Atlan 480: Die Vollstrecker - H.G. Francis - E-Book

Atlan 480: Die Vollstrecker E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

In das Geschehen in der Schwarzen Galaxis ist Bewegung gekommen - und schwerwiegende Dinge vollziehen sich. Da ist vor allem Duuhl Larx, der verrückte Neffe, der für gebührende Aufregung sorgt. Mit Koratzo und Copasallior, den beiden Magiern von Oth, die er in seine Gewalt bekommen hat, rast er mit dem Organschiff HERGIEN durch die Schwarze Galaxis, immer auf der Suche nach weiteren "Kollegen", die er ihrer Lebensenergie berauben kann. Der HERGIEN folgt die GOL'DHOR, das magische Raumschiff, mit Koy, Kolphyr und vier Magiern an Bord. Die Pthorer sind Duuhl Larx auf der Spur, um ihm seine beiden Gefangenen abzujagen, und nähern sich dabei dem Zentrum der Schwarzen Galaxis. Auch Atlan und Razamon gelangen auf Etappen immer mehr in die Nähe des Ortes, an dem die Geschicke der Schwarzen Galaxis gelenkt werden. Später mehr darüber! Jetzt blenden wir um nach Pthor und beschäftigen uns mit Sator Synk, dem Orxeyaner, Bördo, dem Sohn Sigurds, und Axton-Kennon. Sie wurden in die Höhlen von Sub-Pthor verschleppt und treffen jetzt auf DIE VOLLSTRECKER ...

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Nr. 480

Die Vollstrecker

Begegnung mit den Sklaven des Dunklen Oheims

von H. G. Francis

In das Geschehen in der Schwarzen Galaxis ist Bewegung gekommen – und schwerwiegende Dinge vollziehen sich.

Da ist vor allem Duuhl Larx, der verrückte Neffe, der für gebührende Aufregung sorgt. Mit Koratzo und Copasallior, den beiden Magiern von Oth, die er in seine Gewalt bekommen hat, rast er mit dem Organschiff HERGIEN durch die Schwarze Galaxis, immer auf der Suche nach weiteren »Kollegen«, die er ihrer Lebensenergie berauben kann.

Der HERGIEN folgt die GOL'DHOR, das magische Raumschiff, mit Koy, Kolphyr und vier Magiern an Bord. Die Pthorer sind Duuhl Larx auf der Spur, um ihm seine beiden Gefangenen abzujagen, und nähern sich dabei dem Zentrum der Schwarzen Galaxis.

Auch Atlan und Razamon gelangen auf Etappen immer mehr in die Nähe des Ortes, an dem die Geschicke der Schwarzen Galaxis gelenkt werden.

Die Hauptpersonen des Romans

S. M. Kennon – Der Terraner in der Unterwelt von Pthor.

Sator Synk und Bördo – Kennons Begleiter.

Ortuga – Ein unsterbliches Wesen, das sich der Rache des Dunklen Oheims zu entziehen sucht.

Grufthüter

1.

»Das ist die Gelegenheit«, sagte Sator Synk. Er zeigte auf den nach oben führenden Antigravschacht. »Kommt. Wir verschwinden aus diesen Gefilden und setzen uns in die Ebene Kalmlech ab.«

»Einverstanden«, entgegnete Bördo. Der Junge machte Anstalten, den Kreis zu betreten, der anzeigte, wie weit das unsichtbare Antigravfeld reichte.

»Ich bleibe«, erklärte Sinclair Marout Kennon.

Die beiden anderen blickten ihn überrascht an.

»Natürlich«, sagte Bördo ärgerlich. »Du machst ja immer genau das Gegenteil von dem, was wir wollen.«

Der Terraner zeigte nach oben.

»Habt ihr daran gedacht, dass da oben die Ungeheuer der Horden der Nacht herumlaufen? Sie sind hungrig. Sie fallen über alles her, was ihnen in die Quere kommt. Da oben erwartet euch die Hölle.«

»Die ist hier, wo wir sind«, entgegnete Bördo.

