Adventure Squad: Die verborgene Schatzkarte und das mysteriöse Geheimnis der Familie von Bechenstein - Anika Pätzold - E-Book

Adventure Squad: Die verborgene Schatzkarte und das mysteriöse Geheimnis der Familie von Bechenstein E-Book

Anika Pätzold

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Beschreibung

Eine spannende Detektiv-Geschichte, die Kinder mitreißt, inspiriert und die Lesefähigkeit verbessert, ohne pädagogisch belehrend zu sein. Ein Fall für den Adventure-Squad: "Familie von Bechenstein" Die vier Freunde Olivia, Emir, Zoe und Max, schließen sich in den Sommerferien zu einem Abenteuer-Squad zusammen. Sie finden zuerst einen alten Zug-Waggon im Wald, der ihr neues Geheimversteck wird. Kurz darauf entdecken sie durch Zufall einen alten Tunnel, in dem ein Schild mit dem Namen "Bechenstein" hängt. Hinter diesem Schild verbirgt sich eine Schatzkarte. Sie versuchen nun herauszufinden, wer die "Familie von Bechenstein" ist und welches Geheimnis die Schatzkarte hütet. Dabei lernen sie Amelie kennen, eine Austauschschülerin, die bei Emir wohnt, und stellen fest, dass Amelies Familienname ihnen sehr bekannt vorkommt ... Kinder lieben spannende Geschichten Was gibt es Schöneres als in abenteuerliche Welten einzutauchen und fremde Geheimnisse zu lüften? - "Wie geht es weiter?" - "Kann ich das Rätsel selbst lösen?" - "Welches Geheimnis hütet die Schatzkarte?" - "Wer ist der Bösewicht?"Wenn Lesen spannender ist als das Smartphone Wünschen Sie sich, dass Ihr Kind begeistert ein Buch aufschlägt, anstatt auf dem Handy "herumzudaddeln"? Möchten Sie Ihrem Kind die Freude am Lesen und an Büchern vermitteln? Damit Ihr Kind mit voller Vorstellungskraft im Schulleben und späteren Berufsleben durchstarten kann? Dank eines unerwarteten Wendepunkts fällt es schwer, dieses Buch noch aus der Hand zu legen. Denn wenn der Adventure-Squad erst einmal anfängt zu ermitteln, tun sich Geheimnisse um die "Familie von Bechenstein" auf, die wirklich niemand erwartet hätte … Farbige Bilder und echte Wertevermittlung Die Autorin vermittelt in altersgerechtem Erzählstil wichtige Werte für's Leben: Wahre Freundschaft, Zusammenhalt, Vertrauen, Loyalität und Selbstvertrauen. Damit Ihr Kind sich die Geschichte nicht nur ausmalen kann, sondern auch kleine Lesepausen bekommt, unterstützt eine farbige Illustration jedes Kapitel. Wird der Adventure-Squad das Geheimnis um die "Familie von Bechenstein" lüften? Finden Sie es heraus! Schenken Sie Ihrem Kind nicht nur ein spannendes Buch, sondern auch eine Reise in eine andere Welt voller Rätsel und Geheimnisse. "Die verborgene Schatzkarte und das mysteriöse Geheimnis der Familie von Bechenstein" – eine einzigartige Geschichte zum Lesen, Rätseln und Mitdenken. Ideal auch als Geschenk für Grundschüler, clevere Kids und kleine Detektiv-Fans zwischen 8-12 Jahren!

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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Impressum

Haftungsausschluss:

Die Ratschläge im Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen ohne jegliche Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors und des Verlags. Die Umsetzung erfolgt ausdrücklich auf eigenes Risiko. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden oder sonstige Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und/oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, ist ausgeschlossen. Verlag und Autor übernehmen keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte und ebenso nicht für Druckfehler. Es kann keine juristische Verantwortung und keine Haftung in irgendeiner Form für fehlerhafte Angaben und daraus entstehende Folgen vom Verlag bzw. Autor übernommen werden.

