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Internationale Projekte, berufliche Auslandsaufenthalte, Betreuung und Beratung von Migranten: In vielen Bereichen ist es wichtig, angemessen mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis umzugehen. Um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern, sind interkulturelles Verständnis und interkulturelle Handlungskompetenz erforderlich. Die Interkulturelle Psychologie liefert hierfür grundlegendes Wissen, auf dessen Basis Handlungsstrategien abgeleitet werden können. Dieses Buch beleuchtet auf der Grundlage von psychologischen Theorien und Forschungsergebnissen die psychischen Prozesse, die beim Aufeinandertreffen von Menschen aus verschiedenen Kulturen beteiligt sind: Wie entstehen Selbst- und Fremdbild? Wie entwickeln sich Fremdverstehen und interkulturelles Lernen? Welche Aspekte der interpersonalen Interaktion, wie soziale Vergleiche, Gerechtigkeit, Macht und soziale Netzwerke beeinflussen das Verhalten? Anhand von Fallbeispielen werden typische interkulturelle Begegnungssituationen geschildert und analysiert. Weitere Kapitel thematisieren, wie interkulturelle Handlungskompetenz entsteht, und zeigen Möglichkeiten auf, diese anhand von interkulturellen Trainings zu fördern.
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Alexander Thomas
Interkulturelle Psychologie
Verstehen und Handeln in internationalen Kontexten
Prof. em. Dr. Alexander Thomas, geb. 1938. Studium der Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaft an den Universitäten Köln, Bonn und Münster. 1979 – 2005 Professor für Sozialpsychologie und Organisationspsychologie an der Universität Regensburg. Forschungsschwerpunkte: internationales Management, Ausbildung und Förderung von Auslandspersonal (interkulturelles Training und Beratung), Teamarbeit und Teamentwicklung.
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Satz: Matthias Lenke, Weimar
Format: EPUB
1. Auflage 2016
© 2016 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2660-0; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-2660-1)
ISBN 978-3-8017-2660-7
http://doi.org/10.1026/02660-000
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In nur wenigen Jahrzehnten haben die Internationalisierung und Globalisierung so gut wie alle Bereiche unserer Gesellschaft erfasst und dazu geführt, dass die verantwortlichen Führungskräfte und Entscheidungsträger neue Herausforderungen zu bewältigen haben. So stammen bereits heute in den Schulklassen in vielen deutschen Städten schon bis zu 50 % und mehr der Schüler aus unterschiedlichen Kulturen, kommunale Behörden sind mehr und mehr mit der Behandlung von Bedarfslagen von ausländischen Migranten, Flüchtlingen und Asylbewerbern befasst; der Zustrom von Fachkräften mit einer nicht-deutschen Biografie und Sozialisationsgeschichte nimmt zu und ist wegen des Bevölkerungswandels erwünscht. Mehrmonatige und mehrjährige Auslandseinsätze bzw. Kooperationen mit ausländischen Kunden, Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten etc. sind schon heute eine Selbstverständlichkeit und werden sich in Zukunft noch weiter intensivieren. In privaten sowie in beruflichen Lebensbereichen werden das Zusammenleben, die Zusammenarbeit, die effektive und alle Seiten zufriedenstellende Kooperation zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft zur Selbstverständlichkeit. Zur Bewältigung der dabei entstehenden Herausforderungen bedarf es der Entwicklung einer entsprechenden interkulturellen Handlungskompetenz und eines vertieften interkulturellen Verstehens, die getragen sind von einer Grundhaltung kultureller Wertschätzung.
Die Psychologie ist von dieser Entwicklung in zweifacher Weise betroffen. Zum einen arbeiten berufstätige Psychologen immer häufiger in Berufsfeldern und an Themen- und Problemstellungen, die nur in Kooperation mit ausländischen Partnern zu bewältigen sind. Zum anderen kann gerade die Psychologie als grundlagen- und anwendungsorientierte Wissenschaft des menschlichen Verhaltens und Erlebens ein besonders reichhaltiges und effektives interkulturelles Erkenntnis- und Handlungspotenzial zur Verfügung stellen.
Das vorliegende Buch zielt zum einen darauf ab, Studierende der Psychologie für die Bedeutung interkultureller Aspekte, Herausforderungen und Probleme im Umgang mit psychologischen Themen zu sensibilisieren und sie dafür zu qualifizieren, im Verlauf ihres Studiums interkulturelle Handlungskompetenz aufzubauen. Zum anderen bietet das Buch berufstätigen Psychologinnen und Psychologen die Chance, ihren Blick für die Wirksamkeit kulturell bedingter Determinanten in ihren beruflichen Arbeitsfeldern zu schärfen und eigenständig Mittel und Wege zu entwickeln, mit den entsprechenden Herausforderungen kulturadäquat umzugehen.