»Ich werde diese Höhlen nicht eher verlassen, bis ich weiß, was das alles zu bedeuten hat. Woher kommen die roten Schnüffler? Wer gibt ihnen die Befehle? Wer lenkt sie? Wer steuert die Entwicklung der Organklumpen und lässt Bestien aus ihnen werden? Das will ich klären.«

»Mich interessiert das alles nicht mehr«, eröffnete ihm der Sohn Sigurds. »Ich bin froh, wenn ich diese Höhle endlich hinter mir habe.«

»Das bin ich auch«, bemerkte Sator Synk. Er blickte Kennon nachdenklich an. »Dennoch muss ich dir irgendwie Recht geben. Wenn ich von hier verschwinde, ohne erfahren zu haben, was das alles zu bedeuten hat, werde ich nicht zufrieden sein.« Aus einem der zuführenden Gänge näherten sich die heiseren Stimmen der Rotgekleideten. »Schnell. Dorthin«, sagte Kennon und zeigte auf die Felsbrüstung, von der sie gekommen waren, und an der sie Ortuga, den Mann mit dem Büffelkopf, zuletzt gesehen hatten. Es war, als hätten Synk und Bördo nur auf irgend etwas gewartet, das sie zum Handeln zwang. Wortlos kletterten sie die Felsen hinauf und versteckten sich hinter den Steinen. Vergessen waren die Überlegungen, durch den Antigravschacht aus den Höhlen zu fliehen.

Sie lagen kaum in Deckung, als eine Gruppe der rotgekleideten Schnüffler die Halle betrat, kurz am Antigravschacht verweilte, die Halle dann durchquerte und in einem gegenüberliegenden Tunnel verschwand.

»Wollen wir hinterher?«, fragte Bördo tatendurstig. Ihn hielt es nicht mehr an seinem Platz. Er wollte bereits wieder nach unten klettern.

Kennon legte ihm die Hand auf den Arm.

»Warte noch.«

»Wozu?« Bördo schüttelte die Hand ab.

»Weil ich es dir befehle.«

Die Augen des Jungen weiteten sich.

»Du befiehlst mir etwas?«, fragte Bördo überrascht. »Niemand hat mir etwas zu befehlen. Und du schon gar nicht. Du ...«

Er suchte nach einem passenden Schimpfwort, sprach es jedoch nicht aus. Sator Synk hob eine Hand und stieß ihn um, so dass er wieder in die Deckung der Felsen geriet. Erregt versuchte Bördo aufzuspringen, doch der Orxeyaner hielt ihn fest.

»Sei still, Hitzkopf«, zischelte er ihm zu.

Bördo blickte in die Halle hinab und zog den Kopf sofort wieder zurück.

Die Rotgekleideten waren zurückgekehrt. Aber sie waren nicht allein.

Sie begleiteten zehn nackte Gestalten, die einen wahrhaft erbärmlichen Anblick boten.

»Schnüffler«, sagte Kennon. »Aber ohne Roben.«

Die Nackten waren etwa zwei Meter groß und unglaublich dürr, als seien sie dicht vor dem Verhungern. Kennon und seinen beiden Begleitern erschien es wie ein Wunder, dass sie sich überhaupt auf den Beinen halten konnten. Sie hatten greisenhafte Gesichter mit hohen Jochbeinen und fliehenden Stirnen. Die Schädel waren vollkommen kahl.

Mit weit aufgerissenen Augen blickten die Nackten um sich, als wären die Eindrücke von der Halle die ersten, die sie in sich aufnahmen.

»Sie sehen alt aus, als wären sie schon hundert«, sagte Bördo. Er verzog das Gesicht. »Und sie sind so hässlich.«

»Sie sehen alt aus«, bestätigte der Orxeyaner und fügte zweifelnd hinzu: »Aber sie sind nicht alt. Ich habe das Gefühl, dass sie eben erst geboren sind.«

Bördo lachte leise. Er verstand nicht, was Synk gemeint hatte.

