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Eigentlich wollen wir alle dasselbe: Wir möchten dauernd glücklich und zufrieden sein, ohne Ängste und Sorgen leben können. Weshalb streben wir nach diesem Ziel? Ist es erreichbar? Was können wir selbst dafür tun? Welche Hilfen gibt es und wo sind Stolpersteine? Mit einfachen Modellen und vielen Beispielen aus dem Alltag öffnet uns dieses Buch die Augen für das Wichtigste in unserem Leben - unsere persönliche Entwicklung.
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Seitenzahl: 174
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1x1 des Bewusst-Seins
Persönliche Entwicklung als Lebenssinn
Jürg Rohrer
Schlagworte: Bewusstsein, Persönlichkeitsentwicklung, Lebenssinn, Selbstverantwortung, Lebenshilfe, Selbstverwirklichung
UTD Media, Buchreihe «Wendezeit» Band 1
UTD Media ist ein Verlag der Up-To-Date AG, Mühlegasse 6, CH-8867 Niederurnen. http://www.Wendezeit.ch
© 2016 Jürg Rohrer
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Jede Weitergabe dieser Informationen gegen eine Gebühr, z.B. in Form oder als Bestandteil von Seminaren, Büchern, usw. bedarf vorgängig der schriftlichen Einwilligung durch Jürg Rohrer.
Table of Contents
Titelseite
Über die Entstehung dieses Buches
Vorwort
Die Bedürfnisse der Menschen
Werbung spricht unsere Bedürfnisse an
Ersatzhandlungen
Die Grundlage unseres Seins
Über die Plausibilität der Grundrechte des Seins
Die Spielregeln des Systems befolgen
Die Grundrechte des Seins leben lernen
Die Entwicklung der Menschen
Die Pyramide als Sinnbild der menschlichen Entwicklung
Automatismen
Der Virtuose im Element
Trainingslager
Lernen dank subjektiver Wahrnehmung
Objektivität und Subjektivität
Das Brillenmodell
Zielsetzungen
Definition der Zielsetzung
Teilziele
Kompatibilität von Zielsetzungen
Verschiedenartige Zielsetzungen verfolgen
Die Hierarchie in den persönlichen Zielsetzungen
Konzentration der Kräfte
Ziele als Selbstmotivation
Ziele als Hilfsmittel für den Erfolg
Seine eigenen Ziele verfolgen
Aufgaben
Entscheidungen
Wahrnehmungsfähigkeit
Bewusstsein
Das Modell der Bewusstseins-Kugel
Selbstbestimmungsrecht und Eigenverantwortung
Verantwortung tragen
Wie weit reicht unsere Verantwortung? Verantwortungsbewusstsein
Das Prinzip der Selbstverantwortung
Wenn ich die Folgen einer Entscheidung nicht abschätzen kann
Verantwortung ist etwas Individuelles
Konsequenzen bei der Annahme von Aufgaben
Folgen der Überforderung mit einer Aufgabe
Mitverantwortung
Mein persönlicher Beitrag
Wechselwirkung zwischen Zielsetzung und Fähigkeiten
Das Modell der Klangschalen
Fähigkeiten und Zielsetzungen beeinflussen sich
Wechselwirkungen mit unserer Umgebung
Prioritäten der Zielsetzungen
Der Seminareffekt
Manipulation von anderen Personen
Die Natur hilft uns
Erfolgskontrolle
Über das Missionieren
Wendezeit
Stolpersteine
Hektik und Tablettenmentalität
Wir haben alles fest im Griff
Globalisierung und Massenmedien
Leugnung der Reinkarnation
Worte sind einfacher als Taten
Fehlende oder falsche Erfolgskontrolle
Rückblick
Wenn Sie mehr möchten
Jürg Rohrer, geboren 1962, arbeitete zunächst als Ingenieur bei diversen Firmen im In- und Ausland. Im Jahre 1991 machte er sich beruflich selbständig und war bis 2010 mit seinen eigenen KMUs in den Gebieten Umwelttechnik und Informatik tätig. Seit 2011 arbeitet er als Dozent für Erneuerbare Energien bei einer Schweizer Fachhochschule. Die Integration von hohen ethischen Wertvorstellungen bei allem was wir tun oder nicht tun, ist ihm ein zentrales Anliegen.
