Boss Romance - Sammelband 1 - Tina Keller - E-Book
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Boss Romance - Sammelband 1 E-Book

Tina Keller

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Beschreibung

BLIND DATE WITH THE BOSS Jaydan Baker, Inhaber einer der größten Werbeagenturen New Yorks, ist reich, sexy, begehrt. Auch seine Assistentin Lissy ist seit langem rettungslos in ihren Chef verliebt. Durch einen Zufall entdeckt sie Jaydans Profil auf einer Dating Line und nutzt ihre Chance: Unter einer falschen Identität nimmt sie Kontakt mit ihm auf, um ihn endlich näher kennenzulernen. Jaydan lässt sich darauf ein, und es kommt zu heißen Chats zwischen den beiden. Als Jaydan die Unbekannte treffen will, hat Lissy eine wahnwitzige Idee, wie sie endlich ihren Traum wahr machen und mit Jaydan prickelnde Stunden verbringen kann, ohne ihre wahre Identität preiszugeben: Sie verabredet sich zu einem erotischen Blind Date mit ihm, bei der niemand den anderen sehen darf ... ________________________________________________________________ ONE HOT NIGHT WITH THE BOSS Janelle hat eine anstrengende Zeit hinter sich. Zuerst verlässt sie ihr Freund, dann verliert sie ihren Job. Um sich etwas zu erholen, gönnt sie sich eine Wellness-Woche in einem exklusiven Hotel. Der vorletzte Tag ihres Wellness-Urlaubs endet mit einer ganz besonderen Wohlfühlbehandlung. Im Whirlpool begegnet sie einem unglaublich erotischen Mann, mit dem sie die heißeste Nacht ihres Lebens verbringt. Doch dann verschwindet dieser Mann spurlos. Janelle sieht ihn erst wieder, als sie ihren neuen Job antritt: Ihr neuer Boss Myles Moore ist niemand anderer als der heiße Kerl, mit dem sie diese eine Nacht verbracht hat, die sie einfach nicht vergessen kann. Und damit kommt eine Lawine ins Rollen, die das Leben der beiden gründlich auf den Kopf stellt ... ___________________________________________________________________ MARRY THE BOSS Cassy fällt aus allen Wolken, als sie ihrem neuen Boss gegenübersteht: Genau dieser Mann ist ihr letzte Nacht im Traum erschienen - und zwar vor dem Altar, als sie selbst ein weißes Hochzeitskleid trug. Cassy ist sich sicher: Das kann kein Zufall sein! Adrian ist nicht nur ihr neuer Boss, sondern auch ihr zukünftiger Ehemann. Adrian kann sich nur in seinen schlimmsten Albträumen vorstellen, eine Beziehung einzugehen. Er ist ein unfassbar attraktiver Anwalt und ein Magnet für alle Frauen. Einem Abenteuer ist er allerdings nie abgeneigt, und seine neue Assistentin macht ihn ziemlich an. Cassy lässt sich auf die heißen Spiele mit ihrem Boss ein, doch irgendwann muss Adrian sich entscheiden, was er wirklich will – oder er verliert Cassy für immer …

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 - Cassy

Kapitel 2 - Cassy

Kapitel 3 - Cassy

Kapitel 4 - Adrian

Kapitel 5 - Adrian

Kapitel 6 - Cassy

Kapitel 7 - Cassy

Kapitel 8 - Cassy

Kapitel 9 - Adrian

Kapitel 10 - Cassy

Kapitel 11 - Cassy

Kapitel 12 - Cassy

Kapitel 13 - Cassy

Kapitel 14 - Adrian

Kapitel 15 - Cassy

Kapitel 16 - Cassy

Kapitel 17 - Cassy

Kapitel 18 - Adrian

Kapitel 19 - Cassy

Kapitel 20 - Cassy

Drei Jahre später

Impressum

Originalausgabe 2024 Boss Romance, Sammelband 1 © Tina Keller, Berlin, Deutschland

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertung

nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

Covergestaltung unter Verwendung

von DALL-E, © 2024, Tina Keller

Tina Keller

c/o Internet Marketing

und Publikations-Service

Frank W. Werneburg

Philipp-Kühner-Str. 2

99817 Eisenach

[email protected]

Tina Keller

Blind Date with the Boss

Eine verliebte Sekretärin hat ein heißes Blind Date mit ihrem eigenen Boss ...

Jaydan Baker, Inhaber einer der größten Werbeagenturen New Yorks, ist reich, sexy, begehrt. Auch seine Assistentin Lissy ist seit langem rettungslos in ihren Chef verliebt. Durch einen Zufall entdeckt sie Jaydans Profil auf einer Dating Line und nutzt ihre Chance: Unter einer falschen Identität nimmt sie Kontakt mit ihm auf, um ihn endlich näher kennenzulernen. Jaydan lässt sich darauf ein, und es kommt zu heißen Chats zwischen den beiden.

Als Jaydan die Unbekannte treffen will, hat Lissy eine wahnwitzige Idee, wie sie endlich ihren Traum wahr machen und mit Jaydan prickelnde Stunden verbringen kann, ohne ihre wahre Identität preiszugeben: Sie verabredet sich zu einem erotischen Blind Date mit ihm, bei der niemand den anderen sehen darf ...

Kapitel 1 - Lissy

Ich habe das große Los gezogen. Ich sitze Tür an Tür mit ihm, einem der begehrtesten Junggesellen New Yorks. Alle Frauen in seiner Firma sind heimlich in ihn verknallt oder schwärmen zumindest für ihn. Man kann gar nicht anders. Jaydan Baker ist absolut unwiderstehlich!

Zuerst mal sieht er einfach unverschämt gut aus. Ach, was sage ich, sensationell! Er hat einen Body zum Niederknien (auch davon träumen natürlich alle Frauen bei Black Zebra. Vom Niederknien vor ihm, meine ich), die tollsten grünen Augen des Universums (so ähnlich wie Robbie Williams, muss ich noch mehr sagen?), ein markantes, männliches Gesicht und Haare, die immer etwas verwuschelt aussehen (den sogenannten Out of Bed Look). Das reicht schon, um sofort ohnmächtig zu werden. Aber das ist es nicht allein.

Es ist seine Ausstrahlung, die jeden in seinen Bann zieht. Eine Aura von Macht, Geld, Erfolg und gelebten Träumen. Er ist selbstbewusst, ohne arrogant zu sein, klug, witzig, charmant, erfolgreich, wohlhabend. Vor sechs Jahren, da war er gerade mal 27, hat er Black Zebra gegründet, und jetzt ist sie bereits eine der erfolgreichsten Werbeagenturen New Yorks.

Ich arbeite seit fünf Jahren in seiner Firma und war also fast von Anfang an dabei. Damals war ich noch nicht seine Assistentin und habe ihn nur aus der Ferne angeschwärmt. Dann hatte seine Sekretärin einen Unfall und es musste dringend jemand vorübergehend einspringen. Warum die Wahl auf mich fiel, weiß ich bis heute nicht.

Ich sprang also ein und wunderte mich, dass ich in der Lage war, überhaupt irgendetwas richtig zu machen, denn diese irrsinnigen Augen brachten mich vom ersten Augenblick an um den Verstand. Ich musste mich sehr konzentrieren, um mitzukriegen, was er mir für Anweisungen gab, denn natürlich wollte ich, dass er mit meiner Arbeit zufrieden war. Und das war er.

Seine Sekretärin war ein halbes Jahr lang krankgeschrieben, im Anschluss daran wurde sie schwanger und kam nicht mehr zurück. Da Jaydan sich mittlerweile an mich gewöhnt hatte, wollte er mich nicht wieder hergeben und keine neue Assistentin einarbeiten. So war es ja auch viel einfacher, und für mich wurde ein Traum wahr.

Für meinen früheren Job wurde schnell jemand anderes gefunden, und ich blieb bei ihm. Also behielt ich den begehrtesten Posten im Unternehmen und konnte es kaum glauben. Ich, Lissy Graham, war die persönliche Assistentin des Geschäftsführers von Black Zebra, Jaydan Baker! Manchmal muss ich mich noch heute kneifen, um es wirklich zu kapieren.

Der Aufstieg war mit einer nicht unbeträchtlichen Gehaltserhöhung verbunden, aber das war nicht das Entscheidende. Ich hätte auch für einen Hungerlohn für Jaydan gearbeitet. Hauptsache, ich bin in seiner Nähe.

Und das bin ich jetzt seit zwei Jahren, fünf Tage in der Woche, mindestens acht Stunden am Tag.

Jaydan ist ein wunderbarer Chef, blafft mich nie an und bleibt auch beim größten Stress gelassen. Das bewundere ich echt an ihm, wie so vieles andere auch. Sein Durchsetzungsvermögen, seine Hartnäckigkeit, sein Fachwissen, seine Souveränität … Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Ja, ich gebe es zu, Jaydan ist mein absoluter Traummann. Das ist Fluch und Segen zugleich.

Zuerst war er zwar freundlich, aber etwas distanziert, doch nach und nach taute er immer mehr auf. Jetzt haben wir einen herzlichen Umgangston miteinander, fast schon freundschaftlich. Er hat eine so charmante, lustige Art, dass man sich einfach in ihn verlieben muss.

Ich finde ihn sehr locker für einen Mann in seiner Position. Da hatte ich schon ganz andere Chefs, bei denen ich automatisch stramm stand, wenn ich nur ihre Stimme hörte. Mit Jaydan ist es ganz anders. Wenn ich seine Stimme höre, freue ich mich immer wahnsinnig. Sie ist auch noch total sexy!

So wie jetzt, als er mich auf dem Telefon anruft.

