Ab ins Bett! - Elizabeth Pantley - E-Book

Ab ins Bett! E-Book

Elizabeth Pantley

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

<p><strong>Für einen besseren Schlaf und ruhige Nächte</strong></p> <p>Elizabeth Pantley, Erfolgsautorin des internationalen Bestsellers "Schlafen statt Schreien", weiß Rat bei Schlafproblemen von Kleinkindern und Vorschulkindern. In ihrer unvergleichlichen, undogmatischen Art gibt Sie ein liebevolles Schlafprogramm mit individuellen Lösungen an die Hand.</p> <ul> <li><strong>Einschlafmethoden, die funktionieren:</strong> mit Schlaftipps und einem Schlafplan zum Erfolg</li> <li><strong>Ideen für Einschlafrituale: </strong>Schlafposter, Morgenfee-Girlanden, Schlummerlieder, Familienbett-Auszugspartys, Matratzenlager u. v. m. – so wird das Schlafengehen zu einem Highlight des Tages.</li> <li><strong>Tipps zum Durchschlafen: </strong>Nächtliche Ängste, schlechte Träume, Schlafwandeln oder Schnarchen – auch zu speziellen Schlafproblemen erhalten Sie wertvolle Lösungsansätze.</li> </ul> <p>Verwandeln Sie kleine Nachteulen in friedlich schlummernde Murmeltiere!</p> <p> </p>

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Seitenzahl: 334

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Ab ins Bett!

Das liebevolle Schlafbuch für müde Eltern und aufgeweckte Kinder. Aus dem Englischen übersetzt von Kristina Heindel

Elizabeth Pantley

2. Auflage 2023

Für meinen Ehemann, Robert,

weil Du mein Lebenmeine Liebemein Ritter in glänzender Rüstungmein Seelenverwandtermein Heldmein Alles bist

Undweil das Leben mit Dirwundervoll ist

Vorwort

Ich finde kleine Kinder wundervoll. Sie sind neugierig, lustig und bezaubernd und auf sehr ansteckende Weise grenzenlos begeistert vom Leben. Die Kleinen haben einen schier unerschöpflichen Vorrat an Energie und scheinen nie zu schwächeln, nicht einmal, wenn die Schlafenszeit näherrückt – ganz egal, ob es ums Mittagsschläfchen oder das Zubettgehen am Abend geht.

In den gut 30 Jahren, seit ich mit Familien zusammenarbeite, habe ich gelernt, dass das Thema Schlaf in den ersten Lebensjahren eines Kindes ein beherrschendes Thema ist, vermutlich deshalb, weil ein schlecht schlafendes Kind eben auch schlecht schlafende Eltern bedeutet. Darüber hinaus wirkt sich der gestörte Schlaf eines Kindes auch auf seine gesamte Persönlichkeit aus. Schlafmangel führt zu gesundheitlichen Problemen und negativen Verhaltensweisen, wie Quengeln und Wutausbrüchen.

Eltern wünschen sich nichts sehnlicher, als ihre Kinder gesund und glücklich zu sehen, und sie möchten es genießen, sie aufzuziehen. Vielen übermüdeten Eltern jedoch verursacht das schier endlose Jammern und Weinen am Abend oder mitten in der Nacht enormen Stress. Da die Großen nicht wissen, wie sie Schlafschwierigkeiten der Kleinen lösen können, wiederholt sich der Kreislauf aus Erschöpfung und Frust Nacht für Nacht. Es ist uns zwar allen klar, dass guter Schlaf wichtig für unsere Kinder ist, doch wir wissen nicht instinktiv, wie er erreicht werden kann.

Nun gibt es endlich Hoffnung für all die ratlosen und müden Eltern schlafloser Kinder. „Ab ins Bett! Das liebevolle Schlafbuch für müde Eltern und aufgeweckte Kinder“. In diesem klar strukturierten und leicht verständlichen Buch schenkt Elizabeth Pantley augenzwinkernd weise Einblicke in die Ursachen kindlicher Schlafschwierigkeiten. Mehr noch: Sie liefert eine umfangreiche Sammlung praktischer und liebevoller Lösungen, die Ihnen dabei helfen werden, dass Ihr Kind besser schläft.

Wie es für sie als erfahrene Mutter von vier Kindern typisch ist, bietet Elizabeth Pantley dabei gleichzeitig jede Menge Zuversicht und Ermutigung, so dass Sie sich nie allein fühlen werden auf dem Weg zu einem umsetzbaren Plan.

Wenn Sie den Empfehlungen und Methoden dieses liebevollen Schlafbuchs folgen, wird Ihr Kind besser schlafen - und Sie gleich mit. Ihre gesamte Familie wird die Folgen einer guten Nacht zu spüren bekommen: Frieden, Freude und Gesundheit.

Dr. Harvey Karp

(Dr. Harvey Karp ist ein international bekannter Kinderarzt und Spezialist für frühkindliche Entwicklung. Er ist Professor für Medizin an der Universität Los Angeles (UCLA School of Medicine) und hat eine eigene Praxis in Santa Monica. Von ihm stammen die Bestseller „Das glücklichste Baby der Welt“ und „Das glücklichste Kleinkind der Welt“).

Einleitung

Als ich zum ersten Mal Mutter wurde, begann für mich eine Reise, die mein Leben verändert hat. Seitdem wandle ich auf dem außergewöhnlichen Pfad des Mutterseins, der voller Wunder, Freude, Herausforderungen und Erfüllung ist. Das Leben mit meinen vier Kindern zu teilen macht mich unbeschreiblich glücklich. Als Autorin für Elternratgeber genieße ich es, über mein Lieblingsthema schreiben zu dürfen; ich habe Spaß daran, mich täglich mit Menschen über Kinder zu unterhalten - und darf beides dann Arbeit nennen. Mittlerweile habe ich drei Teenager zuhause. Meine Töchter sind wunderbare junge Frauen: Angela ist siebzehn Jahre alt und Vanessa fünfzehn. Mein Sohn David ist ein dreizehn Jahre alter feiner junger Mann. Mein Baby, Coleton, kann mit seinen fünf Jahren gar nicht mehr wirklich als Baby bezeichnet werden. Doch egal wie viel Zeit vergeht, manche Erinnerungen verlassen uns nie und manche Erfahrungen teilen fast alle Eltern, mit denen ich spreche. Das häufigste Thema in der frühen Kindheit ist vermutlich der Schlaf, oder, genauer gesagt, die Varianten „schläft nicht“, „schläft nicht durch“ und „lässt mich nicht schlafen“.

