30 days 8000 km - Caspar Hoensbroech - E-Book

30 days 8000 km E-Book

Caspar Hoensbroech

4,9

Beschreibung

Das Auslandssemester in Buenos Aires geht allmählich dem Ende zu und ich stehe vor der Entscheidung, wie meine Reise durch Südamerika aussehen soll. Es ist ein Sprung ins kalte Wasser, als ich mich in Santiago de Chile auf einem kleinen Motorrad wiederfinde. Nichts ahnend von der argentinischen Steppe, der bolivianischen Hochebene, der peruanischen Regenzeit oder der chilenischen Wüste, begebe ich mich auf eine Reise ins Ungewisse.

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Caspar Hoensbroech, 1990 in Aachen geboren, studiert zum Zeitpunkt der Reise in St. Gallen. Ein Auslandssemester führt ihn nach Buenos Aires, wo sich langsam die Idee einer Motorradreise entwickelt.

„I love travelling like this, especially because you’re on a bike. People are more caring about it. I think people sense that you’re vulnerable to the elements and to danger.“

Ewen McGregor, Long Way Down, E06

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1: Wie alles begann

9. Nov. 2013, Buenos Aires – Santiago

10. Nov. 2013, Santiago

11. Nov. 2013, Santiago

12. Nov. 2013, Santiago

13. Nov. 2013, Santiago

14. Nov. 2013, Santiago

15. Nov. 2013, Santiago – Valparaiso, 110 km

16. Nov. 2013, Valparaiso

17. Nov. 2013, Valparaiso – Santiago, 110 km

18. Nov. 2013, Santiago

19. Nov. 2013, Santiago

20. Nov. 2013, Santiago

Kapitel 2: Von der Pampa in die Puna

21. Nov. 2013, Santiago – Mendoza, 360 km

22. Nov. 2013, Mendoza – Chilecito, 570 km

23. Nov 2013, Chilecito – Salta, 660 km

24. Nov. 2013, Salta

Kapitel 3: Auf dem Altiplano

25. Nov. 2013, Salta – Potosi, 720 km

26. Nov. 2013, Potosi

27. Nov. 2013, Potosi – La Paz, 540 km

28. Nov. 2013, La Paz

29. Nov. 2013, La Paz

30. Nov. 2013, La Paz – Juli, 170 km

Kapitel 4: Im Reich der Inkas

1. Dez. 2013, Juli – Cusco, 470 km

2. Dez. 2013, Cusco – Aguas Calientes, 210 km

3. Dez. 2013, Machu Picchu

4. Dez. 2013, Aguas Calientes – Cusco, 210 km

5. Dez. 2013, Cusco – Nette Indios, ca. 300 km

6. Dez. 2013, Nette Indios – Arequipa, ca. 220 km

7. Dez. 2013, Arequipa – Arica, 430 km

Kapitel 5: Durch die Atacama

8. Dez. 2013, Arica – Iquique, 310 km

9. Dez. 2013, Iquique – San Pedro, 490 km

10. Dez. 2013, San Pedro

11. Dez. 2013, San Pedro – Bahia Inglesa, 810 km

Kapitel 6: Entlang des Pazifiks

12. Dez. 2013, Bahia Inglesa

13. Dez. 2013, Bahia Inglesa – La Serena, 450 km

14. Dez. 2013, La Serena

15. Dez. 2013, La Serena – Santiago, 480 km

16. Dez. 2013, Santiago

17. Dez. 2013, Santiago

18. Dez. 2013, Santiago – Buenos Aires

Epilog

Anhang

Schritte zum Kauf eines Motorrads in Chile

Motorrad und Ausstattung

Distanz der Reise

Höhenprofil der Reise

Prolog

Die Faszination des Motorradreisens liegt für mich in der ganzheitlichen Erfahrung, die erst durch die puristische Art des Reisens ermöglicht wird. Jedem Wind und Wetter ausgesetzt zu sein, jeden Meter der Strecke selbst zurückzulegen, erst dann lernt man ein Land und seine Leute wirklich kennen. Zu spüren, wie die Einheimischen leben und darauf vertrauen zu können, dass sie wissen, was man selbst gerade durchsteht. In einem Moment ist man Herr der Lage, im nächsten den Elementen schonungslos ausgesetzt. Man hofft, für jedes mögliche Szenario gewappnet zu sein und hat doch bloß nur die Dinge bei sich, die man unmittelbar am Motorrad verstauen kann. Habe ich mich öfters verflucht oder beglückwünscht zu dieser Reise? Ich weiß es nicht. Es ist fast egal, solange man den Kontext nicht aus den Augen verliert, denn beides gehört unweigerlich dazu.

