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Nach einem schweren Unwetter steht das idyllische Ahrtal unter Wasser, doch für Sternekoch und Hobbydetektiv Julius Eichendorff kommt es noch schlimmer: Ein Toter wird ihm buchstäblich vor die Füße geschwemmt. Der Mann ist ertrunken. Aber nicht im Wasser. Sondern in Sangri-Ahr, der neuen Wein-Spezialität des Tals. Schnell wird klar: Julius' Verstand muss diesmal schärfer als ein japanisches Messer sein, um dem raffinierten Täter das Handwerk zu legen.
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Seitenzahl: 439
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Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.
Im Anhang befinden sich zwei exklusive Rezepte.
© 2014 Emons Verlag GmbH
Alle Rechte vorbehalten
Umschlagmotiv: © Harald Eisenberger/LOOK-foto
Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch
eBook-Erstellung: CPI books GmbH, Leck
ISBN 978-3-86358-399-6
Kulinarischer Krimi
Originalausgabe
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Für Akka Wolfshohl und Hans-Georg Rabe – danke, dass ihr mir beim Laufenlernen geholfen habt
»Es ist mir völlig gleichgültig, wohin das Wasser fließt,
solange es nicht in den Wein läuft.«
Gilbert Keith Chesterton (1874–1936),
1
Wasser, marsch!
Es war wunderbar, endlich wieder ohne das Geräusch prasselnden Regens aufzuwachen. Julius war es so leid. Vier Tage lang hatte es ohne Unterlass geregnet, und er hatte schon überlegt, ob der Bau einer kleinen Arche sinnvoll sei. Für Anna und ihn, seine zwei Kater sowie sämtliche Lebensmittel aus der »Alten Eiche«.
Also nur das Wichtigste.
Doch obwohl die Regentropfen nun das Hämmern eingestellt hatten, war das Aufwachen nicht vollends positiv. Denn die normalerweise neben ihm schlummernde Anna fehlte, wie auch die meist auf ihm schlummernden Kater.
Die drei schliefen in Heppingen, in seinem schönen, großen Bett mit der Matratze, die sich so perfekt seinem Rücken anpasste. Oder umgekehrt. Julius selbst befand sich in Dernau, im Gästezimmer seiner Cousine Annemarie. Er hörte sie im Nebenzimmer schnarchen. Der komplette Hunsrück hatte über Nacht dran glauben müssen. Das würde er ihr natürlich nicht sagen. Schließlich schnarchten Frauen nicht. Zumindest offiziell. Sie gaben nur süße Grunzgeräusche von sich. Nein, Grunzgeräusche war auch nicht das richtige Wort, es konnte ihn den Kopf kosten. Sägegeräusche? Nein. Brummeln? Auch nicht. Schnorcheln vielleicht? Klang nach Tauchurlaub. Sie gaben sanfte Schlafgeräusche von sich? Das war es! Ganz unspezifisch, da konnte nix schiefgehen!
Es war das erste Mal, dass er Annemaries Gästezimmer in Anspruch nahm. Eine Kammer, die eigentlich ihrer Nähmaschine als Heimstatt diente, aber auch mit einer hellbraunen Schlafcouch versehen war, welche die Festigkeit eines Mürbeteilchens aufwies. Gestern Abend hatte Großtante Edeltraud ihren siebenundneunzigsten Geburtstag in der Dernauer Winzergenossenschaft gefeiert. Sie feierte ihren Geburtstag jedes Jahr groß, denn es konnte ja ihr letzter sein. Und jedes Jahr kamen alle Mann, denn es konnte ja ihr letzter sein. Und jedes Jahr blieb man bis zum Schluss, denn es konnte ja ihr letzter sein. Dabei würde die Frau sicher Jopi Heesters überrunden, und wenn auch nur, um der Familie eins auszuwischen. Julius hatte Anna früher freigegeben und selbst die Stellung gehalten. Halbes Leid war besser als geteiltes Leid. In Fällen wie diesen.
Mit einem missmutigen Brummen drehte Julius sich noch einmal auf die Seite. Doch Annemaries Schlafgeräusche hätten ein Camp kanadischer Holzfäller in pure Versagensängste versetzt, und er konnte nicht ins Land der Träume zurückfinden. Also raus aus der Koje und Frühstück zubereiten.
Während der Chefkoch und Besitzer des Heppinger Sternerestaurants »Zur alten Eiche« die Treppe im gestreiften Pyjama heruntertaperte, strich er sich über die müden Augen. Weswegen er nicht sah, was vor ihm lag. Plötzlich wurden seine Füße feucht, und er stand im Wasser. Genauer gesagt in einer schlammigen braunen Brühe. Wasserrohrbruch, na wunderbar! Dabei war Annemarie erst vor Kurzem in ihr neues Domizil eingezogen.
Das Wasser musste raus, je schneller, desto besser. Deshalb stakste Julius durch die kalte Suppe zur im Hochparterre liegenden Haustür und öffnete sie.
Das Wasser floss allerdings nicht ab.
Ganz im Gegenteil. Es floss herein. Julius beobachtete, wie der Wind es in kleinen Wellen in Annemaries Haus trieb.
Vor ihm lag eine große Wasserfläche.
Keine Straße mehr zu sehen, kein Bürgersteig, nur noch die Dächer der parkenden Autos und braunes Wasser.
Das Ahrtal war zum Meer geworden.
Es wirkte fast idyllisch. Eine Entenfamilie schwamm schnatternd vorbei. Fehlte nur noch eine Insel. Julius liebte Inseln. Und wünschte sich oft auf eine. Warum gab es keine um die Ecke? Aus vielen Fenstern blickten Nachbarn, der von gegenüber winkte ihm sogar fröhlich zu.
»Nicht zu fassen, was? Da rutscht gestern Abend was vom Berg bei Marienthal runter, und wir hier in Dernau kriegen nasse Füße! Das hat die ganze Ahr gestaut, und die Regenfälle über Nacht haben den Rest erledigt. Hoffentlich ist die Annemarie gut versichert.«
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