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Lustige, humorvolle Geschichten mit Ruhrpott-Sprache.
Das E-Book Alle blöd - oder watt? wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
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Seitenzahl: 76
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Hinweis:
Herr Pieper, der Psychiater und die Inhalte ihrer beschriebenen Sprechstunden sind frei erfunden.
Übereinstimmungen mit lebenden Personen, wären rein zufällig, aber durchaus möglich.
Kapitel 1 - Hunde, Halter und Herr Pieper
Kapitel 2 - Fitness und Herr Pieper
Kapitel 3 - Noch mehr Fitness und Herr Pieper
Kapitel 4 - Die Jugend von Herrn Pieper
Kapitel 5 - Herr Pieper im Wartezimmer
Kapitel 6 - Bauarbeiter und Herr Pieper
Kapitel 7 - Urlaub und Herr Pieper
Pieper: Tach Herr Doktor.
Psychiater: Guten Tag Herr Pieper. Bitte nehmen Sie Platz. Den Bericht von ihrem Hausarzt habe ich bereits gelesen und ich kann Sie vorab schon einmal beruhigen: Ich denke, ihre Probleme sind lösbar, wenn wir beide daran arbeiten. Ich muss Ihnen aber auch sagen, dass es nur funktioniert, wenn Sie bei der Beantwortung meiner Fragen, oder bei dem, was Sie mir sagen wollen, immer bei der Wahrheit bleiben, sonst kann ich Ihnen nicht helfen. Sollte Ihnen das schwerfallen, denken Sie immer daran, dass ich mich an die ärztliche Schweigepflicht halten muss, egal was Sie mir sagen.
Pieper: Die kenn ich Herr Doktor, find ich super, gute Sache, iss aber auch nich immer ganz wasserdicht.
Psychiater: Wie meinen Sie das Herr Pieper?
Pieper: Kann ich Ihnen sagen. Ich hab mal inner Kneipe neben einem gesessen, so einer wie Sie Herr Doktor, Psychiater, der war aber nich mehr ganz nüchtern und der grinste beim Biertrinken immer so vor sich hin. Da hab ich zu ihm gesacht: Na, grad annen guten Witz gedacht? Aber so war et nich. Nee, sagte der mir, an den letzten Ärztestammtisch. Da bin ich natürlich neugierich geworden und hab uns erst ma zwei Bier bestellt. Nach der dritten Runde wusst ich dann Bescheid. Also wenn sich so Ärzte am Stammtisch treffen, sachte er mir, dann wird et da oft lustig, weil die manchmal ma gerne einen trinken, aber oft auch ein zu viel. Et wär zwar aus ärztlicher Sicht nich gut, aber Spaß hätten se dann immer, weil fast jeder von den Kollegen ne gute Patientengeschichte erzählen kann und die wär oft besser als en Witz. Da hab ich natürlich gleich nachgehakt und wollt wissen, ob er den Heinz Kötter kennt und ob der auch schon ma fürn Lacher gut war. Weil, der wohnt bei mir inne Nähe und wenn ich mit dem ma rede, denk ich immer:
Oh Mann, der muss doch Gehirnkrebs haben, wenn er sonn blödes Zeug redet. Leider kannte er den Kötter nich, aber dann hab ich Ihm erzählt, wie der so tickt. Dass der als Kind nicht nur annen Weihnachtsmann Briefe geschrieben hat, sondern auch annen Mann im Mond und datt ihn später seine Frau verlassen hat, weil er immer nur mit seine Badewannenente inne Wanne wollte. Ich hab Ihm ma so richtig den Kötter erklärt und er meinte dann, dass der gut wär für den nächsten Ärztestammtisch. Sehn Se, Herr Doktor, also mitte Schweigepflicht kenn ich mich aus.
Psychiater: Gut Herr Pieper, das freut mich, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Ich denke, wir sollten uns besser über Themen unterhalten, die für ihre Probleme von Wichtigkeit sind.
Ich nenne Ihnen jetzt einmal ein paar Bereiche und Sie entscheiden dann, worüber Sie reden möchten: Ihre Kindheit, ihre Erziehung, ihr Verhältnis zu ihren Eltern, ihre Ehe, oder über besondere Erlebnisse in ihrem Leben. Worüber möchten Sie gerne reden?
Pieper: Hunde, Hunde wär gut Herr Doktor, Hunde und Halter, die ein nerven.
Psychiater: Hm, hm, Hunde und Halter, kein uninteressantes Thema Herr Pieper. Sind Sie mal gebissen worden?
Pieper: Ja, war aber nich schlimm Herr Doktor, von somm blöden Spitz, aber noch nie von Menschen.
Psychiater: Was stört Sie denn an manchen Hunden oder Haltern Herr Pieper?
Pieper: Dass die frei rumlaufen Herr Doktor.
Psychiater: Würden Sie denn gerne alle Hunde einsperren, die Ihnen lästig sind?
Pieper: Nich nur Hunde Herr Doktor, auch die Halter, weil die oft noch blöder sind.
Psychiater: Na, Herr Pieper, übertreiben Sie da nicht ein wenig?