Vor kurzem habe ich die sechs Tage alte Tochter meines Nachbarn kennengelernt. Mein Besuch bei diesem klitzekleinen süßen Menschenkind und seinen stolzen Eltern erinnerte mich daran, dass wir bei unseren Neugeborenen automatisch auf schlaflose Nächte eingestellt sind. Auch wenn es uns schwerfällt, scheint es eine normale Herausforderung zu sein, und in der berauschenden Freude über unser neugeborenes Baby erwarten und akzeptieren wir, dass alle Beteiligten zunächst wenig schlafen werden. Wenn jedoch die schlaflosen Wochen zu Monaten werden, und dann sogar zu Jahren, fühlen wir uns frustriert. Ehe wir uns versehen, ist ein Baby kein Baby mehr und an seine Stelle ist ein aktives Kleinkind getreten. Sie aber sind immer noch eine übermüdete Mutter oder ein übermüdeter Vater und fragen sich, an welchem Punkt Sie begonnen haben, etwas grundlegend falsch zu machen. Sie sind ratlos und haben das Gefühl, dass Sie der einzige Mensch im Universum sind, der noch immer mit einem schlecht (ein-)schlafenden Kleinkind zu kämpfen hat.

Ich bin hier, um Ihnen zu sagen: Sie sind nicht allein! Eines von drei Kindern im Alter unter fünf Jahren hat einen gestörten Nachtschlaf, eine noch höhere Anzahl mag keinen Mittagsschlaf halten (obschon sie ihn bräuchten) und ich könnte wetten, dass die Mehrheit der Kleinkinder überall auf der Welt beim Zubettgehen schwere Gefechte mit ihren Eltern austrägt. Auch kleine Menschen, die als Babys gut geschlafen haben, sind hier keine Ausnahme, denn während sie größer werden, kann sich auch ihr Schlafverhalten verändern. Wenn Sie also von Kleinkindern hören, die voller Freude zu Bett gehen, die ganze Nacht im eigenen Bett bleiben und morgens zu einer akzeptablen Zeit aufwachen – erholt und fröhlich, wohlgemerkt -, dann denken Sie bitte daran: Dies ist die ungewöhnliche, bemerkenswerte (und etwas sonderbare) Minderheit. (Natürlich wäre es auch möglich, dass die Mutter dieses Wunderkindes sich schämt zu gestehen, das ihr Vierjähriger bis 10 Uhr abends Fernsehen schaut, in der Nacht zweimal wach wird und Mama oder Papa bei ihm liegen müssen, damit er wieder einschlafen kann.)

Dr. William C. Dement von der Stanford University in USA, der vielen als führender Experte zum Thema Schlaf gilt, schreibt in seinem Buch „Der Schlaf und unsere Gesundheit. Über Schlafstörungen, Schlaflosigkeit und die Heilkraft des Schlafs“: „Bei kleinen Kindern sind Schlafschwierigkeiten die Regel und nicht die Ausnahme. In der Tat sind sie so alltäglich, dass wir dazu neigen, nicht von Schlafstörungen, sondern von normalem Verhalten während der Kindheit zu sprechen.“

Was die Sache so schwierig macht, ist, dass wir Eltern nicht schlafen können, wenn unsere Kinder nicht schlafen. Die amerikanische „Stiftung Schlaf“ berichtet, dass Probleme mit dem Schlafen bei Erwachsenen am häufigsten in Familien auftreten, in denen Kinder unter 18 Jahren leben, wobei Mütter besonders häufig betroffen sind. (Wie bitte, Sie sind nicht überrascht?) Doch Dr. Dement erklärt: „Schlafstörungen bei kleinen Kindern und bei Erwachsenen unterscheiden sich insofern, als dass, wenn Kinder schlecht schlafen, es nicht die Kinder sind, die sich beklagen, sondern die Eltern. Unter Schlafmangel leidende Eltern schlecht schlafender Kinder sind schnell am Rande der Verzweiflung, wenn sie nach einer Lösung für die Probleme ihrer Kinder suchen.“

Wenn Sie eine erschöpfte Mutter oder ein erschöpfter Vater sind und die Spuren der Übermüdung deutlich im Gesicht tragen, dann wissen sie genau, wie schlimm sich der mangelnde Schlaf auf Ihren Tag auswirkt. Haben Sie eine Ahnung, wie es dann erst Ihrem Kind geht, das ja weder über Selbstkontrolle verfügt noch besonders frustresistent ist? Wenn Sie müde sind und sich elend fühlen, wird es für Ihr Kind vermutlich ähnlich sein. Launisches Verhalten tagsüber und Ungehorsam haben ihren Ursprung oft in der Nacht. Guter Schlaf wiederum weckt die besten Eigenschaften in Ihrem Kind, fördert seine Gesundheit, ein angenehmes Verhalten, Intelligenz und Wachstum.

Ich werde Ihnen helfen zu verstehen, welche Vorteile Ihr Kind aus einem guten Nachtschlaf zieht und wie viel Schlaf den „guten“ Schlaf ausmacht. Ich werde Ihnen auch helfen zu erkennen, was Sie ändern und was Sie nicht ändern können in Bezug auf den Schlaf Ihres Kindes. Die von mir vorgestellten wirksamen und praxisbezogenen Lösungen werden schnell dazu führen, dass Ihr Kind - und Sie – besser schlafen. Unser gemeinsames Ziel ist es, Ihr Kind dabei zu unterstützen, aus jedem Nachtschlaf das Beste zu holen, und Sie zu jenem Teil der gutgelaunten und ausgeruhten Minderheit werden zu lassen, deren Kinder wunderbar schlafen.

Warum „liebevoll“?

Ist es nicht merkwürdig, wie hartnäckig sich so manches Gerücht hält? Noch immer wird behauptet, dass nur zwei Alternativen zur Verfügung stünden, um die Schlafprobleme Ihres Kindes zu verändern: der sanfte und langsame Weg und die schnelle Lösung, die darin besteht, das Kind ins Bett zu stecken und es schreien zu lassen, bis es eingeschlafen ist. In Wahrheit könnten Sie manchmal mit beiden Methoden schnellen Erfolg haben. In den meisten Fällen jedoch brauchen beide Ansätze Wochen oder gar Monate, bis das Kind ohne Schwierigkeiten zu Bett geht und die Nacht dort durchschläft.

Wenn Sie glauben, dass die „Schreienlassen-Methode“ der einfachste Weg ist, sprechen Sie mit einigen Eltern, die diesen Ansatz ausprobiert haben, oder lesen Sie in Internetforen nach, in denen sich Eltern austauschen, die die Schreienlassen-Methode anwenden. Sie werden erschlagen von leiderfüllten Nachrichten von Eltern, die Nächte lang, manchmal über viele Monate hinweg, das Weinen ihrer Kinder ertragen müssen. Immer, wenn man denkt: „Jetzt funktioniert es!“, kommt etwas dazwischen (eine Reise, eine böse Erkältung, Ohren- oder Zahnschmerzen), und man fängt wieder ganz von vorne an. Diese groben Methoden brauchen nicht nur mindestens genauso viel Zeit, um zu wirken, wie die sanften und liebevollen Ansätze, sie können sogar schädlich sein! Denn sie prägen die Erfahrungen des Kindes in Bezug auf Schlaf, Alleinsein und ebenso den Wunsch und die Fähigkeiten seiner Eltern, seinen Bedürfnissen zu entsprechen.

