Bluthochdruck senken - Annette Bopp - E-Book

Bluthochdruck senken E-Book

Annette Bopp

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Beschreibung

Ruhig Blut bewahren mit dem Ratgeber Bluthochdruck senken Dieser Ratgeber ist für alle, die… - mehr über die chronisch auftretende und weit verbreitete Krankheit des Bluthochdrucks sowie die individuellen Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfahren möchten. - sich vorgenommen haben, zukünftig deutlich gesünder und bewusster zu leben und mit Körper- sowie Seelenpflege ihre Lebensqualität aufrechterhalten möchten. - selbst an Bluthochdruck leiden und aus ebendiesem Grund wissenschaftlich erprobte Tipps suchen, um diesen nebenwirkungsarm zu senken und ihren gesundheitlichen Zustand somit dauerhaft zu verbessern. Bluthochdruck ist ein häufiges Leiden unserer Gesellschaft und führt als chronische Erkrankung häufig zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Problemen. Aus diesem Grund ist eine effektive Therapie umso wichtiger. Dieser Ratgeber wird Ihnen helfen, die Krankheit und Ihren Körper besser zu verstehen.  In dem Ratgeber Bluthochdruck senken werden Ihnen drei Typen des Bluthochdrucks vorgestellt. Die hierauf basierenden Therapievorschläge sind aufgrund ihres ganzheitlichen Konzeptes, das wissenschaftlich auf sein Erfolgsversprechen hin geprüft wurde, besonders wirksam und einzigartig. Im Fokus der flexibel anwendbaren Behandlung stehen nicht nur Ernährung und Bewegung, sondern ebenfalls die Körper- wie auch Seelenpflege. Zudem werden konventionelle sowie anthroposophische Medikamente ins Behandlungskonzept integriert. 

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Seitenzahl: 170

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Lektorat: Ulrike Geist

Bildredaktion: Henrike Schechter, Angela Kotow, Simone Hoffmann

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, München, Sabine Skrobek

eBook-Herstellung: Teresa Klocker

ISBN 978-3-8338-9579-1

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Coverabbildung: Stocksy.com

Fotos: Adobe Stock; Annette Bopp; Nele Braas; Dreamstime.com; Getty Images; iStockphoto.com; Mauritius Images; privat; Plain-picture; Julian Rentzsch (Nach einer Vorlage in Rohen, J.W.: Morphologie des menschlichen Organismus, Verlag Freies Geistesleben); Shutterstock.com; Stocksy.com; Carsten Strübbe

Syndication: www.seasons.agency

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GRÄFE UND UNZER VERLAG Grillparzerstraße 12 81675 München

Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasser dar. Sie wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Dieses Buch ist das richtige für Sie, wenn …

… Sie Ihren zu hohen Blutdruck durch

eine ganzheitliche Behandlung senken möchten.

… Sie die Signale Ihres Körpers besser erkennen und darauf eingehen wollen.

… die Schwingungsfähigkeit Ihres Blutdrucks wiederhergestellt werden soll.

… Sie wissen wollen, wie Sie zu einer typgerechten Lebens- und Ernährungsweise kommen.

… Lebensfreude, Vitalität und Wohlbefinden ganz oben auf Ihrer Wunschliste stehen.

… Sie Stress abbauen und Ihre Lebensgestaltung harmonisieren wollen.

… Kreativität und selbstverantwortliches Handeln Einzug in Ihren Alltag finden sollen.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen eindeutig: Die Lebensweise ist entscheidender als Medikamente – und Handeln oft wichtiger als Behandeltwerden.

ANNETTE BOPP

Die Diplom-Biologin und Journalistin für Medizin und Kultur arbeitet für namhafte Zeitungen, Magazine und Verlage. Als Autorin hat sie über 35 Sachbücher verfasst. Außerdem bloggt sie unter www.frolleindoktor.de und textet Homepages. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

DR. MED. THOMAS BREITKREUZ

Der Internist ist Leitender Arzt des Paracelsus-Krankenhauses Unterlengenhardt (Klinik für Innere Medizin/Anthroposophische Medizin) sowie Sprecher des Kompetenznetzes Integrative Medizin Baden-Württemberg. Seine wissenschaftliche Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet.

