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Sie schrumpft, wächst, schwimmt im Tränenmeer, spielt Krocket mit der Königin und ist zu Gast bei der verrückten Teegesellschaft. Das Wunderland ist eine Welt voller Rätsel und Geheimnisse, die nur darauf warten, von Alice gelöst und entdeckt zu werden. Auf ihrem Abenteuer begegnet sie zahlreichen merkwürdigen und zauberhaften Geschöpfen wie dem immer zu spät kommenden Kaninchen, dem verrückten Hutmacher, der rauchenden Raupe, der Cheshire-Katze und der bösen Herzkönigin. Diese völlig neue Welt und deren Bewohner, die sich Alice offenbaren, bringen sie mit ihrem Unsinn an die Grenzen ihrer Vernunft, doch ebenso lösen sie die Neugier in ihr aus, immer tiefer in diese Welt einzutauchen.
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Seitenzahl: 129
Veröffentlichungsjahr: 2025
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LEWIS CARROLL
In der Übersetzungvon Nadine Erler
Im goldenen Glanz des Nachmittags
Gleiten wir gemächlich dahin
Unsere Riemen beide gehalten
Von einer ungeschickten Ruderin
Kleine Hände mühen sich vergeblich
Wo führt unsere Reise hin?
Ach, grausame drei! Zu solcher Stunde
In der das Wetter so traumhaft ist
Eine Geschichte zu erbitten von einem Atem
Der zu schwach für einen leisen Hauch ist?
Aber was kann eine arme Stimme schon tun
Wenn eine Zunge mit zwei anderen im Bunde ist?
Die herrschsüchtige Prima befiehlt:
„Beginn!“
In sanfterem Ton fügt Secunda hinzu:
„Hoffentlich ist Nonsens drin!“
Tertia unterbricht die Geschichte
Danach steht ihr der Sinn.
Plötzliche Stille
In ihrer Phantasie begleiten
Sie das Traumkind durch ein Land
Der Wunder und der neuen Weiten
Ein freundliches Gespräch mit Vögeln und Tieren
Kann sie zum Glauben daran verleiten.
Die Geschichte zieht sich hin
Dem Erzähler geht der Atem aus
Immer matter wird seine Stimme
Gern schöbe er die Fortsetzung hinaus
„Beim nächsten Mal –“ – „Es ist nächstes Mal!“
Rufen die fröhlichen Stimmen aus.
So entstand das Märchen vom Wunderland:
Langsam, Stück für Stück
Wurde es geschaffen.
Die Geschichte ist zu Ende, welch Glück
Und eine fröhliche Gruppe fährt
Im Sonnenuntergang nach Hause zurück.
Alice! Nimm eine Kindergeschichte
Und leg sie mit behutsamer Hand
Dorthin, wo die Kinderträume verwoben sind
In der Erinnerung geheimnisvollem Band
Wie der verdorrte Kranz der Pilger
Aus Blumen, gepflückt in einem fernen Land.
KAPITEL 1:Im Kaninchenbau
KAPITEL 2:Das Tränenmeer
KAPITEL 3:Ein Fraktions-Rennen und eine lange Erzählung
KAPITEL 4:Das Kaninchen schickt den kleinen Bill
KAPITEL 5:Der Rat einer Raupe
KAPITEL 6:Schwein und Pfeffer
KAPITEL 7:Eine verrückte Teegesellschaft
KAPITEL 8:Der Krocketplatz der Königin
KAPITEL 9:Die Geschichte der Ersatzschildkröte
KAPITEL 10:Die Hummer-Quadrille
KAPITEL 11:Wer hat die Törtchen gestohlen?