Es gibt wirklich eine große Vielfalt wirksamer Methoden, die einem Kind helfen können, besser zu schlafen. Wenn Sie es vermeiden können, Ihr Kind unendlich lang weinen zu lassen, warum sollten Sie das dann nicht tun?

Befragte Familien und Testmütter

Die umfangreichen Fragebögen zum Schlafverhalten von Kleinkindern, die die Grundlage dieses Buches bilden, wurden von 245 motivierten und hilfsbereiten Familien ausgefüllt. Ihre Gedanken und Anregungen durchziehen als Zitate das gesamte Buch.

44 dieser Familien haben sich als Versuchsfamilien zur Verfügung gestellt. Sie haben das Manuskript gelesen und ausprobiert, was sie darin fanden, und die Mütter haben mir regelmäßig Rückmeldungen gegeben. Sie stellten Fragen, lieferten hilfreiche Tipps und gewährten mir Einblicke in die Schlafgewohnheiten ihrer Kinder, ihre Herausforderungen und Erfolge. Die Testmamis, wie ich sie liebevoll nenne, sind eine interessante und sehr vielfältige Gruppe.

Meine Testfamilien

Die Zusammensetzung der Familien war sehr bunt. Vertreten waren sowohl verheiratete als auch unverheiratete Elternpaare und auch Alleinerziehende. Der Bildungsstand der Eltern reichte vom Highschool- bis hin zum Hochschulabschluss. Manche von ihnen arbeiten in Vollzeit, andere in Teilzeit, einige von ihnen auch von zu Hause aus.

Wohnorte

17 Familien leben in den USA

8 Familien leben in Kanada

8 Familien leben in Neuseeland

6 Familien leben in Großbritannien

2 Familien leben in Australien

1 Familie lebt in Israel

1 Familie lebt in Japan

Die Kinder

28 Jungen

25 Mädchen

2 Paar Zwillinge

32 Kleinkinder im Alter zwischen 12 Monaten und 3 Jahren

21 Kleinkinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren

Erfolgsstorys meiner Testmütter

Um Ihnen Mut zu machen, möchte ich einige Auszüge aus Rückmeldungen meiner Testmütter mit Ihnen teilen.

In ihrem ersten Brief schrieb mir Lisa:

„Meine Tochter Kendyll ist fast drei Jahre alt und wacht vier Mal pro Nacht auf. Sie schlief bis vor 5 Monaten bei uns im Bett, aber sie schläft überhaupt nicht gern allein. Jetzt, wo ihr kleiner Bruder bei uns im Elternbett schläft, wird es immer schwieriger, sie draußen zu lassen.“

Nur zwei Monate später berichtete mir Lisa:

„Ich wollte dich wissen lassen dass Kendyll nun die ganze Nacht lang in ihrem eigenen Bett schläft, ohne mich zu rufen. Mein Mann hat es übernommen, sie zu Bett zu bringen (welch Wunder!), und nun gibt sie mir einen Gute-Nacht-Kuss und das war’s. Er liest ihr ein paar Geschichten vor, deckt sie zu, schiebt das Gitter ihres Bettchens hoch und verlässt das Zimmer. Sie schläft tatsächlich ganz alleine ein!“

Jenn begann ihre Reise wie folgt:

„Meine 20 Monate alte Tochter, Abby, schläft nach unserem Abendritual problemlos ein, aber sie wacht mitten in der Nacht auf und ist dann zwei bis vier Stunden wach. Außerdem ist sie morgens schon vor 5 Uhr fit und möchte aufstehen. Sie ist schon noch müde, mag aber nicht mehr zurück ins Bett.“

Sieben Wochen später schrieb Jenn:

„Abby schläft jetzt durch, 11 Stunden am Stück!“

Der erste Brief, den Frances mir schrieb, beschrieb ihre Situation wie folgt:

"Mein 2 Jahre alter Sohn hat Schwierigkeiten damit, mehr als 2 Stunden am Stück zu schlafen. Ich kann ihn dazu bringen, weiterzuschlafen, aber bislang schaffe das nur ich, nicht mein Mann, und er MUSS vorher gestillt werden, sonst haben wir überhaupt keine Chance, dass er wieder einschläft. Ich halte nichts davon, ihn schreien zu lassen, da ich das für eine sehr grausame Methode halte. Darum wäre ich Ihnen für jeden Tipp sehr dankbar, denn wir sind hier alle sehr erschöpft.“

Einen Monate später konnte Jenn berichten:

„Samuel schläft jetzt ganz alleine ein. Als ich heute sagte: „Es ist Schlafenszeit“, holte er ein Buch, kletterte in sein Bett, kuschelte sich in seine Decke und meinte: „Lesen“. Wir lasen eine Geschichte, dann meinte ich, es sei nun Zeit zum Einschlafen. Fünf Minuten später war er eingeschlafen. Er schläft von 18:30 Uhr bis 5:30 Uhr in der Früh, trinkt dann kurz und schläft gleich weiter. Gar nicht übel für einen kleinen Mann, der sonst alle 2 Stunden wach wurde!“

Liebevolle Schlafbücher

Mein erstes Schlafbuch, der Vorgänger zu diesem, ist „Schlafen statt Schreien – Das liebevolle Einschlafbuch“. Es liefert Eltern Strategien für besseres Schlafen Ihrer Kinder von 0 bis 2 Jahren. Mein jüngster Sohn, Coleton, wachte nachts sehr häufig auf und ich stillte ihn die ganze Nacht. Meine Erfahrungen damit, ihm beim Durchzuschlafen zu helfen, brachten mich dazu, dieses erste liebevolle Schlafbuch zu schreiben. Seitdem habe ich Zuschriften von Tausenden von Eltern erhalten und meine Recherchen auf Kinder bis ins Vorschulalter ausgedehnt. Das Ergebnis ist das vorliegende Buch „Ab ins Bett! Das liebevolle Schlafbuch für müde Eltern und aufgeweckte Kinder“.

Eine der wundervollen Eigenschaften von Kindern ist es, dass sie alle sehr verschieden sind und dass auch die Übergänge von einer Lebensphase in die andere auf einzigartige Weise von ihnen bewältigt werden. Aus diesem Grund gibt es einige Überschneidungen zwischen beiden Büchern hinsichtlich der Übergangsphase zwischen dem Baby- und dem Kleinkindalter. Dann jedoch konzentriert sich dieses Buch auf die Zeit vor dem Eintritt in die Grundschule, liefert aber auch hilfreiche Tipps für Kinder im Grundschulalter.

Ich möchte Sie nun auf eine sanfte und friedliche Reise begleiten hin zum erholsamen Schlaf für jedes Ihrer Familienmitglieder. Lassen Sie uns also loslegen.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Für meinen Ehemann, Robert,

Vorwort

Einleitung

Warum „liebevoll“?