„Lissy, würdest du mir bitte die Unterlagen der 'Your Luxury Dream Hotels' bringen? Ich brauche die Aufstellung über die Angebote eines virtuellen Rundgangs. Es müsste der grüne Ordner sein, Register fünf.“

Ich weiß nicht, wie er das macht, aber er weiß bei fast allen Unterlagen, wo sie abgelegt sind, obwohl er das ja nicht selbst erledigt. Das wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Guckt er sich die halbe Nacht lang alle Ordner an und prägt sich ein, wo was abgeheftet ist? Aber wozu? Dazu ist seine Zeit einfach zu kostbar.

„Ja, natürlich, sofort, Jaydan“, pariere ich.

Ich springe auf und eile zu den elitären USM Regalen, mit denen sowohl sein als auch mein Büro bestückt ist. Er hat natürlich wie immer Recht. Der Ordner ist grün, und als ich ihn aufschlage, befinden sich die Papiere von Cooper & Gambles selbstverständlich hinter Nr. 5. Ich muss ihn wirklich mal fragen, wie er das macht.

Ich laufe in sein Büro und lege ihm den Ordner auf den Tisch. Er schaut auf seinen Bildschirm und sieht hochkonzentriert aus. Wie immer ist er ein atemberaubender Anblick. Dieser wahnsinnig durchtrainierte Body unter dem sicher sündhaft teuren, leicht schimmernden Maßanzug, die grünen Robbie Williams Augen, das markante, männliche Gesicht, die sinnlichen, vollen Lippen … Ich bin schon wieder total high und habe sicher Sternchen in den Augen. Ob er eigentlich ahnt, dass ich total verknallt in ihn bin? Wenn er nicht blind ist, weiß er das ganz sicher.

Jaydan wendet sich von seinem Monitor ab und lehnt sich zurück. Dann lächelt er mich an, und sofort flattern ganze Schmetterlingsscharen in meinem Bauch herum.

„Wie machst du das eigentlich, dass du immer genau weißt, wo was abgeheftet ist?“, platze ich heraus. „Ich meine, du legst die Unterlagen doch nicht ab. Woher weißt du dann, wo sie sind?“

Jaydan blickt mich noch intensiver an. Oh mein Gott, diese Augen sind einfach der Hammer! Außerdem habe ich bei einem Mann noch nie so lange, dichte Wimpern gesehen. Man könnte glatt meinen, er hätte sie sich getuscht, aber er ist eben von Natur aus so schön.

Jetzt grinst er total süß, und mein Herz beginnt noch schneller zu schlagen.

Es ist wirklich schlimm. Seit zwei Jahren sehe ich ihn Tag für Tag, und trotzdem bin ich in seiner Nähe immer noch so aufgeregt wie am allerersten Tag. Ein Wunder, dass ich überhaupt irgendetwas auf die Reihe kriege!

„Was glaubst du wohl, was ich jeden Tag hier bis Mitternacht mache?“ Er zieht seine Augenbrauen belustigt nach oben. „Ich nehme mir jeden einzelnen Ordner vor und präge mir ein, wo was ist.“ Dann lacht er. Wenn er lacht, ist er einfach zum Dahinschmelzen und sieht noch umwerfender aus.

„Nein, Lissy, das tue ich natürlich nicht. Warum auch? Dafür habe ich ja dich. Keine Ahnung, das ist wohl mein fotografisches Gedächtnis. Wenn ich einmal einen Ordner in der Hand gehabt habe, dann speichere ich automatisch ab, wo was ist. Keine große Sache.“

Sein Gehirn muss hundertmal so groß sein wie meins – bei all dem, was er da so abgespeichert hat. Er weiß allen Ernstes die Zahlen der Bilanzen der letzten sechs Jahre auswendig. Ich glaube, er könnte völlig ohne Unterlagen arbeiten, denn er hat alles im Kopf. In meinen Augen ist er ein Genie. Sein Studium hat er natürlich auch mit Auszeichnung abgeschlossen. Manchmal fühle ich mich in seiner Gegenwart schon wie ein ziemlicher Depp, ehrlich gesagt. Aber er tut immer so, als sei ich die perfekte Sekretärin. Er ist wirklich ein Goldstück.

„Ich brauche fünf Minuten, und dann könntest du mir Mike Morson ans Telefon holen“, sagt Jaydan, nachdem er in dem Ordner geblättert hat.

„Wenn er nicht da ist, sein Partner. Wie heißt er noch mal?“

„Denzel Claris“, erwidere ich und finde Jaydan mal wieder total süß. Natürlich kennt er den Namen. Er wollte mir nur eine Gelegenheit geben, damit ich mich nicht ganz so minderbemittelt neben Mr Superbrain fühle. Er ist wirklich ein Schatz.

„Als ob du das nicht wüsstest, Jaydan.“

„Ist mir gerade entfallen“, behauptet er. „ Meine Kapazitäten sind offenbar erschöpft. Zu viele grüne, rote und gelbe Ordner mit zu vielen Registern.“

Jaydan schmunzelt so niedlich, dass ich schon wieder total in anderen Sphären schwebe. Dieser Mann ist für mich die reinste Droge.

Ich lächele ihn an, gehe in mein Büro und schließe die Tür hinter mir.

Es ist schon cool, für einen Chef zu arbeiten, der ein absoluter Traummann ist. Leider werden dadurch alle anderen Männer uninteressant, weil keiner ihm das Wasser reichen kann. Seit der Trennung von meinem Ex-Freund vor zwei Jahren habe ich natürlich den einen oder anderen Mann kennengelernt, aber mit Jaydan konnte keiner mithalten.

So langsam müsste ich mal von dem Trip runterkommen, denn bei Jaydan habe ich null Chancen. Ihn will jede, und er kann jede haben. Warum sollte er sich da für mich entscheiden? Ich bin nichts Besonderes. Ich bin weder ein Model noch habe ich irgendetwas Herausragendes geleistet. Ein Mann wie Jaydan gibt sich nicht mit dem Durchschnitt ab, weil er selbst weit über dem Durchschnitt liegt.

Was uns zu der Frage bringt, für welchen Typ Frau sich Jaydan eigentlich interessiert. Er ist mal mit einer Schauspielerin ausgegangen, die eine frappierende Ähnlichkeit mit Angelina Jolie hatte. Das hat mir Laurie aus der Buchhaltung erzählt. Eine feste Beziehung scheint er allerdings nicht zu haben.

Manchmal denke ich, dass er eigentlich gar keine Zeit dafür hat. Er ist von frühmorgens bis spätabends im Büro, oft auch an den Wochenenden. Wann sollte er da noch Kapazitäten für eine Beziehung haben?

Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, dass so ein Mann wie er keinen Sex hat. Er hat doch auch ganz normale Bedürfnisse! Ob er manchmal in irgendeinen Club geht und sich dort eine Frau für eine heiße Nacht aufreißt?

Ich weiß, es ist albern, aber allein diese Vorstellung gibt mir einen tiefen Stich ins Herz. Eigentlich will ich das gar nicht wissen. Ich will wenigstens von ihm träumen können, und in meinen Träumen gehört er mir ganz allein ….

Die fünf Minuten sind um, und ich wähle die Nummer von Mike Morson beziehungsweise dessen Assistentin. Ob die auch so in ihren Boss verschossen ist wie ich in meinen?

Bestimmt sind viele Sekretärinnen heillos in ihre Chefs verknallt. Man verbringt einen großen Teil seiner Zeit miteinander und lernt sich dadurch zwangsläufig gut kennen. Man bekommt einfach viel voneinander mit. Nicht umsonst entstehen die meisten Liebesverhältnisse am Arbeitsplatz. Nur bei mir leider nicht. Aber das wäre auch wirklich wie nach den Sternen greifen.

Ich verbinde Jaydan wie gewünscht mit Mike, und er bittet mich, ihm einen Kaffee zu bringen. Als ich die Tasse neben ihm abstelle, bedeutet er mir mit einem Kopfnicken, die Mappe neben seinem Laptop mitzunehmen. Ich nicke zurück, greife mir die Mappe und schaue reflexartig auf den Monitor. Links oben entdecke ich den Namen der Website, die Jaydan aufgerufen hat.

Aber diesmal sind es keine Börsenkurse oder Unternehmensbewertungen, sondern – es ist eine Datingline, und zwar die mit dem klangvollen Namen „Sexinthecity“. Ich kenne sie sogar. Es ist eine Dating Plattform, bei der es vor allem um schnellen, unkomplizierten Sex geht oder allenfalls um Affären. Beziehungen werden hier selten gesucht, und die große Liebe schon gar nicht.

Meine sicher schreckgeweiteten Augen erspähen das Wort „Profil“ und gleich darunter „Name: Jon-Boy.“ Jon ist Jaydens zweiter Vorname, aber er benutzt ihn nicht. Jon-Boy … Na, das ist ja mal sehr einfallsreich, wahrscheinlich hat seine Mutter zu viel „Die Waltons“ geschaut.

Hastig presse ich die Mappe an mich und mache, dass ich wieder in mein Büro komme.

Mit klopfendem Herzen sortiere ich die Mappe ein, während in meinem Kopf alles durcheinander rauscht.

Mein angebeteter Chef verabredet sich im Internet zu anonymem, schnellem Sex? Vielleicht hechtet er um Mitternacht aus dem Büro und schiebt unterwegs auf dem Weg nach Hause noch irgendwo zwischen zwei Laternen eine schnelle Nummer. Zu mehr hat er wahrscheinlich gar keine Zeit.

Ich weiß nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert sein soll. Enttäuscht, weil er ein Mann ist, dem es nur um Sex geht oder erleichtert, weil er nichts Festes hat? Ich bin völlig durch den Wind.

