Cherringham - Gute Nachbarn, tote Nachbarn - Matthew Costello - E-Book

Cherringham - Gute Nachbarn, tote Nachbarn E-Book

Matthew Costello

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  • Herausgeber: beTHRILLED
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Folge 45 der britischen Erfolgsserie

Als Brian Foley des Mordes an seinem Nachbarn Arthur Cranham angeklagt wird, scheint der Fall klar: Es gibt belastende Fingerabdrücke, DNA-Spuren und Überwachungsvideos. Hinzu kommt, dass Brian und Arthur seit Jahren einen erbitterten Nachbarschaftskrieg führen. Doch Jack und Sarah haben Zweifel und vermuten, dass die Polizei einen Fehler gemacht hat. Können sie Brians Unschuld beweisen und den wahren Mörder finden?

Über die Serie: "Cherringham - Landluft kann tödlich sein" ist unsere erfolgreichste Cosy-Crime-Serie. Jede Folge ist unabhängig lesbar und geeignet, in die Welt von Cherringham einzusteigen. Cherringham ist ein beschauliches Dorf in den englischen Cotswolds. Doch mysteriöse Vorfälle, eigenartige Verbrechen und ungeklärte Morde halten die Bewohner auf Trab. Zum Glück bekommt die örtliche Polizei tatkräftige Unterstützung von Sarah und Jack. Die alleinerziehende Mutter und der ehemalige Cop aus New York lösen jeden noch so verzwickten Fall. Und geraten das ein oder andere Mal selbst in die Schusslinie ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!

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Inhalt

Cover

Grußwort des Verlags

Über diese Folge

Cherringham – Landluft kann tödlich sein – Die Serie

Die Hauptfiguren

Titel

1. Party!

2. Kabelsalat

3. Besuch

4. Die Sicherheitskamera

5. Der Untersuchungshäftling

6. Amanda Cranham

7. Die andere Frau

8. Der Teufel liegt im Detail

9. Im FunLand

10. Eine kurze Unterhaltung mit Brian

11. Die Wahrheit kommt ans Licht

12. Am Whirlpool

13. Ein riskanter Plan

14. Einbruch

Über die Autoren

Impressum

Leseprobe

 

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Über diese Folge

Als Brian Foley des Mordes an seinem Nachbarn Arthur Cranham angeklagt wird, scheint der Fall klar: Es gibt belastende Fingerabdrücke, DNA-Spuren und Überwachungsvideos. Hinzu kommt, dass Brian und Arthur seit Jahren einen erbitterten Nachbarschaftskrieg führen. Doch Jack und Sarah haben Zweifel und vermuten, dass die Polizei einen Fehler gemacht hat. Können sie Brians Unschuld beweisen und den wahren Mörder finden?

Cherringham – Landluft kann tödlich sein – Die Serie

»Cherringham – Landluft kann tödlich sein« ist eine Cosy-Crime-Serie, die in dem vermeintlich beschaulichen Städtchen Cherringham spielt. Regelmäßig erscheinen sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch spannende und in sich abgeschlossene Fälle wie auch Romane mit dem Ermittlerduo Jack und Sarah.

Die Hauptfiguren

Jack Brennan hat jahrelang für die New Yorker Mordkommission gearbeitet – und fast genauso lange von einem Leben in den englischen Cotswolds geträumt. Mit einem Hausboot im beschaulichen Cherringham ist für ihn ein langgehegter Traum in Erfüllung gegangen. Doch etwas fehlt ihm. Etwas, das er einfach nicht sein lassen kann: das Lösen von Kriminalfällen.

Sarah Edwards ist Webdesignerin. Nachdem ihr perfektes bürgerliches Leben in sich zusammengefallen ist, kehrt sie mit ihren Kindern im Schlepptau in ihre Heimatstadt Cherringham zurück, um dort neu anzufangen. Das Kleinstadtleben ist ihr allerdings oft zu langweilig. Gut, dass sie in Jack einen Freund gefunden hat, mit dem sie auch in der vermeintlichen Idylle echte Abenteuer erleben kann!

Matthew CostelloNeil Richards

CHERRINGHAM

LANDLUFT KANN TÖDLICH SEIN

Gute Nachbarn, tote Nachbarn

Aus dem Englischen von Sabine Schilasky

1. Party!

Arthur Cranham trat vorsichtig von seinem makellosen Rasen in die ordentliche Reihe roter und rosa Stockrosen. Was für eine Pracht in diesem Jahr! Er presste sein Gesicht an den hohen Holzzaun.

Ein kleines Astloch ermöglichte ihm einen begrenzten Blick in den Nachbargarten, und durch das linste er nun mit einem Auge, um ausfindig zu machen, was zum Teufel Brian Foley jetzt wieder trieb.