Befragte Familien und Testmütter

Meine Testfamilien

Liebevolle Schlafbücher

Grundlagen für einen besseren Schlaf

Alles über Kleinkinder, Vorschulkinder und ihren Schlaf

Was Sie über den Schlaf wissen sollten

Der normale Fluss zwischen den Schlafphasen

Kurzes Erwachen zwischen den einzelnen Schlafphasen

Die biologische Uhr

Wie sich schlechtes Schlafen auswirkt

Wie Schlaf den Schlaf beeinflusst

Muss sich wirklich etwas ändern?

Vielleicht ist ja doch alles bestens

Und wenn Sie sich nicht wohl fühlen …

Erstellen Sie Schlafprotokolle

Fragen zu den Schlafgewohnheiten Ihres Kindes

Entwickeln Sie Ihren Schlafplan

Notizen zum Schlafplan

Unser Schlafplan

Sie brauchen Geduld, Zuversicht und Ausdauer – und natürlich Humor

Ist es Ihre Schuld?

Kann Schreien lassen die Lösung sein?

Wie viel Weinen ist denn nun zu viel?

Ein beständiger, sinnvoller Schlafplan …

… und eine gute Portion Humor

Acht Schlaftipps für jedes Kind

Tipp 1: Immer die gleiche Aufwach- und Schlafenszeit

Auf das Timing kommt es an

Geht Ihr Kind zu spät schlafen?

Und jetzt: Ab ins Bett!

Die richtige Zeit zum Aufwachen

Wie konsequent müssen Sie sein?

Tipp 2: Ein regelmäßiger Mittagsschlaf

Der beste Zeit für ein Schläfchen am Tag

Legen Sie die Schlafenszeit fest

Tipp 3: Drehen Sie an der biologischen Uhr

Wie Müdigkeit reguliert wird

Morgenlicht

Das Dunkel der Nacht

Licht an, Kamera läuft – und Action!

Tipp 4: Entwickeln Sie ein passendes Gute-Nacht-Programm

Rituale sind wichtig – auch wenn Sie nicht daran glauben

Warum Ihr Kind sein Schlafritual lieben wird

Noch mehr gute Gründe für ein Gute-Nacht-Programm

Die Schlüssel zum Erfolg

Tipp 5: Eine gemütliche Schlafumgebung

Das Bett

Das Kopfkissen

Die Bettdecke

Der Schlafanzug

Die Temperatur

Ruhe und weißes Rauschen

Das Kuschelobjekt

Fernsehen

Ein Ort, nur um zu schlafen

Einen gemütlichen Schlafplatz schaffen

Tipp 6: Die richtige Ernährung für einen guten Schlaf

Nahrungsmittel, die beruhigen und schläfrig machen

Nahrungsmittel, die anregen und wach machen

Nahrungsmittel, die Ausnahmen bilden

Wann und wie viel Kinder essen

Hat Ihr Kind gesundheitliche Probleme?

Tipp 7: Gesundheit und Fitness

Kleine Couchpotatoes

Mehr Bewegung tut gut

Spielzeit ist Trainingszeit

Der beste Zeitpunkt für Spaß und Spiel

Tipp 8: Richtig entspannen und einschlafen

Vorlesen

Geschichten anhören

Massagen

Progressive Muskelentspannung

Den Schlaf willkommen heißen

Das weiße Blatt Papier

Stille Ohren

Friedvolle Fantasien

Musik oder weißes Rauschen

Abendgebete

Weitere Entspannungsmethoden

Aromatherapie zur Entspannung

Im Bett wird nur geschlafen

Liegt eine Schlafstörung vor?

Spezielle Lösungen für Ihre Familie

Kämpfe am Abend: "Ich will nicht ins Bett!"

Warum will es nicht schlafen?

Es ist nicht müde

Es ist zu müde

Es ist zu beschäftigt

Es ist zu neugierig

Es fürchtet sich

Es ist nicht motiviert

Es ist einsam

Wechseln Sie die Perspektive

Schluss mit den abendlichen Kämpfen

Fangen Sie früher an

Bringen Sie mehrere Kinder unter einen Hut

Schreiben Sie Ihr Gute-Nacht-Programm auf

Passt Ihr Programm zu Ihrem Kind?

Lesen vor dem Einschlafen

Das Gute-Nacht-Poster

Andere Familien, andere Pläne

Schreiben Sie einen Familien-Bestseller

Buch 1: Mein Schlafbuch

Buch 2: Das Ich-werde-groß-Buch

Alleine schlafen klappt nicht: "Mama, bleib hier!"

Warum Ihr Kind Sie braucht

Was stört Sie wirklich?

Wählen Sie Ihren Weg …

… aber eiern Sie nicht herum!

Wenn Sie bleiben möchten

Und wenn es nachts wach wird?

So bleiben Sie und fördern das Einschlafen

Laden Sie die Müdigkeit ein

Nehmen Sie sich genug Zeit

Nutzen Sie die Zeit auch für sich

So gehen Sie liebevoll und ohne Tränen

Die Entwöhnung, oder: „Ich bin gleich wieder da“

Stück für Stück für Stück ein bisschen weiter weg

Seien Sie deutlich und vorhersagbar

Gestalten Sie ein Gute-Nacht-Poster

Geschwister können gemeinsam schlafen

Er schläft nicht durch - wie lange noch?

Was bedeutet das alles?

1000 gute Gründe für nächtliches Aufwachen

Der Gang zur Toilette oder die nasse Windel

Albträume oder Nachtschreck

Fehlender Mittagsschlaf

Zu spät im Bett, zu wenig Nachtschlaf

Das Umfeld ist nicht schlaffördernd

Hunger oder das falsche Essen

Es lernt gerade etwas Neues

Es leidet unter Trennungsängsten

Kommen neue Zähne?

Es hat einfach einen leichten Schlaf

Schlaflosigkeit

Liegt eine nicht erkannte Schlafstörung vor?

Asthma oder Allergien?

Sodbrennen

Das Leben ist zu aufregend

Zu starke Schlaf-Assoziationen

Lösungsmöglichkeiten und Denkanstöße

Schaffen Sie ein neues Schlafumfeld

Was machen Sie, wenn Ihr Kind wach wird?

Schlafen Sie doch einfach weiter

Seien Sie da... aber nicht ganz

Ihr Kind braucht Gesellschaft

Lassen Sie Ihr Kind mitbestimmen

Drehen Sie den Spieß um

Geduld, Geduld! (Und noch mehr Geduld)

Der frühe Vogel... – Hilfen für Frühaufsteher

Das Wichtigste vorweg

Weitere Gründe, weshalb Ihr Kind früh aufwacht

Tipps für längeren Schlaf

Es geht auch anders

Wird Ihr Kind jemals länger schlafen?

Nächtliches Zähneknirschen

Warum knirschen Kinder mit den Zähnen?