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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

1. Auflage 2023

© 2023 by Remote Verlag, ein Imprint der Remote Life LLC, Powerline Rd, Suite 301-C, 33309 Fort Lauderdale, Fl., USA

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektmanagement: Jonathan Kuhla

Lektorat: Annika Gutermuth

Korrektorat: Fabian Galla

Umschlaggestaltung: Sprudelkopf Design – www.sprudelkoepfe.com

Satz und Layout: Sprudelkopf Design – www.sprudelkoepfe.com

Umschlagmotiv: © Laura De Pedrini und © iStockphoto

Abbildungen im Innenteil: © Laura De Pedrini – mit Ausnahme von Seite 3, 6, 7, 8, 9, 10, 11 sowie

Seite 169, 171 (© iStockphoto)

ISBN Print: 978-1-960004-15-4

ISBN E-Book: 978-1-960004-16-1

www.remote-verlag.de

Inhalt

Wer wir sind?...

Olivia Wagner

Max (Maximilian) Engels

Zoe Gómez

Emir Dede

Hugo Mini (Minischwein)

Adventure-Squad-Protokoll:

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Dein Rätsel

Wer wir sind?...

Wir sind der Adventure-Squad, unsere Aufgabe ist es, alle Arten von merkwürdigen und auch mysteriösen Vorkommnissen aufzuklären, Verbrecher zu enttarnen, Rätsel zu lösen und dabei jede Menge grandioser Abenteuer zu erleben!

Olivia Wagner

Aussehen und typisches Outfit:

dunkelbraune lange Haare, blaue, wache, intelligente Augen, trägt meistens Rock und eine weiße Bluse, flache unauffällige Schuhe

Alter:

11 Jahre

Charakter:

klug, verantwortungsbewusst, analytisch, selbstbewusst, Anführerin der Gruppe, sorgt dafür, dass die Gruppe auf Kurs bleibt, extrovertiert, gutes Gespür für die richtigen Entscheidungen, Durchhaltevermögen, zielstrebig, hat immer einen Stapel Bücher dabei, Organisationstalent, liebt Leistungstest und Buchstabierwettbewerbe, manchmal zu streng mit sich und allen anderen (zu hohe Erwartungen), ab und zu einen Tick zu ernst und stur, redet viel, Mutter alleinerziehend, läuft (sehr zu ihrem Ärgernis) rot an, wenn sie sich aufregt, eine störrische Haarsträhne, liest gern Märchen, was ihr ein bisschen peinlich ist, schlagfertig

Eltern:

getrennt, Vater Berthold arbeitet als Anwalt in einer angesehenen Londoner Kanzlei, hat neue Familie mit zwei Kindern (Zwillinge, acht Jahre alt, Justin und Clarice)

Max (Maximilian) Engels

Aussehen und typisches Outfit:

braune Haare, Sommersprossen, grüne Augen, umgekehrte blaue Kappe auf dem Kopf, weite Skaterklamotten und Turnschuhe

Alter:

12 Jahre

Charakter:

abenteuerlustig (seine Neugierde und Abenteuerlust helfen der Gruppe dabei, neue Hinweise zu entdecken), extrovertiert, neugierig, liebt Nervenkitzel und neue Erfahrungen, selbstbewusst, leidenschaftlich, begeisterungsfähig (bringt dadurch Schwung in die Gruppe und treibt sie mit seiner Freude an, wenn es mal schwierig wird), bringt andere gern zum Lachen, Skater, rappt gern (zu Zoes großem Ärger), manchmal zu unvorsichtig, taktlos, hibbelig und ungeduldig, Eltern verheiratet, wohnt als Einziger am Stadtrand auf großem, ehemaligem Bauernhof, hat zum Geburtstag von seinen Eltern ein Minischwein geschenkt bekommen, um mehr Verantwortung zu lernen und mehr Zeit dafür als für sein »waghalsiges« Hobby (skaten) aufzuwenden, sagt oft »Jo«, Max will dem Minischwein erst keinen Namen geben, weil er es zunächst nicht mag und super nervig findet (besonders, weil es ihm ständig hinterherläuft), später mag er es sehr und sagt seinen Eltern, sie brauchen kein zweites Schwein zu kaufen (normalerweise wichtig), da er immer mit dem Schwein zusammen ist, Höhenangst

