Worf hat eine Trill geheiratet, erinnerte sich Troi mit einem Hauch Eifersucht. Dann beherzigte sie ihren eigenen Rat und brachte dieses Gefühl unter Kontrolle. Ich wünsche ihm nur das Beste.

»Einige von Ihnen kennen vielleicht die Arbeit der bekannten Trill-Physikerin Dr. Lenara Kahn«, sagte Faal. Einige am Tisch nickten, und Deanna bekam Gewissensbisse. Sie versuchte, in Hinsicht auf die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen in der Föderation auf dem Laufenden zu bleiben und die entsprechenden Starfleet-Bulletins zu lesen, aber ihr Interesse galt vor allem der Psychologie und Soziologie, nicht den Naturwissenschaften, denen sie nur beiläufige Aufmerksamkeit schenkte. Und wenn schon, dachte sie. Ich hatte nie vor, mich zur technischen Abteilung versetzen zu lassen. »Vor einigen Jahren führten Dr. Kahn und ihre Mitarbeiter an Bord der Raumstation Deep Space Nine ein Experiment durch und schufen dabei das erste künstliche Wurmloch der Föderation. Es war instabil und kollabierte schon nach wenigen Momenten, aber inzwischen hat Dr. Kahns Forschungsgruppe ihre Technik verbessert. Sie sind noch immer Jahre davon entfernt, ein künstliches Wurmloch zu schaffen, das stabil ist und den Transfer in andere Sektoren der Galaxis gestattet, aber ich stellte folgende Überlegung an: Wenn man diese neue Technik ein wenig modifiziert, so könnte man damit eine Lücke in der galaktischen Barriere entstehen lassen und es einem Raumschiff ermöglichen, die andere Seite zu erreichen. Genau an dieser Stelle kommt die Enterprise ins Spiel, wie Sie vielleicht schon vermutet haben.«

Murmelnde Stimmen erklangen am Tisch und kommentierten leise Faals Ausführungen. Data und Geordi wechselten sich darin ab, dem Betazoiden Fragen zu stellen. Bei den meisten von ihnen ging es um technische Einzelheiten, die Troi nicht verstand. Sie störte sich nicht daran, dachte stattdessen über die Grundidee nach.

Die Barriere durchbrechen! Damit verhielt es sich ebenso wie mit der Vorstellung, Geschwindigkeiten jenseits von Warp zehn zu erreichen oder durch eine Sonne zu fliegen. Gelegentlich sprachen die Leute darüber, aber eigentlich rechnete niemand damit, so etwas wirklich zu erleben. Deanna entsann sich vage daran, dass die erste Enterprise unter dem Kommando von Captain Kirk die galaktische Barriere mehrmals durchstoßen hatte, für gewöhnlich mit ebenso spektakulären wie katastrophalen Konsequenzen. Starfleet hatte entsprechende Expeditionen schon vor Jahrzehnten verboten, aber es geschah immer wieder, dass irgendein tollkühner oder irrer Narr versuchte, mit einem speziell modifizierten Raumschiff durch die Barriere zu fliegen. Bisher hatte keiner dieser Möchte-gern-Helden überlebt. Vor Jahren, auf Betazed, hatte Riker solche fragwürdigen Unternehmen mit folgenden Worten kritisiert: »Sie sind das Warpära-Äquivalent des Versuchs, in einem Fass den Sturz über die Niagarafälle zu überleben.« Diesmal sollte sich die Enterprise-E in die Tiefe stürzen. Bei diesem Gedanken lief es Deanna kalt über den Rücken.

»Ich bin neugierig, Professor«, sagte Riker. »Wo genau soll der Test stattfinden?«

Faal berührte eine Schaltfläche seines Handcomputers, und wieder erschien die Karte der Galaxis auf dem Wandschirm. Ein keilförmiger Teil des Alpha-Quadranten wurde vergrößert, und der Betazoide deutete darauf. »Die Bereiche der Barriere, die sich im stellaren Territorium der Föderation erstrecken, sind gründlich untersucht worden, und zwar von unbemannten Sensorsonden. Dabei kam es zu einer erstaunlichen Feststellung. Seit ungefähr einem Jahr gibt es im Innern der Barriere erhebliche energetische Fluktuationen, wodurch sich hier und dort schwache Stellen gebildet haben.«

Schraffierungen markierten bestimmte Teile des gewölbten purpurnen Bandes auf dem Bildschirm, sie erschienen winzig im Vergleich zur Größe der Barriere. Kleine Löcher … Wie Lecks in einem Damm, dachte Troi. Aus irgendeinem Grund beunruhigte sie dieser Vergleich.