Lässt sich Zähneknirschen verhindern?

Können ernsthafte Probleme auftreten?

Albträume und Nachtschreck

Was tun bei einem Albtraum?

Darf Ihr Kind mit zu Ihnen ins Bett?

Sollten Sie mit Ihrem Kind darüber reden?

Nachtschreck – was ist das?

Was tun bei einem Nachtschreck?

Sollten Sie mit Ihrem Kind darüber reden?

Kann man Albträume und Nachtschreck verhindern?

Nächtliche Besucher – unterwegs ins Elternbett

Entscheiden Sie sich

Es ist in Ordnung. Ja, wirklich!

Der nächste Schritt

Lösungsvorschläge

Ein Schlafplatz neben dem Elternbett

Morgendliches Kuscheln

Belohnung am Wochenende

Die Gummibandmethode

Schaffen Sie neue Schlaf-Assoziationen

Kleine Geschenke als Motivation

Nächtliche Ängste - von Monstern und anderen Gestalten

Welche Botschaften senden Sie?

Lassen sich Ängste wegdiskutieren?

Mögliche Lösungsansätze

Was ist echt und was ist erfunden?

Praktische Vorschläge

Schaffen Sie ein Haustier an

Entzaubern Sie die Dunkelheit

Kontrollieren Sie ängstigende Einflüsse

Fantasie-Monster, Fantasie-Lösungen

Basteln Sie ein Schild

Lesen Sie Kinderbücher

Fragen Sie!

Erlauben Sie Ihrem Kind, seine Ängste zu erforschen

DIE Methode bei Monstern unterm Bett

Die Macht des Gebets

Führen Sie ein Gute-Nacht-Programm ein

Seien Sie für Ihr Kind da

Wann verschwindet die Angst vor der Dunkelheit?

Wann sollte ich mir Sorgen machen?

Probleme beim Mittagsschlaf – "Ich will nicht schlafen!"

Tagschläfchen und der Nachtschlaf

Braucht Ihr Kind einen Mittagsschlaf?

Anzeichen dafür, dass Ihr Kind einen Mittagsschlaf braucht

Anzeichen dafür, dass Ihr Kind nur noch ab und zu einen Mittagsschlaf braucht

Wie viel Mittagsschlaf braucht Ihr Kind?

Wann sollte Ihr Kind schlafen?

Wie lang sollte ein Schläfchen dauern?

Beachten Sie die Müdigkeitsanzeichen

Schlafroutine auch beim Mittagsschlaf

Der Mittagsschlaf verändert sich

Tipps für widerspenstige Schläfer

Das Schläfchen unterwegs

Wer hat an der Uhr gedreht? Probleme mit der Zeitumstellung

Minimieren Sie die Auswirkungen

Alles auf den Kopf gestellt

Er macht nachts noch ins Bett

Wie Sie Ihrem Kind helfen können

Alles eine Frage der Zeit

Schlafwandeln und Schlafsprechen

Was tun mit einem Schlafwandler?

Sollte man das Schlafwandeln verhindern?

Schlafsprechen

Können Sie es vermeiden?

Vom Familienbett ins eigene Bett

Wenn schon, denn schon!

Machen Sie einen Plan!

Lösungsansätze

Eins nach dem anderen

Treffpunkt Familienbett

Wer, was, wann und warum

Gibt es ein Problem?

Gestalten Sie ein Schlafparadies

Der Schummelweg

Erst einmal der Mittagsschlaf

Ein neues Gute-Nacht-Programm

Ziehen Sie mit um – für eine Weile

Zeltlager im Wohnzimmer?

Laden sie die Morgenfee ein

Trennungsangst

Warum hat ein Kind Trennungsangst?

Warum wirkt sich Trennungsangst auf das Schlafen aus?

Leidet Ihr Kind unter Trennungsangst?

Wie können Sie Ihrem Kind helfen?

Zwei auf einen Streich – Zwillinge zum Schlafen bringen

Halten Sie an Routinen fest

Wo sollten Zwillinge schlafen?

Schlafzeiten aufeinander abstimmen

Schonen Sie Ihre Kräfte

Es muss nicht alles perfekt sein

Schnarchen

Ursachen

Schlafapnoe

Wann ist ein Arztbesuch nötig?

Rückschläge

Was ist passiert?

Sind Sie noch voll dabei?

Ist es wirklich ein Rückfall?

Gibt es ein neues Problem?

Müssen Sie sich neu ausrichten?

Anpassungen an Veränderungen

Scheidung, Umzug, Fremdbetreuung und andere Lebensereignisse

Ein neues Baby ist da: Passen Sie den Schlafplan an

Stimmen Sie die Schlafenszeiten aufeinander ab

Entwöhnen vom Fläschchen

Abschied vom Schnuller

Pantleys sanftes Entwöhnprogramm

Reisen, Urlaub und Übernachtungspartys

In fremder Umgebung schlafen

Verschiedene Zeitzonen: Was tun bei Jetlag?

Wenn der Schlafplan nicht funktioniert: Analysieren Sie die Probleme und identifizieren Sie Schlafstörungen

Fragebogen zur Schlafsituation Ihres Kindes

Könnte eine Schlafstörung vorliegen?

Anzeichen einer Schlafstörung

Lösungsansätze für Kinder mit einer Schlafstörung

Ihr Haus- oder Kinderarzt

Schlaflabore und Schlafforschungszentren

Alternative Medizin

Wählen Sie den für Sie passenden Ansatz

Danksagungen

Hilfreiche Seiten im Internet

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum/Access Code

Grundlagen für einen besseren Schlaf

Wie einfach wäre das Leben, wenn unsere Kinder freudig zu Bett gingen und durchschliefen und morgens ausgeruht und glücklich aufwachten. Ich kenne den Frust und die Qualen, wenn die Kleinen nicht ein- und durchschlafen, doch ich fand einen Weg, meine vier Kinder zum Schlafen zu bringen und selbst auch eine gute Nacht zu genießen.

Alles über Kleinkinder, Vorschulkinder und ihren Schlaf

Es gibt für uns als Eltern kaum ein Thema, das uns stärker herausfordert als der Schlaf und die Schlafschwierigkeiten unserer Kinder, denn wir sind ja direkt betroffen von ihrer Schlaflosigkeit: Wenn sie nicht schlafen, schlafen auch wir nicht. Und wenn unser Schlaf ständig gestört wird, können wir als Eltern, ja überhaupt als Menschen, nicht richtig funktionieren.

Es überrascht Sie vielleicht, dass sich die Schlafgewohnheiten Ihres Kindes auch auf jeden wachen Moment seines Tages auswirken können. Wie gut oder schlecht es schläft, beeinflusst alles: sein Trödeln, seine Gereiztheit, Hyperaktivität, aber auch sein Wachstum, seine Gesundheit und die Fähigkeit, Lesen zu lernen oder die Schnürsenkel zu binden. Wirklich alles.

