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Nach dem Roman "Mein langer Trip nach Indien", der inzwischen auch als Hörbuch veröffentlicht wurde, legt Lars van Rome einen Lyrik-Band nach, eine Retrospektive der 70er, 80er, und 90er Jahre. Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und in ganz Europa war das eine heiße, wilde Zeit. Ich bin stolz und dankbar, dabei gewesen zu sein. Ihr, die Jugend von heute, tut mir echt leid. Nix mehr los bei euch im Oberstübchen? - Mein guter, alter Freund Charles Bukowski, Gott hab´ ihn seelig, hat einmal gesagt: "Das Problem ist, dass intelligente Menschen voller Selbstzweifel sind, während die Dummen vor Selbstsicherheit strotzen"
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Seitenzahl: 61
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Die surrealistischen Schaumburg-Lipper*
Nach mir die Sintflut?
Unsterblichkeit
Die Anderen
Empty Nest
Die größte Schriftstellerin aller Zeiten
Mitternacht auf Falkland
Leute!
Im Kino
Ode ans Parlament
Ein bisschen Hass, ein bisschen Liebe
Unsere kleine Straße
Maschinenmenschen
Nur eine ganz normale Feststellung
Vampire
High Tech Tick
Was war eigentlich 1970 los?
Deutschland oder ein „Freies Land"
Ein smartes Lächeln Tag für Tag
1968, Paris bei Nacht!
Frohe Weihnacht!
Der Traum dass mir jemand 100.000 Mark schenken wollte
NEON-Azis
Hollywood Legenden
Freiheitsberaubung
Der 81. Geburtstag
Weisheit eines Till Eulenspiegels
Che bella Ragazza!
Meine Bücher bei 16° Grad Minus
Meine Zeitung und ich
Nächte, lauter Nächte!
Elegie eines Kriegers des 20. Jahrhunderts
Nachtfrost oder Bruce Lee kämpft umsonst!
Die Kleine im Tiefparterre
Geschwindigkeits-Begrenzung
Gentlemen, starten Sie Ihre Motoren!
Allein an der Bar
Für Dich, Galago!
Panem et Circensis - Brot und Zirkusspiele
Langeweile
Von Zuhältern und Autonarren
Frühstück mit Samson und Tiffy
Geld oder Glück
Lassen wir´s laufen!
...aus der Spur
Die exzentrischen Wassermänner
Selbstbetrug
Das Lamm und das Meer
Identitätskrise
Fortschritt
Kleiner Engel
Alle Jahre wieder
König Kohleburg
24:00 Uhr
Unterm Strich
Die Geschichte der Zukunft
Zweifel
Jenseits vom Zebrastreifen
Formentera
Sun, das Sanfte
Quellen
Lach´nicht, Kamerad, es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht!
Schatten der Leidenschaft
VOLVO ergo sum!
LSD
Extra Dry
Paris - Frankreich
Verzicht
Abend
Bambus und Knöterich
Einsamkeit
Pfade der Zuversicht
Eine Nacht unter Sternen
Erlebnisse mit Tieren
Einsamer Wanderer
Großartige Menschen
Bollwerk des Lebens
Pizza con totto
Grauer Wintermorgen
ZEN
Des Wanderers Nachtlied
Die Kraft der Stille
Moloch ohne Flair
Für dich, Wolf Christian
Sie trafen sich an einem Regentag, als
Dralongardinen schmatzende
Nixen fingen,
und der Rhabarber unterm
Röckchen tanzte.
Am 33. Mai um 26 Uhr gab diese
Meute sich wichtig wie Salvador
Dali vor einem Auftritt im
Wirtshaus „Zur Wurst" gemeinsam
schaumige Rätsel auf,
und eine Taschenuhr floss mir
wie ein heißer Eierkuchen aus der
Hose.
Es sang das Holz lauter,
und die Schwärze der Nacht
verbrannte in mutigen Flammen
als wäre sie Glut.
Aus einer schwebenden Sprechblase
erschien in gelben Strümpfen
eine geile Jungfrau,
und König Learjet und Joseph Boy-
Scout kämpften und wickelten sie
ein in rosa Tesafilm.
Wäre ich ein Fürsprecher,
ich würde den Boden loben,
der solange innehielt.
1(=Ureinwohner von Schaumburg-Lippe, Niedersachsen, Deutschland, Erde, Sonnensystem, Galaxie, Universum, Multiversum)
Heute ist Sperrmüll,
und ich miste meinen Keller aus,
bringe mein tägliches
Ersatzteillager in Ordnung
und bastle mir ein Alibi
für meine Antriebslosigkeit.
Mein Nachbar ist an Krebs
gestorben und ich höre im Radio
die Stimme einer Toten:
,,Boop boopy doo!"
Es ist, als würde ich beflügelt
von Halluzinationen
in einer Zeitmaschine rückwärts
reisen,
und in einer STUKA JU 87
feindliche Panzerverbände
bombardieren,
damit ich hochdekoriert
meinen mentalen Heldentod
sterben kann.
Dabei sehne ich mich doch
nach einer kleinen Insel im Ozean,
nach einer Hütte auf einem Atoll
mit ein paar Palmen um zu,
und einem langen Bootssteg für
meine Freunde,
um uns an der Bar
mit Kokusnußschnaps und
Coca-Cola eiskalt volllaufen zu
lassen,
und Nächte hindurch Billard zu
spielen,
und zu fantasieren und zu heulen
und zu brüllen wie vom Leben
Besessene!