Faal bedachte sie mit einem sonderbaren Blick, so als hätte er ihre Emotionen empfangen. »Diese … Unvollkommenheiten in der Integrität der Barriere sind eigentlich unerheblich und führen zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung ihres energetischen Niveaus. Allerdings bieten sie sich als logische Orte für einen Durchdringungsversuch an.« Er zeigte auf einen roten Punkt, der daraufhin zu blinken begann. »Dieser Ort befindet sich in einem unbewohnten, ansonsten uninteressanten Bereich des Alls. Starfleet möchte, dass das Experiment geheim bleibt, nicht von Romulanern oder Cardassianern beobachtet wird, und deshalb hat man sich für diese Stelle der Barriere entschieden. Während ich hier zu Ihnen spreche, werden spezielle Geräte an Bord der Enterprise gebeamt. Sie basieren auf Dr. Kahns ursprünglichen Konstruktionsmustern, sind jedoch für unsere Zwecke modifiziert worden. Ich freue mich bereits darauf, bei diesem Projekt mit Mr. LaForge und seinen Spezialisten zusammenzuarbeiten.«

»Danke«, sagte Geordi. Seine okularen Implantate glänzten, als er von Data zu Faal sah. »Ich bin sicher, dass wir den Herausforderungen gewachsen sind. Es klingt ganz nach einem wichtigen Durchbruch, und zwar nicht nur auf einem Gebiet.«

Troi betrachtete die Stelle, auf die Faal gezeigt hatte. Sie wusste nicht viel über jene Region, schätzte aber, dass sie sich mit Warp fünf in zwei oder drei Tagen erreichen ließ. Weder der Captain noch Will Riker reagierten mit Sorge auf den von Professor Faal gewählten Ort. Ganz offensichtlich rechneten sie mit einem ruhigen, ereignislosen Flug bis zur Barriere.

»Wie sehr ähnelt die galaktische Barriere der so genannten Großen Barriere, Professor?«, fragte Deanna. »Ist Ihre neue Technik in beiden Fällen wirksam?«

Faal nickte wissend. »Eine gute Frage. Bei dem, was wir als ›Große Barriere‹ bezeichnen, handelt es sich um ein ähnlich beschaffenes Energieband, das das Zentrum unserer Galaxis umgibt. Anders ausgedrückt: Die Große Barriere ist ein intragalaktisches Energiefeld, unser Ziel hingegen ein extragalaktisches.« Er fuhr sich mit der Hand durchs dünner werdende graue Haar. »Die Forschungen während der letzten hundert Jahre deuten darauf hin, dass beide Barrieren aus äquivalenten, vielleicht sogar identischen Energieformen bestehen. Rein theoretisch könnte die Technik des künstlichen Wurmlochs auch dazu verwendet werden, die Große Barriere zu durchdringen. Viele Theoretiker glauben, dass beide Barrieren die gleiche Ursache haben.«

»Welche?«, fragte Troi.

Faal lachte leise. »Ich fürchte, das ist mehr eine theologische als eine wissenschaftliche Frage, und somit fällt sie nicht in meinen Zuständigkeitsbereich. Soweit wir das feststellen können, reicht der Ursprung beider Barrieren auf die Zeit vor der Entstehung des ersten Lebens in unserer Galaxis zurück. Damit meine ich zumindest Leben in der Form, wie wir es kennen.«

Seltsam, dachte Deanna. Sie war nicht ganz sicher, glaubte aber, so etwas wie Unaufrichtigkeit hinter dem freundlichen Gebaren des betazoidischen Wissenschaftlers zu erkennen, so als würde er etwas verschweigen. Vielleicht ist er in Hinsicht auf seine Theorien nicht ganz so sicher, wie Starfleet glauben soll. Mehr konnte sie nicht feststellen; wegen seines starken telepathischen Potenzials gelang es ihr kaum, empathische Informationen über Faal zu gewinnen.

