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In dem Buch 'Ausgewählte Gedichte von Achim von Arnim' werden Leser von der poetischen Schönheit und Tiefe der Gedichte des Autors fasziniert sein. Arnims literarischer Stil zeichnet sich durch leidenschaftliche Emotionen, Naturbeschreibungen und eine romantische Darstellung der Welt aus. Diese Gedichte nehmen den Leser mit auf eine Reise durch die Gefühlswelten des Autors und lassen ihn in die Natur und die Poesie eintauchen. Im Kontext der Romantikbewegung in Deutschland ist Arnim eine bedeutende Stimme, die die Sehnsucht nach einer idealisierten Welt ausdrückt. Achim von Arnim, ein prominenter Vertreter der deutschen Romantik, war nicht nur ein Schriftsteller, sondern auch ein bedeutender Literaturkritiker und Herausgeber. Seine tiefe Liebe zur Poesie und zur Natur spiegelt sich in seinen Gedichten wider, die oft von persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen inspiriert sind. Arnim war eng mit anderen Romantikern wie Clemens Brentano und E.T.A. Hoffmann verbunden, was seine literarische Entwicklung stark beeinflusste. 'Ausgewählte Gedichte von Achim von Arnim' ist ein Muss für alle Liebhaber der deutschen Romantik und der Lyrik. Die zeitlosen Gedichte des Autors berühren das Herz und regen zum Nachdenken über die Schönheit der Natur und der Liebe an. Dieses Buch ist eine wertvolle Sammlung von Gedichten, die die Leser inspirieren und verzaubern wird.
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Herz zum Herzen ist nicht weit Unter lichten Sternen, Und das Aug´, von Tau geweiht, Blickt zu lieben Fernen; Unterm Hufschlag klingt die Welt, Und die Himmel schweigen, Zwischen beiden mir gesellt Will der Mond sich zeigen.
Zeigt sich heut in roter Glut An dem Erdenrande, Gleich als ob mit heißem Blut Er auf Erden lande, Doch nun flieht er scheu empor,
Der Mensch ist bald vergessen der Mensch vergißt so bald, der Mensch hat nichts besessen, er sterb´ jung oder alt.
Der Mensch ist bald vergessen, nur Gott vergißt uns nicht, hat unser Herz ermessen, wenn es in Schmerzen bricht.
Wir steigen im Gebete zu ihm wie aus dem Tod,
... Der Kammerjunker versicherte, daß er nach einer sonderbaren Bergwerksgeschichte eine eben so sonderbare Ballade geschrieben, die er hersagen könne:
Ein Knabe lacht sich an im Bronnen, Hält Festtagskuchen in der Hand, Er hatte lange nachgesonnen, Was drunten für ein neues Land. Gar lange hatte er gesonnen Wie drunten sei der Quelle Lauf; So grub er endlich einen Bronnen, Und rufet still in sich: "Glückauf!" Ihm ist sein Kopf voll Fröhlichkeiten, Von selber lacht der schöne Mund, Er weiß nicht, was es kann bedeuten, Doch tut sich ihm so vieles kund.
Er höret fern den Tanz erschallen, Er ist zum Tanzen noch zu jung, Der Wasserbilder spiegelnd Wallen Umzieht ihn mit Verwandelung, Es wandelte wie Wetterleuchten Der hellen Wolken Wunderschar, Doch anders will es ihm noch deuchten, Als eine Frau sich stellet dar: Da weichen alle bunten Wellen, Sie schauet, küßt sein spiegelnd Bild, Er sieht sie, wo er sich mag stellen, Auch ist sie gar kein Spiegelbild.
"Ich hab nicht Fest, nicht Festes Kuchen, Bin in den Tiefen lang verbannt!" So spricht sie, möchte ihn versuchen, Er reicht ein Stück ihr mit der Hand; Er kann es gar kein Wunder nennen, Viel wunderbarer ist ihm heut, In seinem Kopf viel Lichter brennen Und ihn umfängt ganz neue Freud; Von seiner Schule dumpfem Zimmer, Von seiner Eltern Scheltwort frei, Umfließet ihn ein sel'ger Schimmer, Und alles ist ihm einerlei.