Bei seiner Tätigkeit kommt der Autor laufend mit vielen Menschen aus verschiedenen Kulturen in den unterschiedlichsten Situationen zusammen. Dies regt zum Nachdenken an: Wer sich selbst und seine Mitmenschen im Alltag kritisch beobachtet, stellt mit der Zeit unweigerlich Fragen nach den Ursachen und dem Sinn unserer Entscheidungen und letztendlich über den Sinn des menschlichen Lebens. Aus diesen Überlegungen heraus ist das vorliegende Buch entstanden.
Es ist häufig erstaunlich, wie wenig Zeit wir uns nehmen, um uns über ein so wichtiges Thema wie den Sinn unseres eigenen Lebens Gedanken zu machen. Wie leicht wir vorgefasste Meinungen ohne sie zu hinterfragen einfach übernehmen. Oder wie selten wir die Konsequenzen unserer Entscheidungen im voraus gründlich untersuchen.
Dieses Buch erläutert die menschliche Entwicklung anhand von gut verständlichen Beispielen und einfachen Modellen. Es will zum Nachdenken anregen über das eigene Leben und Hilfen anbieten, wie man sein eigenes Leben gezielt verändern kann.
Wer das Buch gelesen hat, wird danach weder in kürzester Zeit grossen finanziellen Reichtum erlangen, noch wird er oder sie von seinen Mitmenschen als «Supermensch» verehrt werden. Der Autor zeigt in diesem Buch aber Wege zu einem mit Sinn erfüllten Leben, zu innerer Ruhe und zu Lebensfreude. Dies nicht etwa fernab von jeglicher Zivilisation als Aussteiger, sondern mitten im täglichen Leben. Und auch nicht nur wenige Wochen pro Jahr in einem speziellen Umfeld, sondern im privaten und beruflichen Alltag, als ganz normaler Mensch.
Was treibt uns Menschen an? Weshalb leben wir? Wonach streben wir? Auf den vor Ihnen liegenden Seiten wollen wir Denkanstösse und Informationen zu diesen und weiteren Fragen vermitteln. Wir stellen die Grundlage für alles Sein auf der Erde vor und diskutieren Konsequenzen für das Leben im privaten und geschäftlichen Bereich.
Wir beschreiben unter anderem, wie man dauernd Harmonie und innere Ruhe erlangen kann. Die richtige Wahl und das konsequente Verfolgen der eigenen, selbst gewählten Lebensziele nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein damit man seine eigenen Ziele erreicht und sich nicht von Anderen manipulieren lässt.
Das angesprochene Thema ist sehr umfassend. Es genügt nicht, nur ein Buch darüber zu lesen. Der vorliegende Beitrag soll deshalb insbesondere auch zum Nachdenken anregen über das eigene Leben, welche Lebensziele man sich setzen will und wie man diese am besten verwirklichen kann.
Der Einfachheit halber sind sämtliche Formulierungen in der männlichen Form geschrieben. Dies soll keine Diskriminierung darstellen, alle Aussagen und Beispiele treffen uneingeschränkt auch auf weibliche Wesen zu.
Mollis, im April 2000
Jürg Rohrer
Warum gehen die meisten von uns Menschen täglich zur Arbeit, weshalb leben wir mit einem Partner zusammen, weshalb zeugen wir Kinder? Was wollen wir damit erreichen? Wonach streben wir eigentlich? Geht es nur darum, unsere Nahrung zu beschaffen, uns fortzupflanzen oder wollen wir möglichst viele Gegenstände kaufen, Aktien von Firmen besitzen, Karriere machen, in die Geschichte eingehen, Macht über andere ausüben?
Über die Zielsetzungen und Ursachen der menschlichen Handlungen ist schon sehr viel geschrieben worden, wir wollen hier deshalb das aus unserer Sicht wichtigste der verschiedenen Theorien extrahieren und uns eigene Gedanken dazu machen.