Eltern:

Julia und Anton Engel

Zoe Gómez

Aussehen und typisches Outfit:

rotblonde Locken, die sie offen oder zu zwei unordentlich geflochtenen Zöpfen trägt, Brille mit kleinen Schmetterlingen an der Außenseite, graue Augen, gebatikter Schal, Schlaghose, Ethno-Shirt/Shirt mit Aufdruck von ihren Lieblingsbands, olivfarbener Teint, trägt an einer Hand viele Armreife (Perlen und Metallringe), Grübchen

Alter:

12 Jahre

Charakter:

kreativ, introvertiert, liebt das Zeichnen (kann sehr gut Karten entschlüsseln), Musik (diverse Indiebands; z. B. Arcade Fire, Silversun Pickups, Cold War Kids, Bloc Party, Editors) und eigene Erfindungen, puzzelt gern (hilft der Gruppe mit ihrer Kreativität und ihrem Hang zu Erfindungen und Puzzeln, Rätsel zu lösen), summt häufig vor sich hin, manchmal stur, großer Einfallsreichtum, besondere Verbindung zu Tieren, verträumt, manchmal zerstreut, unsicher, verliert oft Sachen, leicht reizbar und stressanfällig, Eltern verheiratet, enge Beziehung zur Großmutter, die früher Bildhauerin war, sie ist eine Schönheit und oft genervt, da die Jungs das erkennen, hat lateinamerikanische Wurzeln, Zoes Vater nennt sie Cariñio

Eltern:

Lorena und Gael, Abuela: Bonita

Emir Dede

Aussehen und typisches Outfit:

arabische Wurzeln, dunkelbraune Augen, schwarze, leicht gelockte Haare, trägt stylische ausgewaschene und zerschlissene Jeans und Shirts mit Superhelden, Planeten oder weisen Sprüchen drauf, leicht dunklerer Teint als die anderen

Alter:

11 Jahre

Charakter:

freundlich, in sich ruhend, introvertiert, hat eine ausgeglichene Art (sorgt deshalb für Stressabbau innerhalb der Gruppe), charismatisch (man bemerkt ihn, wenn er in den Raum kommt, auch wenn er nichts sagt + kann mithilfe seines Charismas leicht an Informationen kommen), weise, emphatisch, selbstbewusst, kann sehr viel essen, liebt Superheldencomics, alles, was mit dem Universum zu tun hat, und seinen Zauberwürfel (auch wenn er sich dabei nicht sehr geschickt anstellt), manchmal tollpatschig, ist davon genervt, wenn ihm in der Schule andere Kinder den Spitznamen »Mohammed Emir« verpassen, weil er sich viel lieber als ersten arabischen Superhelden sieht, Vater alleinerziehend, hat großen Bruder namens Omar (studiert bereits, evtl. Jura), liebt Geocaching mit seinem Bruder (wenn dieser Mal Zeit hat), schläft gern lange, Olivias Stellvertreter als Adventure-Squad-Anführer, fährt oft Rad

Eltern:

getrennt, Vater lebt mit seinen Söhnen zusammen, Mutter lebt woanders

Hugo Mini (Minischwein)

Alter:

1

Aussehen:

rosa, schwarze und braune Flecken, blaues Halstuch mit Blitz (Geschenk von Zoe)

Charakter:

sehr anhänglich, da Geschwisterchen gestorben, Minischwein war das einzige Überlebende aus dem Wurf, frech, klug, liebevoll, läuft sehr langsam und lässt sich leicht ablenken (was Max immer an Zoe erinnert)

Adventure-Squad-Protokoll:

Alle Squad-Mitglieder bleiben für immer Freunde (auch wenn sie sich von Zeit zu Zeit mal streiten)!

