Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Gesamtausgabe des Beautiful Monster Duetts ********** Beinhaltet die einzeln erschienen Folgen *** Make me Cry - Beautiful Monster Duett 1 *** Make me Beg - Beautiful Monster Duett 2 ********** Du hättest nicht zu mir kommen sollen, Beautiful. Du hättest wirklich nicht in mein Revier kommen sollen. ********** Tristan ist der attraktivste Mann, dem ich je begegnet bin. Was ich nicht weiß, als ich seiner Einladung folge, ist, was für ein Monster sich hinter seiner schönen Fassade versteckt. Er hält mich gefangen. Er lässt alle meine schlimmsten Albträume wahr werden. Er ist ein Frauenmörder und ich bin sein nächstes Opfer. Meine einzige Waffe ist mein Verstand. Kann man einen Serienmörder in seinem eigenen mörderischen Spiel schlagen? ********** Madison passt genau in mein Beuteschema. Schön. Reich. Verwöhnte Prinzessin. Sie ist mein nächstes Opfer, und wie ein braves Lamm folgt sie mir in mein Netz. Doch etwas ist diesmal anders. Ein Teil von mir will sie quälen und zur Strecke bringen wie alle anderen zuvor. Doch ein anderer Teil will sie besitzen. Ich bin zwiegespalten und ich weiß nicht, welcher Teil von mir gewinnen wird. ********** Dark Romance
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 306
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Titel
Copyright
Vom Autor
Part I
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Part II
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Epilog
Beautiful
Monster
Melody Adams
Dark Romance
Beautiful Monster
Melody Adams
Deutsche Erstausgabe 2020
Love & Passion Publishing
www.lpbookspublishing.com
copyright © 2020 by Melody Adams
© Cover Art by CMA Cover Designs
Alle Rechte vorbehalten.
Alle Personen und Gegebenheiten in diesem Buch sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit noch lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Du hättest nicht zu mir kommen sollen, Beautiful. Du hättest wirklich nicht in mein Revier kommen sollen.
Tristan ist der attraktivste Mann, dem ich je begegnet bin. Was ich nicht weiß, als ich seiner Einladung folge ist, was für ein Monster sich hinter seiner schönen Fassade versteckt. Er hält mich gefangen. Er lässt alle meine schlimmsten Albträume wahr werden. Er ist ein Frauenmörder und ich bin sein nächstes Opfer. Meine einzige Waffe ist mein Verstand. Kann man einen Serienmörder in seinem eigenen mörderischen Spiel schlagen?
Madison passt genau in mein Beuteschema. Schön. Reich. Verwöhnte Prinzessin. Sie ist mein nächstes Opfer, und wie ein braves Lamm folgt sie mir in mein Netz. Doch etwas ist diesmal anders. Ein Teil von mir will sie quälen und zur Strecke bringen wie alle anderen zuvor. Doch ein anderer Teil will sie besitzen. Ich bin zwiegespalten und ich weiß nicht, welcher Teil von mir gewinnen wird.
Dieses Buch enthält die beiden einzeln erschienenen Titel
Make me Cry - Beautiful Monster Duett 1
Make me Beg - Beautiful Monster Duett 2
Eine Warnung, ehe du fortfährst
Beautiful Monster ist eine Dark Romance und ein Psycho Thriller. Wenn du in die dunkle Welt von Tristan eintauchen willst, brauchst du starke Nerven und einen guten Magen. Wenn du eine sanfte Liebesgeschichte suchst, bist du hier falsch. Blättere nicht weiter, sondern nutze dein 7-Tage Rückgaberecht, wenn du dir nicht sicher bist, dass du wirklich bereit bist, ein Beifahrer auf diesem Trip zu sein. Tristan ist kein Held. Er ist die Definition des Anti-Helden. Er ist attraktiv, sündhaft sexy – Ja – doch er ist auch ein psychopathischer Frauenmörder. Dieses Buch enthält grafische Szenen von Gewalt und Gewaltfantasien. Der Sex ist auch nicht wirklich einverständlich oder romantisch. Wenn du mit solchen Themen ein Problem hast, dann ende das Buch hier.
Wenn es dich jedoch nicht erschreckt. Wenn du mutig genug bist – und vielleicht ein wenig grusel-neugierig ;) – dann lese weiter, und finde heraus, was im Kopf eines psychopathischen Killers vor sich geht.
Part I
Prolog
Tristan
Look down at me, and you see a fool; look up at me, and you see a god; look straight at me, and you see yourself.
-Charles Manson-
Ihr dunkles Haar glänzt im Sonnenlicht. Mit einem Lachen wirft sie es über ihre Schulter als sie mit ihren Freundinnen den Parkplatz des Einkaufscenters überquert. Die vier Frauen sind alle schön, doch SIE ist die Schönste. Sie sind reich. Verwöhnt. Sie fallen alle in mein Beuteschema. Doch ich will SIE. Nicht die kleine Blonde. Sie ist das Mauerblümchen der Gruppe. Zu schüchtern, um wirklich zu der Unterhaltung der anderen beizutragen. Sie kaut nervös an ihrer Unterlippe, wenn immer sie etwas sagen will und es sich im letzten Moment buchstäblich verbeißt. Die Rothaarige ist eine Schlampe. Ich will gar nicht wissen, wie viele Schwänze sie bereit in ihrer stinkenden Fotze gehabt hat. Und die Amazone mit dem kurzen, schwarzen Bob? Sie ist zu dürr. Wenn ich sie in meinem Verlies hungern lasse, ist sie mir nach drei Tagen bereits tot. Nein, SIE, mit den schulterlangen, glänzend schwarzen Haaren, den gut proportionierten Rundungen und der arroganten Haltung ist meine Wahl. Doch zuerst muss ich mehr über sie herausfinden, damit ich mein Netz spinnen kann. Mein Schwanz wird hart, als ich sie mir in meinem Verlies vorstelle. Mir ausmale, wie ich sie peinigen kann, wie ihre Schreie klingen werden.
