Analyse von Lernaufgaben des Deutschunterrichts der Sekundarstufe II - Michaela Hartmann - E-Book

Analyse von Lernaufgaben des Deutschunterrichts der Sekundarstufe II E-Book

Michaela Hartmann

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Technische Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Arbeit wende ich das Kompetenzmodell Kaspar Spinners (11 Aspekte literarischen Lernens) auf die Lernaufgaben eines Lehrwerks der Oberstufe an. Es geht dabei unter anderem um die Frage, was literarische Kompetenz beinhaltet und wie diese im Deutschunterricht erlangt und erweitert werden kann.

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Veröffentlichungsjahr: 2007

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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Versuch einer Bestimmung und Abgrenzung der Begriffe „Lesekompetenz“,
3 Literarisches Lernen nach Kaspar Spinner.
4 Analysekriterien von Aufgaben im Deutschunterricht.
5 Literarische Lernaufgaben im Deutschunterricht.
5.1 Bestimmung literarischer Lernaufgaben
5.2 Analyse literarischer Lernaufgaben
5.2.1 Zur Auswahl der Aufgaben
5.2.2 Analyse der Aufgaben 1-2.
5.2.3 Analyse der Aufgaben 3-6.
6 Fazit.
7 Literatur

Page 1

Technische Universität Berlin

Institut für Sprache und Kommunikation WS 2006/2007

HS Deutschdidaktik in Theorie und Praxis

Analyse von Lernaufgaben

Vorgelegt von:

Michaela Hartmann

Page 3

1 Einleitung

Wie aktuell die Diskussion um Bildungsstandards und die Umsetzung der in ihnen festgelegten Kompetenzen ist, zeigen sowohl die Vielzahl der sich auf dieses Thema beziehenden fachdidaktischen Publikationen als auch das bildungspolitische Interesse diesbezüglich. Anfang August erst sorgte die Forderung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger nach einem bundesweit geltenden Zentralabitur für heftige Debatten. Oettinger erklärte in einem Interview, dass er es „für die Hochschulen, für die Arbeitswelt, aber auch für Eltern und Kinder begrüßen“ würde, „wenn es ein bundesweit

abgestimmtes Zentralabitur für alle geben würde"1. Das Hauptargument Oettingers und anderer Befürworter des Zentralabiturs lautet, das dieses zu „einem besseren Leistungsvergleich über die Ländergrenzen hinweg“ führen würde. Gegner und Skeptiker dieses Vorschlags, wie beispielweise der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz und Bildungssenator Berlins Jürgen Zöllner, plädieren dafür, zuerst einheitliche, bundesweit geltende Standards für die Oberstufe einzuführen und damit inhaltlich festzulegen, was die

Schüler2bis zum Abitur an Wissen und Kompetenzen erlangt haben sollen3. Die Forderung Oettingers kann als absehbare Folge dessen interpretiert werden, was seit den bezüglich der Kenntnisse deutscher Schüler ernüchternden Resultaten der nationalen und internationalen Monitoring-Studien (PISA, IGLU, DESI etc.) bildungspolitisch an Reformen unternommen wurde. Unter anderem hatten diese Ergebnisse zu folgender Schlussfolgerung der Kultusministerkonferenz geführt:

Außerdem zeigen die Ergebnisse skandinavischer und einiger angloamerikanischer Staaten, dass Staaten, in denen eine systematische Rechenschaftslegung über die Ergebnisse erfolgt - sei es durch regelmäßige Schulleistungsstudien, sei es durch zentrale Prüfungen oder durch ein dichtes Netz von Schulevaluationen -, insgesamt höhere Leistungen erreichen. Die Entwicklung und die Sicherung von Qualität, externe und interne Evaluation bedürfen klarer Maßstäbe. Deshalb hat die

1Krause, Frank / Sellner, Jan: Oettinger will bundesweites Zentralabitur. Stuttgarter Nachrichten, 9.8.2007.

Zugänglich via Internet: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1486033

2Der Einfachheit halber werde ich bei geschlechtsbezogenen Formulierungen nur die jeweils männliche Form

verwenden.

