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Ein Markt mit einer Milliarde Menschen.Die wissenschaftlich fundierten Trainingsmaterialien bieten Geschäftsreisenden eine bessere Vorbereitung auf die Tätigkeit und Lebenssituation in China. Anhand vieler Situationen aus verschiedenen Arbeits- und Lebensbereichen werden realistische Konflikte und problematische Erlebnisse geschildert, wie sie Deutschen in China bei geschäftlichen Kontakten typischerweise begegnen. Die Situationen wurden bei deutschen Managern, die in China tätig sind, gesammelt und in Zusammenarbeit mit deutschen und chinesischen Experten für das Trainingsprogramm aufbereitet.– Darf der stellvertretende chinesische Abteilungsleiter seinen Chef vertreten?– Können chinesische Trainees zugeben, dass sie etwas nicht verstanden haben?– Warum trifft man bei der Vertragsunterzeichnung auf andere Verhandlungspartner als bei den Vorgesprächen?– Warum schlafen chinesische Mitarbeiter ein, wenn ihnen ihr neuer deutscher Chef vorgestellt wird?
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Seitenzahl: 164
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Handlungskompetenz im Ausland
herausgegeben vonAlexander Thomas, Universität Regensburg
Vandenhoeck & Ruprecht
Alexander ThomasEberhard SchenkWolfgang Heisel
Beruflich in China
Trainingsprogramm für Manager, Fach- und Führungskräfte
5., unveränderte Auflage
Vandenhoeck & Ruprecht
Die 10 Cartoons hat Jörg Plannerer gezeichnet.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-647-99568-7
Weitere Ausgaben und Online-Angebote sind erhältlich unter: www.v-r.de
© 2015, 2001 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, 37073 Göttingen / www.v-r.deAlle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke.Satz: Satzspiegel, Nörten-Hardenberg
Inhalt
Vorwort zur ersten Auflage
Vorwort zur dritten Auflage
Einführung in das Training
Zielsetzung und theoretischer Hintergrund
Aufbau und Ablauf des Trainings
Hinweise für das Verständnis und die Bearbeitung des Trainingsmaterials
Themenbereich 1: Hierarchie
Beispiel 1: Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg
Beispiel 2: Vorschlag der Dolmetscherin
Beispiel 3: Vorstellung durch den Manager
Beispiel 4: Tischordnung beim Bankett
Kulturelle Verankerung von »Hierarchie«
Themenbereich 2: Strategie und Taktik
Beispiel 5: Verhandlung an Weihnachten
Kulturelle Verankerung von »Strategie und Taktik«
Themenbereich 3: Gesicht wahren
Beispiel 6: Stromausfall
Beispiel 7: Wartungsarbeiten
Beispiel 8: Reparaturmethoden
Kulturelle Verankerung von »Gesicht wahren«
Themenbereich 4: Soziale Harmonie
Beispiel 9: Computertraining
Beispiel 10: Aircondition
Beispiel 11: Technisches Streitgespräch
Beispiel 12: Zur Sache!
Kulturelle Verankerung von »sozialer Harmonie«
Themenbereich 5: Das Guanxi-System
Beispiel 13: Jobvermittlung
Beispiel 14: Der Bankkredit
Beispiel 15: Alte Freunde
Kulturelle Verankerung des Guanxi-Systems
Themenbereich 6: Bürokratie
Beispiel 16: Wechselnde Verhandlungspartner
Beispiel 17: Einschlafen beim Meeting
Kulturelle Verankerung von »Bürokratie«
Themenbereich 7: Regelrelativismus
Beispiel 18: Kundenorientierung
Beispiel 19: Lieferverzögerung
Beispiel 20: Vertragsabschluss
Kulturelle Verankerung von »Regelrelativismus«
Interkulturelle Bemerkungen zum Thema Humor
Kurze Zusammenfassung
Literaturempfehlungen
Vorwort zur ersten Auflage
Das Trainingsprogramm basiert auf den Ergebnissen eines mehrjährigen Forschungsprojektes zum Thema »Handlungswirksamkeit zentraler Kulturstandards in der Interaktion zwischen Deutschen und Chinesen« Ausgangspunkt war die Überlegung, dass nur diejenigen authentisch über Unterschiede im Verhalten von Deutschen und Chinesen Auskunft geben können, die lange und intensiv mit Chinesen zusammengelebt und zusammengearbeitet haben.
So wurden deutsche Manager in China über ihre Beobachtungen und Erfahrungen mit Chinesen befragt, die Ergebnisse analysiert, ein Trainingskonzept daraus entwickelt, Modelltrainings durchgeführt und deren Wirkungen evaluiert.
Es stellte sich heraus, dass noch nach einem halben Jahr Arbeitseinsatz in China das Training von deutschen Managern sehr positiv bewertet wurde und dass sie viele kritische Interaktionssituationen aufgrund des Lernerfolgs besser bewältigen konnten. Sie waren in der Lage, das ihnen ungewohnte Verhalten der chinesischen Partner zu verstehen und damit kulturadäquat umzugehen.
Mit diesem Buch wird nun dem Leser das Herzstück des Trainings zum Selbststudium zur Verfügung gestellt, und zwar entweder zur direkten Vorbereitung auf den Arbeitseinsatz in China, zum Einstieg in ein auf China bezogenes, landeskundliches Seminar oder allgemein zur Vorbereitung auf einen Besuch in China. Auch als Begleitlektüre während des Arbeitseinsatzes in China ist das Buch brauchbar.
