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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,0, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit einigen Jahrzehnten ist das Interesse der Forschung an der Erzählung „Joseph und Aseneth“ (JosAs) nach einer eher stilleren Phase wieder gestiegen. Dabei ist die Bewertung jener Quelle alles Andere als eindeutig. „Die Deutung auf das tägliche jüdische Essen bietet zu wenig, die Annahme christlicher Interpolationen ist unnötig, die These vom Mysterienmahl geht einen Schritt zu weit.“ Dieses Zitat Hans-Josef Klaucks bringt per Ausschlussverfahren zum Ausdruck, wie schwer ein definitiver Umgang vor allem mit den Mahlformeln in der Erzählung von Joseph und Aseneth ist. Und dennoch war man sich beispielsweise im 20. Jahrhundert sicher, dass JosAs eine christliche Schrift sei. Bereits für das 6. Jahrhundert ist bei Pseudo Zacharias Rhetor ein Briefwechsel belegt, in dem Moses von Aggel gebeten wird, ein sogenanntes „kleines Buch“ ins Syrische zu übersetzen (das „Buch der Asjath“). Er interpretiert die Erzählung als „Allegorese auf Christus und die Seele“. Solch historische Belege lassen einen nach christlichen Indizien fragen und stoßen einen besonders auf die Mahlerwähnungen, die in der Erzählung gleich sechs Mal vorkommen. Dabei tun sich zwei Fragen auf: Ist der Ursprung der Schrift bereits christlich oder ist christliches Gedankengut später eingeflossen? Damit verbunden stellt sich außerdem die Frage: Sind die Mahlerwähnungen dann eucharistisch zu deuten? Wenn ja, sind sie dann ursprünglich oder im Laufe eines redaktionellen Prozesses hinzugefügt worden? Schließlich führen diese Fragen auf die Spur eines Sitzes im Leben. Wer verbirgt sich dann hinter JosAs? Ein Blick auf die Wirkungsgeschichte eines christlichen Verständnisses der Schrift könnte außerdem besseren Einblick auf die Beantwortung jener Fragen geben. Für eine Untersuchung der Mahlerwähnungen in JosAs durch den Versuch einer „christlichen Lesart“ ist im Grunde nur der erste Teil der Erzählung relevant, denn der zweite Teil beinhaltet keine Mahlerwähnungen. Demnach liegt der Akzent der Arbeit auf JosAs 1,1-21,21.
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Textkritik
3 Quellen- und Redaktionskritik
4 Inhaltliche Aspekte
4.1 Story
4.2 Aufbau und Gliederung
5 Gattung
6 Datierung und Verortung
7 Sprache
8 Sitz im Leben, Verfasser und Adressaten
9 Mahlformeln
9.1 Alltägliches Mahl oder Kultmahl?
9.2 Neutestamentliche Bezüge
9.3 Honigwabe und Mahlformeln?
9.4 Brot, Becher und Salbe
9.5 Initiationsritus im christlichen Kontext?
10 Fazit und Ausblick
11 Quellen- und Literaturverzeichnis
Seit einigen Jahrzehnten ist das Interesse der Forschung an der Erzählung „Joseph und Aseneth“ (JosAs) nach einer eher stilleren Phase wieder gestiegen. Dabei ist die Bewertung jener Quelle alles Andere als eindeutig. „Die Deutung auf das tägliche jüdische Essen bietet zu wenig, die Annahme christlicher Interpolationen ist unnötig, die These vom Mysterienmahl geht einen Schritt zu weit.“[1] Dieses Zitat Hans-Josef Klaucks bringt per Ausschlussverfahren zum Ausdruck, wie schwer ein definitiver Umgang vor allem mit den Mahlformeln in der Erzählung von Joseph und Aseneth ist.
Und dennoch war man sich beispielsweise im 20. Jahrhundert sicher, dass JosAs eine christliche Schrift sei. Bereits für das 6. Jahrhundert ist bei Pseudo Zacharias Rhetor ein Briefwechsel belegt, in dem Moses von Aggel gebeten wird, ein sogenanntes „kleines Buch“ ins Syrische zu übersetzen (das „Buch der Asjath“). Er interpretiert die Erzählung als „Allegorese auf Christus und die Seele“.[2]