Sie lesen dieses Buch sicher, weil Sie herausfinden wollen, wie Sie den Kampf ums Zubettgehen Ihres Kindes beenden können. Das ist natürlich auch das Ziel dieses Buches, und ich werde Ihnen zahlreiche Tipps anbieten, die Ihnen zum Erfolg verhelfen können. Aber ich möchte Ihnen noch mehr zeigen: Sie erhalten genug Wissen über den kindlichen Schlaf, so dass Sie nicht mehr daran zweifeln werden, dass die Bitte um „nur noch einen Schluck Wasser“ in Ihrer Erinnerung verblassen wird, während der gute, gesunde Schlaf Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter Gesundheit und Zufriedenheit schenken wird, jetzt und für den Rest ihres Lebens.

Was Sie über den Schlaf wissen sollten

Wenn Eltern an den Schlaf ihrer Kinder denken, sehen sie vor sich ein friedlich schlummerndes Kind. Tatsächlich aber ist Schlafen eine dynamische Aktivität: eine komplexe Serie von Phasen, von denen jede wichtige Beiträge zu Gesundheit und Wohlergehen liefert. In der folgenden Tabelle finden Sie einen Überblick über diese Schlafstadien und was in jeder Phase passiert.

Die ersten vier Schlafstadien dauern jeweils zwischen 5 und 15 Minuten, und der komplette Zyklus von fünf Stadien dauert zwischen 90 und 110 Minuten. Die Phasen 2 und 3 wiederholen sich rückwärts, bevor es in die Traumphase geht, so dass der Schlafzyklus in etwa wie folgt aussieht: Schläfrigkeit, Phase 1, Phase 2, Phase 3, Phase 4, Phase 3, Phase 2, REM (Traumphase). Dieser Wechsel zwischen REM- und Non-REM-Phasen setzt sich im Verlauf der Nacht zyklisch fort. Etwa vier bis sechs solcher vollständigen Zyklen sind nötig, damit der Schlaf gut und erholsam ist. Fehlt einer oder mehrere dieser Zyklen, kann der Nachtschlaf keine ausreichende Erholung bieten. „Die Batterien laden nicht vollständig auf.“

Die Schlafphasen

Schlafstadium

Beschreibung

Tiefe des Schlafes

Was dabei passiert

Vorbereitende Phase

Schläfrigkeit

je nach Umgebungsbedingungen: Eintritt in Phase 1 oder wieder munter werden

Entspannung

Phase 1

sehr leichter Schlaf

Am Einschlafen, leicht zu wecken

Gefühl zu schweben; entspannte Muskeln; langsamer Herzschlag und Atem; evtl. Zuckungen des Körpers; evtl. leichte Bewegungen der Augen

Phase 2

leichter Schlaf

leicht zu wecken

gleichmäßiger und entspannter Atem; Vorbereitung auf die Tiefschlafphase

Phase 3

tiefer Schlaf

schwer zu wecken

gleichmäßiger und entspannter Atem; evtl. treten auf: Bettnässen, Nachtschreck (Pavor nocturnus), Schlafwandeln, Schlafsprechen.

Phase 4

tiefster Schlaf

sehr schwer zu wecken. Schlaftrunken bzw. verwirrt, wenn geweckt.

langsamer, gleichmäßiger Atem; keine Bewegung der Augen oder Muskeln; evtl. treten auf: Bettnässen, Nachtschreck (Pavor nocturnus), Schlafwandeln, Schlafsprechen.

REM-Phase

Träumen

leicht oder auch schwer zu wecken

Muskeln regungslos; unregelmäßige Herzfrequenz und Atmung; schnelle Augenbewegungen unter den Lidern (REM)

Schlaftrunkenheit

Erwachen

Übergangsphase zwischen Schlaf und Wachheit. Kann wieder einschlafen oder ganz wach werden.

evtl. schlaftrunken, groggy, orientierungslos, verwirrt, reaktionsträge

Der normale Fluss zwischen den Schlafphasen

Kinder, wie auch ihre Eltern, durchlaufen jede Nacht diese Schlafphasen. Ein Kind, das leicht ein- und die ganze Nacht durchschläft, wird von diesen Phasen wie auf Wellen sanft getragen.

Nachdem Sie nun die unterschiedlichen Schlafphasen kennengelernt haben und wissen, wie sie zusammenspielen, können Sie die häufigsten Schlafschwierigkeiten von Kindern erkennen und verstehen lernen:

Es wird eine Vor-Phase benötigt, also eine Zeit, in der das Kind zur Ruhe kommen und entspannen kann. Für ein Kind ist es einfach unmöglich, direkt in Phase 1 zu gelangen, wenn es eben noch mit Papi gekämpft hat und von ihm mit einem aufregenden Pferdchenritt ins Bett gebracht wurde. In diesem Fall wird es vermutlich eher wieder munter sein.

In den frühen Schlafphasen werden Kinder leicht wieder wach. Wenn Sie ein Kind haben, das gegen das Einschlafen ankämpft, kann es gut sein, dass es eindöst, sich selbst aber wieder herausreißt, obwohl es sehr müde ist. Möglicherweise wird es auch durch die Geräusche des Haushalts leicht geweckt.

Kinder durchlaufen die Schlafphasen nacheinander. Wenn Sie also Ihrem Kind eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen und es dabei entspannt in Phase 1 eintritt, sich vielleicht sogar schon am Anfang von Phase 2 befindet, und Sie schicken es dann noch einmal auf Toilette oder ins eigene Bett, werden Sie es vermutlich wieder munter machen. Sie haben den normalen Schlaffluss gestört und müssen ganz von vorn beginnen (na toll!).

Wenn Ihr Kind nur unter bestimmten Bedingungen einschläft, etwa wenn Sie bei ihm sind, wird es schnell wieder wach werden, sobald es den Verlust dieses Elements spürt, ohne das es sich nicht sicher genug fühlt, um in den Tiefschlaf zu fallen.

Die Phasen 3 und 4 werden „Delta-Schlaf“ genannt und gelten als die erholsamste Zeit des Schlafens. Bekommt ein Kind nicht genügend Delta-Schlaf, wird es am folgenden Tag müde sein, egal wie viel Zeit es in den Schlafphasen 1 und 2 verbracht hat. Ein Kind, das in der Nacht häufig vollständig wach wird, bekommt wahrscheinlich zu wenig Delta-Schlaf.

Kinder verbringen deutlich mehr Zeit als Erwachsene in Schlafphase 4, in der Wachstumshormone ausgeschüttet werden. Darum ist diese Phase sehr wichtig für die körperliche Entwicklung Ihres Kindes.