VORWORT

Bluthochdruck ist eine der Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auf deren Konto hierzulande die meisten Todesfälle gehen. Inzwischen hat sich das Verständnis der Bluthochdrucktherapie grundlegend gewandelt. Handeln wurde wichtiger als Behandeltwerden – die Lebensweise ist entscheidender als Medikamente. Auf dieser Grundlage sowie auf der Basis vieler Patientenerfahrungen konnte ein modernes Therapiekonzept entwickelt werden: das Drei-Typen-Konzept gegen hohen Blutdruck. Es wird heute in vielen ärztlichen Praxen und Kliniken eingesetzt und entspricht einer individuell orientierten ganzheitlichen Medizin. Dabei bezieht es alle Möglichkeiten aus Naturheilkunde, Anthroposophischer Medizin und konventioneller Medizin mit ein. Und es ist ein Programm, das richtig Spaß macht! Denn es geht nicht darum, ein statistisch errechnetes Risiko zu senken, sondern das Leben so zu verändern, dass Einseitigkeiten der Konstitution sowie alltägliche Belastungen ausgeglichen werden. Dann sinkt der Blutdruck, und die Lebensqualität verbessert sich grundlegend. Das Schöne dabei: Der Hauptakteur sind Sie, und der Effekt ist rasch spürbar: höhere Leistungsfähigkeit, mehr Spannkraft und vor allem eine deutlich gesteigerte Lebensfreude. Probieren Sie’s doch einfach mal aus!

Annette Bopp

Dr. med. Thomas Breitkreuz

Blutdruck und Gesundheit

Ein normaler Blutdruck ist die Grundlage dafür, dass wir uns aufrichten, aufrecht stehen und gut denken können.

Warum das Blut unter Druck steht

Alles was fließt, steht unter Druck – auch das Blut braucht einen gewissen Druck, damit wir wach sein, uns aufrichten, bewegen und denken können. Wenn dieser Druck zu stark abfällt, werden wir ohnmächtig. Ein ausreichend hoher Blutdruck ist deshalb eine wesentliche Voraussetzung für ein aktives Leben.

Der Blutdruck – ein ständiges Auf und Ab

Der Blutdruck ändert sich ständig. Mit jedem Herzschlag bildet er sich neu aus, und der Organismus muss ihn den jeweiligen Lebensverhältnissen entsprechend regulieren.

Beim Schlafen ist der Druck niedriger als im Wachzustand. Um das Aufwachen zu ermöglichen, erhöht der Organismus eine bis zwei Stunden vorher den Blutdruck: Die Aktivität der sogenannten Sympathikusnerven nimmt zu, das Herz schlägt schneller, die Spannung in den Muskeln der Blutgefäße erhöht sich. Dass wir damit wieder schneller zu uns kommen, zeigt sich auch in den Träumen: Je näher das Aufwachen rückt, desto »realer« träumen wir. In den ersten Stunden des Schlafs dagegen sind die Träume fantasievoller und weniger realistisch.

Im Liegen ist der Blutdruck niedriger als im Sitzen oder Stehen. Beim Aufstehen muss er sich jedoch rasch erhöhen, damit das Gehirn ausreichend mit Blut versorgt wird. Wenn diese schnelle Druckerhöhung nicht gut gelingt, kann es einem kurz schwarz vor den Augen werden.

Wenn wir uns bewegen und dabei die Muskeln anspannen, muss die Muskulatur stärker durchblutet werden. Auch dafür braucht es einen höheren Blutdruck. Er muss so hoch sein, dass ein angespannter Muskel noch gut versorgt wird.

Nach dem Essen ist die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt um das Drei- bis Vierfache gesteigert. Dann ist es anstrengender, den Blutdruck im Gehirn in der üblichen Höhe aufrechtzuerhalten. Deshalb haben wir nach dem Essen oft das Bedürfnis zu ruhen.

Wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit erhält, sinkt der Blutdruck ab – und die Anspannung in den kleinen Arterien steigt. Sie müssen sich dann stärker zusammenziehen, um den Blutdruck aufrechtzuerhalten. Und das Herz muss schneller schlagen, um das Blut noch im Kreislauf zu halten. Im Extremfall kann der Kreislauf sogar zusammenbrechen, weil kein ausreichender Blutdruck mehr erzeugt werden kann, und eine Ohnmacht tritt ein. Deshalb sollten Sie täglich genug trinken.

Blutdruck und Bewusstsein

Mit einem ausreichend hohen Blutdruck hält sich der Mensch mit seinem Bewusstsein gewissermaßen in sich fest. Umgekehrt verliert er sich, wenn der Druck zu stark absinkt. Wenn junge Menschen zum Beispiel bei einem Rockkonzert vor lauter Begeisterung ohnmächtig werden, sind sie mit ihrem Bewusstsein außer sich. Dabei erweitern sich die Blutgefäße vor allem in den Außenbereichen des Körpers, der Blutdruck sinkt ab, und das Gehirn kann nicht mehr ausreichend versorgt werden. Ein paar Sekunden in der Horizontalen mit hochgelegten Beinen reichen dann aus, um das Bewusstsein wiederzuerlangen.

