Atlan 479: Geburt der Bestien - H.G. Francis - E-Book

Atlan 479: Geburt der Bestien E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

In das Geschehen in der Schwarzen Galaxis ist Bewegung gekommen - und schwerwiegende Dinge vollziehen sich. Da ist vor allem Duuhl Larx, der verrückte Neffe, der für gebührende Aufregung sorgt. Mit Koratzo und Copasallior, den beiden Magiern von Oth, die er in seine Gewalt bekommen hat, rast er mit dem Organschiff HERGIEN durch die Schwarze Galaxis, immer auf der Suche nach weiteren "Kollegen", die er ihrer Lebensenergie berauben kann. Der HERGIEN folgt die GOL'DHOR, das magische Raumschiff, mit Koy, Kolphyr und vier Magiern an Bord. Die Pthorer sind Duuhl Larx auf der Spur, um ihm seine beiden Gefangenen abzujagen, und nähern sich dabei dem Zentrum der Schwarzen Galaxis. Auch Atlan und Razamon gelangen auf Etappen immer mehr in die Nähe des Ortes, an dem die Geschicke der Schwarzen Galaxis gelenkt werden. Später mehr darüber! Jetzt blenden wir um nach Pthor und beschäftigen uns mit Sator Synk, dem Orxeyaner, Bördo, dem Sohn Sigurds, und Axton-Kennon. Zuletzt befanden sie sich in der Barriere von Oth, dem Land der Magier. Jetzt erwachen sie in den Höhlen von Sub-Pthor und werden Zeugen bei der GEBURT DER BESTIEN ...

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Nr. 479

Geburt der Bestien

In den Höhlen von Sub-Pthor

von H. G. Francis

In das Geschehen in der Schwarzen Galaxis ist Bewegung gekommen – und schwerwiegende Dinge vollziehen sich.

Da ist vor allem Duuhl Larx, der verrückte Neffe, der für gebührende Aufregung sorgt. Mit Koratzo und Copasallior, den beiden Magiern von Oth, die er in seine Gewalt bekommen hat, rast er mit dem Organschiff HERGIEN durch die Schwarze Galaxis, immer auf der Suche nach weiteren »Kollegen«, die er ihrer Lebensenergie berauben kann.

Der HERGIEN folgt die GOL'DHOR, das magische Raumschiff, mit Koy, Kolphyr und vier Magiern an Bord. Die Pthorer sind Duuhl Larx auf der Spur, um ihm seine beiden Gefangenen abzujagen, und nähern sich dabei dem Zentrum der Schwarzen Galaxis.

Auch Atlan und Razamon gelangen auf Etappen immer mehr in die Nähe des Ortes, an dem die Geschicke der Schwarzen Galaxis gelenkt werden.

Die Hauptpersonen des Romans

S. M. Kennon – Der Terraner lebt wieder in seinem eigenen Körper.

Sator Synk – Der Orxeyaner in der Unterwelt von Pthor.

Bördo – Der Sohn Sigurds benimmt sich leichtsinnig.

Ortuga

1.

Sator Synk erwachte, als er einen Schrei hörte. Erschrocken richtete er sich auf.

Im ersten Moment wusste er nicht mehr, was geschehen war. Er glaubte geschlafen zu haben. Dann aber erinnerte er sich daran, dass er und Bördo überwältigt worden waren.

Die Rotgekleideten!

Unwillkürlich griff er zu den Hüften, um sich mit der Waffe verteidigen zu können. Dann sah er, dass das gar nicht notwendig war.

Niemand griff ihn an.

Bördo stand einige Schritte von ihm entfernt mitten in einer Gruppe von regungslosen Gestalten, die wie schlafend auf dem Boden lagen.

Sator Synk schnaubte ärgerlich, als er daran dachte, wie leicht es für die Rotgekleideten gewesen war, sie zu überwältigen und auszuschalten.

Er sah sich um.

Bördo und er befanden sich in einem riesigen Felsdom, dessen Wände rau und unbearbeitet waren. Direkt über ihm klaffte ein Riss in der Decke. Darin hingen einige Steine, die so wenig Halt zu haben schienen, dass der Orxeyaner meinte, sie müssten bei der geringsten Erschütterung herausfallen. Synk zog den Kopf ein und trat rasch einige Schritte zur Seite.