»Du hast Recht«, erwiderte Kennon. »Sie benehmen sich, als hätte man ihnen vor einigen Minuten so etwas wie ein Bewusstsein eingepflanzt.«

»Das stimmt«, sagte Bördo überrascht. »Ja. Tatsächlich. Seht mal, wie sie die Roben von den anderen betasten.«

»Seid mal leise«, bat Kennon. »Vielleicht können wir etwas verstehen.«

Die Schnüffler in den roten Roben sprachen auf die Nackten ein. Diese hatten offenbar nicht nur Schwierigkeiten, sich richtig zu bewegen, sie hatten auch eine schlechte Auffassungsgabe, so als seien ihre Gehirne noch untrainiert. Die Rotgekleideten wurden zusehends ungeduldiger. Sie wiederholten ihre Anweisungen und sprachen immer lauter. Das kam den drei Lauschern zugute, denn nun endlich erfassten sie, was die Roten sagten, obwohl sie alle durcheinanderredeten. Die meisten wollten die Nackten beruhigen und ihnen beibringen, dass sie sich nicht zu fürchten brauchten. Sie versprachen darüber hinaus, sie an einen anderen Ort zu bringen, wo sie Kleider erhalten sollten und wo man ihnen alles beibringen werde, was sie wissen müssten.

Dann zogen sie sich nach und nach mit den Nackten zurück, und die Halle leerte sich.

»Und jetzt?«, fragte Bördo. »Gehen wir nach oben?«

Er zeigte auf den Antigravschacht.

»Auf keinen Fall«, erwiderte der Terraner. Er erhob sich und begann mit dem Abstieg. »Ich weiß jetzt, dass wir einem der großen Rätsel von Pthor auf der Spur sind. Deshalb werde ich unter gar keinen Umständen aufgeben.«

»Ich auch nicht«, erklärte Sator Synk. »Ich will wissen, was hier gespielt wird.«

Bördo legte die rechte Hand an sein Schwert.

»Niemand soll behaupten können, dass ich ein Feigling bin«, versetzte er. »Deshalb werde ich bei euch bleiben, obwohl ich ganz gern wieder an der frischen Luft wäre.«

Er folgte Kennon und Synk, die den Boden der Halle schon wieder erreicht hatten. Der Terraner zeigte auf die Gangöffnung, durch die die Nackten die Halle betreten hatten.

»Dort geht es weiter«, sagte er. »Vielleicht brauchen wir gar nicht weit zu gehen, um den Dingen auf die Spur zu kommen.«

Sie betraten den Gang, der von würfelförmigen Leuchtelementen erhellt wurde, die in den grob behauenen Fels eingelassen waren. Ein eigenartiger Geruch wehte ihnen entgegen.

»Es stinkt«, stellte Bördo fest. Er blickte Kennon an. »Witterst du gar keine Gefahr, Krüppel?«

Das war zu viel für Kennon. Er blieb stehen und drehte sich um.

»Du solltest froh darüber sein, dass die Natur dir einen gesunden Körper geschenkt hat«, entgegnete er zornig. »Es ist nicht angenehm, in einem Körper zu leben, wie ich ihn habe. Ich würde lieber einen Körper haben wie du ...«

»Jeder erhält das, was er verdient.«

»Sei endlich still, du Dummkopf«, sagte Sator Synk drohend, »sonst bringe ich dir Manieren bei. Kennon hat mehr Verstand im kleinen Finger als du im ganzen Kopf, und das ist tausendmal mehr wert als ein paar Muskeln.«

Bördo lachte.

»Ohne meine Muskeln wäre er längst ein toter Mann. Was hätte er denn ohne mich gegen die Bestien und die Organklumpen tun können?«

Synk fuhr sich mit den Finger durch den Bart. Seine Augen blitzten ärgerlich.

»Ich gehe jede Wette mit dir ein, dass er auch das geschafft hätte. Irgend etwas wäre ihm eingefallen, worauf du nie gekommen wärst.«

»Lasst den Streit«, bat Sinclair Marout Kennon. »Bördo leidet noch immer unter den Nachwirkungen des Giftgases, das er eingeatmet hat. Das ist der Grund dafür, dass er ein wenig wirr redet.«

»So? Rede ich wie ein Verrückter? Irgend jemand hat mal gesagt, dass nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist lebt.«

Kennon lächelte.

»Das ist richtig. Ein Terraner hat dieses Wort geprägt, aber damit hat er nicht gemeint, dass ein Krüppel wie ich von vornherein auch schwachsinnig ist. Er hat damit dazu aufgefordert, den Körper zu trainieren und zu stählen, damit der Geist gesund bleibt. Das Wort sollte jedoch keine Grundlage für deinen Hochmut sein.«

Bördo errötete. Mit derart verweisenden Worten hatte er nicht gerechnet. Hilfesuchend blickte er den Orxeyaner an.

