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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,2, Evangelische Fachhochschule Freiburg (Religionspädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden werde ich untersuchen, auf welche Art Paulus den Begriff „Begehren“ verstanden hat. Mein besonderes Interesse gilt dabei dem Punkt, dass häufig lediglich eine Verdammung der Sexualität aus den paulinischen Briefen herausgelesen wurde, so dass eine verheerende Einstellung gegenüber der eigenen Körperlichkeit entstand. Ich möchte prüfen ob der Begriff nicht allumfassender gebraucht wurde und ob manches Begehren nicht auch für Paulus positive Kräfte freisetzt. Außerdem scheint auch die Frage nach seinem Bild der Körperlichkeit hiermit im engen Zusammenhang zu stehen. Die Abfassungsverhältnisse der Brieftexte müssen dabei Bestandteil dieser Untersuchung sein, denn sonst wird die Absicht des Autors nur unzureichend ermittelt.1 Paulus vertraute seiner brieflichen Argumentation offenbar mehr als persönlicher Anwesenheit und insgesamt lassen sich die Briefe der Gattung der „beratenden Rede“ zuordnen. 2 Weiterhin werde ich nach einem kurzen Abschnitt zur Quellenlage die von Paulus im Zusammenhang mit der Begierde benutzen Wörter einer Untersuchung unterziehen. Der damalige Gebrauch mag einiges von der Intention des Paulus bei ihrer Verwendung verraten. Im weiteren Verlauf der Arbeit möchte ich auf die psychologischen Anschauungen Paulus eingehen. Der Begriff „Leib“ ist zu bestimmen wenn man sich der Begierde nähern will. Außerdem ist wichtig zu ergründen, warum Paulus uns heutigen Lesern so emotionslos erscheint. Das Verhältnis Trieb, Gesetz, Begierde und Sünde wird später beleuchtet, ebenso das von Geist und Begierde. Der Sexualität bei Paulus ist ein eigener Abschnitt gewidmet, da er sie „exklusiv unter dem Aspekt der Begierde“3 versteht. Interessant ist natürlich auch, ob sich das Verständnis der Begierde in seine Lehre weiterentwickelte, oder eine festgesetzte Größe war, dazu werde ich in den Schlussbetrachtungen Stellung nehmen. Sofern nicht anders angegeben werde ich mit der „Revidierten Elberfelder Bibel“4 arbeiten, da diese meist nahe an den Übersetzungen der Kommentare bleibt. 1 Vgl. Conzelmann, Hans; Lindemann, Andreas: Arbeitsbuch zum Neuen Testament, Tübingen, 2000, S. 42 2 Vgl. ebd. S. 224 f. 3 Berger, Klaus: Historische Psychologie des Neuen Testaments, Stuttgart, 1991, S. 283
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