KAPITEL 12:Alices Aussage
Alice hatte es satt, neben ihrer Schwester auf der Bank zu sitzen und nichts zu tun zu haben. Ein oder zwei Mal hatte sie einen verstohlenen Blick in das Buch geworfen, das ihre Schwester las, aber es waren keine Bilder und auch keine Worte darin. Und wozu braucht man ein Buch, dachte Alice, ohne Bilder oder Worte? Sie überlegte (so gut sie konnte, denn die Hitze des Tages machte sie sehr schläfrig und denkfaul), ob es sich lohnte, für das Flechten einer Gänseblümchenkette aufzustehen und die Blumen zu pflücken, als plötzlich ein weißes Kaninchen mit roten Augen an ihr vorbei rannte.
Das war eigentlich nichts Besonderes, und Alice fand es auch gar nicht so abwegig, das Kaninchen zu sich selbst sagen zu hören: »O je! O je! Ich bin spät dran!« (Als sie später darüber nachdachte, kam ihr in den Sinn, dass sie sich darüber hätte wundern müssen, aber zu dem Zeitpunkt erschien ihr alles ganz natürlich), doch als das Kaninchen tatsächlich eine Uhr aus seiner Westentasche nahm, einen Blick darauf warf und dann weiter eilte, sprang Alice auf die Füße, denn ihr schoss durch den Kopf, dass sie nie zuvor ein Kaninchen mit einer Westentasche oder einer Uhr gesehen hatte. Sie brannte vor Neugier und rannte ihm querfeldein hinterher. Glücklicherweise sah sie gerade noch, wie es in dem großen Loch eines Kaninchenbaus unter der Hecke verschwand.
Im nächsten Augenblick folgte Alice ihm, ohne einen Gedanken daran, wie in aller Welt sie wieder hinaus kommen sollte.
Der Kaninchenbau verlief zunächst wie ein Tunnel und dann ging es plötzlich bergab, so plötzlich, dass Alice nicht rechtzeitig stehen bleiben konnte und in die Tiefe stürzte.
Entweder war der Schacht sehr tief oder sie fiel sehr langsam, denn sie hatte während des Falls reichlich Zeit, sich umzusehen und sich zu fragen, was als nächstes passieren würde. Anfangs versuchte sie, zu erkennen, was auf sie zukam, aber es war zu dunkel, um etwas zu sehen. Dann sah sie sich die Mauern des Schachtes an und merkte, dass dort Schränke und Bücherregale standen, hier und da sah sie Landkarten und Bilder, die an Haken hingen. Im freien Fall nahm sie aus einem der Regale ein Glas, auf dem »Orangenmarmelade« stand, aber zu ihrer großen Enttäuschung war es leer. Sie ließ das Glas nicht fallen, weil sie fürchtete, jemanden damit zu erschlagen, und schaffte es, es in einen der Schränke zu stellen, während sie weiter in die Tiefe sank.
Also, dachte Alice, nach so einem Sturz wird es mir nichts mehr ausmachen, eine Treppe hinunter zu fallen! Wie mutig mich zu Hause alle finden werden! Ich werde kein Wort mehr darüber verlieren, nicht einmal, wenn ich vom Dach fallen sollte! (Das stimmte höchstwahrscheinlich.)
Abwärts, abwärts, abwärts. Hatte dieser freie Fall denn nie ein Ende?
»Ich frage mich, wie viele Meilen ich schon zurückgelegt habe?«, sagte sie laut. »Ich muss mich dem Mittelpunkt der Erde nähern. Mal sehen – das wären viertausend Meilen nach unten, glaube ich«, (Alice hatte darüber nämlich einiges im Unterricht gelernt, und obwohl dies keine gute Gelegenheit war, ihr Wissen zur Schau zu stellen, weil sie ja keine Zuhörer hatte, war es doch eine gute Übung, es aufzusagen), »ja, das ist ungefähr die richtige Entfernung – aber dann frage ich mich, bei welchem Breitengrad oder Längengrad ich angekommen bin?« (Alice hatte keine Ahnung, was Breitengrade oder Längengrade waren, aber sie fand, dass die Worte beeindruckend klangen.)