Den ganzen Vormittag hatte er Foley und dessen Frau gehört – versteckt hinter dem hohen Zaun und der Hecke –, wie sie zwischen Haus und Garten hin und her geeilt waren. Und dann hatte es eine endlose Prozession von Lieferanten gegeben, die an Türen klopften und läuteten.

Es folgte das verräterische Klimpern von Flaschen und Gläsern. Jetzt waren noch mehr Stimmen zu hören.

»Zu mir, zu mir! Hier drüben! Okay. Jetzt noch ein bisschen weiter runter auf deiner Seite! Achtung, ganz behutsam …«

Etwas geht vor sich – aber was?

Arthur drückte sein Auge noch dichter an das winzige Loch und schaute nach links zu dem kleinen Obstgarten, dann nach rechts in Richtung des protzigen verglasten Küchenanbaus der Foleys. Und nun sah er, dass sich etwas auf ihn zubewegte.

Zwei bullige Männer schleppten eine groteske Gartenbar heran. Es handelte sich um ein monströses, geschmackloses Ding mit einem Plastikstrohdach und glitzernder Front, auf der die Worte »Tiki Time!« über einem Bild mit tanzenden Hawaiianerinnen prangten.

Was für eine Abscheulichkeit! Und dann wurde Arthur klar …

Oh Gott, nein. Sie geben eine Party!

Er zog sich vom Zaun zurück, arrangierte die Stockrosen wieder vor dem Astloch und eilte über den Bilderbuchrasen zurück zu seinem Haus.

»Eine Party!«, sagte Arthur, der an der Küchentür stand und seine Frau Amanda beobachtete, die irgendetwas auf dem Herd umrührte. »Ausgerechnet heute!«

»Was? Aber, Arthur, wir hatten doch nichts für heute geplant, oder?« Amanda drehte sich zu ihm um. »Da wird uns eine Party nichts verderben …«

»Oh doch, wird sie!«, widersprach Arthur. »Heute soll es sonnig werden, der erste richtige Sommertag! Wir könnten sogar auf der Terrasse essen, richtige Familienzeit, ein schönes Glas gekühlten Chablis trinken …«

»Du sagst doch immer, du magst nicht auf der Terrasse essen, wegen der Mücken.«

»Das ist doch unerheblich, verdammt!«, sagte Arthur. »Der Punkt ist, dass sie uns mit keiner Silbe vorgewarnt haben, und soweit ich es sehe, wird es furchtbar. Billig. Laut. Diese Leute sind der reinste Horror!«

»Na, sicher wird es nicht so laut, nur eine Party. Und sie haben das Recht zu feiern.«

Doch Arthur schüttelte verzweifelt den Kopf. Seine Frau verstand wieder einmal gar nichts! Und so oder so interessierte ihn Amandas Meinung nicht. Er drehte sich zur Treppe um.

»Die Suppe ist gleich fertig«, rief Amanda ihm nach. »Sagst du bitte Olli Bescheid?«

Arthur antwortete nicht, als er die Treppe hinauflief. Suppe? Es roch eher, als würde sie Geschirrtücher kochen.

Er ging in Amandas Zimmer und um das Doppelbett herum zu den Fenstern. Ah ja! Von hier hatte er einen guten Blick in ihren eigenen Garten, aber auch der Garten der Foleys war teilweise einsehbar.

Einen Moment lang betrachtete er die perfekten Mählinien seines Rasens, die akkuraten Beetkanten, den frisch gestrichenen Schuppen und die kostbaren Rosenbüsche – sein ganzer Stolz.

Alles alte Sorten – Damask, Gallica, Alba – und in diesem Jahr erstmals in voller Blüte! Ihr Duft war so satt und berauschend, so … klassisch.

Herrlich, dachte er, herrlich.

Dann blickte er hinüber in den Garten der Foleys.

Ja, da war sie! Was für eine Beleidigung jedes guten Geschmacks! Mitten im Garten stand die Hawaii-Bar, nahe der Hecke und auf einem Flecken schmutzig braunen Grases, von dem Arthur wusste, dass sich dort sonst ein altes Fußballtor befand. Sehr zum Leidwesen des Rasens.

Nicht dass die Foleys kleine Kinder hätten, die im Garten spielten.

Oh nein, das ist nur für Brian Foley und seine Hornochsen von Freunden, die dort sonntagnachmittags einen Ball herumkicken, Bierflaschen in den Händen halten und ihre Bierbäuche über den Jeans zum Wippen bringen.

Arthur stellte sich auf die Zehenspitzen und stemmte sich am Fensterbrett nach oben. Nun konnte er noch Jahrmarkt-Quatsch sehen: Lichterketten, die in den Hecken zu beiden Seiten und in den Obstbäumen hingen. Und während er hinschaute, schleppten die Arbeiter einen riesigen Kasten durch den Garten zum Haus.

Was für ein monströses Ding mag denn darin sein?, fragte Arthur sich. Doch ganz gleich, wie sehr er sich reckte, er konnte nichts erkennen.