Leser, die weder Psychologie studieren noch als Psychologen berufstätig sind, erfahren bei der Lektüre dieses Buches, wie Forschungsergebnisse einer spezi|6|fischen wissenschaftlichen Disziplin, hier der Psychologie, nutzbar gemacht werden können, um interkulturelle Problemstellungen differenziert und adäquat verstehen und behandeln zu können. Dies ist schon deshalb wichtig, weil im Zuge des inflationären Gebrauchs und der Thematisierung von sozialen Bezeichnungen wie interkulturelle Kommunikation, interkulturelle Kompetenz, interkulturelle Intelligenz, interkulturelles Coaching, interkulturelle Bildung, interkulturelles Training etc. oft nicht mehr klar ist, auf welchen wissenschaftlich gesicherten Theorien und empirischen Befunden die Aussagen und Darlegungen zu diesen Themen basieren. Wegen der Komplexität der interkulturellen Thematik ist es aber von zentraler Bedeutung, das Ressourcenpotenzial aller wissenschaftlicher Disziplinen zur vertiefenden Analyse und adäquaten Behandlung interkultureller Themenstellungen nutzbar zu machen. Wie das geschehen kann, ist aus der Lektüre dieses Buches zu erfahren.
Regensburg, im März 2016
Alexander Thomas
Vorwort
1 Einführung: Kultur und interkulturelle Interaktion
1.1 Zwei Beispiele
1.2 Kultur als bedeutungshaltiges und sinnstiftendes Orientierungssystem
1.3 Interkulturelles Verstehen
1.4 Interpersonale Begegnung als interkulturelles Handeln
1.5 Interkulturelle Handlungskompetenz
1.6 Kulturstandards
1.6.1 Vielschichtigkeit und Ordnung in kulturellen Überschneidungssituationen
1.6.2 Entwicklung und Benennung von universell gültigen Kulturdimensionen
1.6.3 Beschreibung und Definition des Kulturstandardkonzepts
1.6.4 Gewinnung und Benennung von Kulturstandards
1.6.5 Handlungswirksamkeit von Kulturstandards
1.6.6 Fallbeispiel: Standortwahl in den USA
2 Interkulturelles Handeln und psychologische Prozesse
3 Entwicklung des Selbstbildes, des Fremdbildes und des vermuteten Fremdbildes
3.1 Soziale Wahrnehmung
3.2 Fallbeispiel: Vorbereitung wissenschaftlicher deutsch-französischer Symposien
3.2.1 Die kulturell kritische Interaktionssituation: Erstes Arbeitsgruppentreffen in Paris
3.2.2 Fallanalyse aus Sicht des deutschen Teilnehmers Herrn Schulte
3.2.3 Fallanalyse aus Sicht der französischen Teilnehmer
3.2.4 Fallanalyse aus psychologischer Perspektive
3.2.5 Handlungsrelevante Schlussfolgerungen
3.3 Eindrucksbildung und Attribution
3.3.1 Eindrucksbildung
3.3.2 Attribution
3.3.3 Fundamentaler Attributionsfehler
3.4 Soziale Orientierung: Stereotype, Vorurteile, Stigmatisierung, Diskriminierung
3.5 Theorie der sozialen Identität
3.6 Schemata-basierte Informationsverarbeitung
3.7 Reaktionen auf interpersonale Interaktionen
3.7.1 Theorie der kognizierten Kontrolle
3.7.2 Theorie der gelernten Hilflosigkeit
3.7.3 Theorie der psychologischen Reaktanz
3.8 Theorie des überlegten Handelns
3.9 Selbstwahrnehmung
3.10 Selbstdarstellung und Impression Management
4 Entwicklung des Fremdverstehens
4.1 Fallbeispiele zum interkulturellen Verstehen
4.1.1 Die Errichtung einer Fertigungshalle in Thailand
4.1.2 Der indonesische Handwerker
4.2 Probleme und Möglichkeiten des interkulturellen Verstehens
4.3 Interkulturelle Lernmotivation
4.4 Interkulturelles Lernen und Lernstrategien
4.4.1 Definition interkulturellen Lernens
4.4.2 Möglichkeiten interkulturellen Lernens
4.4.3 Lernstrategien
4.4.4 Soziales Lernen im Kontext interkulturellen Lernens
