36,99 €
In unserer modernen Gesellschaft werden technische Geräte zunehmend weiterentwickelt und von einer immer größeren Gruppe Menschen genutzt. Angesichts des demographischen Wandels wurden auch Technologien geschaffen, die die Lebensqualität von älteren Menschen erhöhen sollen. Das Ambient-Assisted Living und die Gerontechnologie sind zwei der zentralen Beispiele auf diesem Feld. Doch welche grundlegenden Bedürfnisse und Anforderungen hat die Zielgruppe an solche Konzepte? Welche ethischen Aspekte sind dabei wichtig? Welche Faktoren sind förderlich oder hinderlich für die Akzeptanz zur Nutzung solcher Angebote? Der Autor Horst Kolb veranschaulicht in seinem Buch die Perspektive der Nutzer von Ambient-Assisted Living und Gerontechnologie. Dabei bezieht er sich hauptsächlich auf ältere Kunden, unabhängig von ihrer Pflegebedürftigkeit. Der Autor stellt die historische Entwicklung sowie die Anwendungs- und Forschungsgebiete dieser relativ jungen Wissenschaft vor. Einen zentralen Raum nehmen die Bedürfnisse und Anforderungen der älteren Menschen als Adressaten und die praktischen Aspekte dieses Technologiewandels ein. Aus dem Inhalt: - Gerontechnologie; - Ambient-Assited Living; - Demographischer Wandel; - Rentner, - Senioren, - Technologiewandel - Nachhaltigkeit
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 117
Impressum:
Copyright (c) 2018 GRIN Verlag / Open Publishing GmbH, alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Kopieren und verbreiten nur mit Genehmigung des Verlags.
Bei GRIN macht sich Ihr Wissen bezahlt! Wir veröffentlichen kostenlos Ihre Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten.
Jetzt beiwww.grin.com
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Aufbau
2 Einführung
2.1 Motivation
2.2 Fragestellung und Zielsetzung
2.3 Abgrenzung
2.4 Hypothesen und Vorannahmen
3 Ambient Assisted Living (AAL)
3.1 Enge Definition
3.2 Erweiterte Definition
4 Gerontechnologie (GT)
4.1 Historische Entwicklung
4.2 Anwendungs- und Forschungsbereiche
4.3 Positionen und Priorisierungen
5 Adressaten
5.1 Unmittelbar profitierende Zielgruppen
5.2 Mittelbar profitierende Zielgruppen
5.3 Sonstige profitierende Zielgruppen
5.4 Sonstige Zielgruppen
6 Bedürfnisse und Anforderungen älterer Menschen
6.1 Demographischer Ansatz
6.2 Pflegerischer Ansatz
6.2.1 Basic Activities of daily living in Gestalt der AEDL
6.2.2 Instrumental Activities of daily living
6.3 Sozialwissenschaftlicher Ansatz
6.4 Gerontologischer Ansatz
6.5 Gerontechnischer Ansatz
6.6 Psychologischer Ansatz
6.7 Gesundheitswissenschaftlicher Ansatz
7 Ethische Aspekte
8 Faktoren für die Akzeptanz und Nutzung
8.1 Verhaltenswissenschaftliche Kriterien
8.2 Technik-Akzeptanz-Modell (TAM)
9 Beantwortung der Fragestellungen
10 Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Weitere Publikationen
Abbildung 1: The Radio Doctor – Maybe. Titelseite Radio News vom April 1924 (Radio News 1924)
Abbildung 2: Einflussfaktoren auf die in den 1990er Jahren entstehende Gerontechnologie
Abbildung 3: Anwendungsbereiche der Gerontechnologie (Misoch 2016:55)
Abbildung 4Leistungsdreieck
Abbildung 5: Rahmenmodell zum Person-Umwelt-Austausch im höheren Alter
Abbildung 6: Hierarchische Gliederung der menschlichen Bedürfnisse im Rahmen der Maslow’schen Bedürfnispyramide