Meine Güte, klar hat er Sex, wer nicht? (Okay, ich nicht ….) Er ist jung, höllisch attraktiv, gesund und braucht genauso Sex wie jeder andere. Und warum soll er sich den nicht über eine Dating Plattform holen?

Er müsste zwar nur mal kurz in einen Club gehen und wäre von Scharen williger Frauen umringt, aber vielleicht ist ihm das zu zeitaufwendig. Vielleicht will er mit den Frauen keinen Small Talk führen und ihnen Komplimente machen, sondern sie einfach nur vögeln.

Ist Jaydan so ein Typ? Ich kenne ihn privat nicht wirklich. Ich weiß nicht, was er in seiner knappen Freizeit so treibt. Und schon gar nicht, mit wem er es treibt.

Oh Mann, ich wünschte, ich könnte diese Gedanken einfach wegwischen. Warum kann ich mir nicht einen netten Typen suchen und in Jaydan einfach nur meinen Chef sehen? Ich glaube, so ganz normal bin ich echt nicht mehr. Seit zwei Jahren himmele ich meinen Boss an und nehme keinen Mann außer ihm wahr. Es ist wirklich schlimm. Vielleicht sollte ich mal eine Therapie machen.

Ich werfe einen Blick auf die Uhr und stelle fest, dass ich eigentlich meine Mittagspause machen könnte. Andererseits kann ich die natürlich auch vor meinem Computer verbringen und mir etwas zu essen bestellen.

Wie von selbst tippen meine Finger sexinthecity.com ein, während mein Herz aufgeregt klopft. Hoffentlich muss ich nicht erst einen zwanzigseitigen Fragebogen ausfüllen, bevor ich mir Jaydans Profil anschauen kann! Doch ich habe Glück; ich kann sofort nach „Jon-Boy“ suchen und habe in Sekundenschnelle sein Profil vor mir.

Es ist enttäuschend kurz. Dass er 33 Jahre alt und 1,85 m groß ist, dunkle Haare und grüne Augen hat, wusste ich auch schon. Ein Bild hat er natürlich nicht veröffentlicht, aber das wäre bei seiner Bekanntheit auch nicht ratsam. Sein Text ist ebenfalls nicht besonders aussagekräftig:

Ich bin alt genug, um schon das eine oder andere erlebt zu haben, doch immer noch jung genug, um aufgeschlossen für neue Abenteuer zu sein. Dafür suche ich eine leidenschaftliche, sinnliche Frau für prickelnde Stunden.

Ob ihm da überhaupt jemand schreibt? Niemand in diesem Forum hat doch die leiseste Ahnung davon, was für eine Sahneschnitte sich hinter dieser trockenen Anzeige verbirgt. Wenn sie es wüssten, könnte er sich vor Zuschriften gar nicht mehr retten.

Aber ich weiß es. Ich könnte ihm schreiben. Und die Chancen, dass er mir zurückschreiben würde, stehen gar nicht so schlecht, denn wenn man nur eine Affäre und keine Beziehung sucht, steht man als Frau hoch im Kurs.

Ich habe mal gelesen, dass auf hundert willige Männer nur eine einzige Frau kommt, die an einer Affäre interessiert ist. Bei Beziehungen ist das genau umgekehrt. Männer wollen unverbindlich vögeln, Frauen suchen die große Liebe. Das ist immer noch so.

Aber was habe ich schon davon, wenn ich ihm schreibe? Er wird garantiert nicht viel über sich verraten, und dann wird er ein Date vorschlagen, und an dieser Stelle würde unsere Internet Bekanntschaft enden.

Seufzend stelle ich meinen Computer auf Standby und beschließe, mit Laurie aus der Buchhaltung in die Kantine zu gehen. Es ist immer lustig mit ihr, und außerdem tut es mir gut, für eine Weile mein Büro zu verlassen. Kurz überlege ich, ob ich Laurie von meiner Entdeckung erzählen soll, entscheide mich dann aber dagegen. Ich hätte das Gefühl, Jaydan zu verraten, und das will ich nicht. Also unterhalten wir uns über unverfängliche Dinge, und Laurie versorgt mich mit dem neuesten Klatsch.

So bin ich zumindest für eine Stunde von der Frage abgelenkt, wie viele Sex Dates Jaydan mit irgendwelchen Internet Frauen hat.

Kapitel 2 - Lissy

Als ich an meinen Arbeitsplatz zurückkehre, ist die Tür zu Jaydans Büro geschlossen. Das ist ungewöhnlich. Normalerweise steht seine Tür immer einen Spalt weit offen. Mein Herz beginnt schneller zu klopfen. Will er ungestört sein? Chattet er etwa gerade in diesem Augenblick mit jemandem von dieser Website?

Ich spüre, wie mir dieser Gedanke einen Stich mitten ins Herz gibt, so albern das auch ist. Verabredet er sich etwa gerade mit einer potentiellen Anwärterin auf die prickelnden Stunden? Oh mein Gott, ich bin so eifersüchtig! Am besten vereinbare ich noch heute einen Termin bei einem Therapeuten.

Es sollte mir völlig egal sein, was er in seiner Freizeit macht. Aber leider ist es mir ganz und gar nicht egal. Wenn ich mir vorstelle, dass er mit einer Frau ins Bett geht, tut mir das höllisch weh. Ich kann es nicht ändern. Mein Verstand sagt mir zwar, dass ich mich total bekloppt verhalte, aber mein Herz sieht das völlig anders.

Nach einer Weile steckt Jaydan den Kopf durch die Tür und verkündet, er würde jetzt mit Chris, einem der Webdesigner und seinem engen Freund, essen gehen. Ich nicke und fange endlich an, die eingehende Post zu sortieren. Jaydan will nur mit dem nötigsten behelligt werden; das, was ich selbst erledigen kann, bekommt er erst gar nicht zu Gesicht.

Als ich damit fertig bin und ihm die Eingangspost auf seinen Schreibtisch gelegt habe, starre ich unschlüssig auf meinen Computer.

Soll ich oder soll ich nicht? Aber was habe ich schon zu verlieren? Also logge ich mich bei „Sexinthecity“ ein und rufe Jon-Boys Profil auf. Mein Herz hämmert, als ich auf „Nachricht verfassen“ klicke. Was soll ich denn jetzt schreiben?

„Hallo Jon-Boy, hier spricht deine Sekretärin. Ich wollte mal sehen, was du so treibst, wenn du deine Tür hinter dir schließt. Warum suchst du dir eigentlich über das Internet eine Frau für prickelnde Stunden? Du musst doch nur ins Büro nebenan gehen, da sitzt sie schon. Sie würde wirklich alles dafür tun, um mit dir ein paar aufregende Stunden erleben zu können. Davon träumt sie seit zwei Jahren.“

Es ist wirklich nicht so leicht, mir einen geeigneten Text auszudenken. Ich kann Jaydan ja nicht mal schreiben, dass mir sein Profil gefallen hat, weil er gar nichts über sich verraten hat. Ob er überhaupt Anfragen bekommt bei seinen spärlichen Informationen? Oder schreibt er die Frauen an und gibt dann etwas mehr über sich preis?

Ach nein, ich lasse es lieber bleiben. Was soll mir das schon bringen?

Seufzend nehme ich mir eine ellenlange Kalkulation vor, die ich in eine Exceltabelle übertragen soll. Das wird mich mindestens die nächsten drei Tage beschäftigen.

Ich bin so in meine Arbeit vertieft, dass ich gar nicht mitbekomme, dass Jaydan vom Mittagessen zurückgekehrt ist. Ich sehe es lediglich daran, dass er telefoniert.

Ich will gerade die „Sexinthecity“ Website schließen, als der „Neue Nachrichten“ Button aufblinkt. Ich fasse es nicht: Jon-Boy hat mir geschrieben!!!

Mit wild klopfendem Herzen öffne ich die Message.

Jon-Boy:

„Hallo, Marie Claire, ich habe gerade gesehen, dass du mein Profil besucht hast. Ich weiß, es steht nicht besonders viel drin, was dazu animieren würde, mir zu schreiben. Darum hast du es wahrscheinlich auch nicht getan. Okay, diese Mühe nehme ich dir nun ab, das ist ja eigentlich auch mein Job als Kerl ;-). Du hast dich offenbar erst heute angemeldet und bist also ganz neu hier. Darf ich fragen, was dich dazu bewogen hat, auf dieser Website zu surfen?“

Ja, Jaydan. Ich bin seit zwei Jahren unsterblich in dich verliebt und möchte gern etwas Privates über dich erfahren. Und am liebsten hätte ich natürlich ein Date mit dir, aber das wird wohl nicht funktionieren. Es sei denn, ich unterziehe mich vorher einer Gesichtsoperation.

Marie Claire:

„Hallo Jon-Boy, vielen Dank, dass du mich kontaktiert hast. Ich habe diese Website heute zufällig gefunden und mich einfach mal angemeldet. Was ich suche, weiß ich selbst noch nicht. Vielleicht dich? Wer bist du denn? Dein Profil sagt in der Tat nicht viel über dich aus.“

Jon-Boy:

„Ja, das stimmt, lach ;-). Ich bin sozusagen inkognito hier. Ich bin 33, angeblich gut aussehend, sportlich, meistens gut gelaunt, beruflich sehr eingespannt, wodurch mir leider nicht die Zeit bleibt, mich in adäquater Weise um eine Beziehung zu kümmern. Aber man hat ja doch gewisse Bedürfnisse …. Deshalb bin ich hier, um das mal ganz offen zu sagen.“

Mein Herz klopft immer schneller. Was wird er mir als nächstes schreiben? Wird er mir irgendwelche Geheimnisse über sich verraten? Etwas, das ich schon immer wissen wollte, aber nie zu fragen wagte?