»Er hat uns noch immer nicht die Wahrheit gesagt«, erklärte er und zeigte auf Kennon. »Wir beide haben das Gefühl, dass wir ihm schon irgendwo mal begegnet sind, aber er gibt es nicht zu.«

»Warum auch?« Das Lächeln des Terraners vertiefte sich. »Euer Gefühl täuscht euch. Ich schlage jedoch vor, dass wir den Streit beenden und weitergehen. Die Schnüffler haben uns bis jetzt nicht erwischt, das sollte uns nicht dazu verleiten, unvorsichtig zu werden.«

»Auch darin hat er Recht«, erklärte Sator Synk. »Komm, Bördo.«

Murrend folgte der Junge dem Orxeyaner. Er legte die linke Hand an den Bauch. Kennon sah ihm an, dass ihm übel war. Das Gift war noch nicht aus seinem Körper. Daher verzieh er ihm die beleidigenden Bemerkungen.

Als sie etwa dreißig Meter weit in den Gang vorgedrungen waren, vernahmen sie dröhnende Schläge vor sich.

»Was ist das?«, fragte Synk, wartete jedoch keine Antwort ab, sondern eilte weiter. An einer Gangbiegung blieb er stehen und winkte Kennon und Bördo zu.

Sie schlossen zu ihm auf und blickten in ein Gewölbe, in dessen Boden ein großes Loch gähnte. Ortuga, der geheimnisvolle Mann mit dem Büffelkopf, rammte seine Hörner immer wieder gegen eine Tür, die sich auf der anderen Seite des Loches befand. Öffnen konnte er sie damit allerdings nicht. Sie widerstand seinen Bemühungen und wies noch nicht einmal Kratzer auf.

Synk wollte Kennon festhalten, als dieser an ihm vorbeiging, und ihn daran hindern, sich bemerkbar zu machen, doch es war schon zu spät.

»Ortuga«, rief der Kosmokriminalist. »Bist du von Sinnen?«

Der Büffelköpfige fuhr wie vom Schlag getroffen herum. Die Kette wirbelte um sein Handgelenk. Mit verengten Augen blickte er den Terraner an, der sich ihm furchtlos näherte.

»Wenn du noch mehr Lärm machst, werden die Schnüffler kommen und dir Schwierigkeiten machen«, erklärte der Verwachsene. »Außerdem glaube ich nicht, dass du die Tür zerschlagen kannst.«

Ortuga schnaufte wie ein Büffel, und er scharrte mit dem rechten Fuß, als wolle er angreifen.

Kaum zwei Meter von ihm entfernt blieb Kennon stehen. Forschend blickte er Ortuga an. Er wusste nicht, wer zur Zeit die Oberhand über ihn hatte. War es jenes rätselhafte Wesen, dessen Bewusstsein in der Peripherie der Sonne existiert hatte?

War es jener Ortuga, der sich dagegen gesträubt hatte, in dem Bewusstseinskonglomerat des schwarzen Kerns der Sonne aufzugehen?

Oder war es jener Wahnsinnige, der ursprünglich in dem büffelköpfigen Körper gelebt hatte und der von einem Unbekannten zu einem langsamen Tod in einem zugemauerten Verlies verurteilt worden war?

»Warum hältst du dich nicht von ihm fern?«, fragte Synk leise.

Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete Kennon, dass der Orxeyaner sich Ortuga von der anderen Seite her näherte. Er umklammerte den Schwertgriff mit beiden Händen.

»Sollen die Roten nur kommen«, sagte der Büffelköpfige. »Ich fürchte mich nicht vor ihnen.«

Ortuga hatte seine zerschlissenen Kleider gegen einen roten Fetzen ausgewechselt, den er sich um die Hüften geschlagen hatte. Sein Oberkörper war muskulös und dicht behaart.

»Dennoch ist nicht nötig, dass wir sie herbeirufen«, entgegnete Kennon. »Geh zur Seite, damit ich die Tür öffnen kann.«

Ortuga gehorchte!

Seine Arme sanken herab. Klirrend fiel das Ende der Kette, mit der er noch vor wenigen Stunden an die Felsen gefesselt war, auf den Boden.