Pieper: Nee Herr Doktor gar nich, ich sach Ihnen ma watt. Neulich noch, als ich ma im Park war, da war wieder sonn Fall. Ich lauf da so lang, will meine Ruhe haben, aber Fehlanzeige. Obwohl da überall steht, Hunde müssen im Park anne Leine genommen werden, kommt mir natürlich einer ohne entgegen.
Die hatte sich sein Frauchen umgebunden. Nich ummen Hals, aber wie sonn Gürtel ummen Bauch. Der Hund lief en paar Meter vor ihr, sonne kleine, englische Bulldogge und hechelte da rum, bis er mich sah. Dann ging et los: Kläffend schoss der auf mich zu, bis er sonn halben Meter vor mir war und stoppte und mich dann richtich nervte. Kläffend sprang der bis kurz vor meine Füße, dann wieder zurück, dann kläffte der wieder, dann wieder auf mich zu, immer hin und her und ich stand da, konnte nich weiter und wurd sauer. Ich hab dann versucht, den zu verjagen und ihn so im Befehlston angeschnauzt: Geh weg, hau ab, du blöder Hund und dabei so getan, als würd ich nach ihm treten, aber der kapierte nix. Der kläffte nur noch lauter und dann kam noch sein Frauchen dazu.
Kaum war die da, sachte die zu mir: Wenn ich et wagen würde ihren Hund zu treten, dann würd se sofort die Polizei rufen, denn ihr Hund hätt mir ja nix getan, der hätt mich ja nur begrüßen wollen. Da hab ich zu ihr gesacht: Auf sonne Begrüßung kann ich verzichten und dann sachte ich noch: Wenn se ihren Hund hier im Park nich sofort anne Leine nehmen, dann ruf ich die Polizei, weil et nämlich verboten iss, wenn Hunde hier frei rumrennen. Da war se dann still Herr Doktor und hat ihren Kläffer angeleint.
Psychiater: Genau darüber sollten Sie nachdenken, Herr Pieper. Was ist da eigentlich passiert? Was wollte der Hund, was wollte die Frau und was wollten Sie?
Pieper: Also ich Herr Doktor, wollt nich angekläfft werden. Ich wollt in Ruhe ne Runde im Park drehen, die Frau vielleicht auch, aber watt der Hund wollte, keine Ahnung.
Psychiater: Wissen Sie Herr Pieper, mit Hunden ist das oft so wie mit Kindern. Die wollen auch manchmal etwas, was man selbst nicht will und gehorchen wollen sie meistens auch nicht und sind auch oft lästig. Das liegt aber daran, dass sie falsch erzogen wurden und das ist ja nicht deren Schuld. Sie deshalb einfach einzusperren, wie Sie sich das vorstellen, ist da mit Sicherheit nicht die richtige Lösung.
Pieper: Gut, versteh ich Herr Doktor, dann eben nich die Hunde, dann aber die Halter.
Psychiater: Langsam Herr Pieper, nicht so schnell. Die Frau im Park hat ja auf Sie gehört und ihren Hund angeleint. Wollen Sie, dass die Polizei so eine Frau einsperrt?
Pieper: Nee, aber festnehmen und dann en Arzt kommen lassen und dann ab inne Anstalt.
Psychiater: Warum das denn Herr Pieper?
Pieper: Weil et gut wär für die Herr Doktor, inne Anstalt.
Psychiater: Wieso meinen Sie das Herr Pieper?
Pieper: Die tickte nich richtig Herr Doktor, ich erzähl Ihnen ma die ganze Sache vom Park, war ja noch nich vorbei: Als die dann nämlich ihren Hund anne Leine hatte und mit dem weiter wollte, wollte der aber nich. Der hatte sich hingehockt und blieb da wie angenagelt sitzen, obwohl se immer anne Leine zog. Und dann Herr Doktor, Sie werden et nich glauben, fragt die wirklich ihren Hund, warum der nich weiterlaufen will, obwohl er doch Gassi gehen wollte und watt et jetz soll, wieso er nun mit Frauchen nich mehr laufen will. Da Herr Doktor, konnt ich nich anders und sachte zu ihr: Jetz bin ich aber ma gespannt, ob der ihre Fragen verstanden hat und ob er gleich antwortet. Da sachte sie, dass der sie schon verstehn würd, aber heut nur störrisch wär und ich, meinte se, soll mich da ma nich einmischen. Hab ich aber doch gemacht Herr Doktor und gesacht: Fragen se den doch ma auf Englisch, iss doch ne englische Bulldogge, vielleicht klappt et ja dann, denn der iss ja noch jung und kann vielleicht noch nich richtich Deutsch. Da wurd die aber giftig Herr Doktor und schnauzte mich an, dass ich mich lieber um meine eigenen Sachen kümmern soll und wenn ich sie weiter belästigen würd, dann würd sie doch noch die Polizei rufen. Verstehn Sie sowatt Herr Doktor? Ich und jemand belästigen, wie sonn Sittenstrolch. Ich also zu ihr: Ja, dann rufen se ma die Polizei, dann soll die die Sachlage hier