Die neben Deanna sitzende Beverly Crusher meldete sich zu Wort. Besorgnis zeigte sich in ihrem Gesicht. »Hat jemand an die möglichen ökologischen Konsequenzen eines Lochs in der Barriere gedacht? Wenn sie seit Jahrmilliarden besteht … Vielleicht erfüllt sie einen wichtigen Zweck, entweder für uns oder für eventuelle Lebensformen auf der anderen Seite. Ich möchte angesichts eines faszinierenden Projekts nicht in die Rolle der Miesmacherin schlüpfen, aber: Sollte die Barriere nicht besser intakt bleiben?«

Da ist es wieder, dachte Troi und beobachtete Faal aufmerksam. Sie spürte bei ihm eine gewisse Reaktion auf Beverlys Frage. Etwas regte sich und verschwand sofort wieder, bevor Deanna es erfassen konnte. Furcht? Schuld? Ärger? Vielleicht gefällt es ihm einfach nicht, dass man sein Experiment in Frage stellt, spekulierte sie. Zweifellos wäre er nicht der erste engagierte Wissenschaftler gewesen, der an einem Tunnelblick litt, wenn es um seine eigenen Geistesprodukte ging. Deanna wusste aus Erfahrung: Manche Forscher waren bereit, ihre Projekte ebenso hartnäckig zu verteidigen wie eine Sehlat-Mutter ihr Junges.

Wenn sich Faal in die Defensive gedrängt fühlte, so ließ er sich nichts davon anmerken. »›Richte vor allem keinen Schaden an‹, nicht wahr, Doktor?«, erwiderte er freundlich und umschrieb damit den hippokratischen Eid. »Ich weiß Ihre Besorgnis zu schätzen, Doktor, und ich möchte Sie mit einem Hinweis auf den Maßstab unseres Experiments beruhigen. Angesichts der gewaltigen Ausmaße der galaktischen Barriere könnte man unser Projekt mit dem Versuch vergleichen, einige Ziegelsteine aus der Chinesischen Mauer zu schlagen. Es ist kaum vorstellbar, dass wir das Ökosystem der Galaxis schädigen, ganz zu schweigen von den Dingen, die sich jenseits davon befinden. Allerdings ist die mögliche Gefahr ein weiterer guter Grund, das Experiment in einem unbewohnten Sektor durchzuführen. Soweit wir wissen, erstreckt sich auf der anderen Seite nur die Leere zwischen unserer eigenen Galaxis und ihren Nachbarn.«

Einmal mehr betätigte Faal ein Schaltelement seines Handcomputers, und daraufhin zeigte der Wandschirm wieder das eindrucksvolle Bild, mit dem er seinen Vortrag begonnen hatte: das schimmernde energetische Band der Tausende von Lichtjahren langen galaktischen Barriere.

»Starfleet glaubt …«, begann der Betazoide, unterbrach sich dann aber, weil er einen Hustenanfall erlitt. Er hob die freie Hand zum Mund, hustete noch einige Male und keuchte dann. Voller Mitgefühl sah Troi, wie sich seine Brust hob und senkte. Sie war keine Ärztin, aber der Husten klang nicht gut, schien tief aus den Lungen zu kommen. Beverlys Gesicht zeigte erneut Besorgnis, aber diesmal galt sie dem Gesundheitszustand des Betazoiden.

»Ich bitte um Verzeihung«, schnaufte Faal und suchte in den Taschen seines hellbraunen Anzugs. Schließlich holte er einen kleinen Injektor hervor und presste ihn an die Armbeuge. Deanna vernahm ein leises Zischen, als das Gerät ein Medikament in den Blutkreislauf injizierte. Schon nach wenigen Sekunden atmete Faal wieder normal. »Bitte entschuldigen Sie die Unterbrechung. Ich fürchte, mit meiner Gesundheit steht es nicht zum Besten.«

Troi entsann sich an ihren früheren Eindruck einer Behinderung. Hatte Faal versucht, dieses Leiden zu verbergen? Betazoiden waren zwar stolz auf das unbefangene Verhältnis zum eigenen Körper, aber manchmal scheuten sie davor zurück, eine ernste Erkrankung zuzugeben. Deanna dachte daran, dass Faal seine Familie mitnahm, obwohl das Experiment gefährlich werden konnte, und sie überlegte, wie sich das Leiden auf seine Kinder ausgewirkt hatte. Vielleicht sollte ich mich auf eine psychologische Beratung für die ganze Familie vorbereiten.