Ihm fiel ein, dass Pthor bis in die Grundfesten hinein erschüttert worden war. Das war ein unübersehbares Zeichen dafür gewesen, dass Pthor seine Reise fortsetzen wollte. Synk wusste nicht, ob der Dimensionsfahrstuhl schon gestartet war. Zur Zeit war alles ruhig. Keine Erschütterungen kamen durch, doch das konnte sowohl als Zeichen dafür gewertet werden, dass der Start abgebrochen worden war, oder dafür, dass Pthor durch die Dimensionen jagte.

»Wo sind wir?«, fragte Bördo.

»Das würde ich dir gern beantworten, wenn ich es wüsste.« Synk fuhr sich durch seinen Bart. Seine Augen blitzten auf. »Jedenfalls sind wir etwas besser dran als die Magier.«

Er deutete auf die Gestalten am Boden.

»Was ist mit ihnen? Sind sie tot oder nur bewusstlos?«

Er drehte sich einmal um sich selbst, um die Zahl der Magier abschätzen zu können.

»Es müssen mehr als zweihundert sein. Wollen wir sie zählen?«

Bördo blickte ihn verwundert an.

»Wozu? Was haben wir schon davon, wenn wir wissen, wie viele es sind?« Er blickte zur Decke der Halle hoch und rümpfte die Nase. Ihn erfüllten die gleichen Befürchtungen wie Synk. »Wir sollten lieber versuchen, so schnell wie möglich hier herauszukommen. Wer weiß, wie lange die Halle noch hält.«

»Und die Magier? Was ist mit ihnen, wenn hier alles zusammenbricht?«

Bördo zuckte mit den Schultern.

»Das ist nicht unser Problem. Wir haben sie nicht hergeschafft. Es waren die Rotgekleideten. Sie tragen die Verantwortung.« Er merkte, dass der Freund ihn falsch verstand. »Das soll nicht bedeuten, dass mir das Schicksal der Magier gleichgültig ist. Ich sehe jedoch keine Möglichkeit, ihnen zu helfen. Oder willst du zweihundert Magier oder mehr auf deinen Schultern hinaustragen, obwohl du gar nicht weißt, ob diese Halle einen Ausgang hat?«

Sator Synk lachte.

»Keinen Ausgang. Du machst Witze. Wir sind hier drinnen, also muss es auch einen Ausgang geben.«

»Wer weiß, welche Fähigkeiten die Rotröcke haben? Möglicherweise können sie Entfernungen allein mit ihrem Willen überwinden.«

Synk spuckte auf den Boden.

»Das wollen wir nicht hoffen, denn dann säßen wir wirklich in der Falle.«

Dämmeriges Licht erfüllte den Felsdom. Dabei war jedoch nicht zu erkennen, woher das Licht kam. Es schien aus allen Felsspalten an der Decke zu strahlen, aber Synk und Bördo, die sich kurz darüber unterhielten, waren sich dessen nicht sicher.

Sie schritten durch die Reihen der Magier. Hin und wieder knieten sie sich neben dem einen oder anderen nieder und versuchten, ihn aufzuwecken.

Sator Synk packte einen Magier bei den Haaren und versetzte ihm einige leichte Ohrfeigen.

»Er reagiert überhaupt nicht«, sagte er dann staunend und ließ den Kopf auf den Boden zurücksinken. »Er ist völlig weggetreten, aber er ist nicht tot.«

Um sich davon zu überzeugen, dass er sich nicht irrte, fühlte er den Puls des Magiers. Das hatte Bördo längst bei einigen anderen getan. Das Ergebnis war bei allein gleich gewesen. Der Pulsschlag war äußerst schwach aber regelmäßig. Die Magier lagen in tiefer Bewusstlosigkeit, und nichts schien sie daraus lösen zu können.

»Mir ist, als wäre ich mit lauter Leichen eingesperrt«, sagte Bördo voller Unbehagen.

»Mir geht es nicht anders.« Sator Synk erhob sich. Er war nur etwas mehr als anderthalb Meter groß, dabei aber ungemein breit und muskulös. Jede seiner Bewegungen ließ seine ungewöhnliche Kraft ahnen. Ein roter Vollbart reichte ihm bis auf die Brust herab und ließ seinen Kopf größer erscheinen, als er war. Der Bart bedeckte fast das ganze Gesicht. Nur die Nasenspitze ragte daraus hervor, und die hellblauen Augen bildeten einen seltsamen Kontrast zu dem Rot der Barthaare.

