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Wut liegt einem Menschen wie Anselm Grün fern. Aber natürlich gibt es Dinge, die auch den Benediktinerpater stören. Wenn er beispielsweise bei einem Buffet hinten ansteht und sich die Leute ewig nicht entscheiden können, welches Salatblatt sie nehmen, dann muss er schon mal »die Luft anhalten«. Anselm Grün ist Deutschlands bekanntester Benediktinerpater und der meistgelesene christliche Autor der Gegenwart. Mit seinen Botschaften und Ratschlägen berührt er die Herzen von Millionen von Menschen. Gott zu suchen, um sein Glück zu finden, ist dabei sein ureigenstes Prinzip – und aktueller denn je. Dieses Buch berichtet in kleinen Anekdoten aus den Leben des großen Geistlichen, der wie kein Zweiter auf die Nöte und Fragen der Menschen eingeht und ihnen mit seinen Büchern und spirituellen Vorträgen Halt und Kraft gibt.
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Seitenzahl: 62
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
Originalausgabe
1. Auflage 2016
© 2016 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86 D-80636 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Antje Steinhäuser
Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch
Umschlagabbildung: imago/epd
Satz: inpunkt[w]o, Haiger
ISBN Print: 978-3-7423-0006-5
ISBN E-Book (PDF): 978-3-95971-360-3
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95971-361-0
Vorwort
Riesengroß und winzig klein
Der innere Raum der Stille und das Hamsterrad
Mut zur Lebenslücke
Lebendig im steten Wechsel
Der Weg zum geschriebenen Wort ging über Jugendkurse
Arbeit als Form von Lebendigkeit
Der frühe Pater betet, der späte Pater schreibt
Vom Nuschler zur Hall of Fame der Sprecher
Häuser bauen mit Worten und Empathie
Sehnsucht nach Liebe versus Angst vor der Bürgerlichkeit
Wenn der Hunger zwickt, schwindet die Geduld
Die 68er im Kloster
Gottesfurcht entlastet
Protokolle, Protokolle!
Liebe oder Liebe?
Input, Output und das richtige Maß!
Wer Honig will, will Bienen
Schutzschild gegen Worte
Ein gereinigter Start in den Arbeitstag
Hineinfühlen und auf die Intuition vertrauen
Schwäche in Stärke wandeln
Abgeben und loslassen
Der Pater, das Reh und der Steinbock
Wachheit braucht Rhythmus
Betrauern und loslassen – auch wenn es um Frauen geht
Das Maß bei Entscheidungen
Nimm dein Bett und geh!
Rituale geben Halt
Die Falle des Erfolgs
Grenzen schaffen Klarheit und Wohlbefinden
Ab in die Hölle
Der Möchtegern-Mönch und das Rumhängen
Spiritualität der großen Worte und die Realität
Schulden machen, um Geld zu verdienen
Purist versus Gewinn – eine Frage der Ethik
Allein oder einsam?
Schreiben statt Sex
Quellen
Der Benediktinerpater Dr. Anselm Grün wurde am 14. Januar 1945 in Junkershausen geboren. Seine Eltern gaben ihm den Namen Wilhelm. Zusammen mit seinen sechs Geschwistern wuchs Anselm Grün in München auf.
Nach seinem Abitur trat Pater Anselm in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach bei Würzburg ein, damals war er 19 Jahre alt.
Er studierte Philosophie, Theologie und – da er die wirtschaftliche Leitung des Klosters übernehmen sollte – auch noch zwei Jahre Betriebswirtschaft.
Von 1977 bis 2013 hatte er die Position des Cellerars in der Abtei Münsterschwarzach inne.
Darüber hinaus hat er sich immer mit den Problemen und Fragen seiner Mitmenschen beschäftigt und war als spiritueller Berater tätig. Im Laufe der Zeit spielte die Lebenshilfe eine zunehmend wichtige Rolle. Seine besondere Gabe, die er in diesem Bereich eindeutig hat, sprach sich herum, er wurde zum geistlichen Begleiter vieler Manager.
Doch er hielt nicht nur Seminare und Vorträge, sondern schrieb seine Gedanken auch auf. Pater Anselm Grün ist ein erfolgreicher Autor, der über 300 Bücher veröffentlicht hat – etliche davon Bestseller. Seine Themen sind Glück, Trauer, Hoffnung, Träume und auch Spiritualität.
Seine Werke sind in 35 Sprachen übersetzt worden.
2007 wurde Pater Anselm Grün das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2009 kam es anlässlich des Deutschlandbesuches des Dalai Lama zu einem Austausch zum Thema »Innerer Frieden – äußerer Frieden«.
Die Welt mit anderen Augen und aus verändertem Blickwinkel zu betrachten, ist ein spannendes Unterfangen. Man gewinnt neue Eindrücke, kann manche Dinge vielleicht plötzlich neu einordnen oder gar überhaupt erst verstehen, was vorher nicht verständlich war. Die Neugier wird angestachelt und alltägliche Dinge können zu etwas ganz Besonderem werden.