Faal atmete mehrmals tief durch und wandte sich dann an Beverly. »Als Bordärztin der Enterprise sollten Sie wissen, dass ich an der Iversonschen Krankheit leide.«

Die emotionale Temperatur im Konferenzzimmer stieg an, als Faal diese grässliche Krankheit erwähnte. Trotz der modernen Medizin des vierundzwanzigsten Jahrhunderts gab es für die zum Glück nicht ansteckende Iversonsche Krankheit noch immer keine Heilung. Sie griff das Muskel- und Bindegewebe an, was zu einer progressiven Atrophie von Gliedmaßen und lebenswichtigen Organen führte. Troi vermutete, dass sich das Leiden bei Faal vor allem auf die Lungen auswirkte. Bei den anderen Starfleet-Offizieren spürte sie sowohl Anteilnahme als auch Verlegenheit. Sicher erinnerten sie sich alle an Admiral Mark Jameson und seine Verzweiflung, die ihn während der Mission auf Mordan IV veranlasst hatte, eine verbotene Verjüngungsdroge zu nehmen.

»Es tut mir sehr Leid«, sagte die Counselor.

»Ich bin jederzeit bereit, Ihnen zu helfen«, fügte Beverly Crusher hinzu. »Vielleicht sollten Sie später zur Krankenstation kommen, damit wir ein persönliches Gespräch über Ihren Zustand führen können.«

»Ich danke Ihnen«, erwiderte Faal. »Aber bitte nehmen Sie meine Krankheit nicht zum Anlass, sich Sorgen um mich zu machen.« Er hob den Injektor. »Mein Arzt hat mir Polyadrenalin für die gegenwärtigen Symptome verschrieben. Wichtig ist nur, dass ich lange genug am Leben bleibe, um mein Werk zu vollenden.« Der Injektor verschwand wieder in einer Tasche, und Faal deutete erneut auf die Darstellung der galaktischen Barriere.

»Die wissenschaftliche Abteilung von Starfleet hat das mögliche Risiko des Experiments als akzeptabel eingestuft«, fuhr der Betazoide fort. »Vor allem weil dadurch eine neue Ära der Expansion über die Grenzen unserer Galaxis hinaus beginnen könnte. Die Erforschung des Unbekannten ist nie ungefährlich gewesen. Das stimmt doch, Captain, oder?«

»Ja«, bestätigte Picard. »Die wichtigste Aufgabe der Enterprise und auch von Starfleet besteht darin, unser Wissen über das Universum zu mehren und in Bereiche vorzustoßen, wo noch nie jemand gewesen ist.« Der Captain stand auf. »Ihr Experiment, Professor Faal, setzt die stolzen Traditionen dieses Schiffes fort. Hoffen wir, dass es zu einem Erfolg führt.«

Wie schade, dass die anderen Besatzungsmitglieder die Leidenschaft und das Engagement des Captains nicht ebenso deutlich spüren können wie ich, dachte Deanna. Dann sah sie sich am Konferenztisch um und bemerkte das Glitzern der Begeisterung in den Augen der anderen Offiziere. Selbst Beverly teilte diesen Enthusiasmus, trotz ihrer anfänglichen Zweifel. Nun, vielleicht können sie es doch.

»Danke, Captain«, sagte Lem Faal, und Troi stellte fest, dass er noch immer ein wenig außer Atem war. »Ich kann es gar nicht abwarten zu beginnen.«

Diesmal fühlte Deanna uneingeschränkte Aufrichtigkeit in den Worten des Betazoiden.

Kapitel 2

»Der schwierigste Teil besteht darin, den Torpedo im Innern der Barriere intakt zu halten, bis er einen Magneton-Impuls senden kann«, erklärte Lem Faal.

»Das ist mehr als nur schwer«, erwiderte Chefingenieur Geordi LaForge. Seit der Besprechung im Konferenzzimmer hatte er über die galaktische Barriere gelesen und wusste jetzt besser, womit sie es zu tun hatten. »Es ist fast unmöglich.«

Die Konsole neben dem Büro des Chefingenieurs war dem betazoidischen Wissenschaftler als Arbeitsplatz zugewiesen worden, an dem er die Vorbereitungen für das Experiment vervollständigen konnte. LaForge hatte auch einen Sessel besorgt, damit der kranke Mann nicht die ganze Zeit über stehen musste.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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