Sator Synk fürchtete sich vor kaum etwas. Doch die Situation, in der er sich nun befand, war ihm unheimlich.

Warum waren sie erwacht, die Magier aber nicht?

»Was ist los mit ihnen?« Bördo blickte den Freund an, doch dieser schien seine Frage gar nicht gehört zu haben. Der Orxeyaner stürzte neben einem blonden Magier auf die Knie, packte ihn bei den Schultern und schüttelte ihn.

»Wach doch auf, du«, brüllte er.

Der Magier hörte die Worte nicht. Schlaff sank er auf den Boden zurück, und enttäuscht gab Synk auf. Er sprang hoch und wandte sich ab.

»Wir müssen es ohne sie versuchen«, sagte er. »Vielleicht gibt es doch irgendwo einen Ausgang.«

»Es muss einen geben.« Bördo stieg über einige der bewusstlosen Gestalten hinweg und näherte sich einem Felsvorsprung, hinter dem er eine Nische vermutete. »Ich glaube einfach nicht, dass die Rotgekleideten magische Fähigkeiten haben.«

Er blieb wie erstarrt stehen.

»Was ist los?«, fragte Synk, der einige Schritte von ihm entfernt war.

»Komm mal her. Hier liegt ein ganz seltsamer Knabe.«

Als Sator Synk zu Bördo aufschloss, sah er, was dieser gemeint hatte.

»Er kommt gerade zu sich«, flüsterte der Sohn Sigurds.

»Wie sieht der denn aus?« Synk lachte unsicher. »Bei dem passt nichts zusammen. Sieh dir die Arme an. Und die Beine! Das ist doch alles ...«

Der Orxeyaner schüttelte den Kopf. Er schien seinen Augen nicht zu trauen.

Die menschliche Gestalt, die da vor den beiden Freunden auf dem Felsboden lag, hatte natürlich ausgebildete Hände und Füße, wie sie zu einem erwachsenen Mann passten. Auch die Arme sahen bis zu den Ellenbogen, und die Beine bis zu den Knien völlig normal aus. Die Oberarme und die Oberschenkel aber waren armselig und dünn, als seien sie von einer unbekannten Krankheit ausgelaugt worden. Der tonnenförmige Leib wiederum schien mehr zu den Händen und Füßen zu passen, wenngleich nicht ganz. Es schien, als befinde er sich in einem Übergangsstadium, in dem noch nicht entschieden war, ob er total misslingen, oder ob er sich normalisieren wolle.

Das ist der seltsamste Magier, den ich je gesehen habe, dachte Sator Synk.

Sie empfanden eine seltsame Scheu vor dem Fremden, ohne sich allerdings vor ihm zu fürchten. Einerseits hatten sie das Gefühl, ihn beschützen zu müssen, weil sie meinten, dass er Hilfe benötigte, andererseits fühlten sie sich abgestoßen.

»Er wird wach«, flüsterte Bördo, als wolle er den Fremden nicht stören.

»Ja. Eigenartig. Wieso wird er wach, während mit den anderen Magiern gar nichts passiert?«

»Keine Ahnung.«

Bördo kniete sich neben dem Fremden nieder. Er betrachtete das Gesicht, das einerseits jung und frisch aussah. Es hatte ein rundes, energisch wirkendes Kinn, eine gut ausgebildete Nase und blaue Augen, die ihn anblickten, aber nicht wahrnahmen. Dichter, blonder Flaum bedeckte den Schädel. Bördo hatte den Eindruck, dass der Fremde noch vor kurzem kahlköpfig gewesen war, und dass nun die Haare nachwuchsen.

»He, was ist mit dir?«, fragte er laut und schüttelte den Fremden an der Schulter. »Willst du nicht endlich aufwachen?«

Der Blonde seufzte. Er schloss die Augen und massierte sie sich mit den Fingerspitzen.

»Wo bin ich?«, fragte er.