Marie Claire:

„Du suchst also eine unkomplizierte Affäre? Oder eher einen one-night-stand?“

Jon-Boy:

„Da möchte ich mich vorher nicht festlegen. Das ergibt sich dann schon von selbst ;-). Aber so etwas in der Art, ja. Und wie sieht es bei dir aus?“

Marie Claire:

„Eigentlich genauso.“

Jon-Boy:

„Bist du in einer Beziehung?“

Marie Claire:

„Nein. Du?“

Jon-Boy:

„Nein, ich auch nicht. Ich habe gar nicht die Zeit dazu. Hier tummeln sich sehr viele, die eine langjährige Beziehung haben, bei der die Luft raus ist und die ihre Partnerschaft mit einer Affäre aufpeppen möchten. Dafür bin ich allerdings der Falsche. Ich möchte niemandem dabei helfen, seinen Partner zu betrügen. Das ist für mich ein absolutes No Go. Das sage ich lieber gleich von Anfang an.“

Wow, Jon-Boy, du bist super! Mir wird ganz warm ums Herz. Das spricht jetzt aber wirklich sehr für ihn. Ich wusste ja immer, dass er einen guten Charakter hat. Es könnte ihm doch völlig egal sein, ob die Frau, mit der er einen one-night-stand hat, in einer Beziehung ist oder nicht. Aber es ist ihm nicht egal. Er ist … anständig. Mir fällt kein besseres Wort ein, obwohl es antiquiert ist. Ja, er hat noch Anstand und Respekt, und das gefällt mir.

Marie Claire:

„Finde ich gut, dass du so denkst. Ich glaube, viele Männer sind da anderer Ansicht. Gerade Männer können Sex und Liebe immer noch sehr gut trennen.“

Jon-Boy:

„Stimmt ;-). Das kann ich auch. Trotzdem mag ich es nicht, wenn man seinen Partner vorsätzlich betrügt. Wenn es so weit gekommen ist, sollte man sich besser trennen. Etwas anderes ist es, wenn man zufällig jemanden kennenlernt. Das kann passieren. Aber im Internet ganz gezielt nach jemandem zu suchen, mit dem man seinen Partner betrügt, finde ich ziemlich daneben. In so etwas möchte ich auf keinen Fall involviert werden.“

Marie Claire:

„Da brauchst du dir bei mir keine Sorgen zu machen. Ich bin seit zwei Jahren Single. Nicht nur das. Ich habe in diesen zwei Jahren nicht mal Sex gehabt.“

Oh mein Gott, Hilfe, kann ich das nachträglich löschen? Ich starre wie betäubt auf den Bildschirm.

Bin ich eigentlich bescheuert? Wieso um alles in der Welt habe ich das denn jetzt geschrieben? Es stimmt zwar, aber ich kann doch meinem Chef nicht verraten, dass ich schon so lange nicht mehr mit einem Mann im Bett war!

Meine Wangen werden ganz heiß, bis ich mich daran erinnere, dass Jon-Boy ja gar nicht weiß, wer ihm hier schreibt. Aber trotzdem. Das muss er wirklich nicht wissen. Das ist doch voll peinlich. Jetzt denkt er wahrscheinlich, ich sei eine alte Jungfer, die keiner mit dem Arsch anguckt. So ist es ja nun auch nicht!

Jon-Boy:

„Was? Ehrlich? Seit zwei Jahren? Das ist aber wirklich eine verdammt lange Zeit! Vermisst du es denn gar nicht?“

Okay, er weiß nicht, wer ich bin. Ich kann mich jederzeit hier wieder ausloggen, abmelden, mein Profil löschen. Er wird niemals erfahren, dass es seine Sekretärin ist, mit der er hier chattet. Also mache ich weiter. Er ist ein Fremder, ich bin eine Fremde.

Marie Claire:

„Doch, natürlich. Aber ich möchte ja auch nicht mit jedem ins Bett gehen. Und bei dir?“

Jon-Boy:

„Ist auch schon eine ganze Weile her. Ich möchte auch nicht mit jeder Frau ins Bett gehen ;- ). Was müsste der Mann denn haben, bei dem du schwach werden könntest?“

Oh, Jaydan, steh einfach auf und schau in den Spiegel! Er müsste so sein wie du, Jon-Boy, Deine Augen, deinen Körper, dein Lachen, deine Ausstrahlung. Aber ich glaube, es gibt keinen zweiten Mann wie dich. Du bist einzigartig. Er müsste nicht wie du sein, sondern er müsste du sein. Du müsstest es sein, Jaydan. Ich will keinen anderen.

Marie Claire:

„Er müsste das gewisse Etwas haben. Der Funke müsste überspringen. Ich kann das nicht erklären. Es hat nichts mit einem bestimmten Aussehen zu tun, sondern mit der Ausstrahlung. Und bei dir? Was macht eine Frau für dich anziehend?“

Mein Herz klopft zum Zerspringen. Vielleicht werde ich jetzt das erfahren, was ich schon so lange wissen will. Auf welchen Typ Frau steht ein Traummann wie Jaydan? Ungeduldig warte ich auf die Antwort. Warum braucht er denn so lange? Muss er da erst nachdenken? So etwas weiß man doch.

Jon-Boy:

„Schwer zu sagen. Auf keinen Fall bin ich auf Äußerlichkeiten festgelegt, wie blonde Haare und blaue Augen oder so einen Quatsch. Das ist völlig irrelevant. Ich stimme dir absolut zu. Sie muss einfach eine gewisse Aura haben, die mich anzieht. Dann spielt es für mich keine Rolle, ob sie klein oder groß, dick oder dünn, alt oder jung ist. Das Wichtigste ist, dass sie mit sich selbst zufrieden ist. Das strahlt eine Frau nämlich auch aus.“

Völlig fasziniert starre ich auf meinen Monitor. Dieser Mann, der aussieht wie eine Mischung aus Robbie Williams und Markus Schenkenberg, behauptet ernsthaft, es sei ihm egal, wie eine Frau aussieht, die ihn interessiert? Meint er das ernst? Das kann er nicht ernst meinen.

Marie Claire:

„Du würdest also eine alte, dicke Frau in Erwägung ziehen?“

Jon-Boy:

„Wenn sie sinnlich und selbstbewusst ist, warum nicht? Es gibt dünne, junge Frauen, die keinerlei Ausstrahlung haben. Davon hängt es nicht ab. Sinnlichkeit und Leidenschaft ist mir wichtig, übrigens nicht nur im Bett.“

Das ist mir durchaus bekannt. Jaydan hat einige Dinge, die er mit viel Leidenschaft betreibt, wenn er die Zeit dazu findet. Segeln, auf Berge klettern oder seit neuestem Paragliding. Er hat mal gesagt, jeder Mensch brauche eine Leidenschaft im Leben, sonst sei das Leben langweilig. Damit hat er Recht.

Marie Claire:

„Bist du sinnlich?“

Jon-Boy:

„Ja.“

Marie Claire:

„Das bedeutet?“

Jon-Boy:

„Möchtest du es herausfinden? ;-)“

Ich schließe die Augen. Verabredet er sich tatsächlich so schnell mit einer Frau? Ich meine, er kennt mich doch überhaupt nicht! Er hat nicht das geringste über mich in Erfahrung gebracht. Er weiß nicht, wie ich aussehe. Er weiß überhaupt nichts von mir.

Also, so sehr nötig haben kann er es ja nicht, dass er sich sofort mit der erstbesten Frau verabredet! Ich muss zugeben, dass ich ein kleines bisschen enttäuscht von ihm bin.

Marie Claire:

„Ich weiß nicht. Bist du immer so schnell? Du kennst mich doch gar nicht.“

Jon-Boy:

„Das können wir ja ändern.“

Marie Claire:

„Hast du schon viele Frauen hier getroffen?“

Jon-Boy:

„Keine einzige.“

Nanu? Das erstaunt mich jetzt aber doch sehr. Oder liegt das wirklich daran, dass Frauen eben doch mehr als eine Affäre wollen?

Marie Claire:

„Wieso nicht?“

Jon-Boy:

„Weil die Frauen hier zwar gerne online flirten, sich aber nicht trauen, wenn es real werden soll.“

Marie Claire:

„Das verstehe ich nicht.“

Jon-Boy:

„Ich auch nicht ;-). Cyber Sex ist anonym und unverbindlich, aber realer Sex ist schon eine ganz andere Nummer. Ich glaube, die meisten sind nur hier, um sich ein bisschen anzutörnen, damit es im Bett mit ihrem Partner wieder etwas besser läuft. Aber sie wollen kein echtes Date. Sie wollen lieber in ihrer Traumwelt bleiben.“

Marie Claire:

„Aber du schon? Ich meine, du willst das Ganze schon in die Realität bringen?“

Jon-Boy:

„Auf jeden Fall. Beim Cybersex kann ich dich ja nicht fühlen und spüren. Da entgeht mir doch einiges.“

Ich schlucke. Was würde ich dafür geben, wenn ich Jaydan fühlen und spüren könnte. Aber leider wird es auch bei mir nur zum Cyber Sex reichen, und dafür gibt es einen guten Grund. So ein Mist! Ich werde das Ganze jetzt beenden, sonst wird es mir mehr und mehr leid tun, dass ich allenfalls online mit ihm flirten kann.

Marie Claire:

„Sorry, ich muss jetzt leider Schluss machen. War nett mit dir, Jon-Boy. Bis die Tage mal.“

Ehe er reagieren kann, logge ich mich schnell aus. Jetzt denkt er natürlich, dass ich eine der Frauen bin, die nur ein bisschen chatten wollen und gar nicht an einem realen Treffen interessiert sind.