Scheiden die Nieren vermehrt Salze und Flüssigkeit aus, sinkt der Blutdruck ebenfalls. Umgekehrt können sie beides zurückhalten, um den Druck zu erhöhen. Das geschieht, indem sie den Eiweißstoff Renin abgeben, ein Enzym, mit dessen Hilfe das Hormon Angiotensin gebildet wird. Dieses stellt die Blutgefäße eng und regt die Nebennieren an, das Hormon Aldosteron abzugeben. Es bewirkt, dass die Nieren weniger Salz ausscheiden. Dadurch lagert der Körper verstärkt Wasser ein und der Blutdruck steigt. Blockiert man diesen Mechanismus, sinkt er. Nach diesem Prinzip wirken auch viele blutdrucksenkende Medikamente (siehe >).

EINFLUSS DER PSYCHE

Seelische Einflüsse und Stress beeinflussen den Blutdruck ebenfalls. Beides wirkt sich auf die Spannung in den Blutgefäßen aus, die sich dadurch erweitern oder verengen. Das gilt für Freude und Glück ebenso wie für Kummer, Zorn und Trauer. Wer schlagartig in starke Erregung gerät – aus Wut, Angst oder Aufregung –, steht unter hohem Druck. Sobald die Anspannung ein Ventil findet und sich löst, sinkt der Druck wieder ab.

Der Blutdruck wird von Herzschlag zu Herzschlag neu justiert und schwankt dabei immer um einen gewissen Grundwert. Diese Schwingungsfähigkeit des Blutdrucks, sich jeder Situation anpassen zu können, ist eine Voraussetzung für einen stabilen Kreislauf und eine selbstbestimmte Lebensaktivität.

Kreislauf und Blutgefäße

Das Blut strömt in einem ständigen Kreislauf durch die Adern, mit dem Herzen als Mittelpunkt. Der Gesamtkreislauf ist dabei funktionell dreigeteilt: in Kopf-, Lungen- und Körperkreislauf. Der Kopfkreislauf ist gegenüber den anderen Kreisläufen relativ autonom. Das Gehirn ist in der Lage, in den Blutgefäßen, die die Nervenzellen versorgen, einen konstanten Druck zu erzeugen. Das gewährleistet eine stets ausreichende Durchblutung und somit auch das Bewusstsein sowie alle vom Gehirn ausgehenden Steuerungsfunktionen – egal, ob wir gerade ruhen, laufen oder uns aufregen. Bewusstes Denken, Fühlen und Wollen sollen möglichst wenig von körperlichen Vorgängen beeinflusst sein – das befähigt zu menschlicher Autonomie. Auch für die Sauerstoffversorgung ist ein möglichst konstant bleibender Blutdruck wichtig. Das Gehirn benötigt allein ein Viertel des im Blut vorhandenen Sauerstoffs. Erst wenn bestimmte Grenzen über- oder unterschritten werden, gelingt es nicht mehr, den Druck im Kopf auf einem gleichbleibenden Level zu halten.

Die Grenze dafür liegt beim hohen Blutdruck bei 230/240 mmHg für den oberen und bei 130 mmHg für den unteren Wert (siehe >). Typische Symptome einer solchen »hypertensiven Krise« sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder sogar Lähmungserscheinungen sowie Koordinationsstörungen. Steigt der Blutdruck noch weiter an, können auch Krampfanfälle vorkommen. All das zeigt, dass das Gehirn in seiner Funktion beeinträchtigt wird. Deshalb ähneln die Beschwerden denen eines Schlaganfalls.

Der gesamte Blutkreislauf setzt sich aus Kopf-, Lungen- und Körperkreislauf zusammen

DER AUFBAU VON ARTERIEN UND VENEN

Bei den Blutgefäßen unterscheiden wir zwischen Arterien, die vom Herzen wegführen, und Venen, die zum Herzen hinführen. Arterien transportieren vorwiegend sauerstoffreiches Blut, das aus der linken Herzkammer über die Körperschlagader (Aorta) in Kopf und Körper gelangt. Lediglich die Lungenarterie befördert sauerstoffarmes Blut aus der rechten Herzkammer zur Lunge hin, wo es in den Lungenbläschen Kohlendioxid abgibt und Sauerstoff aufnimmt, um dann über die Lungenvene zur linken Herzkammer und von dort in Kopf und Körper zu fließen.