»Eine gute Frage«, erwiderte Synk spöttelnd. »Wir würden sie dir gern beantworten, wenn wir könnten.«

»Wir wissen es selbst nicht«, erklärte Bördo. »Wir sind überwältigt und hierhergebracht worden.«

Der Fremde atmete einige Male tief durch und richtete sich auf. Er schüttelte den Kopf, um die Benommenheit zu überwinden. Dann stellte er sich mit Bördos Hilfe aufrecht hin. Er rollte mit den Schultern und hüpfte auf der Stelle, um den Blutkreislauf anzuregen. Danach schien es ihm besser zu gehen.

»Wer bist du?«, fragte Synk, der die gymnastischen Übungen ungeduldig und mit Unverständnis verfolgt hatte.

Der Fremde kreuzte die Arme vor der Brust und blickte nachdenklich auf seine Füße.

Es schien, als suche er nach einer Antwort auf diese Frage.

»Oder weißt du es etwa selber nicht?«

»Doch, doch«, erwiderte er. Ein flüchtiges Lächeln glitt über seine Lippen. Er streckte die Arme aus und spreizte die Finger ab, um sie zu betrachten. Es schien, als sehe er sie zum ersten Mal.

Was ist mit ihm?, fragte sich Sator Synk. Er benimmt sich, als sei ihm das Leben gerade neu geschenkt worden.

»Mein Name ist Kennon. Sinclair Marout Kennon«, sagte der Fremde.

*

Lebo Axton-Kennon wusste, dass sein Körper nach dem Zusammenstoß mit dem Grizzard-Bewusstsein den Magiern einigen Kummer bereitet hatte. Das hatte vor allem daran gelegen, dass sein eigenes Bewusstsein zunächst nicht in die angestammte Hülle zurückgekehrt war.

Die Magier hatten geglaubt, dass das Bewusstsein vor seinem damals halbverwesten, kaum noch lebensfähigen Körper zurückgeschreckt war.

Doch das war nicht richtig gewesen.

Sinclair Marout Kennon erinnerte sich recht gut daran, dass sein Bewusstsein, als es innerhalb der Barriere von Oth aus dem magischen Tunnel gekommen war, sich plötzlich einem Sog ausgesetzt gesehen hatte, der es von Pthor wegziehen wollte.

»Sinclair Marout Kennon. Ein seltsamer Name«, sagte Bördo und blickte ihn forschend an. »Ich habe ihn noch nie gehört.«

»Ich auch nicht«, bemerkte Sator Synk. »Wer bist du?«

Kennon lächelte.

»Habe ich so undeutlich gesprochen? Sinclair Marout Kennon ist der Name, unter dem ich geboren bin. Was sollte ich sonst sagen? Ich glaube nicht, dass wir uns schon einmal begegnet sind. Du kannst den Namen also auch noch nicht gehört haben.«

Kennon-Axton nahm es mit der Wahrheit nicht so genau!

Er wusste, wem er gegenüberstand.

Er war Sator Synk schon begegnet. Dieser hatte ihn jedoch nur im Grizzard-Körper erlebt. Daher war es nicht überraschend, dass der Orxeyaner ihn nicht wiedererkannte.

Der Terraner war sicher, dass der Begleiter des Orxeyaners Bördo, der Sohn Sigurds war. Von ihm hatte er schon viel gehört.

Warum gibst du dich ihnen nicht zu erkennen?, fragte sich der Verwachsene.

Lag es nicht nahe, dass er ihnen offenbarte, wer er war? Sie wussten offenbar nur wenig mit ihm anzufangen. Er glaubte sogar, dass sie ihn für einen Magier hielten. Hatte er nicht unter zweihundert oder noch mehr Magiern gelegen? Der einzige Unterschied zwischen ihm und ihnen war, dass sie bewusstlos waren, er jedoch nicht. Vom Äußeren her gesehen, war er eher den Magiern als anderen Wesen zuzuordnen.

Mit einem gewissen Vergnügen betrachtete Kennon seine Glieder. Er war noch nicht zufrieden mit dem Ergebnis, glaubte jedoch fest daran, dass der Umformungsprozess noch nicht zu Ende war.