Niemand (wirklich niiiiemaaand!!!) außerhalb des Squads darf jemals vom Adventure-Squad und den Missionen erfahren!

Einer für alle und alle für einen (jedes Mitglied des Squads steht zu jeder Zeit für die anderen ein)!

Der Squad hat keine Geheimnisse voreinander! Probleme werden angesprochen und gemeinsam gelöst!

Jedes Mitglied ist einmal in der Woche mit Süßigkeitenkauf dran (Schoki bevorzugt, wahlweise gehen auch Kekse, Lakritz oder Bonbons)!

Kapitel 1

– Max –

E

s war der bisher heißeste Tag, der in Groß-Hartrein jemals im Juli aufgezeichnet wurde. Die Anzeige der Temperatur kletterte bis auf neununddreißig Grad und alle, ja, wirklich alle Schülerinnen und Schüler der örtlichen Grundschule hofften inständig auf Hitzefrei. Nun ja, alle bis auf Max.

»Warst du etwa wieder die ganze Nacht wach und hast dir halsbrecherische Skateboardvideos auf deinem Handy angeschaut?« Julia Engels betrachtete ihren zwölfjährigen Sohn über die Ränder ihrer roten Brille. Max stieß ein entnervtes Seufzen aus und rührte lustlos in seiner vollen Cornflakesschüssel herum.

»Maximilian! Ich rede mit dir.« Der Klang von Metall auf Porzellan riss Max aus seinen Überlegungen. Mit zusammengezogenen Brauen sah er auf. Irgendwo ganz am Rande seines Sichtfeldes entdeckte er seine Mutter, die offenbar mit ihrem Buttermesser gegen seine Cornflakesschüssel geklopft hatte. Doch sein Blick galt nicht ihr, sondern dem Ding in der Küchenecke, wie er seinen neuen, unfreiwilligen Schützling liebevoll nannte.

»Max, dein Vater und ich haben dir letzten Monat klipp und klar gesagt, dass du dein Handy bei uns abends abzugeben hast, wenn wir dich noch einmal nach zehn Uhr damit im Bett erwischen.« Max’ Augen huschten zu seiner Mutter, deren Nase sich bedrohlich kräuselte. Gar nicht gut! Er richtete sich auf.

»Jo«, sagte er in seinem üblichen lockeren Tonfall und mit passender Unschuldsmiene, »erstens war ich so brav, wie von meinen beiden Herrschern verlangt wurde, und habe mein Handy um Punkt neun Uhr siebenundfünfzig ausgeschaltet.« Max gab sich große Mühe, möglichst glaubhaft zu klingen. Doch das verräterische schelmische Funkeln in seinen grünen Augen entging seiner Mutter keineswegs. »Und zweitens«, fügte er hinzu und bedachte das Ding mit einem weiteren tödlichen Blick, »sind das Skatervideos! Und wenn ihr mich wirklich lieben würdet, wüsstet ihr, dass ich als zukünftiger COS-Cup-Meister keine Zeit für das da habe!« Max verzog das Gesicht und die Abscheu darin ließ keinen Zweifel an den Gefühlen, die er für das Ding hegte. Wie auf Kommando und so als hätte das neue Haustier jedes seiner Worte verstanden, sprang es in seinem Körbchen auf und quiekte.

»Wir haben dir das Schwein gekauft, damit du lernst, mehr Verantwortung zu übernehmen«, Max’ Vater Anton legte seine Zeitung beiseite und betrachtete seinen Sohn mit ernster Miene. Nun da die Augen seiner beiden Eltern auf ihn gerichtet waren, überkam Max ein leichter Anflug von Nervosität. Mit einem von ihnen konnte er es am frühen Morgen vielleicht noch aufnehmen, aber mit allen beiden? Unwillkürlich begann er unter dem Tisch mit dem Fuß zu wippen, während sein Vater weitersprach. »Weil wir dich lieben und respektieren«, sagte er mit seiner ruhigen, aber durchaus bestimmten Pädagogenstimme, »tun wir den Teufel und verbieten dir dein waghalsiges Hobby. Aber der Deal ist ab jetzt und sofort, dass du dich gleichzeitig um dein Schwein kümmerst!« Anton vertiefte seinen autoritären Blick. Max verspürte Mitleid mit den Kindern, die sein Vater täglich acht Stunden im Heim betreute und sicherlich genauso rigoros vor vollendete Tatsachen stellte wie ihn selbst. Und dann hieß es noch, seine Wünsche würden berücksichtigt werden! Frechheit!