Die Körperschlagader ist mit 40 Zentimeter Länge und mit 2 bis 2,5 Zentimeter Durchmesser das größte Blutgefäß des Körpers. Sie entspringt an der linken Herzkammer und verzweigt sich danach in immer feinere Äste und Ästchen.

Arterien

Arterien bestehen aus drei Schichten: Die erste Schicht, die Gefäßinnenwand (Intima), ist ein sehr dünnes und empfindliches Häutchen mit einer extrem glatten Oberfläche. Sie bietet dem Blut möglichst wenig Widerstand, damit es gut hindurchströmen kann. Die mittlere Schicht (Media) besteht aus weichen, glatten Muskelzellen sowie einem Netz aus elastischen Fasern. Diese Muskulatur kann nicht willentlich gesteuert werden. Stattdessen zieht sie sich zusammen oder erschlafft aufgrund von Nervenimpulsen aus der faserigen, aus Bindegewebe bestehenden Außenhülle des Blutgefäßes (Adventitia) oder auch über Temperatureinflüsse.

Venen

Venen sind zweischichtig aufgebaut. Ihre Wand ist dünner als die der Arterien und besteht aus einem wiederum sehr dünnen inneren Häutchen und einer umgebenden Muskelschicht. Im Längsverlauf vieler Venen, vor allem in den Beinen, sind in bestimmten Abständen quer liegende Klappen eingebaut. Sie sorgen dafür, dass das Blut immer nur in eine Richtung – zum Herzen hin – und nicht etwa in die Beine, Füße oder Arme zurückfließen kann.

Venen erscheinen eher bläulich und verlaufen zum großen Teil oberflächlich unter der Haut – gut zu sehen an Hand- und Fußrücken, an der Innenseite des Ellenbogengelenks sowie an der Schläfe. Pulsfühlen und Blutdruckmessen geschieht an Arterien, Blutabnehmen dagegen an Venen; aus Arterien würde das Blut pulsierend herausspritzen. In den Venen herrscht kein Druck, sondern ein Sog, der über die Atmung erzeugt wird: Indem wir unseren Brustkorb dehnen, wird das Blut durch Unterdruck angesaugt. Außerdem werden die Venen durch die Bewegungen der sie umgebenden Skelettmuskulatur und durch die Impulse der Arterien (je zwei Venen verlaufen um jede Arterie, die sie durchpulst) unter Druck gesetzt. Deshalb ist Bewegung so wichtig, um einen guten Rückfluss des Blutes aus Armen und Beinen zu gewährleisten!

Die Blutgefäße: ein feinst verzweigtes Netz

Arterien und Venen durchziehen den Körper wie ein feinmaschiges Netz von insgesamt 140 000 Kilometern Länge (das entspricht dem dreieinhalbfachen Erdumfang) mit einer Gesamtoberfläche von 6000 bis 7000 Quadratmetern – so groß wie ein Fußballfeld! Es gibt 40 große Arterien, von denen 600 Äste ausgehen, die sich in 1800 kleine Arterien verzweigen. Von diesen wiederum gehen 40 Millionen Arteriolen und 1,2 Milliarden Kapillaren von jeweils 0,5 bis 4 Millimeter Länge ab. Ähnlich komplex ist das Netz der Venen: Rund 80 Millionen Venolen vereinigen sich zu 1800 Venenzweigen, diese wiederum zu 600 Venenästen und 40 großen Venen, die letztendlich in die Hohlvenen münden.

Kapillaren

Arterien und Venen sind über Kapillaren miteinander verbunden. Das sind besonders feine Blutgefäße am Ende der arteriellen Strombahn. Sie bestehen aus einer dünnen Innenhaut sowie diese umgebenden Hüllzellen. Die Kapillarzone macht aufgrund ihrer filigranen Verästelung fast 60 Prozent der gesamten Oberfläche der Blutgefäße aus. Hier besteht nur noch ein minimaler, kaum messbarer Blutdruck, es ist die Ernährungszone des Gewebes und ähnelt einem gut durchsickerten Waldboden. Da kaum noch ein Blutdruck besteht, der die Flüssigkeit antreiben könnte, tritt diese aus den Kapillaren ins Gewebe über und wird auch wieder in die Kapillaren aufgenommen. In welcher Menge und mit welchen Bestandteilen dies geschieht, hängt davon ab, welche stofflichen Konzentrationen in der Umgebung vorliegen. Hier findet der Stoffwechsel statt: Sauerstoff wird abgegeben, Kohlendioxid aufgenommen; Fette werden in Eiweißstoffe verpackt und als sogenannte Lipoproteine weiterverarbeitet; Mineralien und Spurenelemente werden ausgetauscht. Es ist ein ständiges Geben und Nehmen, ein Stoff-Wechsel im wahrsten Sinne des Wortes.