Kein Wunder, dass besonders Kinder, die ihre natürliche Neugier der Welt gegenüber noch nicht verloren haben, von visuellen Spielereien fasziniert sind.
Kaleidoskope zum Beispiel können immer wieder aufs Neue begeistern und faszinieren. Man dreht und staunt, dreht weiter und das Bild sortiert sich neu, vermittelt mit einem Mal eine völlig andere Stimmung. Manchmal entstehen dabei Geschichten, die Fantasie schlägt Purzelbäume, Ideen sprudeln.
Aber auch eine Lupe kann die Welt verändern und Wunder entstehen lassen, die man mit bloßem Auge nicht entdeckt hätte. Kinder können sich manchmal stundenlang damit beschäftigen, die Welt auf diese Weise zu entdecken – erst mit bloßem Auge und dann im Vergleich mit der Lupe.
Pater Anselm Grün hat sich während der Schulzeit stark für Biologie interessiert. Er fand das so spannend, dass er sogar darüber nachdachte, ob Naturwissenschaftler nicht ein möglicher Beruf für ihn wäre. Naturwissenschaft und Religion faszinierten ihn gleichermaßen.
Viele Menschen, denen Pater Anselm mit seinen tiefgründigen Texten Freude brachte und bis heute bringt, werden froh sein, dass er die Berufsidee des Biologen nicht weiterverfolgt hat und stattdessen Theologe wurde.
Doch die Naturwissenschaft ist dennoch von der Familie erschlossen worden. Sein Bruder Michael hat diese Laufbahn eingeschlagen, allerdings nicht mit der von Anselm Grün geliebten Biologie, Michael wurde Physiker. Interessant dabei: Bevor Michael Grün sich für diesen Weg entschied, verbrachte er nach dem Abitur ein Jahr im Kloster.
Für Pater Anselm Grün blieb die Biologie eine private Liebe. Er hat sich in seiner Jugend ein Mikroskop gewünscht und schließlich eins zu Weihnachten bekommen.
Von da an betrachtete und erforschte er die winzig kleine Welt, die beim Blick ins Mikroskop riesengroß wurde. Besonders gern studierte er die Pantoffeltierchen.
Pflichten, Termine, die alltägliche Hetze, den Anforderungen des Lebens hinterherzukommen – wer kennt das nicht? Manchmal aber lassen Menschen sich derart von ihren Pflichten und Aufgaben vereinnahmen, dass sie sich selbst und ihr Leben darüber vergessen. Am Ende bleibt das Gefühl, gar nicht gelebt zu haben.
Pater Anselm Grün hat dazu ein Buch geschrieben, Versäume nicht deinLeben! Im Interview zu diesem Buch wurde er gefragt, ob er selbst dieses Gefühl auch kenne.
Natürlich kenne er die Gefahr, in diesen Strudel hineinzugeraten, natürlich erlebe er auch zwischendurch den Druck der Alltagsanforderungen, ein Termin geht in den nächsten über, es entsteht ein Gefühl der Hetze.
Doch er geht sehr bewusst mit solchen Momenten um, ist sensibilisiert dafür, die Gefahr des Hamsterrades schnell zu erfassen. Dann hält er inne, besinnt sich auf den Moment und darauf, einen Schritt nach dem anderen zu machen, ohne sich selbst dabei aus dem Blick zu verlieren.
Seine Strategie gegen Stress und Hektik setzt schon morgens ein, beim Blick auf den Tagesterminplan.
Je dichter der Tag, je enger der Zeitplan, umso wichtiger ist es für Pater Anselm, bei sich selbst zu bleiben. Er beschreibt den inneren Raum der Stille, den jeder Mensch in sich selbst findet. Es ist ein Raum der Stille, jenseits von Hektik und Anforderungen. Zu diesem Raum haben die Erwartungen anderer keinen Zutritt. Hier kann ein Mensch die notwendige Ruhe finden. Die Gewissheit, diesen persönlichen inneren Raum der Stille zu haben, hilft bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben. Mit diesem Bewusstsein kann man die Arbeit erledigen, ohne von ihr aufgefressen zu werden.
Dieser innere Raum der Stille, den man zwar nicht sehen und greifen kann, der aber bei jedem auf dem Grund der Seele existiert, besteht jenseits aller äußeren und inneren Turbulenzen. Man erreicht ihn durch Konzentration auf sich selbst und auf diesen Ort. Wer sich damit schwertut, kann die Atmung zu Hilfe nehmen und beim Ausatmen in sich hineinfühlen, der Stille näherkommen.
An diesem Ort ist man geschützt vor der Gefahr des Hamsterrades. Hier findet man die eigene Kraft und die Ruhe, die man für die Stürme des Lebens braucht.