Seine Hände, die Unterarme, die Füße und die Unterschenkel bis hoch zu den Knien sahen fast normal aus. Und er war deutlich größer geworden. Das stellte er daran fest, dass er nun auf Sator Synk herabblicken konnte. Der Größenunterschied war nicht groß, aber einwandfrei vorhanden. Kennon schätzte, dass er auf über 1,60 Meter angewachsen war.

Als besonders angenehm fand er, dass sein Kinn sich gerundet hatte, und dass ihn das nervöse Zucken seines linken Lides nicht mehr belästigte.

»Bist du sicher, dass du Sinclair Marout Kennon heißt?«, fragte Sator Synk.

Der Terraner lachte laut auf.

»Natürlich bin ich das«, antwortete er.

Vielleicht habe ich ihnen noch nichts gesagt, um den vielen Erklärungen aus dem Wege zu gehen, die dann notwendig wären. Ich müsste ihnen Aufschluss über das Schicksal Grizzards geben, von dem ich selbst nicht viel weiß. Vielleicht würden sie mich über Atlan befragen, und ich könnte kaum etwas antworten.

Wie sollte ich erklären, was mit mir geschehen ist?

Ich begreife es ja selbst kaum.

»Und wer seid ihr?« Kennon rieb sich die Arme. Sie schmerzten ihn ein wenig, aber die Schmerzen beunruhigten ihn nicht. Er redete sich ein, dass es Wachstumsschmerzen waren, wie er sie als Kind gekannt hatte.

»Ich bin Bördo.«

»Und ich Sator Synk.«

Die beiden reichten ihm die Hände.

»Bist du ein Magier?« Bördo blickte ihn unsicher an.

»Natürlich nicht. Ihr seht doch, die Magier sind bewusstlos. Ich weiß nicht, wer dafür gesorgt hat, dass sie es sind. Aber wer auch immer es getan hat, er hat konsequent gehandelt.«

Kennon ging zu einigen Magiern hin und untersuchte sie. Dabei dachte er an die Magier Pyghor und Resethe, die seinen Körper mit ihren magischen Impulsen verändert hatten. Sie wussten wahrscheinlich gar nicht, dass er über ihre Bemühungen informiert war.

Kennon suchte sie, aber er fand sie nicht, da Bördo und Synk ihm keine Zeit ließen, sich in der Höhle umzusehen.

»Pthor ist in Bewegung geraten«, erklärte der Orxeyaner. »Dabei sind die Felsen kräftig erschüttert worden. Mich wundert eigentlich nur, dass hier nicht alles zusammengebrochen ist und uns erschlagen hat.«

Der Terraner blickte nach oben und zuckte unwillkürlich zusammen. Er hatte das Gefühl, dass ein winziger Anstoß genügte, den Felsdom in sich zusammenstürzen zu lassen.

»Wir sollten versuchen, diese Höhle so schnell wie möglich zu verlassen. Allerdings möchte ich den Magiern helfen«, sagte er. Dabei verschwieg er, dass es ihm weniger um die Magier als vielmehr um die Umwandlung seines Körpers ging. Er war glücklich, nun wieder in seinem Originalkörper zu sein, aber er wollte nicht auf halbem Weg stehen bleiben, und er wusste, dass ihm nur die Magier helfen konnten, das Werk zu vollenden. Eine gewisse Zeitlang mochte sich der Prozess von selbst am Leben erhalten, aber dann würde die Kraft der magischen Impulse erlöschen. »Wir müssen einen Weg nach draußen finden, und dann versuchen, die Magier aus ihrem Bann zu befreien.«

»Das ist genau das, was wir suchen – einen Ausgang«, erwiderte Sator Synk mit bellender Stimme. »Bis jetzt haben wir noch keinen gefunden. Vielleicht gibt es überhaupt keinen.«

Kennon lächelte.

»Es muss einen geben. Wie wären wir sonst hierhergekommen?«

»Dass wir hier sind, ist kein Beweis für einen Zugang.« Synk stützte seine Hände in die Hüften. »Hast du schon einmal von dem Magier Copasallior gehört? Er kann den Raum kraft seines Willens überwinden. Er kann durch Felswände gehen. Warum sollten die Rotgekleideten, die uns hier eingesperrt haben, so etwas nicht auch können?«

Das wäre wirklich fatal, wenn wir es mit Teleportern zu tun hätten, dachte Kennon. Dann wären wir allerdings geliefert.