Die gesamte Regeneration, alles Wachsen und Gedeihen findet also in einem Gebiet mit kaum noch messbarem Blutdruck statt. Dass es so weit kommen kann, ist vom Blutdruck und von der Impulsierung durch das Herz abhängig.

Im Anschluss an die Kapillarzone nehmen Venolen das Blut wieder auf und leiten es in das venöse System und zum Herzen zurück.

Wussten Sie …

… dass die aufgetriebenen Bäuche bei unterernährten Menschen die Folge eines Eiweißmangels sind? Ihrem Organismus gelingt es nicht mehr, die Flüssigkeit im Bereich der Kapillaren wieder in die Blutbahn hineinzuziehen. Beine und Arme sind dagegen aufgrund des ebenfalls durch Eiweißmangel bedingten Muskelschwunds nur noch Haut und Knochen.

Wie der Blutdruck zustande kommt

Der Blutdruck ist der Druck, unter dem das Blut in den Adern strömt. Dabei fließt das Blut jeweils von den Orten höheren Drucks zu denen niedrigeren Drucks. Das ist eine bekannte physikalische Grundregel, die zum Beispiel auch in der Meteorologie für das Wetter gilt, wo analog dazu ein Tiefdruckgebiet die Luft aus dem Hoch anzieht.

Der Druck in den Arterien wird bestimmt durch die Blutmenge, den Herzschlag und den Widerstand, den die Blutgefäße dem Blutfluss entgegensetzen. Vor allem der Widerstand in den winzigen Arteriolen in den herzfernen Körperbereichen ist entscheidend: Wenn sie nicht elastisch genug sind, um sich zusammenzuziehen, kann sich der Blutdruck nicht gut aufbauen. Die Arterien müssen also bis in die kleinsten Verzweigungen hinein stets unter einer gewissen Spannung stehen – nur dann kann das Blut gut bis in die letzten Verästelungen hineinströmen.

WARUM DER BLUTDRUCK WALZER TANZT

Über den Tag hinweg unterliegt der Blutdruck einer bestimmten Rhythmik, er steigt und sinkt. Um 3 Uhr morgens ist der Blutdruck am niedrigsten. Es ist die Zeit der »biologischen Mitternacht«, wo der Schlaf am tiefsten ist. Ab etwa 4 Uhr steigt der Blutdruck langsam an und bereitet uns aufs Aufwachen vor.

Wenn der Wecker klingelt, steigt er schlagartig weiter an – und ermöglicht damit das Aufstehen. Er bleibt dann den ganzen Morgen über relativ hoch; deshalb sind wir normalerweise morgens am leistungsfähigsten. Nach dem Mittagessen sinkt der Blutdruck, deshalb werden wir leicht müde. Ein kurzes Nickerchen ist in dieser Zeit also durchaus sinnvoll. Anschließend steigt der Blutdruck wieder an und erreicht um 19 Uhr sein zweites Maximum, um danach wieder abzusinken.

Wenn der Blutdruck nach dem Essen sinkt, ist ein kurzer Mittagsschlaf besonders erholsam

AUF DEN RHYTHMUS KOMMT ES AN

Je besser die Schwingungsfähigkeit des Blutdrucks ausgeprägt ist, desto stabiler ist der Kreislauf. Frauen sind hier im Vorteil: Aufgrund des monatlichen Zyklus ist der Blutdruck bei ihnen anpassungsfähiger. Erst nach den Wechseljahren lässt die Elastizität nach, weshalb der Blutdruck bei vielen Frauen in dieser Zeit ansteigt. Dem lässt sich allerdings mit einer rhythmischen Lebensgestaltung gut gegensteuern.