Die vier Frauen klettern in die wartende Limousine, nachdem der Chauffeur die unzähligen Einkaufstaschen im Kofferraum verstaut hat. Prada. Gucci. Salvatore Ferragamo. Und wie sie alle heißen.
Oh, Beautiful, bald wirst du all diese Kleider nicht mehr brauchen. Wenn du nackt in meinem Verlies bist. Genieße den Luxus, solange du noch kannst. Solange ich dich in meinem Besitz habe wirst du nur deine Haut tragen. Bis ich dir auch diese ausziehe. Langsam. Zentimeter für Zentimeter. Die Farbe, die du tragen wirst, wenn ich dich begrabe ist rot. – Blutrot.
Die Limousine setzt sich in Bewegung und ich setze meinen Helm auf, ehe ich meine Honda starte, dann folge ich den reichen Schlampen in sicherem Abstand. Hinter meinem Visier grinse ich. Adrenalin lässt meinen Körper kribbeln, meinen Schwanz gierig zucken. Oh nein, versteht das nicht falsch. Bitte. Ich bin nicht der Typ Frauenmörder, der sich an seinen Opfern vergeht. Ich ficke meine Opfer nie. Frauen die meinen Schwanz verdienen und Frauen die in meinem Verlies landen, sind zwei Kategorien von Frauen, die ich strikt getrennt halte. Nein, meine Lieben. Ich bin eine ganz andere Art von Monster. Was für eines, werdet ihr bald herausfinden.
Und du, Beautiful. Und DU!
Kapitel 1
Tristan
When this monster entered my brain, I will never know, but it is here to stay.
-Dennis Rader aka The BTK Killer-
Madison. Ihr Name ist Madison Parker. Sie ist mein nächstes Opfer. Seit neun Tagen beobachte ich sie rund um die Uhr. Ich lerne alle ihre Schritte. Ihre Routine. Ihre Stärken und Schwächen. Sie ist sehr involviert in Wohltätigkeit. Sie organisiert regelmäßig Benefizveranstaltungen. Auf diese Weise wird sie mir ins Netz gehen. Geld für ihre zahlreichen wohltätigen Zwecke kann und wird sie nie ausschlagen. Heute wird sie meine Bekanntschaft machen. Aufregung kribbelt in meinen Zellen, und die Vorfreude, sie bald in meinem Verlies zu haben, sendet Adrenalin durch meinen Körper. Äußerlich bin ich ruhig, doch innerlich bin ich voll aufgeregter Erwartung. Ich beobachte sie seit einer guten Stunde. Als eine der Hauptorganisatoren dieser Veranstaltung zugunsten von Waisenkindern in Russland macht sie ihre Runde durch die anwesenden vermögenden Gäste um dafür zu sorgen, dass die Leute ihre Brieftaschen für eine großzügige Spende öffnen. Gerade verabschiedet sie sich lächelnd von einem älteren Ehepaar, als sie sich umwendet und in meine Richtung sieht. Unsere Blicke treffen sich, und sie ist gefangen. Ich weiß, welche Wirkung ich auf Frauen habe, und ich hab kein Problem damit meine Vorzüge für meine Zwecke auszunutzen. Egal ob ich auf der Jagd nach einer Bettpartnerin bin oder nach einem neuen Opfer. Madison fällt in die letztere Kategorie, doch das bedeutet nicht, dass ich nicht ein wenig mit ihr flirten kann. Ihren Blick haltend, schenke ich ihr ein vielsagendes Lächeln und hebe mein Glas, um ihr wortlos zu zu prosten. Nervös befeuchtet sie ihre Lippen mit der Spitze ihrer rosa Zunge, und zu meinem Erstaunen regt sich mein Schwanz. Ich werde hart, als ich mir vorstelle wie ich meinen Schwanz zwischen diese vollen Lippen dränge. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise empfinde ich keinerlei Verlangen für meine Opfer. Für einen Moment bin ich verunsichert. Ist sie die Falsche? Sollte ich mir ein anderes Opfer aussuchen? Sie zu begehren könnte die Dinge kompliziert machen. Doch der Gedanke an Madison in meinem Verlies ist zu verlockend. Ja, ich will ihre Schreie. Ihre Angst. Ihr Blut. Ihr Leben. Nein, sie zu begehren, hat keinen Einfluss auf meine mehr blutdürstigen Gelüste.
Madison
Die Veranstaltung ist in vollem Gang, und die Gäste, die ich bisher begrüßt habe, haben alle eine großzügige Spende gegeben. Auch von Senator Clifford habe ich gerade einen Scheck über einhunderttausend Dollar bekommen. Ich lasse den Scheck in den Umschlag zu den anderen gleiten und lächle dem Senator und seiner Frau zu.
„Vielen Dank für die großzügige Spende, Senator“, sage ich. „Ich kann Ihnen versprechen, dass Ihr Geld den armen Kindern in Russland in vollem Umfang zugutekommen wird.“
„Es ist gut, zu sehen, wenn ein hübsches junges Ding wie Sie sich so für gute Zwecke engagiert“, erwidert Emma Clifford mit einem mütterlichen Lächeln. „Die meisten jungen Leute heutzutage sind ja so egoistisch, immer auf der Suche nach ihrem eigenen Vergnügen.“
„Danke, Ma’am, ich tue mein Bestes.“
„Das wissen wir, Kind. Ihr Vater muss sehr stolz auf Sie sein“, wendet Senator Clifford ein.
Ich lächle freundlich, doch ich bin mit meinen Gedanken schon dabei mich zu verabschieden, damit ich den nächsten Gast um sein oder ihr Geld erleichtern kann.