Wenn er nur wüsste, wie komplett falsch er damit liegt. Ich bin sehr an einem realen Treffen interessiert, aber leider wird es nie dazu kommen.

Verdammt, ich könnte heulen. Er war zum Greifen nah – und doch so weit weg. Es zerreißt mich, dass jede andere Frau, die ihm schreibt, es so verdammt einfach hat, ein Date mit ihm zu kriegen. Nur ich nicht. Und ich will ihn doch so sehr, mehr als alle anderen Frauen auf dieser Plattform. Das Schicksal ist so ungerecht.

Kapitel 3 - Lissy

Ich habe den Rest des Tages verständlicherweise schlechteste Laune. Als Jaydan endlich seine Tür öffnet und in mein Büro schreitet, werde ich sofort knallrot. Was würde er wohl sagen, wenn er wüsste, dass ich es war, mit der er gechattet hat? Und überhaupt: Nimmt er mich eigentlich als Frau wahr oder bin ich für ihn ein Neutrum?

Ich könnte ihn als Marie Claire ja mal fragen, ob er eine hübsche Sekretärin hat. Aber dazu muss er mir erst mal verraten, dass er in einem Büro arbeitet.

Er hat zum Beispiel noch nie auf meine Brüste gestarrt, zumindest habe ich das nicht bemerkt. Klar, als Boss wäre das höchst unprofessionell. Aber ich glaube, ich interessiere ihn einfach nicht in dieser Hinsicht. Das ist schon ganz schön bitter, denn ich bin wirklich nicht hässlich. Aber vielleicht habe ich eben nicht diese besondere Ausstrahlung, die er sucht.

„Ich habe dir ein Diktat geschickt“, teilt Jaydan mir mit und lächelt. „Es ist nur eine kurze Sache, und wenn du damit fertig bist, kannst du gern Feierabend machen. Ich verschwinde jetzt nämlich auch, ich habe noch einen Termin.“

Ich bin bestimmt paranoid, aber mir kommt sofort in den Sinn, dass er sich nach der Schlappe mit Marie Claire spontan mit einer anderen Frau verabredet hat.

Obwohl – er hat gesagt, dass die Frauen nur ein bisschen chatten wollen. Da wird er ja nicht ausgerechnet jetzt eine Frau aufgegabelt haben, die nach dem ersten Chat sofort mit ihm in die Kiste springen will. Das wäre schon ein blöder Zufall.

Andererseits gibt es solche blöden Zufälle.

„Dann wünsche ich dir viel Spaß“, sage ich automatisch und verkrampfe meine Hände ineinander.

Ich will nicht, dass er mit einer Frau Spaß im Bett hat!

Jaydan blickt mich amüsiert an.

„Der wird sich in Grenzen halten“, grinst er. „Ich habe einen Termin beim Zahnarzt.“

„Oh“, mache ich und kann nicht verhindern, dass ich erleichtert klinge. Jaydan muss mich echt für bescheuert halten. Als ob ich mich darüber freuen würde, dass er gleich auf einem Zahnarztstuhl Platz nehmen muss.

„Ich werde es wohl überleben“, ist er zuversichtlich. „Also, bis morgen, Lissy. Ich wünsche dir einen schönen Feierabend.“

„Danke, den wünsche ich dir auch.“

Seufzend schaue ich ihm nach, als er seine Jacke vom Haken nimmt und dann verschwindet. Allein sein Gang ist schon sexy. Er bewegt sich so geschmeidig und total erotisch. Eigentlich finde ich alles, was er macht, sexy und erotisch. Mir ist einfach nicht mehr zu helfen. Ich bin ihm rettungslos verfallen.

Abends bin ich zum Glück abgelenkt, denn meine Freundin Joan schleppt mich wie so oft in einen Club, um mir einen Mann nach dem anderen zu präsentieren, den sie für unwiderstehlich hält.

Sie hat ja Recht: Ich sollte diese krankhafte Fixierung auf meinen Boss endlich hinter mir lassen und mich anderen Kandidaten zuwenden. Wenn ich so weitermache, werde ich noch als alte Jungfer enden, so nach dem Motto: „Mit 30 wieder Jungfrau.“

***

Natürlich kann ich es nicht lassen und logge mich am nächsten Tag während meiner Mittagspause wieder bei „Sexinthecity“ ein. Ob Jaydan nach meinem abrupten Verschwinden noch mal geschrieben hat?

Er hat.

Jon-Boy:

„Warum bist du gestern so schnell verschwunden? Hat dir mein Satz, dass ich dich gern fühlen und spüren möchte, Angst gemacht?“

Marie Claire:

„Nein, aber er kam ein bisschen überraschend. Wieso willst du eine Frau fühlen und spüren, die du gar nicht kennst?“

Jon-Boy:

„Wir lernen uns doch gerade kennen. Wie siehst du aus? Findest du dich hübsch?“

Marie Claire:

„Ich habe lange, dunkle Haare, bin schlank mit Rundungen an den richtigen Stellen und glaube schon, dass ich mich nicht verstecken muss. Und wie schätzt du dich ein?“

Jon-Boy:

„Ich will nicht eingebildet klingen, aber ich sehe schon ziemlich gut aus. Grüne Augen, durchtrainiert, Muskeln, alles da.“

Marie Claire:

„Würdest du mir ein Bild schicken?“

Das macht er nie! Das kann er gar nicht machen!

Jon-Boy:

„Klar, gerne. Bekomme ich auch eins von dir?“

Mein Herz bleibt stehen. Echt, das macht er? Er schickt einfach so Bilder von sich durch die Weltgeschichte? An irgendwelche Frauen, die er gar nicht kennt? Das hätte ich nun so gar nicht von ihm erwartet.

Und was mache ich jetzt? Ich kann ihm logischerweise kein Bild von mir schicken. Und er? Ob er mir wirklich eins von sich mailt? Oder klaut er einfach irgendeins aus dem Internet?

Ich jedenfalls gebe schnell bei Google die Suchbegriffe „Frau – lange, dunkle Haare – hübsch – schlank“ ein und lade mir ein Bild von einer Frau herunter, die mir tatsächlich ähnlich sieht. Dann schicke ich es an Jon-Boy.

Im selben Augenblick trifft eins von ihm ein, ein Porträt. Wirklich von ihm, kein Fake. Ich kenne das Bild, es ist auf unserer Website. Seine wunderschönen grünen Augen lächeln mich an und ich lächele automatisch zurück. Er sieht einfach hinreißend aus. In echt und auf dem Bild. Er sieht immer göttlich aus. Ach, ich liebe ihn einfach.

Jon-Boy:

„Vielen Dank für dein reizendes Bild. Es gefällt mir ausgesprochen gut.“

Marie Claire:

„Mir gefällt deins auch sehr gut. Schade, dass man darauf so gar nichts von deinem Body erkennt. Sagtest du nicht, du seist so gut durchtrainiert?“

Jon-Boy:

„Ja, lach, bin ich.“

Marie Claire:

„Hast du ein Foto von dir, auf dem man etwas davon sieht?“

Jon-Boy:

„Wenn du kurz Zeit hast, verlasse ich mal eben meinen Arbeitsplatz und mache ein entsprechendes Foto.“

Ich reiße meine Augen weit auf. Mensch, der gibt sich ja richtig Mühe! Ist er so ausgehungert?

Ich spüre, wie ganze Wellen von Eifersucht über mir zusammenschlagen, was besonders albern ist, da ich es ja bin, mit der er chattet. Aber das weiß er ja nicht. Er denkt, er chattet mit irgendeiner x-beliebigen Frau. Und für die rennt er jetzt echt sonstwohin und macht ein Foto? Das ist aber doch ein bisschen sehr viel Aufwand, oder nicht?

Am liebsten würde ich nach nebenan gehen und ihm sagen, er soll das alles vereinfachen und sich vor mir sein Hemd ausziehen.

Ich spitze meine Ohren und höre, wie er seinen Stuhl zurück schiebt. Dann entfernen sich seine energischen, schnellen Schritte.

Mein Herz hämmert. Von meiner Freundin Joan habe ich gehört, dass Männer bei solchen Internet Aktionen sehr gern Fotos ihres besten Stückes verschicken. Ich konnte es kaum glauben, doch sie hat es mir selbst gezeigt.

Von hundert Zuschriften, die Joan auf ihre Affären Annonce erhalten hatte, hatten 95 Bewerber derartige Fotos beigefügt. Es war echt abartig. Keine Gesichter, dafür aber Schwänze in allen Größen und Formen, natürlich erigiert. Manche hatten sogar ein Zentimetermaß an ihren Penis gehalten.

Glauben die Kerle wirklich, dass sich Frauen ihre potentiellen Lover danach aussuchen? Naja, vielleicht gibt es tatsächlich Frauen, die das tun, wer weiß. Ich fand es jedenfalls geschmacklos. Zuerst muss mir doch der Mann gefallen und nicht sein Schwengel! Darauf kommt es doch nun wirklich überhaupt nicht an.

Oh Gott, wenn Jaydan mir jetzt auch so ein Foto schickt …. Ich schließe die Augen. Wahrscheinlich fände ich es abstoßend und erregend zugleich.

Vor allem aber wäre ich entsetzt, wenn er sich als so primitiv herausstellen würde. Wer weiß, was sich hinter seiner atemberaubenden Fassade verbirgt. Möchte ich das wirklich wissen? Ich könnte ihm doch nicht mehr in die Augen schauen, wenn ich weiß, wie er abwärts des Bauchnabels aussieht!