Den Beweis liefert eine Studie mit italienischen Nonnen. Ärzte hatten 144 Benediktinerinnen und eine Kontrollgruppe von 138 Frauen aus der Bevölkerung mit einem durchschnittlichen Alter von 34 bis 38 Jahren über 20 Jahre hinweg hinsichtlich der Entwicklung ihres Blutdrucks beobachtet. Das wichtigste Ergebnis: Während bei den Frauen der Kontrollgruppe der Blutdruck von 130/80 mmHg zu Beginn der Studie auf 165/100 mmHg (jeweils Mittelwerte) anstieg, blieb er bei den Benediktinerinnen auf 130/80 mmHg. Keine von ihnen bekam Bluthochdruck. Einflussgrößen wie eine familiäre Neigung zu hohem Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewicht, Salzverbrauch, Tee- und Kaffeekonsum, Wechseljahre sowie Bildungsgrad waren dabei vergleichbar. Das heißt, zwischen den beiden Gruppen bestanden in dieser Hinsicht keine Unterschiede. Die einzige Erklärung für den beobachteten drastischen Unterschied beim Blutdruck ist die Lebensweise im Kloster. Die Nonnen haben einen durch und durch rhythmisch strukturierten Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresablauf, der seit Jahrhunderten geprägt ist von Beten und Arbeiten (»ora et labora«), wobei die Stundengebete zu immer gleichen Zeiten erfolgen.

Es ist zugleich ein Rhythmus zwischen Aktivität und Kontemplation, zwischen praktischem Tun und Spiritualität, zwischen Gemeinschaftsleben und Alleinsein. Dabei ist das ganze Leben durchdrungen von einer tiefen, ehrlichen Sinnsuche.

Nächtlicher Blutdruck

In der Nacht soll der Blutdruck deutlich absinken (»Dipping«) – Zeichen für eine gute Erholungsphase des Organismus. Dabei sollte der Wert um mehr als 10, aber weniger als 20 Prozent niedriger sein als der Tagesmittelwert (»Normal Dipper«). Liegt der Wert bei weniger als 10 Prozent (»Non-Dipper«) oder über 20 Prozent (»Extreme Dipper«), erhöht sich bei Hochdruckpatienten das Risiko für Organschäden. Beides ist ein Hinweis auf eine besondere Gefährdung, ebenso wenn der Blutdruck nachts höher ist als am Tag (»Inverted Dipper«).

Die Stundengebete im Kloster finden immer zur gleichen Zeit statt – das gliedert den Tag

Der Tagesablauf im Kloster

In einem Benediktinerinnen-Kloster ist der Tag sehr rhythmisch gegliedert. Aktivität und geistige Besinnung wechseln sich immer wieder ab, wie dieses Beispiel zeigt:

05.45 Uhr

Aufstehen

06.00 Uhr

Gebet der ersten Tagesstunde (Prim)

06.30 Uhr

Versammlung, Fortsetzung der Gebete, Arbeitsverteilung, Frühstück

08.00 Uhr

Arbeit in verschiedenen Bereichen

09.00 Uhr

Gebet der dritten Tagesstunde (Terz)

09.15 Uhr

Messe, anschließend Arbeit

11.30 Uhr

Gebet der sechsten Tagesstunde (Sext)

12.00 Uhr

Mittagessen und Ruhepause

14.00 Uhr

Gebet der neunten Tagesstunde (Non)

14.30 Uhr

Arbeit

16.30 Uhr

Abendandacht (Vesper)

17.30 Uhr

Abendessen mit Austausch über das Tagesgeschehen

19.30 Uhr

Geistliche Lesung

20.00 Uhr

Komplet (Gebet), anschließend Nachtruhe

Im Gegensatz zu den Nonnen sind andere Frauen vielfältigen Stress auslösenden Faktoren ausgesetzt: Sie stellen sich täglich der Herausforderung, Beruf und Haushalt, Partner und Kinder unter einen Hut zu bekommen. Existenzangst, Sorge um den Arbeitsplatz, familiärer Stress, Lebenskrisen, finanzielle Not, Lärm und andere schädigende Umwelteinflüsse sind ihre täglichen Begleiter. Und auch wenn Jahresfeste wie Ostern und Weihnachten oder die Jahreszeiten das Jahr rhythmisch gliedern, so ist ihr Tagesablauf doch wesentlich unstrukturierter als der einer Ordensschwester.

Wenngleich es für die meisten Menschen sicher unrealistisch wäre zu sagen: »Strukturiert euer Leben wie die Nonnen im Kloster!« – ein bisschen von dieser rhythmisch gegliederten, ständig zwischen zwei Polaritäten atmenden Lebensweise können wir uns durchaus zum Vorbild nehmen. Näheres erfahren Sie ab >.

Wie der Blutdruck gemessen wird