„Ich hoffe, Sie haben einen angenehmen Abend Senator, Ma’am. Ich muss mich jetzt um die anderen Gäste kümmern.“
„Natürlich, Dear“, erwidert der Senator.
Mit einem letzten Lächeln wende ich mich ab. Mein Blick geht durch den Saal auf der Suche nach dem nächsten Opfer, als meine Augen an einem jungen Mann hängen bleiben. Er steht bei der Bar, ein Glas Champagner in seiner Hand. Unsere Blicke treffen sich, und Schmetterlinge beginnen in meinem Bauch zu tanzen. Der Typ, den ich auf vielleicht Ende zwanzig schätze, ist der schönste Mann, dem ich je begegnet bin. Er ist groß gewachsen und breit gebaut, doch nicht zu breit. Seine dunklen Haare trägt er kurz geschoren, Militär-stile. Sein Gesicht ist fein geschnitten für einen Mann, doch markant genug, um ihn dennoch männlich wirken zu lassen. Er steht zu weit weg als dass ich seine Augenfarbe erkennen könnte, doch ich schätze braun. Eine wohlgeformte Augenbraue geht leicht in die Höhe, als er meinen Blick hält, und die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen noch wilder. Ein sexy Lächeln lässt seine Mundwinkel kräuseln, und er hebt sein Glas, um mir zu zu prosten. Nervös lecke ich mir über die Lippen. Meine Nippel werden hart und reiben gegen meine Korsage. Ein warmes Kribbeln entsteht in meinem Unterleib. Ich habe keine Ahnung, wer er ist. Ich habe ihn nie zuvor gesehen. Mit Kennerblick nehme ich seinen maßgeschneiderten Anzug zur Kenntnis. Geld scheint er zu haben. Auch die Uhr an seinem Handgelenk, als er das Glas an seine sinnlichen Lippen hebt, ist teuer. Aus der Entfernung würde ich auf IWC Portugieser tippen.
Geh rüber, drängt meine innere Stimme. Er ist ein Gast hier, also tu einfach, was du mit allen anderen Gästen tust. Begrüße ihn und frage nach einer Spende.
Ich kann nicht sagen, warum ich so nervös bin. Normalerweise habe ich keine Probleme, auf Leute zu zu gehen, auch auf gut aussehende Typen nicht. Doch etwas an diesen Kerl lässt mich zögern. Ich fühle mich zu ihm hingezogen, doch tief in meinem Inneren blinkt eine Warnlampe. Etwas sagt mir, dass er mir gefährlich werden kann.
Unsinn! Wie soll er dir gefährlich werden? Denkst du, er ist ein verrückter Serienkiller, oder was? So ein Blödsinn. Das Einzige wofür er dir gefährlich werden könnte, ist dein Herz. Ein Mann wie der hat sicher an jedem Finger zehn Frauen. Alles, was du zu tun hast ist ein wenig Geld aus ihm heraus zu bekommen. Zudem bist du hier unter Menschen. Was denkst du, was er tut? Eine Waffe ziehen? Alle Gäste werden am Eingang durchsucht. Er kann also nicht bewaffnet sein.
Ich weiß, dass es Unsinn ist, mich vor einem Mann zu fürchten, mit dem ich nicht einmal gesprochen habe. Er ist einfach nur zu attraktiv. Zu sexy und selbstbewusst. Das macht mich wahrscheinlich unsicher. Ich gebe mir einen innerlichen Ruck, und setze mich langsam in Bewegung. Der Typ stellt sein leeres Glas auf den Tresen und lässt seinen Blick anerkennend über mich gleiten, als ich auf ihn zugehe. Mein Magen verknotet sich vor Aufregung, und ich spüre zu meinem Entsetzen, dass Feuchtigkeit meinen Slip durchweicht. Himmel! Kein Mann hat jemals so eine Wirkung auf mich gehabt. Und dabei hat er mich bisher weder berührt, noch habe ich seine Stimme gehört. Sein Anblick allein, und sein Blick auf mir, setzen meinen Körper in Flammen. Ich kann nur hoffen dass man mir nicht ansehen kann, was in meinem Inneren vorgeht. Ich zwinge mich, weiter zu gehen und ein Lächeln auf meine Lippen zu pflanzen, als ich die letzten Meter zwischen uns überbrücke.
„Hi, ich bin Madison Parker“, grüße ich, als ich vor ihm stehen bleibe. „Ich bin eine der Organisatoren für diese Veranstaltung.“
„Jason Carter“, erwidert er, als er meine Hand schüttelt. Er hält meine Hand ein wenig länger, als der Anstand gebietet, und mein Herz flattert aufgeregt. „Erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen“, fügt er mit einem sexy Grinsen und ebenso sexy dunkler Stimme hinzu, ehe er meine Hand an seine Lippen hebt um einen Kuss auf meinen Handrücken zu platzieren.
Meine Knie werden weich, und Hitze steigt in meine Wangen. Mit leicht geöffneten Lippen starre ich ihn an, während mein Herz versucht, aus meinem Mund zu hüpfen. Meine kleine Perle zwischen meinen Beinen pocht verlangend. Ich stelle mir vor, was Jason Carter mit seinen Lippen noch alles tun kann, wenn ein Handkuss allein solche Wirkung auf mich hat. Der Blick, mit dem er mich bedenkt, als seine Lippen noch immer auf meiner Haut ruhen, ist wissend. Er spielt mit mir, weiß genau, was für eine Wirkung er auf mich hat. Ich zwinge mich zu einem unverbindlichen Lächeln und entziehe ihm meine Hand.
