Besser-ich - Mary Jane Ryan - E-Book

Besser-ich E-Book

Mary Jane Ryan

4,8

Beschreibung

Ob Rechthaberei beim Kollegen und Überempfindlichkeit beim Partner – jeder von uns macht sich und seiner Umwelt mit festgefahrenen Verhaltensweisen das Leben schwerer als nötig. Doch was tun? Die Lösung: Die schädlichen durch positive Reaktionen ersetzen. Wie geht das? Erfolgscoach Mary Jane Ryan hat aus der Arbeit mit ihren Klienten insgesamt 81 Mantras entwickelt. Es sind einprägsame Einzeiler, die in bestimmten Situationen immer wieder wiederholt werden und helfen, sich neue Verhaltensweisen anzutrainieren. Bereits nach kurzer Zeit merken wir die Folgen: ein Verhalten, das uns zufriedener, entspannter und letztlich auch erfolgreicher werden lässt.

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Beliebtheit



Sammlungen



NOCH MEHR LOB FÜR „BESSER-ICH“

„M. J. Ryan teilt ihr Wissen, von dem ich seit über 15 Jahren profitiere, nun mit der ganzen Welt. Sie versteht es, ihre Erfahrung und weitreichenden Kenntnisse auf elegante Art und Weise in einfache Strategien umzumünzen, die nicht nur mein Berufsleben, sondern auch mein Privatleben von Grund auf zum Positiven verändert haben.“

– Patrick Burke,Vice President von Aon Health Exchanges

„M. J. Ryan hat mich gelehrt, dass ich besser nicht in die Rolle eines hyperaktiven Musikgenies schlüpfe, der verzweifelt versucht, jedes Musikinstrument besser zu spielen als seine Orchesterkollegen, sondern die des Dirigenten übernehme, der die größten Talente dazu bewegen kann, herausragende Leistungen zu zeigen. In diesem Buch steckt viel Lebensweisheit – auf den Punkt gebracht!“

– Patrick Allman-Ward,CEO von Dana Gas

„M. J. Ryan übersetzt komplizierte Forschungsergebnisse in Strategien, die jedermann mühelos sofort in die Praxis umsetzen kann. Sie entzaubert die Ursachenforschung der Neurowissenschaft, wie wir uns Gewohnheiten zulegen, und – viel wichtiger – sie zeigt auf, wie wir uns selbst neue zulegen können oder unsere Mitmenschen dazu bringen. Sie hat mein Leben ins Positive verkehrt, und Besser-Ich wird das auch für Sie tun.“

– Amy Webb, Gründerin und CEOvon Future Today Institute Ryan

NOCH MEHR BÜCHER VON M. J. RYAN:

How to Survive Change You Didn’t Ask For

The Happiness Makeover

The Power of Patience

This Year I Will …

Trusting Yourself

MARY JANE RYAN

BESSER-ICH

81 MANTRAS, UM LÄSTIGE GEWOHNHEITEN ABZULEGEN

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel

Habit changers: 81 game-changing mantras to mindfully realize your goals

ISBN 978-0-451-49540-2

Copyright der Originalausgabe 2016:

Copyright © 2016 by M. J. Ryan

All rights reserved.

Published in the United States by Crown Business, an imprint of the Crown Publishing Group, a division of Penguin Random House LLC, New York.

Copyright der deutschen Ausgabe 2017:

© Börsenmedien AG, Kulmbach

Übersetzung: Birgit Schöbitz

Gestaltung Cover: Johanna Wack

Gestaltung und Satz: Sabrina Slopek

Bildquellen: Shutterstock

Herstellung: Daniela Freitag

Lektorat: Karla Seedorf

Druck: CPI books GmbH, Leck, Germany

ISBN 978-3-86470-443-7

Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Postfach 1449 • 95305 Kulmbach

Tel: +49 9221 9051-0 • Fax: +49 9221 9051-4444

E-Mail: [email protected]

www.books4success.de

www.facebook.com/books4success

VON M. J. RYAN

All jenen gewidmet,

die ihr Leben mit einer simplen Methode

ändern wollen.

INHALT

EINLEITUNG

Weshalb funktionieren Habit Changers?

Wie werden Habit Changers eingesetzt?

ABGRENZUNG

Und jetzt wieder zurück zu mir

Wer nicht Ja sagen kann, kann auch nicht Nein sagen

Wer ist dafür zuständig?