Der Gedanke, dass er sich in diesem Moment auf die Toilette zurückgezogen hat, um seine intimste Stelle abzulichten, macht mich total nervös.

Bitte tu es nicht, Jaydan! Zerstöre nicht meine Vorstellung von dir!

Ich zucke wie unter einem Stromschlag zusammen, als das Telefon klingelt. Ich habe schon fast vergessen, wo ich hier bin, nämlich an meinem Arbeitsplatz. Nicht mal das Telefon habe ich auf die Zentrale umgestellt, wie sonst während meiner Mittagspause. Ich bin einfach völlig durch den Wind.

Jaydan wird doch wohl nicht Hand an sich legen, um ein Bild von seinem stolz aufgerichteten „besten Freund“ zu machen? Und sich dann womöglich bei der Gelegenheit einen runterholen?

Ich habe es tatsächlich einmal erlebt, dass sich in unserer Firma neben mir auf der Toilette eine Frau offenbar selbst befriedigt hat. Ich bin vor Schreck fast von der Klobrille gefallen.

Warum sollte das bei Männern anders sein? Wer weiß denn schon, was sie an einem langen Arbeitstag so alles heimlich machen? Pornos im Internet gucken, anzügliche Mails schreiben, freizügige Fotos machen, sich mal eben schnell auf der Toilette einen von der Palme schütteln. Man sieht immer nur die Fassade, aber was dahinter vorgeht, weiß man eben nicht. Und bei den meisten möchte ich es ehrlich gesagt auch gar nicht wissen.

Automatisch nehme ich den Telefonhörer ab. Es ist Jaydans Bruder, dem ich mitteile, dass Jaydan kurzzeitig seinen Platz verlassen hat. Ich muss mir das Lachen verbeißen, als ich mir vorstelle, was Mark wohl dazu sagen würde:

„Hey, Mark, Jaydan ist gerade auf der Toilette verschwunden, um ein Foto von seinem kleinen Jaydan zu machen. Und damit er auch ansprechend aussieht, wird er vorher groß gemacht. Warum Jaydan das tut? Er hat gestern mit einer Frau, die er nicht kennt, im Internet Banalitäten ausgetauscht und will sie jetzt offenbar flach legen.“

Aber vielleicht fände Mark das normal. Wer weiß schon, wie die beiden Brüder wirklich ticken.

Ungeduldig warte ich darauf, dass Jaydan wieder erscheint. Was macht er denn so lange? Ich hoffe, nicht das, was ich vermute.

Als es „Pling“ macht, zucke ich schon wieder zusammen. Jaydan konnte es wohl gar nicht mehr erwarten und hat das Bild direkt von der Toilette aus von seinem Smartphone verschickt.

Mir zittern die Hände, als ich das Bild mit einem Doppelklick öffne. Was wird mich jetzt erwarten? Hat Jaydan sein Niveau komplett an der Toilettentür abgegeben oder ist es doch nicht so schlimm, wie ich befürchte?

Das Bild öffnet sich. Himmel, gleich werde ich ohnmächtig!

Ich schlucke. Oh. Mein. Gott.

Heute trägt Jaydan ausnahmsweise eine Krawatte, und zwar eine rote. Die trägt er auch auf dem Foto. Des weiteren trägt er – Gott sei Dank – seine blaue Anzughose.

Sonst hat er auf diesem Foto allerdings nichts an. Kein Hemd. Und die Anzughose hat er so weit nach unten gezogen, dass man seine Haare erkennen kann, die sich vom Bauchnabel abwärts nach unten ranken.

Ich falle gleich tot um. Er sieht einfach unbeschreiblich aus. Unbeschreiblich schön. Unbeschreiblich erotisch. Unbeschreiblich sexy. Ich kriege gleich vom bloßen Hingucken einen Orgasmus.

Natürlich habe ich trotz seiner Klamotten gesehen, dass er einen absolut anbetungswürdigen Körper hat. Aber das hier haut mich komplett vom Hocker. Das ist also das, was er für gewöhnlich unter seinen tadellosen, maßgeschneiderten Anzügen verbirgt. Ich bin völlig geflasht. Er sieht noch tausendmal besser und erotischer aus, als ich ihn mir vorgestellt habe. Ich glaube, ich werde ohnmächtig.

Kapitel 4 - Lissy

Jon-Boy:

„Na, wie gefalle ich dir?“

Das Bild verschwimmt vor meinen glasigen Augen. Alles in mir verzehrt sich danach, diese perfekt ausgebildete Brust zu berühren, seinen Bauch zu streicheln und von diesen starken Armen festgehalten zu werden. Und meine Hand dort hin gleiten zu lassen, wo die Haare in der Hose verschwinden. Mein ganzer Körper kribbelt bei dieser erregenden Vorstellung.

Marie Claire:

„Wo hast du das Foto gemacht, auf der Toilette? Man sieht gar nicht, dass du dein Handy in der Hand hast.“

Jon-Boy:

„Nein, zum Glück habe ich es nicht nötig, mich auf der Toilette auszuziehen, um Fotos zu machen. Ich habe Zugang zu einigen Räumen, in die nur ich komme.“

Ich runzele die Stirn. Nanu? Wo mag er da nur gewesen sein?

Marie Claire:

„Dein Bild gefällt mir sehr. Du siehst toll aus. Machst du viel Sport?“

Jon-Boy:

„Ja, jeden zweiten Tag als Ausgleich zu meinem Bürojob.“

Marie Claire:

„Was machst du denn im Büro?“

Jon-Boy:

„Ich bin Inhaber einer Werbeagentur.“

Marie Claire:

„Das ist ja lustig, ich arbeite auch in einer Werbeagentur. Allerdings nur als Sekretärin.“

Jon-Boy:

„Wieso nur? Die sind auch wichtig.“

Marie Claire:

„Hast du eine?“

Jon-Boy:

„Ja, habe ich.“

Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Das ist meine Chance, endlich zu erfahren, was er wirklich über mich denkt. Findet er mich als Frau attraktiv? Ich muss es unbedingt erfahren. Also los!

Marie Claire:

„Und? Ist sie nett? Tüchtig? Hübsch?“

Jon-Boy:

„Ist sie. Alles drei.“

Marie Claire:

„Du Glückspilz. Und da fängst du nichts mit ihr an? Chefs haben doch oft Verhältnisse mit ihren Sekretärinnen.“

Jon-Boy:

„Keine schlechte Idee. Vielleicht sollte ich sie mal fragen.“

Marie Claire:

„Hast du nie daran gedacht?“

Jon-Boy:

„Ich glaube, man sollte Berufliches und Privates nicht miteinander vermischen. Das gibt nur Komplikationen.“

Marie Claire:

„Und wenn sie nicht deine Sekretärin wäre, fändest du sie dann interessant?“

Jon-Boy:

„Kann schon sein. Hey, warum interessiert dich meine Sekretärin ?“

Marie Claire:

„Es interessiert mich eben, was Chefs wirklich über ihre Mitarbeiterinnendenken.“

Jon-Boy:

„Sie ist eine sehr attraktive Frau. Unter anderen Umständen könnte ich mir schon vorstellen, etwas mit ihr anzufangen.“

Mein Herz klopft wie ein Presslufthammer. Ich lese die beiden Sätze wieder und wieder.

Meint er das ernst? Denkt er das wirklich? Stellt er sich manchmal irgendetwas mit mir vor, wenn er hinter mir steht und diktiert? Oder wenn er sich zu mir beugt und mir so nah kommt, dass ich sein verführerisches After Shave riechen kann? Hat er vielleicht sogar Fantasien mit mir?

Oh mein Gott, das ist sooo aufregend!!!

Jon-Boy:

„Und du? Ist dein Chef nett?“

Marie Claire:

„Sehr. Er sieht dir sogar ähnlich.“

Jon-Boy:

„Und da läuft nichts?“

Marie Claire:

„Er hat noch keine Anstalten gemacht.“

Jon-Boy:

„Bedauerst du das?“

Marie Claire:

„Es wäre sicher nicht gut, als Sekretärin etwas mit seinem Chef anzufangen.“

Jon-Boy:

„Das klingt sehr vernünftig. Reizt er dich?“

Ach, Jon-Boy. Er reizt mich so sehr, dass ich gleich nach nebenan gehe, mir die Klamotten vom Leib reiße und auf der Stelle kündige. Denn du hast ja gerade gesagt, dass du dir vorstellen könntest, etwas mit deiner Sekretärin anzufangen, wenn sie nicht deine Sekretärin wäre. Ich wäre lieber deine Geliebte als deine Sekretärin, das kannst du mir glauben.

Marie Claire:

„Er ist schon sehr attraktiv.“

Jon-Boy:

„Würdest du gern mit ihm ins Bett gehen?“

Nichts lieber als das.

Obwohl Jaydan ja nicht weiß, dass er mit seiner eigenen Sekretärin mailt, traue ich mich irgendwie nicht, Jon-Boy zu schreiben, dass ich scharf auf meinen Chef bin. Das macht irgendwie keinen guten Eindruck, finde ich.

Marie Claire:

„Das habe ich mir noch nicht so genau überlegt. Er ist einfach mein Chef.“

Jon-Boy:

„Aber er ist auch ein Mann, und wie du sagst, noch dazu ein attraktiver. Hast du dir nie überlegt, mit ihm ins Bett zu gehen?“

Marie Claire:

„Warum willst du das wissen?“

Jon-Boy:

„Mich interessiert eben, was in Sekretärinnen so vor sich geht ;-). Genauso, wie es dich interessiert, was Chefs wirklich über ihre Sekretärinnen denken. Vielleicht will meine Sekretärin ja auch mit mir ins Bett, und ich weiß es gar nicht.“

Da hast du aber verdammt ins Schwarze getroffen, mein Lieber.