„Ich habe Sie nie zuvor auf einer unserer Veranstaltungen gesehen“, sage ich, nachdem ich mich wieder etwas gesammelt habe. Meine Knie sind noch immer weich, doch zumindest meine Stimme klingt fest und ich gewinne etwas an Selbstvertrauen zurück. „Neu in der Stadt?“
„Ja, ich bin geschäftlich hier. Ich muss leider in drei Tagen wieder abreisen.“
„Oh. Und wohin?“
„Chicago.“
„Ahh, ich hab entfernte Verwandte in Chicago. Schöne Stadt. Doch was verschlägt Sie auf unsere bescheidene Veranstaltung?“
„Ich bin einer der Glücklichen, die mit einem goldenen Löffel geboren wurden“, erwidert er lächelnd. „Und ich finde, es ist meine Pflicht, ein wenig von diesem Glück an die weniger Glücklichen abzugeben. Deswegen habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, in jeder Stadt in die es mich verschlägt ein wenig von meinem Geld für einen guten Zweck zu spenden.“
„Oh. Das ist – wirklich sehr nett von Ihnen. Und wie viel sind Ihnen die Waisenkinder in Russland wert, Mister Carter?“
„Ich dachte an die bescheidene Summe von einer halben Million“, erwidert Jason Carter leise, sich leicht zu mir vorbeugend.
Mein Mund steht, offen als ich ihn anstarre.
„Eine halbe Million?“, flüstere ich ungläubig.
„Unter einer Bedingung“, flüstert Jason Carter zurück. „Eine halbe Million wenn Sie morgen Abend mit mir ausgehen.“
„I...ich denke nicht, dass...“
„Denken Sie an das Geld für einen guten Zweck“, unterbricht er mich, mir zu zwinkernd. „Alles was ich will ist ein Abend Ihrer Gesellschaft. Nur ein Abendessen. Ich verspreche, ich werde mich wie ein Gentleman benehmen. Es sei denn – Sie wollen, dass ich...“ Er lässt den Rest des Satzes in der Luft zwischen uns hängen, und mein Verstand füllt bereits die ausgelassenen Worte ein. Dass er mich küsst? Dass er mich fickt? Mein Puls fängt an zu rasen, und erneut schießt Hitze in meine Wangen.
„Was sagen Sie, Madison? Deal?“, raunt Jason.
„Deal“, erwidere ich leise.
Er lächelt.
„Gut. Ich schreibe Ihnen einen Scheck über zweihundertfünfzigtausend und einen zweiten bekommen Sie morgen nach dem Dinner.“
Er zieht seine Brieftasche aus seiner Jacke und holt ein Scheckbuch heraus. Ich reiche ihm einen Füller, und er beginnt den Scheck auszufüllen. Wenn er fertig ist, reicht er mir den Scheck und meinen Füller. Ich nehme beides mit zittrigen Fingern entgegen.
„Morgen Abend. Acht Uhr. Im Don Camillo“, sagt er.
Ich nicke nur, unfähig, Worte über meine Lippen zu bringen. Erneut ergreift Jason meine Hand und führt sie an seine Lippen. Mein Herz rast als ich in seine Augen starre. Ich hatte Recht gehabt. Sie sind braun. Beinahe schwarz. Seine Lippen sind weich und doch fest. Feucht, doch nicht zu feucht. Langsam löst er seinen Mund von meiner Hand und richtet sich auf. Sein intensiver Blick macht mich schwindelig.
„Bis morgen Abend, Madison“, sagt er mit dunkler Stimme. „Ich freue mich darauf, Sie wieder zu sehen – und Sie ganz für mich allein zu haben.“
Mein Atem stockt für einen Moment und meine Pussy zieht sich verlangend zusammen. Verdammt, der Kerl ist Sex pur. Sein Aussehen. Seine Stimme. Ich bin gefangen in seinem Bann. Wie soll ich ein Abendessen mit einem Mann wie ihm überstehen, ohne mich zu blamieren, indem ich ihn anflehe mich auf sein Zimmer zu nehmen und mir den Verstand raus zu vögeln?
„Bis... bis morgen“, erwidere ich atemlos, noch immer wie hypnotisiert in seine Augen starrend.
Ich weiß, dass ich mich von ihm lösen und zu meinem nächsten Gast gehen sollte. Seine Mundwinkel kräuseln sich amüsiert, und seine dunklen Augen funkeln. Hastig entziehe ich ihm meine Hand, die er noch immer in seiner hält, und wende mich ab. Ich schwöre, ich spüre seinen Blick auf mir wie eine Berührung, als ich meinen Weg durch die Gäste mache. Mein Herz rast noch immer, und meine Beine zittern so stark, dass ich selbst erstaunt bin, dass ich es schaffe, aufrecht zu gehen. Jason Carter. Wer ist dieser Mann? Ich werde ihn noch heute Abend, wenn ich zuhause bin, im Internet nach recherchieren.
Tristan
Ich grinse, als ich ihr hinterher sehe. Ich hab sie aus der Fassung gebracht. Das war einfach. Das Netz ist gesponnen, und sie wird mir in die Falle gehen. Ich weiß, dass sie den Namen den ich ihr gegeben habe recherchieren wird. Was sie finden wird, ist der CEO von Carter Industries in Chicago. Der Mann ist ein wenig kamerascheu und es gibt keine Bilder von ihm in Internet. Sein Alter passt mit meinem überein. Der Gute wird sich wundern, dass er in Kürze zweihundertfünfzigtausend Dollar an eine Wohltätigkeitsgesellschaft gespendet hat. Es war einfach, sein Scheckbuch zu stehlen als ich gestern denselben County-Club besucht habe wie er. Gute Planung ist alles, wenn man eine Frau entführen und ermorden will. Bisher ist mir noch niemand auf die Schliche gekommen. Ich bin zu clever. Und meine Opfer sind aus verschiedenen Staaten. Die Leichen werden nie gefunden. Somit sind es nur Vermisste, und niemand wird die Verbindung zwischen den einzelnen Frauen herstellen. Auch meine Methode, wie ich sie schnappe, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Das einzige kontinuierliche an meinem Tun ist die Art, wie ich meine Opfer quäle und töte. Doch da dies in meinem Verlies geschieht, und niemand weiß wie die verschwundenen Frauen gestorben sind – wenn man sie denn ohne Leiche offiziell überhaupt für tot erklärt – hilf das den Behörden auch nicht weiter.