Im allgemeinen geht man davon aus, dass alle Menschen letztendlich vergleichbare Bedürfnisse haben. Je nach dem, welche Bedürfnisse bereits befriedigt sind, je nach Alter, Lebenserfahrung und Kultur setzt der Mensch die Prioritäten bei den noch offenen Bedürfnissen jedoch anders. Am bekanntesten ist wohl die Darstellung der Bedürfnisse und Prioritäten in Form einer Pyramide nach Maslow (Maslow’sche Bedürfnispyramide). Maslow vertrat die Theorie, dass der Mensch den einzelnen Bedürfnissen klare, hierarchische Prioritäten zuordnet. Sobald der Mensch eine Stufe in seiner Bedürfnispyramide erreicht hat, regt sich das Bedürfnis zum Erreichen der nächsthöheren Stufe. Stellvertretend für viele andere Darstellungen betrachten wir kurz die einzelnen Elemente dieser Pyramide von Maslow:
Zuerst setzt der Mensch seine Priorität bei den existentiellen Bedürfnissen, also bei Nahrung, Kleidung, Schlaf. Wenn die existentiellen Bedürfnisse nicht erfüllt sind, ist das Überleben gefährdet, es besteht Lebensgefahr.
Wenn die existentiellen Bedürfnisse befriedigt sind, wird das Bedürfnis nach Sicherheit wach: Der Wunsch nach Schutz vor den Gefahren des Lebens wie zum Beispiel Krieg, Krankheiten, Unfall, Umwelt-Katastrophen, usw. steht im Vordergrund.
In der nächsten Stufe der Priorität stehen gemäss Maslow die sozialen Bedürfnisse: Der Mensch möchte mit Gleichgesinnten zusammen sein, möchte akzeptiert und geliebt werden.
Bei der darauf folgenden Stufe geht es um die eigene Wertschätzung und die Wertschätzung von anderen Personen: Der Mensch möchte sein Selbstbewusstsein stärken und sucht dazu bei anderen Personen Beachtung und Anerkennung.
Als oberste Zielsetzung gilt das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung: Der Mensch möchte sich selbst sein können, innere Ruhe, Glück und Harmonie dauernd erleben können.
Wie bereits erwähnt, sind die Bedürfnisse der Menschen schon häufig untersucht und beschrieben worden, die Bedürfnispyramide kann beliebig verfeinert, geändert und ergänzt werden. Man kann sich auch mit gutem Recht fragen, ob zum Beispiel das Erreichen der 3. Stufe wirklich eine notwendige Voraussetzung für die 4. und 5. Stufe darstellt. Für unsere Zwecke ist es nicht sehr sinnvoll, die individuellen Bedürfnisse der Menschen allzu stark zu verallgemeinern. Trotzdem: Wer die Menschen beobachtet, sieht, dass aller Individualität zum Trotz, die grosse Mehrheit der Personen in einem bestimmten Wirtschafts- und Kulturraum ihre Prioritäten sehr ähnlich setzt. Sehr sehr ähnlich sogar, wenn man genauer hinsieht.
Die Priorität in den Bedürfnissen ändert sich jedoch meistens bei jedem Menschen im Laufe seines Lebens. Ältere Menschen setzen die Prioritäten in vielen Dingen anders als junge Menschen. Wir wollen auf die vielen Arten der menschlichen Bedürfnisse nicht näher eingehen. Erstaunlicherweise finden sich bei praktisch allen Untersuchungen über die Beweggründe für das menschliche Handeln zwei grosse Gemeinsamkeiten:
In der ersten Priorität stehen die existentiellen Bedürfnisse.
Es leuchtet sicher ein, dass nicht nur der Mensch, sondern generell jedes Wesen auf der Erde zuerst nach Möglichkeiten zum Überleben sucht, insbesondere nach Nahrung und nach einer Umgebung, wo ein Leben überhaupt möglich ist.
In der obersten Stufe der Priorität steht die Harmonie mit sich selbst.
Je mehr die anderen menschlichen Bedürfnisse befriedigt sind, desto stärker regt sich der Wunsch nach einem dauernden Zustand von Glück, Harmonie, Geborgenheit, innerer Ruhe und Gelassenheit. Der Mensch möchte überall und jederzeit sich selbst sein können und sich dabei völlig akzeptiert und geliebt fühlen.