Die vorliegende Arbeit zielt auf Erkenntnisse im Bereich der Techniknutzung älterer Menschen. Eingangs wird die Motivation zur Themenwahl vorgestellt. So ist der Autor nicht nur selbst als Lehrbeauftragter an Fachhochschulen des Gesundheitswesens tätig, übt bereits eine mehrjährige Tätigkeit als Lehrer an Krankenpflege- und Altenpflegeschulen aus sondern erlernte den Beruf des Staatlich anerkannten Altenpflegers, was eine Triangulation der gefundenen Ergebnisse mittels eigener Berufserfahrung und der Sicht aus dem Blickwinkel einer Pflegefachkraft ermöglicht. Nach Vorstellung der interessierenden Fragestellungen werden die Ein- und Ausschlusskriterien genannt. Die Arbeit bezieht sich ausschließlich auf ältere Menschen unabhängig von gegebener Pflegebedürftigkeit. Hypothesen und Vorannahmen schließen das erste Kapitel ab. Um den interessierenden Ausschnitt des Ambient Assisted Living einzugrenzen wird im Weiteren eine enge und eine erweiterte Definition vorgestellt, die schließlich zum Begriff der Gerontechnologie führt. Die historische Entwicklung dieser relativ jungen Wissenschaft wird im dritten Kapitel vorgestellt. Auch wird auf die Anwendungs- und Forschungsbereiche eingegangen und die aktuelle Positionierung dargelegt. In Bezug auf die zukünftigen Aufgaben der Gerontechnologie wird in diesem Kontext eingegangen. Den Adressaten widmet sich der nächste Abschnitt um nochmal festzustellen, wer interessierende Partei im Sinne dieser Arbeit ist. Einen breiten Raum nehmen die Bedürfnisse und Anforderungen der älteren Menschen als Adressaten ein. Dabei werden diese Bedürfnisse und Anforderungen unter sieben verschiedenen Blickwinkeln (Ansätzen) beleuchtet um eine möglichst umfassende Perspektive zu generieren. Da die Nutzung gerontologischer Artefakte besonders im Hinblick auf eine vulnerable Gruppe wie beispielsweise dementiell erkrankte Menschen nicht ohne Zweifel ist, wird auf die ethischen Aspekte hingewiesen. Besonders bei Anwendungen, die eine nahezu realistische Welt vortäuschen, wie beispielsweise Kommunikationsrobotern bei Menschen mit Demenz, ist dieses Thema von hoher Brisanz. Um Gerontechnologie einzusetzen ist Akzeptanz seitens der Nutzer notwendig. Diesem Aspekt widmet sich das siebte Kapitel um schließlich zur Beantwortung der Fragestellungen überzugehen. Eine Zusammenfassung schließt die vorliegende Arbeit ab.
Die alters- und bedarfsgerechte Gestaltung räumlicher und sozialer Umgebungen, aber auch nachhaltige praktikable Formen der Versorgung mit gesundheits- bezogenen Leistungen erfordern angesichts absehbarer demographischer und sozioökonomischer Entwicklungen den innovativen Einsatz von Technik. Problematisch ist dabei, dass häufig Wohnungen im jüngeren Erwachsenenalter errichtet werden und im späteren Seniorenalter den spezifischen Anforderungen dieser Personengruppe nicht mehr genügen. „Im Alter ändern sich die Anforderungen an den Wohnraum“ stellt daher auch die Fränkische Zeitung in ihrer Ausgabe vom 30.08.2017 unter der Überschrift „Wohnungsanpassungen, die das Altern erleichtern“ fest. (FZ 2017:6) „Die Hälfte der Barrieren befinden sich innerhalb der eigenen Wohnung, im Zugangsbereich und im Umfeld sind es jeweils 25 Prozent.“ (Zagel 2017:6) Spätestens seit im Pflegebereich das Prinzip der ambulanten Versorgung vor einer stationären Pflege gilt, nimmt die Bedeutung einer adäquaten Ausgestaltung der Wohnung für ältere Menschen zu. Dabei geht es nicht allein um Barrierefreiheit sondern auch um die Nutzung geeigneter Technik und technischer Assistenzsysteme um den Alltag älterer und pflegebedürftiger Menschen zu gestalten. Technik, die von den Betroffenen selbst, ihren Angehörigen aber auch vom pflegerischen oder medizinischen Personal genutzt werden kann. Hierunter sind beispielsweise Mobilitäts- und Aufrichthilfen wie Treppenlifter, Sessel und Toiletten mit Aufstehhilfe, Badewannenlifter oder Pflegebetten mit oder ohne integrierte Aufstehhilfen zu nennen. Um für die Sicherheit älterer und alter Menschen zu sorgen, steht an erster Stelle der Hausnotruf zur Verfügung. Dieser ermöglicht es schnelle Hilfe in Notsituationen anzufordern und stellt auch durch die sogenannten