Jetzt fing sie wieder an. »Ich frage mich, ob ich wohl durch die Erde hindurch falle! Es wird lustig sein, bei den Leuten heraus zu kommen, die mit dem Kopf nach unten gehen! Die Antipathien, glaube ich –« (diesmal war sie recht froh, dass niemand zuhörte, denn das Wort klang ganz und gar nicht richtig), »aber ich muss sie fragen, wie das Land heißt. ›Bitte, Ma’am, ist das hier Neuseeland oder Australien?‹« (Und sie versuchte, bei diesen Worten einen Knicks zu machen – stell Dir vor, einen Knicks zu machen, während du dich im freien Fall durch die Lüfte befindest! Glaubst Du, Dir würde das gelingen?) »Und sie werden mich für ein unwissendes kleines Mädchen halten, weil ich danach frage! Nein, es ist besser, nicht zu fragen – vielleicht sehe ich es irgendwo geschrieben!«
Abwärts, abwärts, abwärts. Es gab nichts zu tun, also begann Alice bald wieder zu reden.
»Dinah wird mich heute Abend sehr vermissen, glaube ich!« (Dinah war die Katze.) »Ich hoffe, dass sie daran denken, ihr zur Teezeit ihr Schüsselchen Milch zu geben. Dinah, meine Liebe! Ich wünschte, du wärst bei mir hier unten! Es sind keine Mäuse in der Luft, fürchte ich, aber vielleicht fängst du eine Fledermaus, und das ist fast so gut wie eine Maus, nicht wahr?« Und hier wurde Alice langsam sehr schläfrig. Sie sprach weiter verträumt vor sich hin: »Fressen Katzen Fledermäuse? Fressen Katzen Fledermäuse?« und manchmal: »Fressen Fledermäuse Katzen?« Da sie keine der beiden Fragen beantworten konnte, spielte es keine große Rolle, wie sie sie stellte. Sie fühlte, wie sie langsam einschlief, und hatte gerade begonnen zu träumen, dass sie Hand in Hand mit Dinah ging und sehr ernst sagte: »Nun, Dinah, sag mir die Wahrheit: Hast du jemals eine Fledermaus gefressen?«, als sie plötzlich – plumps! – auf einem Haufen aus Zweigen und trockenen Blättern landete und der Sturz vorbei war.
Alice war unversehrt und sprang sofort wieder auf die Füße. Sie blickte auf, aber über ihr war es stockdunkel. Vor ihr lag wieder ein langer Gang und das Weiße Kaninchen war immer noch in Sichtweite, als es den Gang hinunter rannte. Es war keine Zeit zu verlieren. Alice sauste davon wie der Wind und kam gerade noch rechtzeitig, um das Kaninchen, das gerade um eine Kurve bog, sagen zu hören: »Oh, meine Ohren und mein Schnurrbart, es wird spät!« Sie war ihm dicht auf den Fersen, aber als sie um die Kurve bog, war das Kaninchen nicht mehr zu sehen. Sie fand sich in einer langen niedrigen Halle wieder, die von einer Reihe Lampen beleuchtet wurde, die von der Decke herabhingen.
Rund um die Halle befanden sich Türen, aber alle waren abgeschlossen. Nachdem Alice links und rechts an der Wand entlang gegangen war und an allen Türen gerüttelt hatte, schlug sie bekümmert den Mittelweg ein und fragte sich, wie sie wieder hinaus kommen sollte.
Plötzlich stieß sie auf einen kleinen dreibeinigen Tisch aus solidem Glas. Nichts lag darauf außer einem winzigen goldenen Schlüssel und Alices erster Gedanke war, dass er zu einer der Türen der Halle gehörte. Aber ach! Entweder waren die Schlüssellöcher zu groß oder der Schlüssel zu klein – jedenfalls konnte sie keine Tür damit aufschließen. Beim zweiten Versuch jedoch entdeckte sie einen niedrigen Vorhang, den sie zuvor nicht bemerkt hatte, und dahinter befand sich eine kleine Tür, nur etwa fünfzehn Zoll hoch. Sie probierte den kleinen goldenen Schlüssel aus und zu ihrer großen Freude passte er!