Ob es einer dieser Gründe war, der mich zu der Reise bewog, lässt sich im Nachhinein nur schwerlich sagen. Weder hatte ich Erfahrung auf dem Motorrad, noch kannte ich jemanden, der eine ähnliche Reise unternommen hätte. Ich wusste nur, was ich auf dieser Reise nicht suchte. Ich wollte mich nicht im Strom der Touristen treiben lassen, auf ausgetretenen Pfaden Attraktionen besichtigen, die das wahre Südamerika verdecken. Ich erinnere mich an zwei Dinge, die meine Überlegungen damals antrieben: Zum einen die Freiheit, überall halten zu können wo ich wollte. Zum anderen die Möglichkeit, Dinge selbst sehen und erleben zu können.

9. Nov. 2013, Buenos Aires – Santiago

Ein denkbar schlechter Start bringt die Reise zum Wackeln, noch bevor es überhaupt losgegangen ist. Nach einer durchfeierten Nacht bleibt der Wecker ungehört und ich verschlafe um zwei Stunden. Als ich aufwache ist der Schreck groß, noch 90 Minuten bis zum Abflug. Ich packe in größter Eile meine Sachen zusammen, verabschiede mich hastig von meinem Mitbewohner Maxi und laufe hinunter auf die Straße. Glücklicherweise steht dort direkt ein freies Taxi. Auf dem Weg zum Flughafen fällt mir auf, dass ich in der Eile einiges hab liegen lassen. Unterwäsche wird es auch in Santiago geben. Genau eine Stunde vor Abflug erreiche ich den Flughafen, – müde, wahrscheinlich noch mit gutem Restpegel und in den Klamotten von gestern Nacht, aber ich erwische den Flieger nach Santiago.

Der Flug verläuft ruhig, zumindest für mich. Ich dämmer im Halbschlaf dahin, während wir langsam die Anden überfliegen und sich somit das Kapitel Buenos Aires für mich abschließt. In Santiago angekommen bringt mich ein Bus in die Nähe eines Hostels, welches ich mir schon vorher ausgeguckt habe. Das La Casa Roja ist schon von weitem an der tiefroten Fassade zu erkennen. Ein Australier hat sich der ehemaligen Villa aus dem 19. Jahrhundert angenommen und sie zu einem Hostel umgebaut. Nachdem ich etwas zur Ruhe gekommen bin, begebe ich mich für einen kleinen Abstecher in die Innenstadt. Die Altstadt ist recht ansehnlich, sonst ist alles sehr weitläufig und verkehrsbedingt laut. Soweit der erste Eindruck - nach drei wilden Nächten gehe ich heute früh ins Bett.

10. Nov. 2013, Santiago

Nachdem ich lange ausgeschlafen habe, kaufe ich Lebensmittel für die nächsten Tage ein und frühstücke im Garten des Hostels. Pool und Bar laden zum Entspannen ein. Da es Sonntag ist, bleibt mir nicht viel Anderes übrig als die weitere Erkundung der Stadt. Zunächst ziehe ich in Richtung des Plaza de Armas, auf welchem die Kathedrale von Santiago steht. Der schwach erleuchtete neoklassistische Bau strahlt ebenso prachtvoll wie düster, welches ihm etwas Mächtiges und zugleich Ruhiges verleiht. Ich gehe weiter in das Museum zur Erinnerung der Menschenrechte, welches sich dem wahrscheinlich dunkelsten Kapitel der Geschichte Chiles widmet, der Diktatur von Pinochet.

Es bleibt ein schaler Nachgeschmack von US-amerikanischer Außenpolitik zurück. Der Tag geht langsam im Hostel mit einem gemütlichen Bierchen zu Ende.

11. Nov. 2013, Santiago

Natürlich ist es nicht bei dem einen Bier geblieben. Joao, mein brasilianischer Zimmernachbar, und ich haben noch die Innen-Bar des Hostels aufgesucht und seinen letzten Abend mit reichlich Bier am Kicker verbracht. Der Barkeeper Simon, ein australischer Lebenskünstler, mittlerweile Großvater und bei gleicher Größe bestimmt nur die Hälfte meines Gewichts, tut sein übriges dazu.

Doch heute ist Montag und so stehe ich früh auf, um den bürokratischen Prozess des Motoradkaufs ins