Zunächst erfolgten nach dem Abitur Studiengänge der Philosophie, Germanistik und Theologie, dann eine Ausbildung zum staatl. gepr. Übersetzer, danach ein Studium der Rechtswissenschaft. Nach einiger Zeit der Selbstständigkeit als juristischer Fachübersetzer gab ich 2013 meinem Leben eine neue Wendung und begann, mich der Spiritualität zu widmen, zunächst allgemein, dann Zen-Buddhismus, schließlich dem thailändischen Theravada-Buddhismus. Es folgten zahllose Schweige-Retreats und tägliche Meditationspraxis. Nachdem ich meine Erfahrungen mit verschiedenen Traditionen des Buddhismus in den letzten Jahren auf mich wirken lassen konnte, habe ich mich entschlossen, zu meinen "Wurzeln" zurückzukehren und praktiziere seither nur noch die aus dem Theravada-Buddhismus stammende Einsichtsmeditation; dies allerdings in Symbiose mit der Geisteshaltung des ZEN sowie der mystischen Richtungen der großen Religionen – ein Spagat, der, wie sich mir immer mehr zeigt, durchaus gelingen kann. Für mich ein (weiteres) Zeichen dafür, dass es Zeit ist, sich von Schulen, Traditionen und Dogmen zu trennen und stattdessen aus sich selbst zu schöpfen. Seit ich meine Robe als vollordinierter Mönch der Theravada-Tradition (Thailand) abgelegt habe, lebe ich als Anagarika, eine Art "Laienordinierter" (vergleichbar etwa mit einem katholischen Diakon), der – im Gegensatz zu buddhistischen Laien – nach 8 Sīlas ("Tugendregeln", oder besser: Liebevollen Vorsätzen) lebt. Das sind zwei weniger als ein Novize auf sich nimmt, und dieser Status erlaubt mir, dass das weltliche Leben weitgehend von mir weiter geführt werden kann. So ist es mir z.B. erlaubt einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, mit Geld in Berührung kommen, ein Kfz zu führen, Gartenarbeiten zu erledigen, Essen zuzubereiten, nach Sonnenhöchststand zu essen und vieles mehr, was beispielsweise dem Theravada-Mönch ansonsten nicht gestattet ist. Die Ordinierung zum Mönch des chinesischen Chan-Buddhismus erlaubt mir all dies ohnehin.