»Wenn du für Mini sorgst«, klinkte sich seine Mutter wieder in die Unterhaltung ein, »läufst du wenigstens nicht Gefahr, dir weiterhin irgendwelche Knochen zu brechen.«

»Es heißt garantiert nicht Mini! Nenn es nicht immer so!«, protestierte Max, während das Schwein nach wie vor quiekte.

»Dann gib ihm einen anderen Namen!«, erwiderte sein Vater.

»Nein.« Max biss die Zähne fest aufeinander.

»Ich finde Mini mehr als passend und leicht zu merken. Außerdem ist es ja nun mal ein Minischwein«, sagte seine Mutter. »Und es ist ausgesprochen süß! Der Name ist perfekt! Seht doch nur!« Als hätte sie plötzlich alles andere um sich herum vergessen, beobachtete seine Mutter wie gebannt das Ding, das aus irgendeinem Grund mit wackelndem Ringelschwänzchen im Kreis herumlief.

»Mini ist ein Mädchenname und das Ding ist ein Junge«, kam es Max prompt über die Lippen. Ein Lächeln umspielte die Lippen seiner Mutter.

»Dann gib ihm einen Jungennamen«, antwortete sie, wobei sich eine gewisse Genugtuung in ihren Zügen abzeichnete.

»Ich muss jetzt in die Schule«, antwortete Max knapp und schob sich einen dritten Löffel der inzwischen pampig gewordenen Cornflakes in den Mund. Dann stand er ruckartig auf und lief, ohne seinen Eltern oder dem Ding weitere Beachtung zu schenken, in den Flur.

»Junger Mann«, hörte er die Stimme seiner Mutter hinter sich, als er nach seinem Schulrucksack und dem Skateboard griff, »hast du nicht was vergessen?« Die Frage hing schwer wie ein Frontside Boardslide to Noseblunt in der Luft. Max dachte scharf nach.

Ein leises »Oops!« entfuhr ihm, als ihm klar wurde, weshalb seine Mutter ihn noch einmal in die Küche zitierte.

»Nach der Schule ist eine Stunde mit Mini im Garten spielen angesagt«, befehligte Julia, während Max die Reste seiner Cornflakes in den Biomüll katapultierte.

»Wenn’s sein muss«, knurrte er und pfefferte die leere Schüssel und den Löffel in die Spülmaschine.

»Wir haben dich auch lieb, unser süßes, pubertierendes Kind!«, trällerte Julia, ehe Max die Haustür hinter sich ins Schloss zog. Sollten sie und sein Vater sich doch um das blöde Ding kümmern! Und überhaupt – wie kamen seine Eltern auf die irrwitzige Idee, dass ausgerechnet ein Minischwein das passende Haustier für ihn wäre? Wieso nicht wenigstens etwas Cooles, zum Beispiel ein Hund oder ein Frettchen? Letzteres machte wenigstens nicht so viel Arbeit und konnte sich allein beschäftigen! Max hatte gelesen, dass Minischweine entweder Gesellschaft von einem anderen Schwein oder sehr viel Aufmerksamkeit von ihrem Halter brauchen. Seine Eltern kannten wirklich keine Gnade! Egal, denn auf die ein oder andere Weise würde er ihnen schon zeigen, dass sie mit dieser Anschaffung einen furchtbaren Fehler gemacht hatten. Dann würde das Schwein zu einem anderen Kind kommen und er könnte sich wieder in aller Ruhe darauf konzentrieren, der beste Skater zu werden, den die Welt jemals gesehen hat!