AKZEPTANZ

Diese Person ist mein Lehrer

Du bist da, wo du sein sollst

Die Leute sind, wie sie sind

ANERKENNUNG UND BELOHNUNG

Belohnungen sind ein toller Antrieb

Nur wer etwas einfordert, kriegt es auch

ANGST

Lassen Sie sich am Stamm eines Baumes nieder

Reichen Sie Ihrer Angst die Hand

AUFSCHIEBEN BIS ZULETZT

Der erste Schritt ist der entscheidende

Ist der Anfang gemacht, läuft der Rest wie von selbst

AUTHENTIZITÄT

Gehen Sie Ihren eigenen Weg

Sie sind so, wie Sie wahrgenommen werden

BELASTBARKEIT

Ein Ende ist immer auch ein Anfang

Ich bin nicht der Einzige, dem das passiert

Ich bin biegsam wie eine Weide, ich zerbreche nicht

Nichts ist von Dauer

Schön, wie weit ich schon gekommen bin

BEZIEHUNGEN

Andere mit ins Boot zu nehmen, ist Teil meines Jobs

Regelmäßige Pflege ist das A und O

Mind the Gap

DELEGIEREN

Tun Sie nur das, was nur Sie können

Wenn sie könnten, dann würden sie auch …

ENTSCHEIDUNGSFINDUNG

Dem inneren GPS vertrauen

Es gibt mehr als nur Schwarz oder Weiß

ERFOLG

Ehrgeiz ja, aber nicht um jeden Preis!

Erfolge erzielt man, indem man sich auf vergangene Erfolge besinnt

Wenn schon vergleichen, dann richtig!

GEDULD

Ich habe alle Zeit der Welt

Nicht spontan reagieren

GLÜCK

Ändern, beenden oder akzeptieren

Nach dem Guten greifen

KOMMUNIKATION

Bitten, nicht befehlen

Den richtigen Ton treffen

Reden und Zuhören zu gleichen Teilen

Zuerst die Schlagzeile

KONFLIKTE

Die oberste Priorität im Kopf behalten

Den Standpunkt des Gegenübers beschreiben

Einfach um Entschuldigung bitten

Setzen Sie guten Willen voraus!

Keine überflüssigen Moralpredigten!

Wie etwas gemeint ist und wie es ankommt, sind zwei Paar Stiefel

PERFEKTIONISMUS

Entspann dich – du kannst sowieso nicht perfekt sein

Kritik sollte sich auf die Zukunft richten

PRIORITÄTEN SETZEN

Denksport am Vormittag!

Nichts ist unmöglich – aber lohnt sich die Mühe?

Wenn alles oberste Priorität hat, ist nichts wirklich wichtig

PROBLEME LÖSEN

Beharrlich sein, aber auch loslassen können

Setzen Sie die Brille ab

REUE

Es ist schwer, verschüttetes Wasser wieder einzusammeln

Gelassenheit lernen und den Sender wechseln

RISIKEN EINGEHEN

Öfter mal was Neues ausprobieren!

Risiken reduzieren

Tun Sie etwas, passiert auch etwas; tun Sie dagegen nichts, passiert auch nichts

SCHULD

Es liegt an mir, wie ich reagiere

Probleme erst beheben, dann vermeiden

Wer mit dem Finger auf andere deutet, macht sich selbst zum Opfer

SELBSTSORGE

Auf sein Wohlergehen zu achten ist Teil des Jobs

Trotz Pleiten, Pech und Pannen am Ball bleiben

SELBSTVERTRAUEN

Ich bin ein Schmetterling und keine Motte

Sie sind der Boss

Seien Sie ein Tiger – und kein Kätzchen

Ziehen Sie das Zerrbild gerade!

SORGEN

Lagern Sie Ihre Sorgen und Probleme aus!

Wo der Körper nicht ist, hat der Geist nichts verloren

STRESS

Das ist nur ein Papiertiger

Fliegt das Flugzeug noch?

VERÄNDERUNG

Die Brücke zur Zukunft ruht auf den Pfeilern der Vergangenheit

Hören Sie auf, gegen Dinge anzukämpfen, die Sie nicht ändern können

WORK-LIFE-BALANCE

Immer beschäftigt zu sein, ist eine Entscheidung!

Keine Sorge, Ihre To-do-Liste nimmt kein Ende!

Und jetzt drehen Sie die Schüssel um!

WUT

Diese Wut ist eine Mogelpackung

Innehalten, durchatmen, einen Schritt zurücktreten

Wut ist nichts anderes als hochkochende Angst

ZUSAMMENARBEIT

Annehmen, was kommt, und es dann weiterentwickeln

Gemeinsam größere Brötchen backen

Sagen Sie erst mal ja!

Sei kein Fred!