„Mir-geht-es-gut-Funktion“ („Alles-in-Ordnung-Taste“) (AAL 74 2013:9) eine absichernde Verbindung nach außen her, wenn gerade keine Hilfe notwendig ist. Durch eine Erweiterung des klassischen Hausnotrufsystems um eine Kamera wird auch die Übertragung von Audio- und Videodaten ermöglicht und so der Schritt hin zum sogenannten „virtuellen Altenheim“ gelenkt. (AAL 74 2013:4) Dem Sicherheitsaspekt dienen auch Gefahrensensoren wie Wasser-, Temperatur- oder Bewegungsmelder sowie Falldetektoren und Schräglagensensoren. Mit letzteren sind Sturz- und Bewegungserkennung bzw. Positionsbestimmungen möglich. Zur medizinischen Diagnostik stehen AAL-Anwendungen am Körper wie die Vitalparameter-Sensorik zur Verfügung. Mit ihr ist es möglich Werte wie Blutdruck (RR), Herzfrequenz (HF), Sauerstoffsättigung des Blutes (SpO2), Körpertemperatur (T) oder die Atmung zu ermitteln bzw. ein Elektrokardiogramm (EKG) aufzuzeichnen. Die Daten können gespeichert oder via Telemedizin oder Telecare an den Arzt oder den Pflegedienst übermittelt werden. Obwohl im Bereich des eHealth derzeit einiges an Innovationen auf den Markt gekommen ist und Speicherung und Übertragung mittels einer Applikation (App) auf dem Smartphone möglich ist, ist der Gedanke einer Telemedizin nicht neu. So spielte bereits 1924 die Zeitschrift Radio News mit der Idee in ihrem Artikel „The Radio Doctor – Maybe“. (Radio News 1924:1406)
Abbildung 1: The Radio Doctor – Maybe. Titelseite Radio News vom April 1924 (Radio News 1924)
Medikamentenspender, Geruchssensoren, die „Inkontinenzereignisse“ melden oder Epilepsiematten sind weitere AAL-Anwendungen im häuslichen Bereich, die im Rahmen einer Behandlung eingesetzt werden können. Um den Folgen einer sozialen Isolation entgegenzuwirken werden zunehmend mehr oder weniger interaktive Roboter angeboten die zum Teil eine menschliche Morphologie nachahmen. Ein Beispiel ist der „Care-o-bot“ 1 – 4, der seit den 1990er Jahren am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) entwickelt wird. Hier ist auch „Alice“ zu nennen, die durch den Kinofilm „Ikben Alice“ ab dem Jahre 2015 bekannt wurde. Daneben stehen Roboter, wie der japanische Pflegeroboter „Terapio“ oder der, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte, „ROREAS“ (Interaktiver RObotischer REha-Assistent), die nur vage eine menschliche Ähnlich- keit aufweisen. Tierische Kommunikationsroboter, die Ansprache und damit soziale Interaktion älterer, vorzugsweise auch pflegebedürftiger Menschen evozieren sollen, ist der ca. 60cm lange „PARO“ (PErsönlicher ROboter), der einer jungen Sattelrobbe nachempfunden wurde und Aspekte der tiergestützten Therapie widerspiegelt und „JustoCat“, die auf Aktivierung und Erinnerungsarbeit bei dementiell erkrankten Menschen fokussiert. Letztlich verschmelzen die Bereiche (nonverbale) Kommunikation und soziale Interaktion mit Mobilitäts- und Aufrichthilfen im Roboter „Robear“, der als nachempfundener 140-Kilogramm-Bär zum Transport immobiler Menschen dient.