Da es sich um eine abstrakte Lebensqualität handelt, ist dieser Zustand schwierig klar zu beschreiben. Die Religionen umschreiben ihn zum Beispiel mit dem Eintritt in den Himmel, Erreichen des Nirwanas, Leben von bedingungsloser Liebe, dem totalen Frieden auf Erden, Ausbruch aus dem Zyklus der Reinkarnation, usw.
Diese höchste Zielsetzung im Leben ist eigentlich gar nicht so erstaunlich. Wenn wir einmal unterstellen, dass das oben erwähnte Bedürfnis «irgendwie» erreichbar ist, müsste ein solcher Zustand nicht herrlich sein? Stellen Sie sich vor, Sie wären dauernd in einem Zustand, wo Sie nichts mehr beunruhigen kann, wo Sie vollständig zufrieden und ruhig sind. Liebe spüren und ausstrahlen. Keine Krankheiten, keine Unfälle, keine Streitigkeiten, keine Sorgen, einfach nur noch Harmonie.
Müsste dies nicht für jedermann auf der Erde erstrebenswert sein? Falls Sie nicht daran glauben, dass dies erreichbar ist, wäre es nicht sinnvoll, sich in diese Richtung zu entwickeln, dieses Ziel wenigstens so weit wie möglich versuchen zu erreichen?
In keinem Industriezweig werden die Bedürfnisse der Menschen so intensiv untersucht, wie in der Werbung. Wenn man weiss, wonach die potentielle Käuferschicht eines Produktes oder einer Dienstleistung wirklich strebt, wo diese Personen ihre höchsten Prioritäten setzen, kann man genau diese Bedürfnisse in der Werbung ansprechen und damit sehr viel Geld verdienen!
Das Streben nach Harmonie und Glücklichsein, nach einem Leben in Liebe und Frieden wird deshalb in der Werbung häufig ausgenutzt: Zuerst sieht man eine leidende Person, welche ein Gebrechen, eine Krankheit oder ein Problem hat, dann ein Produkt (Pille, Salbe, Esswaren, Getränk, Auto, Waschpulver, Software, Computer, Telefon, Ferienort, usw.) und schlussendlich dieselbe Person, welche dank der Verwendung des gezeigten Produktes glücklich ist. Oftmals wird auch nur die glückliche Person zusammen mit dem Produkt gezeigt. Achten Sie einmal bewusst darauf, wie häufig die Werbebotschaften unabhängig vom angebotenen Produkt nach diesem Muster aufgebaut sind.
Dem Betrachter soll jeweils suggeriert werden: Dank dem Einsatz dieses Produktes wirst Du erfolgreich, schön, begehrt, reich, oder was auch immer werden – und dies wird Dich (auch) glücklich machen, Deine tiefsten Sehnsüchte werden damit erfüllt.
Warum verspricht uns die Werbung Harmonie und Glücklichsein? Warum vermittelt die Werbung nicht nur nüchterne Tatsachen, warum appelliert sie an unsere Gefühle und Sehnsüchte? Die Antwort liegt auf der Hand: In jedem Menschen steckt die Sehnsucht nach dem höchsten Ziel, nach der dauernden Harmonie, nach dem dauernden Zustand des Glücklichseins. Diese Sehnsucht kann man auch ausnutzen, um finanzielle Gewinne zu maximieren, um Macht zu erlangen, ja sogar um andere Menschen zu manipulieren. Wir werden darauf im Kapitel über die Zielsetzungen nochmals zu sprechen kommen.