Die Überraschung ist der Feind des Vertrauens

DANKSAGUNG

SIE BRAUCHEN WEITERE UNTERSTÜTZUNG, UM SICH DAUERHAFT ZU ÄNDERN?

Was würden Sie in Ihrem Leben am liebsten ändern? Wollen Sie sich besser auf Ihre Arbeit konzentrieren? Oder effizienter kommunizieren? Wünschen Sie sich mehr Zeit für die Planung langfristiger Strategien, da Sie es satt haben, jeden Tag aufs Neue Brandherde zu löschen? Streben Sie ein ausgewogenes Verhältnis von Berufsund Privatleben an? Haben Sie vor, mehr auf Ihre Gesundheit und Fitness zu achten? Wären Sie gerne geduldiger im Umgang mit Ihrem Team oder Ihrer Familie? Hätten Sie gerne mehr Selbstbewusstsein? Oder weniger Stress? Oder wollen Sie einfach nur … glücklicher sein? Was wäre, wenn Sie Ihr Schicksal in die Hand nehmen und Ihr Verhalten ändern könnten – und zwar auf Dauer, sodass Sie künftig nicht nur zufriedener, sondern auch erfolgreicher wären?

Die gute Nachricht lautet, dass Sie es selbst in der Hand haben, sich zu ändern, um Ihre Ziele zu erreichen. Woher ich das weiß? Weil es mein Job ist, meinen Kunden dabei zu helfen. Für mich gibt es nichts Schöneres als dabei zu sein, wenn jemand sein Ziel erst in klaren Worten formuliert, sich dann an die Umsetzung macht und diese schließlich von Erfolg gekrönt wird. Ich habe mich mein ganzes Leben lang mit den Möglichkeiten befasst, wie wir uns ändern und glücklicher werden können – und so sein, wie wir sein wollen. Das ist auch der Grund, weshalb ich in den letzten 14 Jahren mit Führungskräften der größten Unternehmen weltweit, mit Unternehmern und Privatpersonen zwischen 16 und 75 gearbeitet habe. Ich habe schon viele Bücher darüber geschrieben, wie man sein Leben zum Positiven hin verändern kann, gebe rund um die Welt Vorträge zu diesem Thema und halte zahlreiche Workshops darüber ab.

Dank meines Berufs durfte ich miterleben, wie meine Klienten allmählich lernten, ihre Wut zu zügeln, sich keine unnötigen Sorgen mehr zu machen, an ihrer emotionalen Intelligenz zu arbeiten, leistungsfähiger in ihrem Beruf, fürsorglicher, zuversichtlicher und effizienter zu werden, Dinge zu delegieren, einen guten Einfluss auf ihre Mitmenschen auszuüben – kurz, sich in die Richtung weiterzuentwickeln, die sie sich erträumt haben.

Was ich im Gegenzug von meinen Klienten gelernt habe, ist, dass Verhaltensänderungen kein Kinderspiel sind. Obendrein spielt es so gut wie keine Rolle, wie fähig, smart oder diszipliniert man ist. Aber das dürften Sie vermutlich schon wissen. Sie sind wild entschlossen, sich (oder etwas) zu ändern, doch wie immer hat selbst der beste Vorsatz keine Chance gegen Ihre tief verwurzelten Angewohnheiten. Deshalb beschließen Sie nach einer gewissen Pause, einen erneuten Versuch zu wagen und es diesmal „wirklich“ durchzuziehen – und was passiert? Eine Woche oder einen Monat später hat sich nichts, rein gar nichts verändert, außer dass Sie entmutigter und frustrierter sind als je zuvor.

Ich weiß, wovon ich rede. Mir erging es nicht anders. Doch dann wurde ich wachgerüttelt. Ich hatte von einem tibetanischen buddhistischen Mentaltraining namens Lojong gelesen, das insgesamt 59 einzeilige Merksprüche umfasst, die sozusagen das Gegenmittel bei unerwünschten mentalen Angewohnheiten sind. Man beginnt mit dem ersten und wiederholt diesen so lange, bis man ihn verinnerlicht hat. Dann macht man das Gleiche mit dem zweiten und so weiter. Hmm, dachte ich, vielleicht bringt diese Technik ja auch etwas bei meinen Klienten. Doch für meinen Geschmack waren die Mantras zu undurchsichtig und kompliziert, außer für Leute, die sich mit der buddhistischen Weltanschauung gut auskennen, sodass ich den Gedanken wieder verwarf.