Mit diesem Gedanken im Sinn machte er sich auf seinem Board auf den Weg in die Schule. Wenigstens dort war er vor dem Ding sicher und nach dem Unterricht stand endlich wieder eines der legendären Adventure-Squad-Treffen an.

Max fluchte leise und hätte um ein Haar einen Rentner auf dem Bürgersteig umgenietet, der ihm eine wütende Bemerkung hinterherschleuderte. Warum zur Hölle sprach er in Gedanken schon genau wie Zoe mit sich? Das musste ein Ende haben – genau wie die Sache mit dem Schwein!

Kapitel 2

– Olivia –

O

livia warf einen prüfenden Blick in den Spiegel, während sie den obersten Knopf ihrer weißen, glattgebügelten Bluse schloss. Sie rümpfte die Nase. Diese eine, sich ihr ständig zur Wehr setzende, kakaobraune Haarsträhne ragte mal wieder störrisch aus ihrem ansonsten ordentlich drapierten Dutt heraus.

»Na warte«, murmelte sie leise, aber dafür entschlossen. Zwei Wimpernschläge später breitete sich ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen aus. »Wer sagt’s denn!« Sie reckte das Kinn vor. Beharrlichkeit zahlt sich letztlich aus. Das waren die Worte ihres Vaters Berthold, der Partner einer der angesehensten Kanzleien Londons war. Sein messerscharfer Verstand hatte ihm zusammen mit seiner unnachgiebigen Art bereits eine Menge hochkarätiger gewonnener Fälle eingebracht.

Stolz betrachtete Olivia das angeklebte Foto am Rahmen ihres Spiegels. Der Mann mit dem grau-melierten Haar in dem mitternachtsblauen Nadelstreifenanzug lächelte breit in die Kamera. Zärtlich streichelte Olivia über seine Wange.

»Du fehlst mir, Pa«, flüsterte sie. In ihrer Brust zog sich etwas schmerzhaft zusammen, als sie an die früheren gemeinsamen Filmabende mit ihrem Vater dachte. Sie schmeckte den süßen Geschmack von Popcorn auf der Zunge, hörte das tiefe Lachen ihres Pas im Ohr und für den Bruchteil einer Sekunde flimmerte eine Märchenfigur auf einem Fernseher vor ihrem inneren Auge auf.

Hastig wischte Olivia den Gedanken beiseite, lief zum Schreibtisch und griff nach dem Stapel Bücher darauf. Jetzt reichte es mit dem Traurigsein! Sie hatte Wichtigeres zu tun – zum Beispiel den Buchstabierwettbewerb in der vorletzten Stunde. Außerdem würde sie ihren Vater wie jedes Jahr in den letzten beiden Wochen der den Sommerferien in London bei seiner neuen Familie besuchen. Und dort hoffentlich ganz viel Zeit mit ihm verbringen. OliviastrafftedieSchultern, hängte sich die Schultasche um und verließ erhobenen Hauptes ihr Zimmer.

»Denkst du an dein Mittagessen? Ich habe dir eine Dose mit den Resten von gestern fertig gemacht und einen kleingeschnittenen Apfel. Ist alles im Kühlschrank, zusammen mit deinem Erdbeermandelmilchshake«, sagte Olivia, während sie ihr eigenes Lunchpaket für die Schule in ihrer Tasche verstaute.

»Und du, meine kleine-große Tochter, denke daran, zwischen den einzelnen Wörtern Luft zu holen«, gab Olivias Mutter Steffi als Antwort und hauchte ihrer Tochter einen Kuss auf den Scheitel. Olivia verdrehte die Augen. Es kam oft vor, dass ihre Mutter, wie auch Olivias übriges Umfeld, sie auf ihr zu schnelles Sprechen hinwies. Dabei war gerade das einer ihrer größten Vorzüge, fand Olivia. Auf diese Weise war sie immerhin bei sämtlichen Buchstabier- und Debattierwettbewerben ihrer Schule als Siegerin hervorgegangen.