15,99 €
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Universität der Künste Berlin (Institut Gestaltung), Veranstaltung: Musik im kommunikativen Kontext, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt Momente im Kino oder einsam auf der Couch vorm Fernseher, in denen es schwer fällt, dem laufenden Film zu folgen. Das große Gähnen wartet schon auf den geeigneten Zeitpunkt zur Entfaltung und das Hirn befindet sich auch bereits auf Rückzug. Und warum? Ein bedeutender Grund neben etwaigem Desinteresse oder genereller Abneigung gegenüber geistiger Anstrengung ist das Fehlen oder der mangelnde Einsatz von Filmmusik. Die Musik, die die Handlung eines Films begleitet oder gar in ihm eine inhaltliche Rolle spielt, ist der Teil des Films, der uns meist unbewusst, aber am schnellsten und tiefsten berührt. Das Ohr beziehungsweise unser auditives System ist unser wichtigstes Kommunikationssystem (vgl. Bullerjahn, S. 103). Gleich nach dem Gleichgewichtssinn entwickelt sich der Hörsinn im menschlichen Fötus, so dass ein Baby bereits die äußere Welt über ihre Geräusche kennenlernt, bevor es überhaupt in der Lage ist, die Färbung des Bauchs seiner Mutter wahrzunehmen. Mit unserer Fähigkeit zu hören ist es uns möglich, Töne zu differenzieren sowie die Entfernung und Richtung ihrer Entstehungsorte abzuschätzen (vgl. Zimbardo, S. 183ff.). Zwei wichtige Helfer für unsere Orientierung im Raum sind neben unseren Augen also auch unsere Ohren, die wie zwei daueraktive Radarschüsseln unsere Umgebung abtasten. Durch die Differenzierung von Tonhöhen, Lautstärken und Klangfarben kombiniert mit unserem Erfahrungswissen sind wir außerdem in der Lage, die feinsten Bedeutungsunterschiede der gesprochenen Wörter unserer Mitmenschen zu erkennen. Das Auge ist das Sinnesorgan, über das der Mensch primär seine Umwelt wahrnimmt. Jedoch darf die Bedeutung des Hörsinns, unseres „ältesten” Sinns, nicht unterschätzt werden. Kein Film erzeugt seine maximale Wirkung, ohne dass die Musik ihren Beitrag dazu leistet. Denn Musik spricht direkt unsere Emotionen an, sagt uns sofort, ob eine Situation angenehm oder unangenehm oder eine Person sympathisch ist. Sie lässt uns mitfiebern oder dahinträumen, weckt Sehnsüchte, Bilder von fernen Welten oder lässt uns Weinen – weil es zu schön ist oder zu traurig. In der Neuropsychologie wird angenommen, dass auditive Reize im Gegensatz zu visuellen direkt Emotionen auslösen können, da die Gehörnerven enger mit dem Limbischen System, dem ursprünglichsten, für alle Emotionen verantwortlichen Teil unseres Gehirns, verbunden sind. [...]
Das E-Book können Sie in einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützt: