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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 2,1, Justus-Liebig-Universität Gießen (Historisches Institut), Veranstaltung: Gewalt und Öffentlichkeit: Serienmord im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: “Medics are more concerned about the risk the public poses to him rather than the risk he poses to the public” – So lautet das Urteil über einen 13-fachen britischen Serienmörder, nachdem dieser 27 Jahre seiner Haftstrafe verbüßt hatte, berichtete der „Daily Telegraph“ im Februar diesen Jahres. Mit einer Prise Sarkasmus kann es aufnehmen, wer die Hintergründe kennt. Denn Peter Sutcliffe – in Anlehnung an die Legende des unbekannten britischen Serienmörders „Jack the Ripper“ der „Yorkshire Ripper“ genannt – erregte neben dem „ersten Serienmörder“ von 1888 wohl die größte mediale Aufmerksamkeit in England jeher, wurde so vielleicht berühmter als ihm lieb war und löste eine Musterdemonstration des Sensationsjournalismus, populistischer Polizeifahndung und gesellschaftlicher Polarisierung aus. Ganz Großbritannien war in Ekstase - ob sie sich nun in Furcht, Empörung, Faszination oder sozialem Engagement äußerte. LKW-Fahrer Peter Sutcliffe hatte zwischen 1975 und 1981 dreizehn Frauen ermordet und es bei mehreren weiteren versucht. Wie bei „Jack the Ripper“ fiel die Wahl seiner Opfer – zumindest zunächst – auf Prostituierte, später jedoch waren auch Studentinnen darunter, was die mediale Welle der Empörung deutlich steigerte. Neunmal musste sich Sutcliffe währenddessen einer Befragung bei der Polizei unterziehen, immer kam er in Freiheit davon – letzten Endes wurde er wegen eines falschen Nummernschildes zufällig bei einer Routinekontrolle geschnappt. Fünfeinhalb Jahre dauerte die Schnitzeljagd nach dem „Yorkshire Ripper“ an, in denen gefälschte Kassetten und Briefe sowie eine in dieser Form nicht dagewesen Sensations-Berichterstattung das öffentliche Leben in Großbritannien teilweise auf den Kopf stellten. Jane Caputi, Autorin des Buches „The age of sex crime“, fragt: „Why such colorful masks? Why such drama? And why the accelerating procession of such killers marked by territory and remembered by method?” Eine Frage, die sich unweigerlich an die Medien richtet. Seine Wirkung ist unbestritten: Bei einer Befragung der Besucher von “Madame Tussaud’s” in London landete Sutcliffe seinerzeit auf Platz drei der meist gehassten Männer – hinter Adolf Hitler und Richard Nixon. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag leisten, die Wechselwirkung zwischen den Massenmedien, der Staatsgewalt und Öffentlichkeit aufzuschlüsseln und die Wirkung des Phänomens „Yorkshire Ripper“ greifbar zu machen.
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