Zumindest dachte ich das. Doch offenbar spukte mir das Konzept weiter im Kopf herum – das stellte ich fest, als ich mit einem Klienten arbeitete, der von mir erfahren wollte, wie er seine Angestellten zu Höchstleistungen motiviert, ohne sich dabei zu sehr zu verzetteln. Ich hielt ihm einen kleinen Vortrag, als er mich ansah und mir ins Wort fiel: „Ich bin ein viel beschäftigter Mann. Ich brauche etwas Kurzes, Knackiges, das ich mir leicht merken kann.“ Meine spontane Antwort lautete: „Gut, dann kriegen Sie jetzt einen Merkspruch von mir. Bevor Sie mit einem Mitarbeiter sprechen, halten Sie sich stets vor Augen: Nur das Was und das Warum, aber kein Wie.“ Genau so ging er dann auch vor. Das Schönste war, sein erstaunlicher Wandel vollzog sich mehr oder weniger augenblicklich. Da der Merkspruch so einfach war, hatte er kein Problem damit, ihn auswendig zu lernen und sich immer wieder im Geiste aufzusagen. Und jedes Mal, wenn er das tat, gelang es ihm, seine Mitarbeiter auf konstruktive Weise anzuleiten, ohne zu sehr auf Details einzugehen. Sowohl sein Vorgesetzter als auch seine Untergebenen bemerkten den Unterschied, und nach drei Monaten wurde er zum Direktor befördert, worauf er schon jahrelang gewartet hatte. Bei unserem letzten Termin bedankte er sich für die Kurskorrektur, wie er sich ausdrückte, auf die er von alleine nicht gekommen wäre. In dem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich könnte diese Methode ja bei all meinen Kunden und vielen anderen Leuten anwenden. Dazu brauchte ich nur einprägsame Einzeiler, die zur Anforderung passten, eine bestimmte Gewohnheit zu ändern – und die ich auf den Namen Habit Changers taufte. Als Erstes überlegte ich mir Merksprüche, die ausdrückten, wie meine Kunden unbedingt sein oder was sie unbedingt tun wollten. Wie sich herausstellte, genügte es tatsächlich, diese Sprüche mehrmals zu wiederholen – und alles lief wie am Schnürchen. Ausnahmslos alle meine Kunden fanden es damit leichter, die gewünschte Änderung umzusetzen.

EINLEITUNG

WESHALB FUNKTIONIEREN HABIT CHANGERS?

Bestimmt fragen Sie sich jetzt, ob das wirklich so einfach sein kann. Lässt sich Verhalten nachhaltig alleine damit ändern, dass ein Einzeiler auswendig gelernt und des Öfteren wiederholt wird? Die jüngsten Erkenntnisse der Neurowissenschaften können erklären, weshalb diese „Gedächtnisstützen“ eine solch durchschlagende Wirkung zeigen. Das Hirn ersinnt Denkmuster und Verhaltensweisen, die mit der Zeit automatisch ablaufen, um Energie zu sparen. Solche Gewohnheiten werden über die Basalganglien, den unterbewussten Teil des menschlichen Geistes, gesteuert, was bedeutet, dass man mehr oder weniger nichts davon mitbekommt, da diese Denkprozesse ganz automatisch ablaufen, und das, obwohl sie einen Großteil unseres täglichen Verhaltens bestimmen. Eine tolle Sache, wenn es darum geht, sich die Zähne zu putzen oder am Steuer eines Wagens zu sitzen. Wer möchte sich diese Fähigkeiten schon jeden Tag aufs Neue aneignen müssen?

Doch genau das kann zum Problem werden, wenn Sie bestimmte Gewohnheiten ändern wollen. Ohne eine bewusste Auseinandersetzung damit können Sie sich nicht für eine Alternative entscheiden. Und das ist genau der Grund, weshalb Sie Dinge denken wie Verdammt! Ich wollte heute Nachmittag doch keinen Kuchen essen! oder Ich wollte in der Besprechung heute Morgen doch sagen, was ich davon halte. oder auch Mist, ich wollte sie doch gar nicht anbrüllen. Das ist jetzt einfach passiert! Im Endeffekt machen Sie immer wieder das Gleiche, aber das hat nichts damit zu tun, dass Sie zu schwach sind – nein, das liegt daran, dass Sie auf Autopilot unterwegs sind. Die Einzeiler aus diesem Buch funktionieren deshalb, weil sie diesen Automatismus außer Gefecht setzen, indem sie Ihnen dabei helfen, sich bewusst zu machen, was Sie tun, und Sie zugleich daran erinnern, was Sie eigentlich tun wollten. Sie helfen Ihnen dabei, die Steuerung Ihres Verhaltens von den Basalganglien zum präfrontalen Cortex zu verlagern – gewissermaßen zur Kommandozentrale Ihres Hirns. Dort sitzt das Bewusstsein, weshalb Sie überlegte Entscheidungen treffen und Ihr Verhalten ändern können. Sie können darauf achten, was Sie gerade vorhaben, und sich nochmals in Erinnerung rufen, was Sie wirklich tun wollen – anstatt wieder einmal ohne nachzudenken in eine alte Gewohnheit zurückzufallen.