Sie faßt die Hand, dem Knaben schaudert, Sie ziehet stark, der Knabe lacht, Kein Augenblick sein Mut verzaudert, Er zieht mit seiner ganzen Macht, Und hat sie kräftig überrungen Die Königin der dunklen Welt, Sie fürchtet harte Mißhandlungen Und bietet ihm ihr blankes Geld. "Mag nicht Rubin, nicht Goldgeflimmer", Der starke Knabe schmeichelnd spricht, "Ich mag den dunklen Feuerschimmer Von deinem wilden Angesicht."
"So komm zur Kühlung mit hinunter!" Die Königin, ihm schmeichelnd, sagt, "Da unten blüht die Hoffnung bunter, Wo bleichend sich das Grün versagt. Don zeige ich dir große Schätze, Die reich den lieben Eltern hin, Die streichen da nach dem Gesetze, Wie ich dir streiche übers Kinn." So rührt sie seiner Sehnsucht Saiten, Die Sehnsucht nach der Unterwelt, Gar schöne Melodien leiten Ihn in ihr starres Lagerzett.
Gar freudig klettert er hinunter, Sie zeigt ihm ihrer Adern Gold, In Flammen spielt Kristall da munter, Der Knabe spielt in Minnesold. Er ist so gar ein wackrer Hauer Mit wilder Kühnheit angetan, Hat um sein Leben keine Trauer, Macht in den Tiefen neue Bahn, Und bringet dann die goldnen Stufen Von seiner Kön'gin Kammertür, Als ihn die Eltern lange rufen Zu seinen Eltern kühn herfür.
Die Eltern freuen sich der Gaben Und sie erzwingen von ihm mehr, Viel Schlösser sie erbauet haben Und sie besolden bald ein Heer: Er muß in strenger Arbeit geben, Worin sie prunken ohne Not. Einst hört er oben festlich Leben, Den trocknen Kuchen man ihm bot. Da kann die Kön'gin ihn nicht halten, Mit irdisch kaltem Todesarm, Denn in dem Knaben aufwärts wallten, So Licht als Liebe herzlich warm.
Er tritt zum Schloß zum frohen Feste, Die Eltern staunen ihn da an, Es blickt zu ihm der Jungfraun Beste, Es faßt ihr Blick den schönen Mann, Im Bergkleid tritt er mit zum Tanze Und hat die Jungfrau sich erwählt, Und sie beschenkt ihn mit dem Kranze, Er hat die Küsse nicht gezählt. Da sind die Brüder zugetreten Und seine Eltern allzugleich, Die alle haben ihn gebeten, Daß er doch von dem Feste weich.
Da hat er trotzig ausgerufen: "Ich will auch einmal lustig sein, Und morgen bring ich wieder Stufen Und heute geh ich auf das Frein!" Da hat er einen Ring genommen, Vom Gold, wie es noch keiner fand, Den hat die Jungfrau angenommen, Als er ihn steckt an ihre Hand, Dann sitzt er froh mit ihr zum Weine, Hat manches Glas hinein gestürzt; Spät schwankt er fort und ganz alleine, Manch liebreich Bild die Zeit verkürzt.
Die Lieb ist aus, das Haus geschlossen Im Schacht der reichen Königin; Er hat die Türe eingestoßen Und steigt so nach Gewohnheit hin. Die Eifersücht'ge hört ihn rufen, Sie leuchtet nicht, er stürzt herab, Er fand zur Kammer nicht die Stufen, So findet er nun dort sein Grab. Nun seufzt sie, wie er schön gewesen, Und legt ihn in ein Grab von Gold, Das ihn bewahrt vor dem Verwesen, Das ist ihr letzter Minnesold.
Die Eltern haben ihn vergessen, Da er nicht kommt zum Licht zurück, Und andre Kinder unterdessen Erwühlen neu der Erde Glück, Und bringen andre schöne Gaben, An Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Doch mit dem Gold, was er gegraben, Damit scheint es nun ganz vorbei. Die Jungfrau lebet nur in Tränen, Die Liebe nimmt der Hoffnung Lauf Und meint in ihrer Hoffnung Wähnen, ihr steh das Glück noch einmal auf.