Marie Claire:

„Frag sie doch.“

Jon-Boy:

„Lieber nicht. Da habe ich zu viel Angst, dass sie mir eine scheuert und mich wegen sexueller Belästigung verklagt.“

Oh, Jaydan-Jon-Boy, nichts läge ihr ferner.

Marie Claire:

„Das ist der einzige Grund?“

Jon-Boy:

„Ich hätte Angst, dass es kompliziert wird. Ich glaube, man kann nicht gleichzeitig zusammen arbeiten und … naja, vögeln eben. Das funktioniert auf Dauer nicht.“

Marie Claire:

„Glaubst du, sie findet dich anziehend?“

Jon-Boy:

„Keine Ahnung. Wenn, dann kann sie es verdammt gut verbergen.“

Meint er das ernst? Ich habe den Eindruck, ich sitze den ganzen Tag völlig vernebelt und mit Sternchen in den Augen an meinem Schreibtisch und sabbere jedes Mal, wenn ich ihn sehe. Ich wusste gar nicht, dass ich eine so gute Schauspielerin bin.

Ich nehme all meinen Mut zusammen. Verdammt, ich will es jetzt endlich wissen!

Marie Claire:

„Und wenn sie dir signalisieren würde, dass sie dich anziehend findet? Angenommen, sie würde mit geöffneter Bluse und kurzem Rock vor dir stehen und dir eindeutig zu verstehen geben, dass sie dich will. Würdest du es dann mit ihr auf dem Schreibtisch treiben?“

Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Wenn er jetzt „ja“ schreibt, reiße ich mir sofort die Klamotten vom Leib.

Jon-Boy:

„Nein, lach. Das gibt es nur in irgendwelchen Schnulzen. In der Realität werden wir von einem Kollegen erwischt und am nächsten Tag weiß es die ganze Firma. Das geht einfach nicht.“

Marie Claire:

„Aber wenn es Räume gibt, zu denen nur du Zugang hast …“

Jon-Boy:

„Warum willst du mich unbedingt mit meiner Sekretärin verkuppeln? Ich dachte, wir beide finden uns gegenseitig attraktiv.“

Ach ja, stimmt. Ich war so erpicht darauf herauszufinden, ob Jaydan mich in der Realität anziehend finde, dass ich schon fast vergessen habe, dass er nicht weiß, wer ihm schreibt. Ich bin völlig durch den Wind.

Dieses absolut heiße Bild von ihm und sein Spruch, unter anderen Voraussetzungen könne er sich vorstellen, etwas mit seiner Sekretärin anzufangen, machen mich völlig irre.

Ich bin so nah an ihm dran und trotzdem so weit weg. Er schreibt mir, dass er mich attraktiv findet, aber ich kann trotzdem nicht zu ihm gehen, mich quer über den Schreibtisch werfen und „Nimm mich!“ schreien.

Hat er wirklich nur Angst, dass ein Kollege reinkommt und uns erwischt? Oder ist das eine Ausrede?

Aber warum soll er einer unbekannten Frau so etwas schreiben, wenn es nicht stimmt? Das macht irgendwie auch keinen Sinn.

Also findet er mich attraktiv!

Aber er will trotzdem nichts mit mir anfangen, weil ich für ihn arbeite. Oh mein Gott, das könnte man ja ändern.

Jon-Boy:

„Das sind doch schon mal gute Voraussetzungen für ein Treffen. Jedenfalls kommen mir bei deinem Anblick so einige Ideen, was ich gerne mit dir machen würde ….“

Jetzt kribbelt es begehrlich zwischen meinen Schenkeln. Oh ja, er soll mir verraten, was er gerne mit mir machen würde!

Wobei er das ja einer, wie er glaubt, völlig fremden Frau schreibt. Das macht mich echt eifersüchtig, obwohl ich ja diese Frau bin, aber das weiß er schließlich nicht. Es ist echt eine ziemlich abgefahrene Situation. Der Boss schreibt seiner Sekretärin heiße Mails und weiß es nicht.

Marie Claire:

„Da bin ich aber neugierig.“

Jon-Boy:

„Nicht hier im Büro, lieber heute Abend. Ich muss jetzt doch mal wieder arbeiten.“

Marie Claire:

„Du hast recht, ich auch. Dann bis später.“

Jon-Boy.

„Bye ;-).“

Wie betäubt klicke ich die Seite weg und brauche ein paar Minuten, um das alles zu verdauen. Ich habe meinen Chef, zumindest auf dem Bild, oben ohne gesehen und er hat mir gestanden, dass er mich attraktiv findet. Das war mehr, als ich jemals erwartet hätte. Davon träume ich seit zwei Jahren! Ich bin total durcheinander und kann gar nicht mehr klar denken.

Ich zucke zusammen, als Jaydan zur Tür hereinkommt. Er sieht erfrischt und bestens gelaunt aus. Ich werfe einen Blick auf sein weißes Hemd und seufze heimlich auf. Wenn er es doch bloß mal live ausziehen würde!

Er nickt mir lächelnd zu, geht zu den Regalen und nimmt sich einen Ordner heraus. Seine Armmuskeln spannen sich unter dem Hemd, das er lässig aufgekrempelt hat, deutlich sichtbar an. Was würde ich dafür geben, von diesen starken Armen festgehalten zu werden!

Der Duft seines After Shaves Cool Water verteilt sich im Raum. Ich liebe es. Ich habe es sogar gekauft und mein Kopfkissen damit besprüht, damit es nach ihm duftet. Ja, ich weiß, ich bin verrückt. Verrückt nach ihm.

Mein Herz klopft so laut, dass ich sicher bin, er kann es hören. Ich will irgendwas zu ihm sagen, weiß aber nicht, was. Ich bin ihm auf eine gewisse Art und Weise so nah gekommen, aber er weiß es nicht. Er weiß nicht, dass ich weiß, dass … Oh Gott, das alles hier bringt mich völlig durcheinander!

Kapitel 5 - Lissy

Als ich abends zu Hause ankomme, bin ich ziemlich überdreht. Ich fand, dass Jaydan nach unserem Chat irgendwie eine andere Ausstrahlung hatte. Er schien aufgepusht zu sein; so, als hätte er gerade etwas Schönes erlebt. Aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet, weil ich es gern so gehabt hätte.

Ich kuschele mich mit meinen beiden Katzen Minky und Bianca auf meine Couch und beginne zu malen. Malen war schon als Kind meine Leidenschaft, und es entspannt mich ungemein. Ich habe immer nur aus Spaß gemalt, doch seit neuestem illustriere ich Kinderbücher und verdiene damit nebenbei sogar noch etwas. Das ist ein tolles Gefühl. Und es macht so viel Spaß! Beim Malen kann ich all das, was in mir ist, in Bildern ausdrücken und es dadurch verarbeiten. Es ist wie eine Therapie.

Meine Tiere sind auch wie Therapie, sie tun mir unheimlich gut. Minky hat nur noch drei Beine und Bianca ein zermatschtes Auge, weshalb ihre Besitzer sie nicht mehr haben wollten. Ich habe mich wie verrückt darüber aufgeregt. Ich meine, wie kann man ein Tier, das man liebt, weg geben, wenn es krank wird und vielleicht nicht mehr den ersten Preis beim Schönheitswettbewerb gewinnen würde?

Ich habe die beiden im Tierheim gefunden, und niemand wollte sie haben, weil sie nicht mehr hübsch genug waren. Sie saßen beide schon zwei Jahre lang in viel zu kleinen Käfigen, und mir brach es das Herz, als ich sie sah. Wie viele Leute waren schon an ihnen vorbeigegangen und hatten sie gedanklich sofort aussortiert. Sie waren, wie mir eine Mitarbeiterin erzählte, eben „so gut wie nicht vermittelbar“. Mein Herz blutete, und ich wollte sie retten.

Also habe ich sie mitgenommen und es keine Sekunde lang bereut. Meine Schätze sind so dankbar für jede Zuwendung und Streicheleinheit, dass mir selbst heute noch manchmal die Tränen kommen, wenn sie sich an mich schmiegen. Ich liebe die beiden abgöttisch und würde alles für sie tun.

Minky kann auch auf drei Beinen hervorragend laufen, und Bianca ist auch mit dem eingedrückten Auge wunderschön. Sie sind so liebenswert und geben mir so viel.

Wie auch jetzt, als ich eifrig mit hochroten Wangen zeichne und sie sich von beiden Seiten an mich kuscheln. Das sind die Momente, in denen Frieden in mir einkehrt und ich alles um mich herum vergesse. Im Grunde ist das alles, was ich brauche: meine Tiere und das Malen.

Naja, und vielleicht noch etwas klitzekleines anderes …

Ich bin so versunken, dass es spät wird, bis ich meinen Laptop einschalte. Überrascht stelle ich fest, dass Jaydan alias Jon-Boy mir schon vor zwei Stunden eine Nachricht gesendet hat. Ich antworte ihm und erhalte prompt den nächsten Post.

Jon-Boy:

„Bin schon den ganzen Tag in einer etwas angeregten Stimmung. Bist du offen für eine besondere Art von Chatten? Ich habe Lust auf etwas Spannung und Entspannung, wenn du verstehst, was ich meine.“

Mein Herz beschleunigt seine Schläge um ein Vielfaches. Ja, natürlich verstehe ich ihn. Ich bin ja nicht erst gestern unter einem Stein hervorgekrochen. Er will Online-Sex mit mir machen.