Zwar sind sich Wissenschaftler noch nicht einig darüber, welchen Sinn und Zweck die Traumschlafphasen erfüllen, doch es scheint, das dabei das Gehirn die Eindrücke des Tages sowie neue Information verarbeitet, Sorgen durchleuchtet, Erinnerungen speichert und ganz allgemein „klar Schiff“ macht. Untersuchungen haben gezeigt, dass der REM-Schlaf in jedem Alter äußerst wichtig ist, damit Gehirn und Psyche korrekt arbeiten können. Die Länge der REM-Schlafphasen nimmt im Verlauf einer Nacht zu. Je länger also ein Kind schläft, desto mehr Zeit wird es in einer REM-Phase verbringen. Genügend REM-Schlaf ermöglicht es einem Kind, erfrischt, glücklich und energiegeladen zu erwachen.

Normaler Schlaf verläuft die gesamte Nacht hindurch in gleichmäßigen Zyklen, doch die Tiefschlafphasen (Phase 3 und 4) sind am längsten zu Beginn der Nacht. Dies erklärt, warum viele Kinder zunächst tief und fest schlafen und dann in der zweiten Nachthälfte häufiger wach werden.

Die Phase der Schlaftrunkenheit, in der das Kind allmählich aus dem Schlaf erwacht, kann von der Dauer und Qualität des Schlafes beeinflusst werden. Die Verwirrung und Schläfrigkeit dieser Phase können stärker ausfallen, wenn das Kind nicht genug geschlafen hat. Wissenschaftler arbeiten noch daran, den direkten Zusammenhang zu belegen, aber wenn Ihr Kind nach dem Erwachen über längere Zeit schläfrig und matt bleibt, könnte es ein Zeichen dafür sein, dass es mehr Schlaf benötigt.

Kurzes Erwachen zwischen den einzelnen Schlafphasen

Alle Menschen wachen fünfmal oder häufiger pro Nacht auf, besonders beim Übergang von einer in die andere Schlafphase. Gute Schläfer bemerken diese kurzen Momente des Erwachens meist gar nicht. Sie rücken ihr Kopfkissen oder die Bettdecke zurecht, prüfen kurz, ob mit dem Kind, das neben ihnen schlummert, alles in Ordnung ist, und schlafen dann gleich wieder ein.

Auf Babys und Kleinkinder wirken sich diese kurzen Aufwachphasen unterschiedlich aus. Ein zufriedener Schläfer wird sich gemütlich einkuscheln und gleich wieder einschlafen, ein eher heikler Schläfer wird komplett wach, während er nach dem Objekt sucht, das nötig ist um wieder einschlafen zu können. Und so müssen alle Schlafstadien neu durchlaufen werden.

Ein Kind kann eine sehr starke Verbindung herstellen zwischen seinem Schlaf und gewissen Dingen, die es meint, dazu zu brauchen. Es kann passieren, dass es erst sichergehen muss, dass dieses Etwas bei ihm ist, bevor es sich dem Schlaf hingibt, oder wenn es nach einem kurzen Aufwachen zwischen den einzelnen Schlafphasen wieder einschlafen möchte.

Vergessen Sie nicht: Auch wenn es für alle Menschen normal ist, regelmäßig in der Nacht aufzuwachen, ist es genau diese Verknüpfung, die dazu führt dass Babys und Kleinkinder mitten in der Nacht nach ihren Eltern rufen. Sie brauchen einen Elternteil, damit die richtige Schlafsituation gegeben ist und sie wieder einschlafen können.

Die biologische Uhr

Wir Menschen haben eine innere Uhr, die wissenschaftlich „zirkadianer Rhythmus“ genannt wird und die das Schlafen und Wachen reguliert. Arbeitet sie korrekt, fühlt man sich tagsüber frisch und munter und müde zur Schlafenszeit. Tatsächlich hat die innere Uhr einen 25-Stunden-Rhythmus, aber sie stellt sich täglich neu, auf Basis der persönlichen Schlafgewohnheiten und Essenszeiten sowie der Lichtverhältnisse.

Die innere Uhr mancher Kinder stellt sich leicht ein, bei anderen wird sie schnell gestört durch äußere Faktoren, zum Beispiel ein Licht, das nach dem Einschlafen angeschaltet wird, Geräusche vom Geschirrspüler oder das Klingeln von Papas Wecker in der Früh. Ungeregelte Schlafenszeiten (auch tagsüber), unregelmäßige Mahlzeiten, zu viel Helligkeit oder Aktivitäten beim Zubettgehen, aber auch zu wenig Licht am Morgen können die biologische Uhr eines Kindes aus dem Takt bringen. Sein biochemisches Gleichgewicht wird gestört und es fällt ihm schwer einzuschlafen, gut zu schlafen oder ausreichend lange zu schlafen.

Jeden Tag muss die innere Uhr des Menschen neu gestellt werden, und die Elemente eines gesunden Schlafs, die ich Ihnen im folgenden Kapitel vorstelle, werden das korrekte Funktionieren der inneren Uhr Ihres Kindes unterstützen.

Wie sich schlechtes Schlafen auswirkt

Als ich begann, Kinder und ihren Schlaf zu untersuchen, entstand in meinem Kopf ein Gedanke. Und mit jedem weiteren Stück an wissenschaftlicher Information, das hinzukam, wurde dieser Gedanke immer klarer, bis der Groschen fiel: Die häufigste Ursache dafür, dass Kinder quengelig, zornig, weinerlich, stur oder antriebslos sind, ist ein Mangel an gutem, erholsamem Schlaf!

Noch verheerender ist es vielleicht, dass es Mama und Papa selbst kein bisschen besser geht, wenn ihr Kind so schlecht schläft, dass sie sich nachts nicht erholen und Kräfte sammeln können. Ein schlecht schlafendes Kind Monat für Monat und Jahr um Jahr zu begleiten führt zu chronischer Übermüdung, was die Fähigkeit der Eltern einschränken kann, erfolgreich durch den Tag zu kommen. Als Ergebnis haben wir dann eine Familie mit einem mürrischen und störrischen Kind, das betreut wird von Eltern, die unmittelbar vor einem Kurzschluss stehen. Im Klartext: Die ganze Familie leidet.