Alice öffnete die Tür und stellte fest, dass sie zu einem winzigen Gang führte, der nicht viel größer war als ein Rattenloch. Sie kniete nieder und sah durch den Gang den schönsten Garten, den man sich vorstellen kann. Sie wünschte sich sehnlichst, aus der dunklen Halle hinaus zu kommen und zwischen den bunten Blumenbeeten und kühlen Springbrunnen spazieren zu gehen, aber sie bekam nicht einmal ihren Kopf durch die Tür. Und selbst wenn mein Kopf hindurch passen würde, dachte die arme Alice, würde mir das nichts nützen ohne meine Schultern. Oh, ich wünschte, ich könnte schrumpfen wie ein Teleskop! Ich glaube, ich könnte es, wenn ich nur wüsste, wie man anfängt! Denn in letzter Zeit war so viel Seltsames passiert, dass Alice nur noch sehr wenige Dinge für unmöglich hielt.
Es schien ihr sinnlos, bei der kleinen Tür zu warten, also ging sie zurück zum Tisch und hoffte halbwegs, einen weiteren Schlüssel darauf zu finden oder wenigstens ein Buch mit einer »Schrumpfen wie ein Teleskop«-Anleitung. Diesmal fand sie eine kleine Flasche auf dem Tisch (»Die war vorher noch nicht da«, sagte Alice). Am Flaschenhals klebte ein Schild mit der Aufschrift »TRINK MICH« in schönen großen Druckbuchstaben.
Man konnte leicht sagen »Trink mich«, aber die kluge kleine Alice hatte nicht vor, etwas zu überstürzen. »Nein, ich sehe erst nach«, sagte sie, »ob ›Gift‹ darauf steht oder nicht«, denn sie hatte einige nette kleine Geschichten über Kinder gelesen, die sich verbrannt hatten oder von wilden Tieren gefressen worden waren und andere schreckliche Dinge erlebt hatten – und das alles nur, weil sie nicht an die einfachen Regeln gedacht hatten, die sie von ihren Freunden gelernt hatten – zum Beispiel, dass man sich an einem rotglühenden Feuerhaken verbrennt, wenn man ihn zu lange hält und dass ein Finger für gewöhnlich blutet, wenn man mit einem Messer tief hinein schneidet, und sie hatte nie vergessen, dass einem das Trinken aus einer Flasche mit dem Hinweis »Gift« mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit früher oder später schlecht bekommt.
Aber auf dieser Flasche stand nichts von Gift und so riskierte Alice einen Schluck. Es schmeckte außerordentlich gut (nach einer Mischung aus Kirschtorte, Englischer Creme, Ananas, gebratenem Truthahn, Sahnebonbons und heißem Toast mit Butter) und sie trank sie sehr bald leer.
»Was für ein komisches Gefühl!«, sagte Alice. »Ich schrumpfe wie ein Teleskop!«
Und so war es tatsächlich. Sie war jetzt nur noch zehn Zoll hoch und ihr Gesicht hellte sich auf bei dem Gedanken, dass sie nun die richtige Größe hatte, um durch die kleine Tür in den herrlichen Garten zu gehen. Zunächst wartete sie aber ein paar Minuten, ob sie noch weiter schrumpfen würde. Es machte sie etwas nervös. »Denn es könnte damit enden«, sagte Alice zu sich selbst, »dass ich ganz verschwinde – wie eine Kerze, die erlischt. Ich frage mich, wie ich dann aussehen würde?« Und sie versuchte sich vorzustellen, wie die Flamme einer Kerze aussieht, nachdem die Kerze ausgeblasen wurde, denn sie konnte sich nicht erinnern, jemals so etwas gesehen zu haben.