3Vgl. Schlicht, Uwe: Ein Abi für alle. Tagesspiegel, 9.8.2007. Zugänglich via Internet:

http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/schule/Schule-Zentralabitur;art295,2354953

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Kultusministerkonferenz einen besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die

Entwicklung und Einführung von bundesweit geltenden Bildungsstandards gelegt.4

Die Realisierung dieser Zielsetzungen begann 2003 mit den Beschlüssen zu den

Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10)5. Ein Jahr später wurden diese auch für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4)6sowie für den Hauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9)7veröffentlicht. Die Bildungsstandards für alle drei Bereiche wurden „von den Ländern zu Beginn des Schuljahres 2005/2006 als Grundlagen der

fachspezifischen Anforderungen […] übernommen.“8Für das Fach Deutsch wird dabei an allen drei „Schnittstellen der allgemein bildenden Schularten“9(Jahrgangsstufe 4,9 und 10) festgelegt, „welche Kompetenzen die Kinder oder Jugendlichen“ bis dahin „mindestens

erworben haben sollen“10, um somit unter anderem auch ihre Leistungen besser vergleichen zu können. Demzufolge verwundert es nicht, dass Politiker wie Oettinger diese Vergleichbarkeit auch für die Allgemeine Hochschulreife fordern. Kritiker halten aber

dagegen, dass es mit den Einheitlichen Prüfungsanforderungen für das Abitur (EPA)11schon „Qualitätsstandards“ gebe, „die eine Vergleichbarkeit […] sicherstellen“12, und diese „bereits indirekt den Status von Bildungsstandards für die Gymnasiale Oberstufe“13hätten. Auch aus fachwissenschaftlicher Sicht erklärt beispielsweise Juliane Köster, dass die Einheitlichen Prüfungsanforderungen genau wie die Bildungsstandards „verbindliche Aussagen“ sowohl

4Einführung zu den Bildungsstandards. Zugänglich via Internet:

http://www.kmk.org/schul/Bildungsstandards/bildungsstandards.htm

5Beschlüsse der Kultusministerkonferenz - Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren

Schulabschluss. Beschluss vom 4.12.2003. Zugänglich via Internet: http://www.kmk.org/schul/Bildungsstandards/Deutsch_MSA_BS_04-12-03.pdf

6Beschlüsse der Kultusministerkonferenz - Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Primarbereich.

Beschluss vom 15.10.2004. Zugänglich via Internet:

http://www.kmk.org/schul/Bildungsstandards/Grundschule_Deutsch_BS_307KMK.pdf

7Beschlüsse der Kultusministerkonferenz - Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Hauptschulabschluss.

Beschluss vom 15.10.2004. Zugänglich via Internet:

http://www.kmk.org/schul/Bildungsstandards/Hauptschule_Deutsch_BS_307KMK.pdf

8Vereinbarung über Bildungsstandards für den Hauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9). Beschluss der

Kultusministerkonferenz vom 15.10.2004. Zugänglich via Internet: http://www.kmk.org/schul/Bildungsstandards/RV-jg9-BS307KMK.pdf S. 3.

9Ebd.

10Bundesministerium für Bildung und Forschung: Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Expertise.

2007. Zugänglich via Internet: http://www.bmbf.de/pub/zur_entwicklung_nationaler_bildungsstandards.pdf S. 10.

11Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA). Beschluss der Kultusministerkonferenz vom

01.12.1989 i.d.F. vom 24.05.2002. Zugänglich via Internet: http://www.kmk.org/doc/besch/epa_deutsch.pdf

12Schlicht, 9.8.2007.

13Tagesspiegel vom 9.8.2007: Kultusminister streiten über Zentralabitur. Zugänglich via Internet:

http://www.tagesspiegel.de/politik/Deutschland-Zentralabitur;art122,2354628

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zum „Überprüfungsgegenstand“ (den Kompetenzen) als auch zum „Überprüfungsinstrument“

(den Aufgabenbeispielen) treffen14.

Das Problem liegt also nicht in der Tatsache begründet, dass es keine einheitlichen Anforderungen für die Sekundarstufe II gibt, sondern dass diese häufig nur eine „Auflistung einschlägiger Lernziele“ darstellen, „wie sie sich in ähnlicher Form bereits in den Lehrplänen

verschiedener Bundesländer finden“15, und diese Zielformulierungen sich zudem noch durch „Allgemeinheit“ und „Unverbindlichkeit“16auszeichnen.

Aus diesen Gründen markiert die Einführung der Qualitätsstandards den Beginn einer Diskussion unter Deutschlehrern und Fachdidaktikern, welche zum einen hinterfragt, inwieweit diese Standards den Anforderungen an den Deutschunterricht entsprechen und zum anderen die Frage nach der Realisierung dieser Standards im Deutschunterricht zum Mittelpunkt hat.

Als zentraler Dreh- und Angelpunkt der Standards kann die Forderung nach der Entwicklung von Kompetenzen gelten. Kompetenzen werden „dabei im Sinne der Kognitionspsychologie als kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie motivationale, volitionale (durch den Willen