»Endlich wirst du vernünftig«, sagte der Terraner. Er ging an Ortuga vorbei. »Du hast also eingesehen, dass du ohne unsere Hilfe nicht weiterkommst?«

»Das musste ich wohl.«

Kennon untersuchte die Tür. Sie bestand aus hochfestem Stahl und war mit einem Computerschloss gesichert, das sich auf keinen Fall gewaltsam öffnen ließ. Wer es überwinden wollte, musste schon sehr viel von Elektronik und von Computerprogrammierung verstehen.

»Ich hoffe, du wirst mir einige Fragen beantworten«, fuhr der Terraner fort.

»Nein.« Die Antwort Ortugas kam schnell und entschlossen. Sie ließ keinen Zweifel daran, dass er nichts von sich preisgeben wollte.

Kennon trat von der Tür zurück und überlegte. Dabei blickte er in den Schacht in der Mitte des Gewölbes. Bisher hatte er ihn sich noch nicht ansehen können, weil er sich ganz auf Ortuga konzentriert hatte. Jetzt stellte er fest, dass es ein Antigravschacht war, der mehr als dreihundert Meter in die Tiefe führte. Er wurde von schimmernden Kristallen an seinen Wänden matt erhellt.

Verwundert blickte Kennon den Büffelköpfigen an.

»Das ist ein Antigravschacht. Warum benutzt du ihn nicht?«, fragte er.

»Er ist nach oben gepolt«, erwiderte Ortuga. »Und ich habe nirgendwo eine Schaltung gefunden.«

Bördo bückte sich und nahm einen Stein auf. Er warf ihn in die Öffnung. Das Antigravfeld erfasste den Stein und ließ ihn sanft nach oben schweben. Als er etwa zwei Meter hoch war, glitt er zur Seite und fiel auf den Boden.

»Das hilft uns also gar nichts«, sagte Kennon. »Du hast Recht. Hinter der Tür könnte eine Treppe sein.«

»Davon bin ich überzeugt.«

»Was redet ihr eigentlich herum?«, fragte Synk ungeduldig. »Kannst du die Tür öffnen oder nicht? Wenn du es kannst, dann beeile dich gefälligst. Hier können die Schnüffler uns ziemlich leicht in die Zange nehmen.«

Der Kosmokriminalist wandte sich wieder der Tür zu, ohne auf die Worte des Orxeyaners einzugehen. Sator Synk hatte Recht. Es war leichtsinnig, länger als notwendig in diesem Gewölbe zu bleiben.

Er experimentierte fast eine halbe Stunde lang mit dem Schloss herum. Sator Synk und Bördo wurden bereits ungeduldig, während Ortuga gelassen zusah.

»Wie lange brauchst du noch?«, fragte der Junge. »Vielleicht sollten wir es mit den Schwertern versuchen.«

Es knackte im Schloss, und die Tür glitt zur Seite.

Dahinter begann eine Wendeltreppe, die an der Außenwand des Antigravschachts entlangführte.

»Schnüffler kommen«, sagte Bördo. Er zeigte auf den Schacht und zog sich gleichzeitig von diesem zurück.

Kennon trat an den Schacht heran und blickte vorsichtig hinein. Er sah, dass die Schnüffler nur noch etwa zehn Meter unter ihm waren. Sieben trugen die bekannten roten Roben. Die übrigen, die in der Überzahl waren, trugen nichts.

Sie sehen aus, als ob die organische Grundsubstanz nicht ausgereicht hätte, dachte der Terraner. Armselige Gestalten, die sich vor Schwäche kaum auf den Beinen halten können.

Er fragte sich, warum der, der hinter dem ganzen Geschehen stand, nicht Technos für die in den Höhlen anfallenden Arbeiten einsetzte, sondern lieber auf Geschöpfe zurückgriff wie die Schnüffler.

»Komm schon«, sagte Synk drängend. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und zog ihn durch die Tür. Er wollte diese zuwerfen, aber Kennon hinderte ihn daran.

»Das wäre eine Katastrophe, die uns sofort verraten würde«, erläuterte er und schob die Tür vorsichtig zu. Mit Hilfe der Platine, die er im Schloss bewegte, verriegelte er sie.

»Da hätte ich wohl fast einen Alarm ausgelöst, wie?«, fragte Synk verlegen grinsend.

»Allerdings.«