Natürlich würde ich lieber realen Sex mit ihm haben, aber es ist immerhin ein sehr aufregender Anfang. Ich spüre die bekannten Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich kann gar nicht glauben, dass es tatsächlich Jaydan ist, der mir diesen Vorschlag unterbreitet. Irgendwie ist das alles hier sehr surreal.

Marie Claire:

„Ja, ich verstehe, was du meinst.“

Jon-Boy:

„Hast du Lust darauf?“

Marie Claire:

„Ich habe damit keinerlei Erfahrung.“

Jon-Boy:

„Das war nicht meine Frage. Hast du Lust darauf? Kannst du es dir anregend vorstellen?“

Meine Kehle ist staubtrocken. Das kann ich allerdings. Er ahnt gar nicht, wie sehr.

Marie Claire:

„Ich glaube schon. Aber ich weiß nicht so recht, was ich schreiben soll.“

Jon-Boy

„Das lass mal meine Sorge sein. Zuerst mal machst du es dir bequem. Leg dich auf deine Couch, lockere die Klamotten, am besten ziehst du sie ganz aus.“

Ich zucke zusammen. Ich soll meine Klamotten ausziehen?

Marie Claire:

„Hast du deine Kleidung auch ausgezogen?“

Jon-Boy

„Noch nicht. Möchtest du, dass ich sie ausziehe?“

Marie Claire:

„Ich weiß nicht. Was hast du denn an?“

Jon-Boy:

„Nichts spektakuläres. Eine Jeans und ein T-Shirt.“

Ich werde unsicher. Was erwartet er von mir? Ich habe noch nie Online-Sex gemacht und keine Ahnung, wie das geht. Klar, man schreibt sich, was man sexuell miteinander machen will, aber ist das wirklich erregend? Es ist doch viel schöner, wenn man sich fühlt, anstatt auf einen Monitor zu starren. Ich weiß nicht, ob das mein Ding ist.

Aber zu mehr wird es mit Jaydan ja sowieso nie kommen. Da ist es besser als nichts. Und dann sollte ich auch in die Vollen gehen. So, jetzt werde ich mal ganz mutig. Ich atme tief durch.

Marie Claire:

„Okay, zieh deine Kleidung aus.“

Jon-Boy:

„Ups, jetzt bin ich aber überrascht. Du willst, dass ich meine Kleidung ausziehe? Alles?“

Marie Claire:

„Du kannst deinen Slip anbehalten.“

Mir wird ganz schwindlig. Ich kann kaum glauben, was wir hier tun. Ich befehle meinem Boss, dass er sich bis auf den Slip ausziehen soll. Und morgen legt er mir irgendwelche Akten auf den Tisch oder schickt mir Diktate und hat keine Ahnung, was heute passiert ist.

Ich fange hysterisch an zu kichern. Das ist einfach zu abgefahren.

Jon-Boy:

„Okay, mache ich. Du musst ein paar Sekunden warten, bis ich meine Sachen abgelegt habe. Dasselbe erwarte ich von dir. Du darfst nur deinen Slip und BH anbehalten. Versprichst du mir das?“

Marie Claire:

„Okay.“

Mit zitternden Händen fange ich an, meine Kleidung abzustreifen. Schöner wäre es natürlich, wenn Jaydan das übernehmen würde. Ob er sich tatsächlich auszieht? Nachprüfen kann ich das ja nicht.

Wir kennen doch alle die Telefonsex Damen, die vorgeben, sich in Dessous und Strapsen auf dem roten Seidenlaken zu räkeln und in Wirklichkeit in Jogginghose und mit Lockenwicklern am Bügelbrett stehen. Okay, das wird bei Jaydan nicht der Fall sein.

Nur noch mit BH und Slip bekleidet, setze ich mich wieder auf das Sofa und platziere den Laptop auf meinen Knien. Ob Jaydan schon fertig ist?

Jon-Boy:

„So, geschafft. Und du? Ist dir kalt? Ich kann dich ja wärmen …“

Marie Claire:

„Ich trage nur noch meinen BH und meinen Slip. Ein bisschen fröstele ich allerdings. Ich fände es sehr schön, wenn du mich wärmen würdest …“

Jon-Boy:

„Das tue ich natürlich sehr gern. Stell dir vor, wir sind zusammen in einem abgedunkelten Zimmer mit einem großen Bett. Es ist angenehm warm und überall brennen Kerzen. Dazu spielt leise Musik im Hintergrund. Es ist eine sehr erotische Atmosphäre und wir sind beide sehr entspannt. Ein sinnlicher Duft von Moschus erfüllt den Raum.“

Ich schließe die Augen und stelle mir die Situation bildlich vor. Es gelingt mir überraschend gut. Fast kann ich den Moschusduft riechen.

Jon-Boy:

„Ich würde nach einem anstrengenden Arbeitstag erst einmal all deine verspannten Muskeln lockern. Ich bin nämlich ein sehr guter Masseur.“

Ach, tatsächlich? Das hätte ich Jaydan ehrlich gesagt gar nicht zugetraut. Ob das wirklich stimmt oder ist das nur in seiner Fantasie so? Aber egal, wir sind hier schließlich in unserer Fantasie. Es ist nichts reales. Morgen sind wir wieder Chef und Sekretärin. Aber heute genießen wir etwas ganz besonderes miteinander.

Marie Claire:

„Das hört sich wundervoll an. Wie machst du es?“

Jon-Boy:

„Da wir uns schon kennen, stehe ich nicht wie ein normaler Masseur neben dir, sondern setze mich breitbeinig auf deinen Po. Ist das okay für dich?“

Marie Claire:

„Ja, natürlich. Sind wir beide nackt?“

Jon-Boy:

„Wie hättest du es denn gerne?“

Die Vorstellung, dass Jaydan nackt zwischen meinen Pobacken sitzt, löst ein Pochen zwischen meinen Beinen aus. Ich atme tief durch.

Marie Claire:

„Ja, wir sind beide nackt.“

Jon-Boy:

„Okay. Ich greife nach der Flasche mit dem wunderbar duftenden Moschusöl und verteile etwas davon auf deinem Rücken. Dann fange ich an, mit kräftigen, aber zärtlichen Bewegungen deinen Rücken zu massieren. Ich fange bei deinem verspannten Nacken an, gehe über deine Schultern, dann die Wirbelsäule herunter. Auch deine Arme vergesse ich nicht. Du liegst da und genießt das alles sichtlich. Du wirst immer entspannter und driftest langsam weg in deine ganz eigene Welt.“

Es ist wirklich irre, aber ich kann förmlich spüren, wie Jaydan mich kräftig und gleichzeitig zärtlich massiert. Das Gehirn kann nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Wenn wir uns etwas vorstellen, denkt das Gehirn, es sei wahr. Und im Moment glaube ich tatsächlich, dass Jaydan mich massiert. Und er macht das verdammt gut!

Marie Claire:

„Das fühlt sich himmlisch an. Ich genieße deine Berührungen in vollen Zügen.“

Jon-Boy:

„Und ich genieße es, dir diesen Genuss zu bereiten.“

Marie Claire:

„Erregt es dich, mich zu massieren?“

Jon-Boy:

„Ja, natürlich. Wie könnte es mich kalt lassen, wenn ich auf dir hocke und meine Hände deinen wunderschönen Körper liebkosen? Ich bin doch nicht aus Stein. Du kannst es spüren, du spürst meine Erregung zwischen deinen Pobacken.“

Das abgefahrene ist, ich kann es wirklich spüren. Ich spüre Jaydans Gewicht auf mir und seinen harten Schwanz an meinem Hintern. Es ist unglaublich. Es ist fast so, als ob es wirklich passiert. Nur das Tippen nervt ziemlich. Gut, dass ich das als Sekretärin zumindest in Windeseile kann. Wenn ich erst noch jeden einzelnen Buchstaben suchen müsste, würde ich verrückt werden.

Marie Claire:

„Und was machst du mit deiner Erregung?“

Jon-Boy:

„Ich genieße sie. Ich genieße es, meine Erregung zu spüren. Meine und deine. Ich genieße es, dass die Erregung immer weiter ansteigt und freue mich darauf, irgendwann erlöst zu werden. Aber das muss noch nicht sein. Ich liebe es sehr, das Spiel hinauszuzögern, dich zu locken und zu reizen. Ich spüre, dass dich das Spiel meiner Hände immer mehr erregt. Du seufzt wohlig auf, räkelst dich und zuckst zusammen, wenn ich bestimmte Stellen an dir berühre.“

Marie Claire:

„Welche Stellen sind das?“

Jon-Boy:

„Das müsstest du eigentlich besser wissen als ich ;-).“

Marie Claire:

„Da hast du natürlich recht. Ich mag es in der kleinen Kuhle meines Schulterblattes, meine Wirbelsäule entlang, unten am Rücken.“

Jon-Boy:

„Du magst es sicher auch, wenn ich deinen Po massiere, oder?“

Marie Claire:

„Ja, das mag ich sehr.“

Jon-Boy:

„Dann genieß es. Ich tue es gern für dich. Es erregt dich und mich gleichermaßen.“

Ich schließe die Augen und stelle mir vor, dass Jaydans zärtliche Hände kräftig meinen Po kneten. Oh Gott, das Kribbeln zwischen meinen Schenkeln wird immer heftiger!

Jon-Boy:

„Nach einiger Zeit zuckt dein Po vor Verlangen und freudiger Erwartung. Meine Finger bahnen sich einen Weg durch deine Backen. Du stöhnst auf. Was brauchst du jetzt?“

Marie Claire:

„Du sollst tiefer gehen, Jon. Schieb deine Finger weiter.“

Jon-Boy:

„Das mache ich nur allzu gerne. Und, was erwartet mich da?“