Im öffentlichen Bereich hält Ambient Assisted Living neben der zunehmenden Zahl zugänglicher AED-Geräte (Automatisierter externer Defibrillator, engl. Automated External Defibrillator) als PAD (Public Access Defibrillator) nicht nur im Bereich älterer Menschen Einzug. Für Blinde und Sehbehinderte werden immer mehr Innenstädte mit Bodenindikatoren nach DIN 32984 ausgestattet und hie und da entdeckt man auch sogenannte Fußgängerassistenzfahrzeuge. Für ältere Menschen stehen mit „Rolland“, einem intelligenten Rollstuhl, oder „iWalker“, einem Rollator mit Navigation Möglichkeiten zur Orientierung zur Verfügung. Mittels „GPS Shoe“ bzw. „GPS SmartSole“ ist ein Tracking und damit ein Auffinden beispielsweiser aufgrund Demenz orientierungsloser Personen möglich.
Dabei verschwimmen immer mehr die Grenzen: Sind sie bei der Unterscheidung zwischen AAL-Anwendungen im häuslichen Bereich wie dem „Smart Home“ und dem öffentlichen Bereich noch deutlich, so zeigen sich Tendenzen Ambient Assisted Living nicht nur am Körper sondern auch im Körper zu nutzen. Die Haut hat als
äußere Begrenzung des menschlichen Körpers ihre Funktion verloren! „Die Haut kann nicht mehr als Außengrenze des eigenen Körpers gedacht werden. Vitaldaten werden extrakorporal eingesehen und es wird auf diese Daten kontrollierend und steuernd agiert […].“ (Wiegerling 2016:140) Die Verschmelzung von Technik und menschlichem Körper weist bereits eine lange Geschichte auf. Zu nennen sind hier beispielsweise Hand-Prothesen wie die eiserne Hand des Gottfried („Götz“) von Berlichingen zu Hornberg oder der im 1. Weltkrieg von Ernst Ferdinand Sauerbruch entwickelte „Sauerbruch-Arm“. Auch Bein- und sogar Nasen-Prothesen finden sich seit Jahrhunderten. Neues Terrain wurde mit technischer Unterstützung betreten, die nun über Sensorik äußere Reize in den Körper leitet, so z. B. Cochlea-Implantate oder der „Eyeborg“. Auch hier geht die Entwicklung weiter und es findet neben der Stimulation des Herzens durch implantierbaren Kardioverter-Defibrillator längst die Manipulation des menschlichen Gehirns über Neuroimplantate bei Morbus Parkinson oder Epilepsie statt. Der Weg zum Cyborg ist frei, wenn nicht bereits beschritten!