4.4.5 Interkulturelles Lernen im individuellen Lebenslauf
4.5 Perspektivenübernahme
4.5.1 Fallbeispiel: Die Unterschlagung
4.5.2 Formen und Bedeutung von Perspektivenübernahme
4.6 Gemeinsame Wissenskonstruktion
5 Entwicklung und Wirkungen interpersonaler Interaktionsprozesse in interkulturellen Kontexten
5.1 Grundlegende Prozesse sozialer Interaktion
5.1.1 Kontingenzstrukturen sozialer Interaktion
5.1.2 Verbale und nonverbale Kommunikation
5.1.3 Fallbeispiel: Die Vortragseröffnung
5.1.4 Fallbeispiel: Erfolglose Verhandlungen
5.2 Sozialer Vergleich
5.2.1 Theorie der sozialen Vergleichsprozesse
5.2.2 Fallbeispiel: Konfliktbearbeitung
5.3 Gerechtigkeit
5.3.1 Entwicklung von Gerechtigkeitsvorstellungen und die Prinzipien distributiver Gerechtigkeit
5.3.2 Prozedurale Gerechtigkeit
5.3.3 Fallbeispiel: Arbeiten im Projektteam
5.3.4 Fallbeispiel: Die Handouts
5.3.5 Handlungsrelevante Schlussfolgerungen
5.4 Soziale Interdependenz
5.4.1 Psychodynamische Aspekte des Interdependenzprozesses
5.4.2 Strukturmerkmale der Interdependenz
5.4.3 Fallbeispiel: Der Produktionsstopp
5.4.4 Fallbeispiel: Ein neuer Auftrag
5.4.5 Konsequenzen aus den Fallbeispielen aus Sicht sozialer Interdependenz
5.5 Macht und soziale Dominanz
5.5.1 Theoretische Konzepte zum Thema Macht
5.5.2 Fallbeispiel: Die verworfene Entscheidung
5.5.3 Fallbeispiel: Die Konferenz
5.5.4 Theorie der sozialen Dominanz
5.5.5 Kulturvergleichende Forschungen zur Machtthematik und sozialen Dominanz
5.6 Soziale Netzwerke
5.6.1 Individualismus versus Kollektivismus
5.6.2 Fallbeispiel: Schuldentilgung
5.6.3 Fallbeispiel: Deutsch-chinesische Freundschaft
5.6.4 Fallbeispiel: Die Unterschlagung
5.6.5 Konsequenzen für Expatriates in Bezug auf soziale Netzwerkbildung
5.7 Personale und soziale Konflikte
5.7.1 Konfliktpotenzial im Kontext interkulturellen Handelns
5.7.2 Fallbeispiel: Das deutsch-chinesische Verhandlungsproblem
5.7.3 Konfliktmanagement
5.8 Soziale Minoritäten
5.8.1 Position von Minoritäten und sozialer Einfluss
5.8.2 Einfluss von Minoritäten und Kreativität
5.8.3 Konsequenzen für Expatriates
6 Stress und Stressbewältigung im Kontext interkulturellen Handelns
6.1 Stress als Folge interkulturellen Handelns
6.2 Fallbeispiele im Kontext interkulturell bedingten Stresses
6.2.1 Fallbeispiel Türkei: Der Termin
6.2.2 Fallbeispiel Russland: Das Firmenfest
6.2.3 Fallbeispiel Indien: Verkaufsstatistik
6.2.4 Fallbeispiel Argentinien: Das Vorgespräch
6.2.5 Fallbeispiel Indien: Delegieren
6.2.6 Konsequenzen aus den Fallbeispielen
6.3 Copingstrategien
6.3.1 Kognitiv-transaktionale Bewältigungsstrategie
6.3.2 Stressbewältigung durch soziale Vergleiche
6.3.3 Theorie der primären und sekundären Kontrolle
6.3.4 Belastungsreduktion durch soziale Unterstützung
6.3.5 Erkenntnisstand zu Copingstrategien
7 Entwicklung interkultureller Handlungskompetenz
7.1 Arten interkultureller Handlungskompetenz
7.2 Fallbeispiel: Eventplanung
Situationsschilderung
Interpretation
7.3 Aufbau interkultureller Handlungskompetenz
7.4 Lernschritte bei der Entwicklung interkultureller Handlungskompetenz
7.4.1 Personal- und Umweltfaktoren
7.4.2 Interkulturelle Konfrontation
7.4.3 Interkulturelle Erfahrungsbildung
7.4.4 Interkulturelles Lernen
7.4.5 Interkulturelles Verstehen (Bilanzierung)
7.4.6 Interkulturelle Kompetenz
8 Interkulturelle Trainings
8.1 Konzepte und Methoden interkultureller Trainings
8.1.1 Informationsorientierte Trainings
8.1.2 Kulturorientierte Trainings