Nach einer Weile, in der nichts weiter passiert war, beschloss sie, sofort in den Garten zu gehen – aber Pech für die arme Alice! Als sie zu der Tür kam, fiel ihr ein, dass sie den kleinen goldenen Schlüssel vergessen hatte, und als sie zum Tisch zurück ging, um ihn zu holen, kam sie nicht an ihn heran. Sie sah ihn deutlich durch das Glas und versuchte ihr Bestes, an einem der Tischbeine hinauf zu klettern, aber es war zu glatt. Als das arme kleine Ding nach vielen Versuchen müde geworden war, setzte es sich hin und weinte.
»Komm schon, es hat keinen Sinn, zu weinen!«, sagte Alice in scharfem Ton zu sich selbst. »Ich rate dir, sofort damit aufzuhören!«
Sie gab sich selbst oft gute Ratschläge (obwohl sie sie nur sehr selten befolgte) und manchmal schimpfte sie sich so gehörig aus, dass ihr die Tränen kamen. Sie erinnerte sich, dass sie einmal versucht hatte, sich zu ohrfeigen, weil sie sich bei einer Partie Krocket betrogen hatte, die sie gegen sich selbst gespielt hatte. Dieses ungewöhnliche Kind tat nämlich gern so, als sei es zwei Personen.
Aber jetzt hat es keinen Zweck, dachte die arme Alice, so zu tun, als sei ich zwei Personen! Von mir ist ja kaum noch genug für eine richtige Person übrig!
Kurz darauf fiel ihr Blick auf ein kleines Glaskästchen, das unter dem Tisch stand. Sie öffnete es und fand darin einen sehr kleinen Kuchen, auf dem in schönen Buchstaben aus Johannisbeeren die Worte »Iss mich« standen.
»Nun gut, ich esse ihn«, sagte Alice, »wenn ich davon größer werde, komme ich an den Schlüssel heran. Und wenn ich kleiner werde, kann ich unter der Tür hindurch kriechen. Ich komme also auf jeden Fall in den Garten, deshalb ist mir egal, was von beidem passiert!«
Sie aß ein bisschen und fragte sich besorgt: »Welche Richtung? Welche Richtung?« Sie hielt die Hand über den Kopf, um zu fühlen, in welche Richtung er wuchs, und war ganz überrascht, als sie merkte, dass ihre Größe gleich blieb. So ist es ja normalerweise auch, wenn man Kuchen isst, aber Alice hatte sich daran gewöhnt, dass nur noch seltsame Dinge passierten. Es schien ihr langweilig und stumpfsinnig, dass das Leben weiterging wie vorher.
Also machte sie sich an die Arbeit und hatte den Kuchen sehr bald aufgegessen.
»Das wird ja immer mehr seltsam!«, rief Alice (sie war so überrascht, dass sie beinahe ihre Muttersprache vergaß). »Ich werde so lang wie ein Teleskop! Auf Wiedersehen, Füße!« Denn als sie auf ihre Füße hinunterblickte, schienen diese so weit entfernt zu sein, dass sie beinahe außer Sichtweite waren. Oh, meine armen kleinen Füße, wer soll euch jetzt Schuhe und Strümpfe anziehen, meine Lieben? Ich glaube nicht, dass ich das schaffe – ich bin viel zu weit weg, um mich um euch zu kümmern. Ich müsst euch allein behelfen, so gut es geht – aber ich muss nett zu ihnen sein, dachte Alice, sonst gehen sie vielleicht nicht in die Richtung, in die ich möchte! Wir werden sehen – ich schenke ihnen jedes Jahr ein Paar neue Stiefel zu Weihnachten.
Und sie überlegte sich, wie sie es am besten anfangen sollte. Die Stiefel müssen vom Postboten gebracht werden, dachte sie. Es wird komisch sein, meinen eigenen Füßen Geschenke zu schicken! Und was für eine sonderbare Adresse das sein wird:
Alices rechter Fuß
Kaminvorleger, beim Kamingitter.
Alles Liebe, Alice.
O je, was rede ich für einen Unsinn!
In diesem Augenblick stieß sie mit dem Kopf an die Zimmerdecke, denn sie war jetzt über neun Fuß groß. Sie griff sofort nach dem kleinen goldenen Schlüssel und eilte zur Gartentür.