Madison hat ihr nächstes Opfer gefunden, und für mich ist die Arbeit hier getan. Zeit zu gehen. Morgen Abend werde ich sie haben. Ich werde sie auf mein Anwesen bringen und in mein Verlies sperren. Dann kann der Spaß beginnen.
Es ist fünf Minuten nach acht als Madison das Restaurant betritt. Sie trägt ein klassisches schwarzes Kleid das ihr bis kurz über die Knie geht, und ihre schwarzen Strümpfe stecken in goldfarbenen High Heels. Sie ist sexy, und lenkt eine Menge Blicke auf sich, als sie das Restaurant durchquert und auf meinen Tisch zukommt. Sie wirkt cool. Von der gestrigen Unsicherheit ist nichts zu spüren. Nun, der Abend hat ja erst angefangen, denke ich mit einem Grinsen. Und wenn sie erst einmal in meinem Verlies aufwacht, dann wird sie nicht mehr so cool sein.
Madison
Ich bin nervös, als ich das Restaurant durchquere und auf den Tisch zugehe, wo Jason sitzt. Ich bin ein paar Minuten zu spät obwohl ich kurz vor acht hier angekommen bin. Für geschlagene zehn Minuten habe ich draußen gestanden und mit mir gekämpft ob ich das Restaurant betreten, oder eilig wieder von hier verschwinden soll. Jason Carter macht mich nervös. Er zieht mich wie magisch an, doch er hat auch etwas an sich, was mir Angst macht. Ich kann nicht einmal sagen, was. Am Ende habe ich mir eingeredet, dass ich schlecht zweihundertfünfzigtausend Dollar für die Stiftung ablehnen kann, nur weil ich ‚ein ungutes Gefühl’ habe. Wir treffen uns in einem der besten Restaurants in der Stadt. Nichts kann mir hier passieren. Ich hab ja nicht vor, ihm auf sein Hotelzimmer zu folgen.
Seine Augen folgen mir, als ich auf ihn zugehe. Da ist etwas Dunkles, Raubtierhaftes an seinem Blick. Angst und Erregung flattern in meiner Brust. Es kostet mich all meine jahrelange Praxis, meiner äußeren Erscheinung nicht ansehen zu lassen, was ich innerlich fühle. Als ich beinahe bei Jasons Tisch angelangt bin, erhebt er sich – ganz der Gentleman – von seinem Stuhl, um mich zu begrüßen.
„Madison“, sagt er, meine Hand in seine nehmend, doch diesmal küsst er nicht meine Hand, sondern lehnt sich vor, um mich auf beide Wangen zu küssen. „Sie sehen umwerfend aus“, raunt er in mein Ohr, ehe er einen Schritt zurücktritt und mir einen Stuhl hervorzieht. Nachdem ich sitze, setzt er sich wieder mir gegenüber und winkt einen Kellner heran. Er bestellt eine Flasche Weißwein und Wasser. Der Keller hat uns keine Speisekarten gegeben.
„Ich habe mir erlaubt, unser Dinner vorab zu bestellen“, erklärt Jason mit einem Lächeln, als er seinen Blick kurz zu meinem Dekolleté gleiten lässt, ehe er mir wieder in die Augen sieht. „Haben Sie zuvor hier gegessen?“
Ich schüttle den Kopf und räuspere mich, ehe ich antworte: „Nein. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit. Sie scheinen jedoch nicht das erste Mal hier zu sein.“
„Ich komme stets hierher, wenn ich in New York bin“, erwidert er. „Die besten Scampi, die ich jemals gegessen habe. Ich hoffe, Sie mögen Scampi?“
„Ja, ich bin ein unkomplizierter Esser. Es gibt wenig, was ich nicht mag.“
„Eine Frau nach meinem Herzen“, sagt Jason grinsend und zwinkert mir zu. „Ich bin gespannt, welche Vorzüge von Ihnen ich heute noch entdecken werde.“
Ich kann nicht verhindern, dass Röte in meine Wangen steigt, und ich wende hastig den Blick ab, um mich mit meiner Serviette zu beschäftigen. Jason lacht leise.
„Mache ich Sie nervös?“
„Nein.“
„Lügnerin“, raunt Jason, sich über den Tisch lehnend. „Ich kann Ihr Herz bis hier rasen hören. – Und ihre Nippel sind hart.“
Ich schmeiße meine Serviette auf den Tisch, und erhebe mich, ihn aufgebracht anfunkelnd.
„Ich sehe, es war zu viel zu erwarten, dass Sie sich wie ein Gentleman benehmen. Behalten Sie ihr Geld.“
Jason erhebt sich ebenfalls und greift nach meinem Arm. Unsere Blicke treffen sich. Meiner wütend, seiner entschuldigend.
„Bitte gehen Sie nicht, Madison. Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich eine Grenze überschritten haben sollte. Geben Sie mir noch eine Chance. Ich verspreche, ich werde ganz brav sein.“
Mein Herz klopft aufgeregt als ich in seine dunklen Augen starre. Sein herbes Aftershave kitzelt meine Nase, und ich werde mir bewusst, wie nah wir uns plötzlich sind. Er hat eine Hand an meine Hüfte gelegt, die andere hält noch immer meinen Arm.
