16,99 €
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwar wurde die Thematik der Verbesserung und Weiterentwicklung der Schulen durch die Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse und das schlechte Abschneiden deutscher Jugendlicher bei diesen Studien mit medialem Druck in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt wurde, jedoch befassen sich Politiker, Wissenschaftler und Praktiker im Schul-wesen nicht erst seit dem Jahr 2000 mit dem Thema Schulentwicklung. Dies liegt darin begründet, dass sich ständig durch demografische, gesellschaftliche und soziale Veränderungen, durch veränderte Qualifikationsanforderungen im Zuge des technischen Fortschritts und andere, extern auf die Schulen einwirkende Faktoren entwickeln müssen. Aktive Schulentwicklung geht jedoch über diese zwangsläufigen Reaktionen auf Änderungen externer Variablen hinaus und bedeutet die systematische Weiterentwicklung von Schule als Prozess der kontinuierlichen Verbesserung der Einzelschule. (Rolff, Buhren, Lindau-Bank, Müller 1999, S. 13f.) Unter diesem (und weiteren) Aspekt(en) wurde im Bereich der beruflichen Bildung durch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) das Programm Selbst gesteuertes und kooperatives Lernen in der beruflichen Erstausbildung (SKOLA) aufgelegt, welches im Zeitraum 01.01.2005 – 31.12.2008 eine Reihe von Modellvorhaben aus dem bezeichneten Bereich fördert. (www.blk-skola.de 2007a) Zu diesen Modellvorhaben gehört u.a. das Programm: Weiterentwicklung der Eigenverantwortung Berufsbildender Schulen zur Entwicklung einer neuen Lernkultur (EiLe), dessen nähere Betrachtung Gegenstand dieser Hausarbeit ist. Kern der Betrachtung soll dabei, neben der Vorstellung des Programms und einem Beispiel der Umsetzung, die Fragestellung sein, ob das Programm EiLe als Instrument der Schulentwicklung im derzeitigen Verständnis angesehen werden kann. Für das gegenwärtige Verständnis von Schulentwicklung in dieser Arbeit wird dabei auf das Modell des Systemzusammenhangs pädagogischer Schulentwicklung von Hans-Günter Rolff et al. (1999, S. 13ff.) Bezug genommen, welches im nächsten Kapitel zunächst in seinen Grundzügen kurz vorgestellt wird.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Page 1
Page 1
Zwar wurde die Thematik der Verbesserung und Weiterentwicklung der Schulen durch die Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse und das schlechte Abschneiden deutscher Jugendlicher bei diesen Studien mit medialem Druck in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt wurde, jedoch befassen sich Politiker, Wissenschaftler und Praktiker im Schulwesen nicht erst seit dem Jahr 2000 mit dem Thema Schulentwicklung. Dies liegt darin begründet, dass sich ständig durch demografische, gesellschaftliche und soziale Veränderungen, durch veränderte Qualifikationsanforderungen im Zuge des technischen Fortschritts und andere, extern auf die Schulen einwirkende Faktoren entwickeln müssen. Aktive Schulentwicklung geht jedoch über diese zwangsläufigen Reaktionen auf Änderungen externer Variablen hinaus und bedeutet die systematische Weiterentwicklung von Schule als Prozess der kontinuierlichen Verbesserung der Einzelschule. (Rolff, Buhren, Lindau-Bank, Müller 1999, S. 13f.)
Unter diesem (und weiteren) Aspekt(en) wurde im Bereich der beruflichen Bildung durch dieBund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung(BLK) das ProgrammSelbst gesteuertes und kooperatives Lernen in der beruflichen Erstausbildung(SKOLA) aufgelegt, welches im Zeitraum 01.01.2005 - 31.12.2008 eine Reihe von Modellvorhaben aus dem bezeichneten Bereich fördert. (www.blk-skola.de1das Programm:Weiterentwicklung der2007a) Zu diesen Modellvorhaben gehört u.a.
Eigenverantwortung Berufsbildender Schulen zur Entwicklung einer neuen Lernkultur(EiLe), dessen nähere Betrachtung Gegenstand dieser Hausarbeit ist. Kern der Betrachtung soll dabei, neben der Vorstellung des Programms und einem Beispiel der Umsetzung, die Fragestellung sein, ob das Programm EiLe als Instrument der Schulentwicklung im derzeitigen Verständnis angesehen werden kann.
Für das gegenwärtige Verständnis von Schulentwicklung in dieser Arbeit wird dabei auf das Modell des Systemzusammenhangs pädagogischer Schulentwicklung von Hans-Günter Rolff et al. (1999, S. 13ff.) Bezug genommen, welches im nächsten Kapitel zunächst in seinen Grundzügen kurz vorgestellt wird.
1Eine vollständige Übersicht der am Modellversuch beteiligten Programme findet sich im Anhang 1.
Page 2
Rolff et al. betrachten systematische Schulentwicklung als einen von der Einzelschule ausgehenden permanenten Prozess, der nicht Selbstzweck ist, sondern auf die Weiterentwicklung des Unterrichts als dem Kerngeschäft der Schule ausgerichtet werden muss. (1999, S. 14) Die Elemente, an denen Schulentwicklung ansetzt, sind dabei die Unterrichtsentwicklung an sich, die personale Entwicklung der beteiligten Akteure als diejenigen, welche den Entwicklungsprozess gestalten, umsetzen und vorantreiben müssen und die Entwicklung der Organisationsstrukturen, in welche der ganze Prozess eingegliedert ist.
Dabei stehen Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung nicht isoliert voneinander, sondern sind dependente Subsysteme des komplexen Systems Einzelschule, welches wiederum interaktiv eingebunden ist in die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwelt, wobei diese externen Beziehungen nur insofern in die Betrachtung einfließen sollen, als durch den Umfang der äußeren Regelungen die Handlungsspielräume und damit die Entwicklungsmöglichkeiten der Einzelschule entscheidend determiniert werden.