An dieser Stelle sei allen gedankt, die zum Gelingen des Werks beigetragen haben. Vor allem den auskunftsbereiten Managern, die sich in China neben ihrem Alltagsgeschäft die Zeit nahmen, über ihre Erfahrungen im Detail zu berichten, sowie Natascha Vittinghoff M. A., die als Sinologin und kompetente Chinakennerin zur Qualität des Buchs wesentlich beigetragen hat. Auch allen an dieser Stelle nicht namentlich genannten Experten in China und in Deutschland, die unsere Arbeit unterstützt haben, sei hier gedankt.
Der Volkswagen-Stiftung sei für die finanzielle Unterstützung, und hier insbesondere Prof. Dr. Michael Lackner und Günter Dege für die fachliche und administrative Beratung im genannten Forschungsprojekt, gedankt, ohne die ein solches Training nicht hätte entwickelt werden können.
Die Autoren wünschen den Lesern des Buches, dass es ihnen in China etwas besser ergeht als Sir Robert Hart, der vier Jahrzehnte lang Generaldirektor des chinesischen Zolldienstes war und von dem Artur H. Smith im Vorwort zu seinem 1900 herausgegebenen Buch »Chinesische Charakterzüge« folgende Aussage zitiert: »China ist ein schwer zu verstehendes Land. Vor ein paar Jahren glaubte ich, endlich so weit gekommen zu sein, etwas von seinen Angelegenheiten zu wissen, und ich suchte meine Ansichten darüber zu Papier zu bringen. Heute komme ich mir wieder wie ein vollkommener Neuling vor. Wenn ich jetzt aufgefordert würde, drei oder vier Seiten über China zu schreiben, würde ich nicht recht wissen, wie ich dies anfangen sollte, nur eins habe ich gelernt, in meinem Vaterlande heißt es gewöhnlich: »Lass dich nicht biegen, auch wenn es dabei zum Bruche kommt«, in China dagegen gerade umgekehrt: »Lass dich biegen, aber lass es nicht zum Bruche kommen.«
Alexander ThomasEberhard Schenk
Vorwort zur dritten Auflage
Stolz blickt China auf eine Zeit des Fortschritts, die beispiellos genannt werden kann. Die im Vorwort zur ersten Auflage zitierte Biegsamkeit, die Fähigkeit, Brüche zu vermeiden, zeigt sich in dieser gegenwärtigen enormen Entwicklung in herausragender Weise: Ohne Bruch im politischen System gibt es Jahr für Jahr neue Rekorde zu verzeichnen. Harmonie ist das alte und neue Motto dieser Kultur.
In der dritten Auflage haben wir, um den Veränderungen Rechnung zu tragen, einige Beispielsituationen, die uns nicht mehr zeitgemäß erschienen, ausgetauscht. Aber auch in den Kapiteln spiegeln sich die Veränderungen wider: Offiziell gibt es die staatlich verordnete Produktionseinheit, die so genannte Danwei, schon seit Jahren nicht mehr. Sicher ist sie in den Köpfen der Chinesen noch präsent und beeinflusst mitunter auch berufliche Verhaltensweisen. Als Erklärungskonstrukt kann man sie jedoch kaum noch verwenden. Die kulturelle Verankerung »Danwei« ist daher in dieser Auflage nicht mehr enthalten.
Bei der Benennung des Kapitels »Strategie und Taktik« haben wir uns gegenüber den vorausgegangenen Auflagen vom Begriff der List, entgegen dem Trend, sich mit den Kriegslisten des Meister Sun zu beschäftigen, verabschiedet. Unserer Überzeugung nach ist der Verhandlungsverlauf in China ebenso wie in anderen Kulturen in erster Linie durch die jeweiligen Interessenlagen bestimmt.
Auch der Rolle der Etikette haben wir nicht mehr die herausragende Bedeutung eingeräumt wie in den früheren Auflagen. Stattdessen findet sich an dieser Stelle jetzt der Themenbereich »Regelrelativismus«. Über die relative Gültigkeit von Regeln und Gesetzen weiß in China jeder, vom Autofahrer bis zum Juristen, interessante Geschichten zu erzählen. Wie in allen Themenbereichen versuchen wir auch hier ein wenig hinter den Vorhang zu blicken und aufzuzeigen, woher das jeweilige Verhalten kommt und wie es nachvollziehbar wird. So erweist sich oft als klug, was uns zunächst verwunderlich erscheint.
Ganz herzlicher Dank geht hier an Helga Grabbe, die uns mit Beispielen und mit ihrer Chinaerfahrung als Einkaufsleiterin vor Ort und interkulturelle Trainerin tatkräftig unterstützte.
Alexander ThomasEberhard SchenkWolfgang Heisel
Einführung in das Training
Zielsetzung und theoretischer Hintergrund
China gilt für deutsche Unternehmen als einer der großen Märkte der Zukunft. Doch die Erschließung dieses Marktes bereitet einige Schwierigkeiten, die nicht nur in der großen Distanz, der unbekannten Sprache und dem unterschiedlichen Entwicklungsstand Chinas begründet sind. Immer wieder machen deutsche Fach- und Führungskräfte die Erfahrung, dass die chinesische Kultur weit über die kulturellen Manifestationen wie Essen, Architektur und Kunst hinaus entscheidenden Einfluss auf ihren chinesischen Arbeitsalltag nimmt.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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