„Frieden?“, fragt er mit einem jungenhaften Grinsen. „Ich würde mit der Serviette wedeln, doch leider hat sie die falsche Farbe.“
Gegen meinen Willen muss ich lachen. Jason sieht aus wie ein zerknirschter Junge. Er hat sich wirklich zu viel heraus genommen für meinen Geschmack, doch er ist es wahrscheinlich gewohnt, dass Frauen ihm zu Füßen fallen.
„Heißt das, Sie vergeben mir?“, fragt er hoffnungsvoll.
„Okay. Letzte Chance“, erwidere ich.
„Danke. Sie werden es nicht bereuen.“
Tristan
Verdammt! Ich hätte es beinahe vermasselt. Das kommt davon, wenn man sein Opfer wie eine potenzielle Bettpartnerin behandelt. Die Frauen, die ich für mein sexuelles Vergnügen treffe, sind leicht zu haben, und hätten mein Flirten erwidert, doch Madison ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Ich gebe mir Mühe, den Rest des Abends respektvoll zu sein. Ich lasse sie über ihr Lieblingsthema Wohltätigkeit plaudern, und wir verspeisen unser Essen und trinken zwei Flaschen Wein. Sie schaut auf die Uhr.
„Mein Fahrer wird jede Minute hier sein“, erklärt sie. „Danke für einen schönen Abend. Sie können doch ein ganz anständiger Kerl sein, wenn Sie sich Mühe geben.“
„Danke. Ich habe den Abend auch sehr genossen. Lassen Sie mich schnell den Scheck schreiben und die Rechnung begleichen, dann begleite ich Sie nach draußen. Ich werde mit Ihnen warten, bis Ihr Fahrer da ist.“
Sie weiß nicht, dass ihr Fahrer nicht kommen wird. Ich werde – ganz der Gentleman – anbieten, sie nach Hause zu fahren. Natürlich wird sie niemals sicher zuhause ankommen. Nein. Sie wird eine kleine Reise machen, und wenn sie erwacht, wird sie eine kleine Überraschung erleben.
Kapitel 2
Tristan
We do whatever we enjoy doing. Whether it happens to be judged good or evil is a matter for others to decide.
-Ian Brady-
Ich hab sie dort, wo ich sie haben will. In meinem Kerker. Nackt. Allein. Hilflos. Noch ist sie bewusstlos, doch sie wird bald erwachen. Ich kann es kaum erwarten, ihre Reaktion zu sehen. Zuerst die Orientierungslosigkeit. Dann Fassungslosigkeit. Schließlich die Panik. Es ist mit allen meinen Opfern dasselbe. Interessant wird es, wenn wir uns zum ersten Mal offiziell als Opfer und Killer gegenüberstehen. Wird sie vor mir kauern? Wird sie flehen? Oder wird sie kämpfen? Das ist etwas, was bei jedem Opfer unterschiedlich ist. Am Liebsten sind mir die, welche versuchen, mich zu bekämpfen. Welche Pläne schmieden, um mich in meinem eigenen Spiel zu besiegen. Sie haben niemals Erfolg damit, doch es ist interessant zu beobachten, wie sie es immer wieder versuchen, bis sie lernen, dass es keinen Ausweg für sie gibt als den Tod.
Ihre Zelle ist hell erleuchtet. Ich kontrolliere das Licht, und es wird Zeiten geben, wo ich sie in der Dunkelheit halten werde. Doch für den Moment, wo sie erwacht, will ich, dass sie in aller Klarheit sieht, wo sie sich befindet. Ich kann sie jederzeit sehen, da die Kameras alle über Nachtsicht verfügen, doch wenn ich ihre erste Reaktion studiere, nachdem sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht, dann will ich sie klar und in Farbe sehen. Eindringlich starre ich auf ihr Gesicht, als könne mein Wille allein sie dazu bewegen, endlich aufzuwachen. Als ihre Augenlider zucken, halte ich den Atem an. Die Lider flattern ein paar Mal, dann öffnen sie sich.
„Guten Morgen, Beautiful“, sage ich leise, und ein sadistisches Grinsen tritt auf mein Gesicht. „Willkommen in meinem Reich.“
Madison
Als ich erwache, habe ich pochende Kopfschmerzen und mein Mund ist trocken. Hab ich gestern zu viel getrunken? Wo war ich gestern? Was für ein Tag ist heute? Warum fühle ich mich so orientierungslos? Normalerweise bin ich stets klar und topfit, wenn ich aufwache. Meine Augenlider sind so schwer, dass ich ein paar Mal blinzeln muss, ehe ich es schaffe, meine Augen zu öffnen. Verwirrung breitet sich in mir aus, als ich auf die Decke über mir starre. Eine graue Betondecke. Dies ist nicht mein Schlafzimmer. Ein ungutes Gefühl nagt an mir, doch ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Alles ist so unklar in meinem Kopf. Mein Herz schlägt unruhig in meiner Brust, und mein Magen fühlt sich an, als wäre er mit Blei