Glück auf! nach funfzig sauren Jahren Ein kühner Durchschlag wird gemacht, Die Kön'gin kämpfet mit den Scharen Und hat gar viele umgebracht. Sie hat gestellt viel böse Wetter, Die um des Lieblings Grabmal stehn, Doch Klugheit wird der Kühnen Retter, Sie lassen die Maschinen gehn; Da haben sie den Knaben funden In kalten Händen kaltes Gold, So hat er sterbend noch umwunden Die Königin, die ihm einst hold.
Zur Luft ihn tragend alle fragen, "Weiß keiner, wer der Knabe war, Ein schöner Bursche, zum Beklagen, Gar viele rafft hinweg das Jahr, Doch keiner je so wohl erhalten Kam aus der Erde Schoß zurück, Denn selbst die flüchtigen Farben walten Noch auf der Wangen frohem Glück; Es sind noch weich die starken Sehnen, Es zeigt die Tracht auf alte Zeit, Er kostete wohl viele Tränen, Jetzt kennt ihn keiner weit und breit."
Die Jungfrau war tief alt geworden, Seit jenem Fest, wo sie ihn sah, Spät trat sie in den Nonnenorden Und geht vorbei und ist ihm nah; Sie kommt gar mühsam hergegangen, Gestützt auf einem Krückenstab, Ein Traum hielt sie die Nacht umfangen, Daß sie den Bräut'gam wieder hab. Sie sieht ihn da mit frischen Wangen, Als schliefe er nach schöner Lust, Gern weckte sie ihn mit Verlangen, Hier stürzt sie auf die stille Brust.
Da fühlt sie nicht das Herr mehr schlagen, Die Männer sehn verwundert zu: "Was will die Hexe mit dem Knaben, Sie sollt ihm gönnen seine Ruh. Das wär doch gar ein schlimm Erwachen, Wenn er erwachte, frisch gesund, Und sie ihn wollte froh anlachen Und hätte keinen Zahn im Mund." Jetzt schauet sie sein hart Erstarren,
Ihr Mund ist stets derselbe, Sein Kuß mir immer neu, Ihr Auge noch dasselbe, Sein freier Blick mir treu;
O du liebes Einerlei,
Herz zum Herzen ist nicht weit Unter lichten Sternen, Und das Aug, von Tau geweiht Blickt zu lieben Fernen; Unterm Hufschlag klingt die Welt, Und die Himmel schweigen, Zwischen beiden mir gesellt Will der Mond sich zeigen.
Zeigt sich heut in roter Glut An dem Erdenrande, Gleich als ob mit heißem Blut Er auf Erden lande. Doch nun flieht er scheu empor,
Mir ist zu licht zum Schlafen, Der Tag bricht in die Nacht, Die Seele ruht im Hafen, Ich bin so froh erwacht.
Ich hauchte meine Seele Im ersten Kusse aus, Was ist's, daß ich mich quäle Ob sie auch fand ein Haus.
Sie hat es wohl gefunden Auf ihren Lippen schön, O welche sel'ge Stunden, Wie ist mir so geschehn!
Was soll ich nun noch sehen? Ach, alles ist in ihr. Was fühlen, was erflehen? Es ward ja alles mir.
Ich habe was zu sinnen,
Diese Kriegslieder verteilte Achim von Arnim anfangs Oktober 1806 in Göttingen an die durchmarschierenden Truppen Blüchers und Rüchels.
Frisch auf, ihr preußischen Soldaten! Ihr, die ihr noch mit deutschem Blut, Ihr, die ihr noch mit frischem Mut Belebet suchet große Taten, Ihr Landsleut', ihr Brüder, frisch auf! Deutschland, die Freiheit sich verlieret, Wo ihr nicht mutig schlaget drauf Und überwindend triumphieret.
Der ist ein Deutscher wohlgeborn, Der von Betrug und Falschheit frei Hat, voll der Redlichkeit und Treu, Nicht Glauben, nicht Freiheit verloren; So straf du, preußisch Herz und Hand, Nun die Tyrannen und die Bösen; Die Freiheit und das Vaterland Ist nur durch ihren Tod zu lösen.