Die Motivation dieses Thema zu bearbeiten, speist sich aus mehreren Quellen: So ist zunächst die eigene frühere Ausbildung und Tätigkeit als Altenpfleger zu nennen. In der Altenpflege kommen heute sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich zahlreiche technische Geräte wie elektrische Rollstühle, Badelifter, Aufstehhilfen etc. zum Einsatz und die Beratung der pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen gehört zum Berufsbild des Altenpflegers. Eine entsprechende Wohnraumanpassung im Sektor der ambulanten Pflege ist meist notwendig und die damit verbundene Erstberatung erfolgt häufig über die Pflegekräfte. Die Pflegebedürftigen selbst besitzen heute bereits Prothesen und auch Implantate, die seitens der Pflegekräfte zum Teil versorgt werden müssen – zumindest aber eine gewisse Kenntnis, beispielsweise im Umgang damit, vorhanden sein muss. Die zweite Quelle der Motivation ist die eigene Lehrtätigkeit an Schulen des Gesundheitswesens (Altenpflegeschule und Krankenpflegeschule) aber auch als Lehrbeauftragter im Bereich sozialer Studiengänge an mehreren Fachhochschulen. Hier gilt es, eigenes Wissen zu teilen und künftige Generationen auf die Möglichkeiten des Ambient Assisted Living und speziell im Bereich der Gerontechnologie vorzubereiten. Durch das eigene Studium des Studiengangs Master of Health Business Administration, speziell des Zusatzmoduls Modul 8 Ambient Assisted Living wurde das Interesse an dieser Thematik weiter entfaltet und dieser Aspekt stellt sicherlich die dritte Quelle der Motivation dar. Letztlich besteht nicht nur ein eigenes generelles Interesse an technischen Neuerungen sondern der Blick auf die eigene Endlichkeit, das Alter und die damit vielleicht verbundene eigene Pflegebedürftigkeit sind Grund genug, sich mit der Nutzung von Technik im Alter zu beschäftigen.
Obgleich sich AAL und Gerontechnologie zu einem wachsenden Markt mit steigendem Angebot und Umsatzzahlen entwickelt und aufgrund des demographischen Wandels hier in nächster Zukunft kein Ende in Sicht sein wird, scheint es doch auch lohnenswert auf die andere Seite dieses Marktes zu blicken. Gemeint ist hier die Seite der Nachfrager, also der Nutzer wie (pflegebedürftige) ältere Menschen, deren Angehörige und dem Pflegepersonal. Dabei interessieren für die Fragestellung und Zielsetzung vorwiegend die ersteren.
Es ergeben sich somit folgende Fragestellungen:
Welche grundlegenden Bedürfnisse und Anforderungen haben ältere Menschen an Ambient Assisted Living (AAL) bzw. Gerontechnologie (GT)?
Welche ethischen Aspekte sind dabei zu nennen und in Betracht zu ziehen?
Welche Faktoren sind förderlich oder hinderlich für die Akzeptanz zur Nutzung der Angebote des Ambient Assisted Living (AAL) bzw. der Gerontechnologie (GT)?
Beim Blick in die aktuelle Literatur werden häufig Konzepte vorgestellt, Mögliche Umsetzungen diskutiert, Angebote und Modelle bestehender Lösungen vorgestellt oder marktwirtschaftliche Themen diskutiert. Was häufig fehlt, ist allerdings der Blick auf die Kunden und deren Sichtweise. Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen und die Anforderungen der älteren Menschen an Konzepte des AAL und GT mehr in den Fokus zu rücken. Dabei wird auch dies nur ein kleiner Beitrag sein können und eingehende empirische Studien zu diesem Themenkomplex notwendig sein, was hier allerdings nicht geleistet werden kann. Die hier dargestellten Erkenntnisse können aber als Hypothesen und Vorannahmen genutzt werden. Auch im Hinblick auf die Ausbildung an Schulen im Bereich des Gesundheitswesens kann dies ein kleiner Beitrag sein.
Die oben genannten Fragestellungen bedürfen zur Beantwortung einer weiteren Abgrenzung mit Ein- und Ausschlusskriterien. Generell ist der Begriff Ambient Assisted Living unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand, weshalb ihm hier der Terminus Gerontechnologie attribuiert wird. Die Fragestellungen sind somit auf die Nutzung durch ältere Personen, unabhängig von Geschlecht oder Gesundheitszustand bezogen, wobei eine genaue Definition im weiteren Text folgt. Als weiteres Ausschlusskriterium ist die Nutzung von Technik im Körper zu nennen. Da Patienten beispielsweise mit Neuroimplantaten, Kunstherz (VAD, ventricular assist device) oder Herzschrittmacher (HSM, engl. Pacemaker (PM)) nicht unbedingt frei über die Nutzung dieser Technik entscheiden können sondern aufgrund zum Teil lebensbedrohlicher Erkrankungen darauf angewiesen sind, müssen sie aus der Beantwortung der Fragestellung ausgeschlossen werden.