8.1.3 Interaktionsorientierte Trainings
8.1.4 Verstehensorientierte Trainings
8.2 Beispiel für ein Trainingsmodul
Themenbereich 5: Ehre und Würde. Beispiel 15: Keinen Gewinn gemacht
Lösungsstrategie
8.3 Weitere Inhalte interkultureller Trainings
8.4 Einsatz von interkulturellen Trainings
8.5 Interkulturelle Expertise
9 Interkulturelle Psychologie in der Praxis
9.1 Praxisfelder
9.2 Aneignung von interkultureller Kompetenz
Nachwort
Weiterführende Literatur
Einführungs- und Grundlagenliteratur
Überblick über Forschungsergebnisse
Schriftenreihe
Themenspezifische Publikationen
Arbeiten im Ausland
Zusammenarbeit im interkulturellen Kontext
Therapie und Beratung von Migranten
Kulturelles Verständnis
Literatur
Bevor allgemein und eher abstrakt auf die zentralen Themenkomplexe interkulturellen Verstehens und interkulturellen Handelns einzugehen ist, wird an zwei Beispielen sogenannter kulturell bedingter kritischer Interaktionssituationen illustriert, wie kulturspezifische Einflüsse menschliches Erleben und Verhalten im Kontext interpersonaler Interaktion und Kommunikation beeinflussen und determinieren.
Fallbeispiel 1: Erstbegegnungen zwischen Deutschen und US-Amerikanern
Nach einem mehrjährigen Studienaufenthalt in Deutschland wird eine US-amerikanische Studentin gebeten, ihre wichtigsten und nachhaltigsten Eindrücke in der Begegnung mit Deutschen zu schildern. Mary berichtet:
„In Deutschland ist mir aufgefallen, dass man sich nicht miteinander unterhält, auch dann nicht, wenn man zusammen am Tisch sitzt, wenn es nichts Wichtiges zu besprechen gibt. Die Deutschen scheinen auch keinen Druck zu verspüren, wenn sie schweigend zusammensitzen. In den USA dagegen ist man immer gezwungen, offen zu sein, Gespräche zu beginnen. Tut man das nicht, so fühlt man sich irgendwie unter Druck. Es ist zwar manchmal ganz nett mit vielen Menschen so in eine Unterhaltung zu kommen, aber es ist auch stressig.
Es ist schwer für mich, Deutsche kennenzulernen. Meist muss ich jemanden direkt ansprechen, dann sind die Leute auch ganz bereitwillig, sich mit mir zu unterhalten. Man kommt mit Deutschen nur schwer in Kontakt, wenn man sie um Hilfe bittet, sind sie aber sehr hilfsbereit. Sie versuchen jedenfalls einem zu helfen. Wenn Deutsche ein echtes Interesse an einem haben, dann stellen sie mir Fragen. Ansonsten kommt auch kein Gespräch auf. Am Anfang habe ich das nicht verstanden, das war sehr schwer für mich.“
Nach einem mehrjährigen Studienaufenthalt in den USA berichtet der deutsche Student Martin über seine Erfahrungen in der Begegnung mit US-Amerikanern:
„Ich saß in der Cafeteria, als plötzlich ein Amerikaner auf mich zukam und mich freundlich mit Namen begrüßte. Da ich dem Amerikaner nur vorher ein paar Mal über einen anderen Freund begegnet war und diese Begegnung auch schon über einen Monat zurück lag, war ich sehr erstaunt, dass der Amerikaner sich noch an meinen Namen erinnerte. Aus dieser persönlichen Begegnung schloss ich, dass er ein gewisses Interesse für mich haben musste. Ich war daher sehr überrascht, |12|dass er sich nach einem kurzen belanglosen Dialog verabschiedete, ohne dabei ein mögliches Wiedersehen anzusprechen. Ich habe mich schon gefragt, warum der Amerikaner überhaupt so freundlich auf mich zugekommen ist und mich mit Namen begrüßte, obwohl er scheinbar doch überhaupt nichts von mir wollte.“
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