Betrachten wir den Aufwand, den gewisse Menschen treiben, um das oben erwähnte Glücksgefühl auch nur kurzzeitig zu spüren, so wird klar, dass viele von uns eigentlich schon lange nach Möglichkeiten zum Erreichen der dauernden Harmonie mit sich selbst, also der obersten Stufe der Bedürfnisse, suchen. Nachfolgend nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten, was alles unternommen wird:
Überwindung der Todesangst: Man setzt sich einer grossen Lebensgefahr aus, um nach dem Überleben der Situation für kurze Zeit ein unbeschreibliches Glücksgefühl zu spüren. Dabei spielt es in den meisten Fällen eine untergeordnete Rolle, ob diese Lebensgefahr objektiv vorhanden ist oder nur subjektiv als grosse Lebensgefahr wahrgenommen wird. Beispiele von solchen Tätigkeiten sind ungesichertes Klettern in einer Felswand, Skiabfahrten über senkrechte Felswände, Sprünge ins unbekannte Wasser aus grosser Höhe, Wasser-Canyoing, Bootsfahrten über Wasserfälle, Bungeejumping, Fahrten auf gewissen Bahnen in Vergnügungsparks, aber auch das Spielen von bestimmten Computerspielen.
Grosse Leistungen vollbringen: Der erste, beste, schnellste oder schönste zu sein, welcher irgend etwas gemacht hat oder immer noch macht, führt ebenfalls – zumindest für kurze Zeit – zum Erleben eines Glücksgefühls der Art «Ich bin der Grösste, der Beste». Bei diesen Aktivitäten spielt das Publikum häufig eine grosse Rolle, man muss die entsprechende Person sehen können, sich allenfalls mit ihr identifizieren können. Dadurch wird ein Teil des kurzzeitigen Glücksgefühls auch auf die Zuschauer übertragen. Beispiele: Veranstaltungen aller Art im Spitzensport, Miss- oder Mister-Wahlen, Guinness Buch der Rekorde, usw.
Wie aus obigen Beispielen ersichtlich ist, sind sehr viele von uns in der Regel unbewusst auf der Suche nach Möglichkeiten zur Erreichung der persönlichen Harmonie, der obersten Stufe in der Prioritätenliste der menschlichen Bedürfnisse. Irgendetwas zieht uns, wir wollen «uns selbst finden», «etwas erleben» meistens ohne selbst wirklich zu verstehen, was wir damit meinen.
Deshalb nochmals die Frage an Sie: Wie stehen Sie persönlich dazu: Möchten Sie der persönlichen Harmonie, einem dauernden Gefühl von Liebe und Glück auch näher kommen? Möchten Sie auch sämtliche Einflüsse und Gegebenheiten in Ihrer Umgebung gelassen hinnehmen können? Sich nicht mehr ärgern und keine Ängste mehr ausstehen müssen?
Wenn man sich dieses Ziel bewusst vornimmt, müsste es doch auch Möglichkeiten geben, sich diesem Ziel für längere Zeit als nur für ein paar kurze Sekunden im Leben zu nähern!
Die Betrachtungen in den nächsten Kapiteln sollen dazu dienen, die Verwirklichung dieses Ziels zu diskutieren und vor allem konkrete Möglichkeiten für jeden einzelnen aufzuzeigen. Es liegt in unserer eigenen Entscheidung, ob wir dieses Ziel anstreben und erreichen wollen oder nicht. Nichts und niemand kann uns dazu zwingen oder daran hindern!
Früher oder später – spätestens kurz vor dem Tod wird sich jeder Gedanken darüber machen, weshalb wir eigentlich hier sind, was das Leben auf der Erde im Gange hält, wie das Leben entstanden ist, was nach dem Tod auf uns zu kommt, warum aus einem Samen eine Pflanze wächst, ob es noch andere «bewohnte» Planeten gibt, usw. Vielleicht macht man sich aber auch Sorgen um die Zukunft der Erde und stellt sich die Frage, wie die vielfältigen Probleme auf unserem Planeten zu lösen seien.
Um solche Fragen – zumindest ansatzweise – beantworten zu können, ist es wichtig zu wissen, was eigentlich die Grundlage unseres Seins ist. Die Antwort auf diese Frage ist erstaunlich einfach:
Die Grundlage für alles Leben auf unserem Planeten ist das gleichwertige Recht aller Wesen, hier zu leben, sich zu entwickeln und ihre Aufgaben auszuführen.