gefüllt. Ein paar Erinnerungen kommen langsam zurück. Die Wohltätigkeitsveranstaltung. Sie war ein voller Erfolg gewesen. Wir hatten beinahe acht Millionen eingesammelt. Mehr als genug für die Stiftung, um Kindern in Russland zu helfen. Doch was war seit der Veranstaltung bis jetzt geschehen? Wie viel Zeit war vergangen? Ein Gesicht erscheint vor meinem inneren Auge. Ein gut aussehender Typ, ein paar Jahre älter als ich. Dunkle Haare. Dunkle Augen. Die magnetische Anziehung, die ich für ihn empfunden habe. Jason. Sein Name ist Jason... Jason... Ich erinnere mich. Jason Carter. Er hat mich zum Abendessen eingeladen. Ich schließe die Augen, als ich versuche, mich zu konzentrieren, um mehr Erinnerungen wachzurufen. Wir haben zusammen zu Abend gegessen. Wein getrunken. Es war ein angenehmer Abend gewesen. Dann haben wir auf meinen Fahrer gewartet, doch er war nicht gekommen. Auch telefonisch war er nicht erreichbar gewesen. Jason hat mir angeboten, mich zu fahren. Ich bin in seinen Audi eingestiegen und dann... Verdammt! Warum kann ich mich nicht erinnern? Hat er mich entführt? Der Gedanke lässt mein Herz noch schneller rasen. Ich setze mich auf und schaue mich panisch um. Wo bin ich? Der Raum, in dem ich mich befinde, ist etwa zwölf Quadratmeter groß. Ein Bett, auf dem ich liege mit einem einfachen Nachtschrank. Eine offene Feuerstelle in der Ecke. Eine Tür die ein wenig offen steht und Sicht auf ein Badezimmer offenbart. Eine andere Tür, die geschlossen ist. Kein Fenster. Kein Teppich. Keine Tapete. Nur nackter Beton. Und es ist kühl. Mit einem flauen Gefühl im Magen sehe ich an mir hinab, und ein Schrei kommt über meine Lippen. Ich bin nackt. Das Bett ist bar. Kein Laken. Kein Kissen. Keine Decke. Ein Schluchzen steigt in meiner Kehle auf. Jemand hat mich entführt und mich hier eingesperrt, und wenn ich die Erinnerungen richtig deute, dann war es Jason. Mein ungutes Gefühl, dass er eine Gefahr für mich darstellt, war gerechtfertigt gewesen. Hätte ich doch nur auf dieses Gefühl gehört. Was will er von mir? Was hat er mit mir vor? Mich vergewaltigen? Mich töten? Ein Zittern geht durch meinen Leib, und es rührt nicht nur von der Kälte her. Niemand hat mir jemals Gewalt angetan. Ich hab als Kind nicht einmal einen Klaps bekommen. Der Gedanke, dass jemand mir wehtun will, ist erschreckend. Was soll ich tun? Ich muss hier raus. Es gibt kein Fenster, also ist die geschlossene Tür der einzige Weg aus dieser Zelle. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass Jason – oder wer immer hinter meiner Entführung steckt – die Tür sicher nicht offengelassen hat, muss ich es versuchen. Ich stehe aus dem Bett auf und begebe mich auf unsteten Beinen zu besagter Tür. Das ist der Moment, wo mir auffällt, dass es keine Klinke gibt. Mein Herz sinkt. Wie kann ich hier heraus kommen? Hektisch schaue ich genauer hin und entdecke das Kontroll-Pad neben der Tür. Wie es aussieht, ist ein Handabdruck erforderlich. Wenn es wenigstens eine Zahlenkombination wäre, dann hätte ich eine geringe Chance, doch wenn ein Handabdruck erforderlich ist, dann besteht für mich keine Möglichkeit, diese Tür zu öffnen. Ich weiß ohne Zweifel, dass nur der Abdruck meines Entführers die Tür öffnen wird. Ich bin technisch vollkommen unbedarft, ansonsten könnte ich die Tür vielleicht kurzschließen. Doch wenn ich es falsch mache, dann bleibt die Tür vielleicht für immer verschlossen, und nicht einmal mein Entführer kann sie öffnen. Ich fühle mich schwindelig vor Angst. Meine Beine drohen unter mir nachzugeben. Ich lehne mich gegen die Tür und versuche, die aufsteigende Panikattacke zu verhindern.
Denk nach, Madison, sagt meine innere Stimme eindringlich. Es muss einen Weg aus diesem Schlamassel geben!
Solange die verdammte Tür verschlossen ist, kann ich gar nichts tun. Ich muss warten, bis mein Entführer kommt. Vielleicht kann ich ihn überwältigen und dann fliehen. Mit dieser Entscheidung fühle ich mich etwas besser und die Panik klingt ab. Ich brauche etwas, womit ich meinen Entführer attackieren kann. Erneut schaue ich mich im Raum um. Ich sehe nichts, was ich als Waffe benutzen könnte. Vielleicht finde ich etwas im Badezimmer.
