Hanya Yanagihara, geboren 1974, gehört zu einer der bemerkenswerten Stimmen der zeitgenössischen Literatur. Sie verbrachte einen Großteil ihrer Kindheit auf Hawaii und arbeitete nach ihrem Collegeabschluss zunächst als Redakteurin, bevor sie zur New York Times wechselte. Dort ist sie seit 2017 stellvertretende Herausgeberin der Wochenendbeilage »T: The New York Times Style Magazine«.
Der Durchbruch als Autorin gelang Hanya Yanagihara 2013 mit ihrem Debütroman »Das Volk der Bäume«, welcher von der Kritik durchweg positiv besprochen wurde. Der Roman unterstreicht ihre Fähigkeit, moralisch komplexe Themen anzusprechen.
Zwei Jahre später folgte der Titel »Ein wenig Leben«, mit dem sie internationale Bekanntheit erlangte. Das Buch, das wie ihr Erstlingswerk sexuellen Missbrauch und seine Folgen thematisiert, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit dem Kirkus Prize ausgezeichnet. Darüber hinaus stand sie mit dem Titel auf der Shortlist für den Booker Prize und war für den National Book Award nominiert. Die Autorin lebt und arbeitet in New York City.
Ihr Debüt, »Das Volk der Bäume«, basiert auf der wahren Geschichte des Virologen und Nobelpreisträgers Daniel Carleton Gajdusek. In dem Buch geht es um den jungen Arzt Norton Perina, der mit einer überraschenden Entdeckung von einer Forschungsreise zurückkehrt: Hat er etwa ein Mittel gegen die Sterblichkeit gefunden? Perina gerät in einen Rausch und kehrt zurück in den Urwald, wo er noch eine ganz andere Entdeckung macht: seine fatale Liebe zu Kindern. Yanagihara stellt die unbequeme Frage, wie wir auf eine Lebensleistung blicken, wenn sich das Genie als Monster entpuppt.
Der darauffolgende Roman, »Ein wenig Leben«, ist eine tiefgreifende Erzählung über Freundschaft, Liebe und die langanhaltenden Auswirkungen von Traumata. Der Titel handelt von der lebenslangen Freundschaft zwischen vier Männern, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis ist das Zentrum der Gruppe – ein liebender und zugleich innerlich gebrochener Mensch. Immer tiefer wird die Freundesgruppe in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingezogen.
Ihr jüngstes Werk, »Zum Paradies«, veröffentlicht im Jahr 2022, ist ein weiteres Beispiel für Yanagiharas meisterhafte Erzählkunst. In diesem Roman entfaltet sie eine alternative Geschichte Amerikas über drei Jahrhunderte, die den Leser in eine Welt voller Visionen und Schrecken entführt. Die Erzählung beginnt 1893 und spannt den Bogen über ein Manhattan im Jahr 1993, das unter der AIDS-Epidemie leidet, bis hin zu einer dystopischen Zukunft im Jahr 2093, in der die Welt von Seuchen heimgesucht und autoritär regiert wird. Hanya Yanagihara erzählt das große Ganze anhand von Einzelschicksalen und die drei Zeitalter verschmelzen zu einer gemeinsamen Geschichte.
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