Reiben Sie sich nun die Augen? Sind Sie erstaunt, dass nicht eine chemische Formel oder ein physikalischer Prozess die Grundlage unseres Seins darstellt? Solche Prozesse sind natürlich eine notwendige Voraussetzung, für das, was wir als «Leben» auf der Erde bezeichnen. Die Grundlage des Seins geht aber wesentlich tiefer. Analysieren wir deshalb zunächst einmal den Satz Schritt für Schritt:
Jedes Wesen auf der Erde hat das gleichwertige Recht, hier zu sein: Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Stein, jedes Häufchen Erde darf hier sein. Es gibt nicht einzelne Menschen, Pflanzen oder Dinge, welche nicht hier sein dürfen. Es gibt nicht einzelne Wesen, welche wichtiger sind als die anderen – alle sind genau gleich wichtig.
Jedes Wesen hat das gleichwertige Recht, sich zu entwickeln. Jedes Wesen darf seine persönlichen Zielsetzungen, seine Bedürfnisse versuchen zu verwirklichen. Es gibt keine Wesen, welche ein Recht auf eine schnellere oder priorisierte Entwicklung haben als alle anderen. Niemand darf sich somit auf Kosten von anderen entwickeln.
Jedes Wesen hat das gleichwertige Recht, seine Aufgaben auszuführen. Das System Erde funktioniert nur dank dem Zusammenspiel von allen Bewohnern. Im grossen Kreislauf arbeiten die Wesen «Hand in Hand». Es gibt kein Grund, weshalb die Aufgaben von einzelnen Wesen Priorität gegenüber den Aufgaben von anderen Wesen haben sollten. Damit «die Erde» funktioniert, müssen alle Aufgaben ausgeführt werden. Alle Aufgaben sind erforderlich, sie sind demzufolge auch alle gleich wichtig oder gleich unwichtig.
Bei obiger Aussage handelt es sich um ein so genanntes kosmisches Gesetz, d.h. ein Gesetz, welches immer und überall im ganzen Kosmos gilt. Alle Wesen haben sich nach dieser Regel zu richten gleichgültig ob sie wollen oder nicht. In diesem Buch konzentrieren wir uns jedoch nur auf die Folgen dieser Grundregel auf unser System auf der Erde.
Alle anderen sinnvollen Gesetze auf der Erde müssen mit dieser Grundregel verträglich sein, dürfen sie nicht verletzen. Wir nennen dieses Gesetz in der Folge einfach «die Grundrechte des Seins».
Es ist uns Menschen nicht möglich, die Gültigkeit dieses Gesetzes logisch oder gar mathematisch zu beweisen. Es gilt einfach! Es ist aber umgekehrt auch nicht möglich zu beweisen, dass die Grundrechte des Seins keine Gültigkeit haben (was natürlich auch nicht als Beweis der Gültigkeit ausgelegt werden kann). Wir haben uns insbesondere in der Naturwissenschaft und Technik daran gewöhnt, dass wir die Grundgesetze nicht mathematisch herleiten oder beweisen können. Wir können diese Grundgesetze zwar anhand von Experimenten prüfen – dies ist aber noch lange kein wirklicher Beweis für deren Gültigkeit.
Zur Überprüfung der Gültigkeit der Grundrechte des Seins können wir ebenfalls gewisse Experimente durchführen. Wir werden solche Experimente gleich in unseren Gedanken durchspielen. Eine weitere Möglichkeit der Prüfung besteht für uns Menschen darin, dass jeder für sich selbst versucht zu spüren, ob die Grundrechte des Seins gelten. Da auch wir ein Teil des Kosmos sind, muss diese Wahrheit jedem von uns bekannt sein. Versuchen Sie durch Ihre Intuition zu spüren, ob die oben beschriebenen Grundrechte des Seins gelten oder nicht.
Wie bereits angekündigt lässt sich die Plausibilität der Grundrechte des Seins anhand von einfachen Gedankenexperimenten prüfen. Wir «testen» die drei Aussagen einzeln:
Gleichwertiges Recht auf der Erde zu sein für alle Wesen. Stellen Sie sich vor, Sie werden zusammen mit 10 anderen Personen für ein Jahr lang in ein Haus eingeschlossen. Sie haben keinen Kontakt zur Aussenwelt und «kennen» ein volles Jahr lang nur diese 10 Personen. Sie müssen sich alles teilen: Wohn- und Schlafräume, Toilette, Bad, Dusche, das Essen, Bücher, usw. Es gibt jedoch genügend Platz und auch Nahrungsmittel sind genug da für das ganze Jahr.