Tristan
Ein Punkt für meine kleine Gefangene. Sie ist nicht hysterisch geworden. Natürlich hat sie mittlerweile festgestellt, dass es keinen Weg aus ihrer Zelle gibt, und für einen Moment habe ich erwartet, dass sie zusammen bricht. Doch dann war plötzlich ein entschlossener Ausdruck auf ihrem Gesicht erschienen, und jetzt ist sie auf dem Weg zum Badezimmer. Amüsiert beobachte ich sie, neugierig, was sie sich ausdenken wird. Ich liebe dieses Spiel. Opfer, die versuchen, mich auszutricksen sind mir die Liebsten. Es macht alles so viel interessanter. Sie ist im Badezimmer angekommen. Natürlich sind auch dort Kameras installiert. Ich kenne keine Skrupel, Ethik oder Moral. Warum sollte ich also einen Scheiß auf ihre Privatsphäre geben? Sie durchsucht den maroden Schrank in der Ecke, doch der ist leer bis auf eine Rolle Toilettenpapier und ein kratziges Handtuch. Ja, kratzig. Kein Luxus für meine Prinzessin. Wütend knallt sie die Tür zum Schrank wieder zu und schaut sich erneut in dem kleinen Bad um. Es gibt eine Toilette ohne Toilettensitz, ein Waschbecken mit einer Zahnbürste, Zahnpasta und grober Seife. Nichts, was sie als Waffe benutzen könnte, es sei denn sie kommt auf die Idee, den Stil der Zahnbürste anzuspitzen. Doch sie hat nicht genügend Zeit dafür, denn ich werde ihr in wenigen Minuten einen Besuch abstatten. Ein paar Minuten gebe ich ihr jedoch noch, um einen Plan zurechtzulegen. Sie beäugt die Dusche mit dem verschlissenen Duschvorhang. Die Stange, die den Vorhang hält, ist aus Plastik. Sie montiert die Stange ab und schwingt sie versuchsweise durch die Luft, ehe sie die Stange ein paar Mal gegen ihren Handfläche schlägt. Sie runzelt die Stirn, und ihr Blick geht zu dem Metallrohr, an dem der Duschkopf befestigt ist. Ein Grinsen tritt auf mein Gesicht. Meine Prinzessin ist erfinderisch, das muss ich ihr lassen. Amüsiert beobachte ich, wie sie versucht, das Rohr von der Wand zu reißen. Ich höre sie frustriert aufschreien, als es ihr auch nach mehreren Anläufen nicht gelingt. Doch wenn sie an dem Rohr rüttelt, ist es loser als zuvor. Madison beäugt die Schrauben. Erneut geht ihr Blick durch das Bad, doch sie findet nichts, womit sie die Schrauben lockern könnte. Sie rüttelt wütend an dem Rohr, und die Schrauben lösen sich ein wenig mehr. Schließlich kann sie die Schrauben mit den Fingern zu fassen bekommen, und sie beißt die Zähne zusammen, als sie sich an die mühselige Arbeit macht, die Schrauben weiter heraus zu drehen. Eigentlich wollte ich schon auf dem Weg zu ihr sein, doch ich bin zu fasziniert von Madisons Verbissenheit. Ich verspüre ein ungewöhnliches Gefühl in mir aufsteigen. Stolz. Verwirrt runzle ich die Stirn über die ungewohnten Emotionen die meine Gefangene in mir erweckt. Ich mache mir Sorgen, was dies bedeutet.
Es bedeutet gar nichts. Ich bin nur froh, einmal wieder eine würdige Gegnerin für mein sadistisches Spiel gefunden zu haben, rede ich mir ein.
Auf dem Monitor sehe ich, dass Madison endlich erfolgreich war. Sie schwingt das Metallrohr und schlägt es gegen ihre Handfläche wie zuvor die Plastikstange. Ein zufriedenes Grinsen erscheint auf ihrem Gesicht. Ich sehe noch zu, wie sie aus dem Bad kommt, dann verlasse ich meinen Überwachungsraum und mache mich auf den Weg zu meinem neuen Spielzeug.
Ich weiß, dass sie auf der Lauer liegt als ich meine Hand auf das Kontroll-Pad lege und die Tür aufgeht. Ich bin vorbereitet, als sie sich mit einem Schrei auf mich stürzt. Ich fange ihren Schwungarm ab und meine Finger schließen sich um ihr Handgelenk. Sie schreit auf, als ich sie in den Raum dränge, und die Tür sich hinter uns wieder schließt.
„Nicht doch, Beautiful“, sage ich mit einem leisen Lachen. „Du wirst dir noch wehtun mit dem Ding.“
Ich fange ihren anderen Arm ab, als sie versucht, mich in die Seite zu boxen, und schließe meine Finger fester um ihr Handgelenk, bis sie schmerzerfüllt aufschreit, und sich ihre Hand öffnet. Das Rohr fällt zu Boden.
„Du Bastard!“, schreit sie mich an.
Sie wehrt sich in meinem Griff, doch ich bin stärker als sie. Mühelos halte ich sie fest und weiche ihren Tritten aus. Tränen der Wut und Verzweiflung rinnen über ihre Wangen. Doch sie gibt nicht auf. Sie kämpft wie eine Wilde, und ich lache. Dann wird sie still in meinem Griff. Unerwartet spuckt sie mir mitten ins Gesicht. Ich brauche einen Moment, um zu verarbeiten, was sie gerade getan hat.
„Das hättest du nicht tun sollen, Madison“, sage ich gefährlich ruhig.
Ich lasse sie los, doch ehe sie eine Chance hat, auf mich loszugehen oder zu fliehen, schwinge ich meine Faust und treffe sie an der Schläfe. Sie geht mit einem Schrei zu Boden. Ich hab nicht fest genug zu geschlagen, um sie ernsthaft zu verletzen, denn ich hab ja noch eine Menge mit ihr vor, doch es wird wehgetan haben, und ihr Schädel wird wahrscheinlich dröhnen. Sie versucht, sich aufzurappeln, doch ich ergreife sie bei ihren Haaren und zerre sie über den Boden zum Bett. Sie schreit, als ich ihren nackten Körper über den rauen Betonboden schleife. Vor dem Bett lasse ich sie los und sie rollt sich herum. Sie tritt nach mir, und erwischt mich am Schienbein. Es tut weh, doch ich bin Schmerz gewohnt. Ich packe sie bei den Armen und richte sie unsanft auf. Mit einem Schwung habe ich sie auf das Bett geworfen, wo sie sich sofort wie ein Aal windet und versucht mir zu entkommen. Sie schafft es, mich an der Lippe zu erwischen, und ich schmecke Blut. Doch egal wie sehr sie sich wehrt, ich schaffe es, sie mit den Handschellen ans Bett zu fesseln. Ich werfe sie herum, dass sie auf ihrem Bauch liegt, und setze mich auf sie, mit dem Rücken zu ihrem Kopf, sodass ich ihre Füße ebenfalls ans Bett fesseln kann. Sie schreit und windet sich, doch natürlich hilft ihr das nicht.
„Du Bastard. Nur ein Feigling muss einer Frau Gewalt antun und sie vergewaltigen“, sagt sie hasserfüllt, mich wütend anfunkelnd, als sie den Kopf in meine Richtung dreht.