Faszinierende, wenn auch erschreckende, neue Studien haben gezeigt, dass Kinder, die nicht genügend guten Schlaf abbekommen, unter einer Vielzahl von Problemen leiden können, zum Beispiel:

Verhalten und Gemütszustand:

Reizbarkeit

Depressionen

Überzogene Gefühlsausbrüche

Vermehrt aggressives Verhalten

Verhaltensauffälligkeiten

Hyperaktivität

Gesundheit:

Verminderte Fähigkeiten in der Fein- und Grobmotorik

Verzögerte Genesung nach einer Krankheit

Störungen in Wachstum und Entwicklung

Lernverhalten:

Gestörte Hand-Auge-Koordination

Gedächtnislücken

Konzentrationsmangel

Störungen bei der Entscheidungsfindung

Schlafverhalten:

Ruheloser Schlaf

Unfähigkeit, ein Schläfchen zu machen

Vermehrte Albträume und Nachtschreck-Episoden

Vermehrtes Schlafwandeln und Reden im Schlaf

Dr. James Mass, Schlafwissenschaftler an der Cornell-Universität in den USA, schreibt in seinem Buch „Powerschlaf“ (HarperCollins, 1998): „Der Schlaf spielt eine wichtige Rolle, denn er bereitet Körper und Gehirn auf ein waches, produktives, körperlich und geistig gesundes Morgen vor.“ Er bringt es auf den Punkt mit folgenden Worten: „Wenn wir nicht ausreichend und gut schlafen, gefährden wir die Qualität unseres Lebens, ja unser Leben selbst.“

Wie Schlaf den Schlaf beeinflusst

Es ist ein Teufelskreis: Ständiger Mangel an gutem, erholsamem Schlaf führt zu chronischem Schlafentzug. Schlafentzug führt zu Erschöpfung, doch diese Müdigkeit geht ironischerweise Hand in Hand mit der Unfähigkeit, ein- bzw. weiterzuschlafen. In vielen Familien verursacht darüber hinaus der Stress über die Schlafschwierigkeiten der Kleinen Schlafentzug bei den Eltern und dies wiederum überträgt sich auf die Kinder. Und so tragen dann auch Sorgen und Anspannung dazu bei, dass die gesamte Familie wenig guten Schlaf erhält.

Wie viel Schlaf braucht Ihr Kind? Die Anzahl an Stunden, die ihr Kind tatsächlich schläft, hat direkte Auswirkungen auf seine Gesundheit und sein Wohlergehen. Dr. Avi Sadeh von der Universität Tel Aviv wies durch eine Schlafstudie nach, dass nur eine einzige Stunde weniger guter Schlaf die Funktionsfähigkeit des Gehirns und die Aufmerksamkeit des Kindes deutlich einschränkt sowie seine abendliche Müdigkeit deutlich erhöht. Dies ist eine erstaunliche Erkenntnis und sollte Eltern dazu bringen, ganz genau hinzusehen, wie viele Stunden ihre Kinder insgesamt schlafen.

Die nachfolgende Tabelle gibt eine wichtige Richtschnur hinsichtlich der Stunden, die Ihr Kind schlafen sollte. Jedes Kind ist einzigartig und tatsächlich gibt es einige wenige, die weniger (oder mehr) Schlaf benötigen, als hier aufgeführt wird, aber die große Mehrheit wird Schlafbedürfnisse haben, die mit den in der Tabelle genannten weitgehend übereinstimmen.

Durchschnittliche Schlafstunden des Tag- und Nachtschlafs

Alter

Anzahl der Tagschläfchen

Gesamtlänge des Tagschlafs in Stunden

Dauer des Nachtschlafs in Stunden1

Gesamtstunden Tags- und Nachtschlaf2

12 Monate

1 – 2

2 – 3

11 ½ - 12

13 ½ - 14

18 Monate

1 – 2

2 – 3

11 ½ - 12

13 – 14

2 Jahre

1

1 – 2 ½

11 – 12

13 – 13 ½

2 ½ Jahre

1

1 ½ - 2

11 – 11 ½

13 – 13 ½

3 Jahre

1

1 – 1 ½

11 – 11 ½

12 – 13

4 Jahre

0 – 1

0 – 1

11 – 11 ½

11 – 12 ½

5 Jahre

0 – 1

0 – 1

11

11 – 12

1) Dies sind Durchschnittswerte, die nicht zwangsläufig ununterbrochene Schlafepisoden darstellen, da kurzes Erwachen zwischen den einzelnen Schlafphasen normal ist. 2) Bei diesen Zahlen handelt es sich nicht zwangsläufig um Summen, da ein Kind, das tagsüber länger schläft, nachts kürzer schlafen könnte, und umgekehrt.

Sollte Ihr Kind nicht regelmäßig annähernd die Menge an Schlaf bekommen, die es gemäß dieser Tabelle braucht, könnte es sein, dass es „chronisch übermüdet“ ist. Dies wirkt sich auf die Qualität und Länge seines Mittags- und Nachtschlafs aus, was wiederum sein Verhalten, Lernvermögen und Wachstum beeinflusst.

Ihr Kind mag gar nicht müde wirken, denn übermüdete Kinder verhalten sich häufig nicht müde, zumindest nicht so, wie Eltern es erwarten. Unabhängig davon, wie sehr die Anzahl an Schlafstunden Ihres Kindes mit der Tabelle übereinstimmt (denn die Bedürfnisse jedes Kindes sind einzigartig), erkennen Sie an diesen Anzeichen, dass Ihr Kind nicht genug schläft:

Es ist häufig quengelig, weinerlich oder anhänglich.

Es nuckelt auch außerhalb seiner Schlafenszeiten am Daumen, anderen Fingern oder am Schnuller.

Es trägt tagsüber sein Schmusetuch, seine Kuschelpuppe oder Lieblingsstofftier mit sich herum.

Es ist hyperaktiv, besonders zu Zeiten, wo Sie vermuten, dass es eher müde sein müsste.

Es ist übermäßig stur.

Es hat regelmäßige Wutanfälle, ist schnell verärgert oder beleidigt.

Es schläft schlecht ein, wenn Sie es zu Bett bringen.

Es schläft oft ein, wenn Sie im Auto, Bus oder Zug unterwegs sind.

Es schläft beim Fernsehen ein.

Es schläft manchmal bereits vor seiner regulären Schlafenszeit auf dem Sofa oder Fußboden ein.

Es schläft später am Vormittag, wenn im Haus alles ruhig ist.

Es braucht eine Weile, bis es am Morgen ganz wach und munter ist.

Es macht nicht den Eindruck, ausgeschlafen und voller Energie zu sein.

Es scheint nicht so glücklich, wie es sein sollte.

Kinder, die chronisch übermüdet sind, wehren sich oft gegen das Schlafen. Sie verstehen nicht, dass sie genau dies brauchen! Es liegt also an Ihnen, dafür zu sorgen, dass Ihr Kind den nötigen Schlaf bekommt.

Muss sich wirklich etwas ändern?

Dies scheint eine seltsame Frage zu sein für das erste Kapitel eines Buches über den Schlaf von Kindern. Bevor Sie jedoch einen Schritt weiter gehen, sollten Sie Ihre derzeitige Situation unter die Lupe nehmen, um sicherzustellen, dass Sie wirklich ganz klar sehen, was Sache ist. Mir ist aufgefallen, dass uns Hinz und Kunz Ratschläge erteilen wollen, wie die ersten Lebensjahre mit unserem Kind verlaufen sollten. Die Meinung anderer kann jedoch unsere eigene Wahrnehmung trüben, und die ist viel wichtiger. Darum atmen Sie jetzt erst einmal tief ein, pusten dann die ganzen Nebelkerzen weg, die andere Menschen Ihnen in den Weg geworfen haben, und danach schauen wir uns gemeinsam einmal an, was alles kein Problem ist.

Vielleicht ist ja doch alles bestens