Wenn Sie dieses Jahr in Friede und Harmonie verbringen wollen, ist dann nicht der gegenseitige Respekt und die gegenseitige Anerkennung der Daseinsberechtigung für alle 11 Personen eine absolut notwendige Voraussetzung dafür? Je mehr Personen dies verweigern, desto schwieriger würde das Zusammenleben.
Nun weiten wir das Haus in Gedanken aus auf die ganze Erde, fügen zusätzliche Menschen, Tiere und Pflanzen dazu. Die gegenseitige Anerkennung des Rechtes für alle Wesen auf der Erde zu leben, ist aus dieser Perspektive eine plausible Voraussetzung für Friede und Harmonie.
Das Wissen aller Bewohner auf der Erde, dass ihr Dasein anerkannt wird, dass sie hier sein dürfen, stellt eine absolut notwendige Voraussetzung für die Harmonie dar. Dauerhafter Friede kann nur einkehren, wenn keine gegenseitige Bedrohung vorhanden ist.
Gleichwertiges Recht für alle Wesen, sich zu entwickeln. Niemand wird bestreiten, dass wir uns heute noch ziemlich weit entfernt befinden von einer Welt des Friedens und der Harmonie. Täglich werden Kriege geführt und es sterben täglich Tausende von Menschen an Hunger, während andere im Überfluss versinken. Wasser, Luft und Boden sind teilweise so stark verschmutzt, dass keine Wesen mehr dort leben können oder die Nahrungsmittel ungeniessbar sind. Zur Verbesserung ist eine Weiterentwicklung vom heutigen Zustand notwendig. Weshalb sollte sich also ein Wesen nicht oder weniger stark als andere weiterentwickeln dürfen? Wer soll entscheiden, wer sich weiterentwickeln darf und wer nicht?
Wir alle stecken irgendwo in unserer persönlichen Entwicklung. Alle wollen ihre Bedürfnisse verwirklichen. Wenn eine Konkurrenz um beschränkte Entwicklungsplätze besteht, gibt es automatisch Streit um die Vorrechte, wer sich zuerst oder am meisten entwickeln darf. Das gleiche Recht für alle Wesen auf eine persönliche Entwicklung stellt deshalb ebenfalls eine notwendige Voraussetzung für dauerhaften Frieden und Harmonie dar.
Gleichwertiges Recht für alle Wesen, ihre Aufgaben auszuführen
Das System der Erde ist sehr stark vernetzt. In diesem Netz hat jedes Wesen (Pflanzen, Tiere, Menschen, Mineralien, usw.) viele verschiedene Aufgaben, die es wahrnimmt. In diesem vernetzten System ist die Intelligenz dezentral verteilt: Jedes Wesen kennt seine Aufgaben und Ziele von seiner Entstehung bzw. von Geburt an. Es gibt keine dummen Wesen, welche herumhängen und warten, bis ihnen ein «Chef» Aufgaben zuteilt. Alle bringen das Wissen über ihre Lebensaufgaben bereits bei der Geburt bzw. Entstehung mit, sie beginnen ohne äussere Befehle ihre Aufgaben wahrzunehmen. Die Lebensaufgaben von anderen Wesen brauchen sie hingegen nicht zu wissen.
Die einzige «Intelligenz», welche das Zusammenspiel aller Wesen kennt, ist das gesamte «System Erde» selbst, also die Vereinigung aller Wesen auf der Erde. Da die Menschheit nur ein winzig kleiner Teil in diesem grossen System darstellt, ist auch einleuchtend, dass die Menschen die Aufgaben und Funktionen von allen anderen Wesen und deren Zusammenspiel auf der Erde niemals werden verstehen können. (Eigentlich wäre es schon ein grosser Fortschritt, wenn die Menschheit ihre eigenen Funktionen und Aufgaben im System Erde erforschen und realisieren würde...).