Die bewusste gedankliche Auseinandersetzung ist eine der Grundvoraussetzungen, um sich ändern zu können, denn Lernen ist ein bewusster Vorgang. In den 1960er-Jahren identifizierten Psychologen drei Phasen, die wir durchlaufen, wenn wir uns neue Fähigkeiten aneignen, schreibt Wissenschaftsjournalist Joshua Foer in seinem Buch Maximize Your Potential. Weiter heißt es darin, wir beginnen mit der kognitiven Phase, bei der sich alles um das Verständnis der anstehenden Aufgabe dreht und darum, neue Strategien zu entdecken, wie wir es besser machen können. Dabei unterlaufen uns aber auch viele Fehler. In dieser Phase konzentrieren wir uns ganz darauf, was wir tun. Danach beginnt die assoziative Phase, in der wir weniger Fehler machen und allmählich immer besser werden. Die dritte und letzte Phase wird als autonome Phase bezeichnet – wir schalten also auf Autopilot, legen das Erlernte in unseren geistigen Aktenschrank und widmen ihm keine bewusste Aufmerksamkeit mehr. Das Wiederholen von Habit Changers verschafft Ihnen genug Übung in der kognitiven und der assoziativen Phase, sodass neues Verhalten letzten Endes in der autonomen Phase einprogrammiert wird.

Der Stamm der Asaro, der sogenannten Schlammmenschen in Indonesien und Papua-Neuguinea, beschreibt auf wunderbare Weise, was wir tun müssen, wenn wir etwas Neues lernen: „Wissen ist nur ein Gerücht, bis es im Muskel ist.“ Wir müssen also einen Schritt weiter gehen, als es nur bei guten Absichten zu belassen, und das neue Verhalten so lange wiederholen, bis sich der Muskel der Gewohnheit herausgebildet hat. Der Habit Changer, den Sie sich ausgewählt haben, hilft Ihnen dabei.

Damit will ich aber nicht sagen, dass gute Absichten grundsätzlich wirkungslos verpuffen. Wie Rick Hanson und Richard Mendius in ihrem Buch Das Gehirn eines Buddha schreiben: „Ihr Gehirn entwickelte sich von unten nach oben und von innen nach außen, entlang der sogenannten Neuroaxis, die eine Möglichkeit darstellt, die Organisation des Gehirns begrifflich zu erfassen. Lassen Sie uns, beginnend an der Basis, untersuchen, wie jede der vier Hauptebenen der Neuroaxis Ihre Absichten unterstützt. Diese vier Ebenen arbeiten zusammen, um Sie bei Motivation zu halten; sie sind die Neuroaxis hinauf und hinunter miteinander integriert.“ Was bedeutet das jetzt genau? Wenn wir uns für einen bestimmten Habit Changer entscheiden, bringen wir damit höchst effiziente Mechanismen in unserem Hirn in Gang und machen so den Weg frei für die von uns beabsichtigten Änderungen. Und wenn wir lange genug am Ball bleiben, werden wir uns dauerhaft zum Guten hin ändern, weil wir unser Hirn ausgetrickst haben.

Stellt sich noch die Frage, wie lange wir am Ball bleiben müssen. Die Antwort liegt auf der Hand: So lange, bis Sie die autonome Phase erreicht haben – und nicht mehr darüber nachdenken müssen, was Sie tun, sondern es einfach tun. Und noch etwas: Schenken Sie den vollmundigen Versprechen in Büchern nach dem Motto „In nur sieben Tagen schütteln Sie alte Gewohnheiten ab“ keinen Glauben. Es dauert viel länger, bis Sie das neue Programm eingeübt haben. Natürlich variiert es von Person zu Person, aber im Durchschnitt dauert es sechs bis neun Monate, bis ein neuer Pfad im Hirn angelegt ist. Blöd nur, dass auch die alte Gewohnheit weiterhin abgespeichert ist, weshalb es passieren kann, dass wir in Stresssituationen wieder darauf zurückgreifen. Doch gerade in stressigen Zeiten sind die Habit Changers extrem nützlich, da sie Ihnen dabei helfen können, diese Falle zu vermeiden, und Sie schnell wieder auf den richtigen Weg bringen.