Im besten Alter griffen die meisten
allerdings zu
ihrem „Ausweg“,
der ihnen zur Einbahnstraße
wurde,
Folge ihrer visuell-psychedelischen
Gesinnung.
Einige entwickelten nach eifriger
Besinnung
statt Lebensgeifer Lebenseifer,
doch noch hockt der Rest der Welt
mit ausgebrannten Brennstäben im
Kopf herum
und betreibt gegen sich selbst und
andere
destruktiven Psychoterror,
vom Gespenst der Idiosynkrasie
befallen,
denn ich glaube ganz, ganz fest,
die meisten von Euch sind erblindet
im Lebensgeiste
und geblendet von Gewalt.
Wie ehedem fallt ihr anheim dem Gift
von Jammer, Tod und Ungemach
und vernichtet, was ihr liebtet:
Atmosphäre!
Freundschaft!
Regenwälder!
Die größten Verbrecher der
Menschheit
hätten es nicht gewagt,
sämtliche Regeln vollends zu
brechen.
Gewisse „Werte" von
Kameradschaft
enden hier in
Schmeißfliegenmanier
oder suchen ihre banale Identität
auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten,
und jüngste Versuche von
Annäherung
ersterben in bitterem Zynismus.
Wenn ich mich von dieser Welt
verabschieden werde,
sind die Dummen unter Euch noch
nicht ausgestorben!
Sie existieren weiter
wie die Größenwahnsinnigen
und Geisteskranken!
Wie soll es nur weitergehen ohne
mich?
Ohne mich,
der Euch gewissermaßen
von einem stillen Winkel aus
beobachtet
wie der „Große Bruder"
bei Eurem täglich wiederkehrenden
Bockmist,
und dem Wahnsinn,
den Ihr verzapft habt
bis in die Tiefen der Zeit.
Als ich nach 12 Jahren noch einmal
das Fußballspiel DEUTSCHLAND :
FRANKREICH
sah,
und die Namen „Giresse", ,,Platini"
und ,,Tigana" hörte, dachte ich:
„So starke Franzosen hatte die Welt
noch nie gesehen!"
Und es fielen mir auch all die
anderen wieder ein:
„Breitner, Stieleke, Rummenigge
und Briegel, die „Walz von der Pfalz",
Litti und der lange Hrubesch,
der das entscheidende Tor bei jener
WM machte,
und uns ins Endspiel gen Italien
schoss.
Ich bin todmüde,
und mein Kaffee wird kalt!
Es ist schon Halbacht,
und ich verdammte 12 Jahre älter
geworden,
und das ging schon verdammt
schnell genug!
Ich verspürte den Zahn der Zeit
diese Nacht,
und ich weiß,
Boris und Steffi sind auch bald weg
vom Fenster,
und kein Hahn wird je nach ihnen
krähen!
Sagt, wer erinnert sich heute noch
an ein paar Stars der Olympischen
Winterspiele
der Deutschen Mannschaft in Japan
1964?
Wer, ja wer?
Nicht Menschen,
nur die Erlebnisse sind unsterblich,
so wie die Bilder in Deinem Hirn.
...solange Du lebst.
Eine Menge Balkone gab es
in dem verschlafenen Nest
irgendwo in der industriellen Einöde
Nordeuropas,
dass man eingeschlafene Füße bekam
vor Langeweile,
wenn man sie ansah, diese
nichtssagenden
Backsteinvorsprünge,
die sie „Balkone" nannten,
wie sie an den Fassaden klebten
oder einfach so daran herumhingen.
Doch auch in diesem Sommer
waren die Balkone traurig und leer,
und niemals habe ich je
eine Menschenseele darauf gesehen:
weder allein zu später Stunde
noch in gemütlicher Runde!
Niemanden!
Oder jemanden!
Verliebt, verträumt, verzagt,
oder zu zweit.
Auf meinen nächtlichen Ausflügen
musste ich mich immer wieder fragen:
,,Wozu sind diese Dinger gut?"
So ging ich öfter los
und sog den wilden Duft
der sich schließenden Blüten ein,
gepaart mit dem Geruch von
Holzkohle
und verbranntem Fett.
Und ich glotzte den Leuten in die
Stuben
und stellte mir vor, wer sich hinter
den
grauen Vorhängen und hinter
den schmutzigen Fensterscheiben
verbarg,
denn auf den Balkonen saßen keine
Menschen,
oder was von ihnen übrig war.
Die Straßen waren leergefegt
wie einst bei den alten Durbridge-
Krimis,
und es schien,
als hätte ich die ganze Welt für mich
allein:
Wald,
Wege,
Feld und Fluren,
Berge,
Bäche,
Flüsse,
Seen!
Als einziges Lebewesen traf man
höchstens eine Katze oder ein
Arschloch,
der schnell noch seinen DIESEL in
die Garage quälte,
bevor er dann seinen eigenen Arsch
in den Fernsehsessel quetschte.
Doch außer in den kristallklaren
Sternenhimmel
zu Jupiter und Meteoren,
schaute ich auch tiefer runter
in die Herzen jener Monster,
die sich Menschen nannten.
Wie Statuen erstarrt aus der Antike