Ha, fallet in sie, ihre Fahnen Zittern aus Furcht, sie trennen sich, Ihr' böse Sach' heilt nicht den Stich, Drum zu der Flucht sie sich schon mahnen. Groß ist ihr Heer, klein ist ihr Glaub', Gut ist ihr Zeug, bös' ihr Gewissen, Frisch auf! Sie zittern wie das Laub Und wären gern schon ausgerissen.
Kein sel'ger Tod ist in der Welt, Als wer vorm Feind erschlagen Auf grüner Heid' in freiem Feld Darf nicht hören groß Wehklagen.
Im engen Bett er sonst allein Muß an den Todesreihen, Hier aber ist Gesellschaft fein, Fall'n mit wie Kräuter im Maien.
Kein einz'ger Tod mir so gefällt! Wer da mit Klang begraben, Der wird das große Schlachtenfeld Zum Denkmal ewig grün haben.
Da denk und ruf ich, wenn ich sterb, Viktoria den andern, Da ist der Todestrank nicht herb, Da muß das Gläschen noch wandern.
So gehe tapfer an, mein Sohn, mein Kriegsgenosse, Schlag ritterlich darein, dein Leben unverdrossen Fürs Vaterland aufsetz, von dem du frei es auch Zuvor empfangen hast, das ist der Preußen Brauch. Dein Herz und Auge laß mit Eifers Flammen brennen, Kein' menschliche Gewalt wird dich vom andern trennen, Es weht von deinem Haupt die Fahne bald hinweg Der Jugend Übermut, der Unordnung erweckt.
Kannst du nicht fechten mehr, du kannst mit deiner Stimme, Kannst du nicht rufen mehr, mit deiner Augen Grimme Den Feinden Abbruch tun, in deinem Heldenmut Nur wünschend, daß du teu'r verkaufen mögst dein Blut. Im Feuer sei bedacht, wie du das Lob erwerbest, Daß du in männlicher Postur und Stellung sterbest, An deinem Ort bestehst fest mit den Füßen dein, Und beiß die Zähn' zusamm' und beide Lefzen ein.
Daß deine Wunden sich lobwürdig all' befinden Davorne auf der Brust und keine nicht dahinten, Daß dich dein Feind, der Tod, im Tod bewundernd zier', Dein Vater im Gesicht dein ernstes Leben spür'. Mein Sohn, wer Tyrannei geübriget will leben, Muß seines Lebens sich freiwillig vor begeben, Wer nur des Tods begehrt, wer nur frisch geht dahin, Der hat den Sieg und dann das Leben zu Gewinn.
Wir preußisch Dragoner durchstreifen die Welt, Wir jagen wie Sturmwind ins weite Feld, Wir wollen marschieren dem Feinde entgegen, Damit wir ihm heute den Paß noch verlegen.
Wir haben ein Glöcklein, das läutet so hell, Ist straff überzogen mit gelblichem Fell, Und wenn ich das Glöcklein nur läuten gehört, So heißt es: »Dragoner, auf euere Pferd!«
Wir haben ein Bräutlein uns alle erwählt, Das lebet und schwebet ins weite Feld, Das Bräutlein, das wird die Standarte genannt, Das ist uns Dragonern wohl allen bekannt.
Und als dann die Schlacht vorüber heut war, Da einer den andern wohl sterben sah, Schrie einer zum andern: »Ach Jammer, Angst und Not, Mein lieber Kamerad ist geblieben tot!«
Das Glöcklein, das klinget auch nicht mehr so hell, Es ist ihm zerschossen sein gelbliches Fell, Das silberne Bräutlein ist uns doch geblieben, Es tuet uns winken, was hilft das Betrüben!
Es ist nichts lust'ger auf der Welt Und auch nichts so geschwind, Als wir Husaren in dem Feld, Wenn wir beim Schlachten sind. Wenn's blitzt und kracht dem Donner gleich, Wir schießen rosenrot, Wenn's Blut uns in die Augen läuft, Da werden wir mal toll.
Da heißt's: »Husaren, insgemein Schlagt die Pistolen an, Greift durch, den Säbel in der Hand,