Er ging aus dem Zimmer und klopfte an die Tür seines Sohnes.

»Olli?«, rief er. Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er hinein.

Die Vorhänge waren noch fest geschlossen, trotzdem sah er, dass Olli in seinen Boxershorts am Computer saß, Kopfhörer auf und beleuchtet von zwei großen Bildschirmen.

»Dad! Kannst du vielleicht nicht einfach hier reinplatzen?«, sagte Olli, der hastig einen der Bildschirme ausschaltete und sich zu Arthur umdrehte.

Umso besser, dass ich nicht sehen muss, was sich da Gruseliges abspielt, dachte Arthur, als Olli sich wieder seiner Tastatur zuwandte.

Auf dem noch eingeschalteten Bildschirm beobachtete Arthur wenige Sekunden lang, wie Ollis virtuelles Maschinengewehr auf einen von Kugeln durchsiebten Unterstand feuerte und feindliche Soldaten dramatisch starben.

Kurz stellte Arthur sich vor, wie er schwer bewaffnet zu den Foleys nebenan stürmte, Handgranaten schleuderte und Foley sich mit erhobenen Händen ergab …

»Es ist ein Uhr«, sagte er und schritt an Olli vorbei zu den Fenstern. »Das Mittagessen ist fertig, und es ist ein herrlicher Sommertag – was du in dieser Höhle natürlich nicht mitbekommst!«

Er zog die Vorhänge auf, sodass sich helles Sonnenlicht ins Zimmer ergoss – auf Haufen von Kleidung, Zeitschriften und Computerspielen auf dem Fußboden.

Die Arthur jedoch nicht kümmerten. Er kickte eine Hose aus dem Weg und trat an die Fensterscheibe. Von hier hatte er noch bessere Sicht in den Nachbargarten. Unten auf der breiten Terrasse, gleich neben der Hollywoodschaukel und dem Grill der Foleys, konnte Arthur die Arbeiter den Inhalt der großen Kiste ausladen sehen.

Natürlich überwacht von Brian Foley persönlich. Der Mann war in pinke Shorts und ein Hawaiihemd gekleidet und hatte die allgegenwärtige Bierflasche in der Hand.

»Oh nein«, murmelte Arthur kopfschüttelnd vor sich hin. »Das kann nicht wahr sein!«

»Was ist jetzt wieder?«, fragte Olli, der einen Kopfhörer beiseitegeschoben hatte, aber immer noch in sein Spiel vertieft war.

»Was jetzt wieder ist?« Arthur wandte sich zu ihm um. »Ich verrate es dir, Junge. Brian Foley hat sich einen Whirlpool zugelegt!«

»Cool«, sagte Olli.

»Was? Nein! Das ist nicht cool!«

»Versuch mal, ob du eine Einladung bekommst.«

Arthur verdrehte die Augen und schaute erneut aus dem Fenster zu seinem Nachbarn.

In diesem Augenblick sah Brian Foley direkt zu ihm nach oben und prostete ihm grinsend mit seinem Bier zu. Dann rief er etwas ins Haus. Nun kam Jennifer Foley heraus – in Shorts, Bikinioberteil und Flip-Flops.

Sie lachte und winkte Arthur zu. Brian tippte die Arbeiter an, die gleichfalls zu Arthur blickten und lachten.

Schnell trat Arthur vom Fenster zurück. Dieser »Scherz« war eindeutig auf seine Kosten gegangen!

»Idioten«, sagte er. Dann verließ er Ollis Zimmer mit den Worten: »Wie gesagt, das Essen ist fertig. Ein bisschen Respekt vor den Bemühungen deiner Mutter wäre nicht verkehrt.«

Brian Foley arbeitete sich unter blinkenden Discolichtern durch die feiernde Menge, eine Flasche Sekt in jeder Hand, und schenkte allen nach, die ihm ihre Gläser hinhielten.

»Livin’ la vida loca!«, rief er, als alle zum Refrain hüpften. Ja, die Musik war laut – na und? Alle hatten ihren Spaß, und der DJ rockte!

Schließlich erreichte er die Terrasse. Die bunten Partylichter wirkten hübsch im Abendlicht. Nun war es Zeit, noch einmal zum Whirlpool zu sehen – der muss später tipptopp sein.

Er schob die Abdeckung ein Stück auf, um die Wassertemperatur zu prüfen, dann nahm er die Fernbedienung und aktivierte die Düsen. Prompt begann es zu blubbern.

Genial!

Er schloss die Abdeckung wieder und wanderte um den Whirlpool herum, um sich zu vergewissern, dass die Außenhaut straff und richtig aufgeblasen war.

Der MegaBubble Pro war eines seiner Topmodelle und hatte sich früher verkauft wie geschnitten Brot, vor … nun ja, vor allem.

Es war das erste Mal, dass er einen zu Hause ausprobierte, aber er schätzte, das Teil war genau richtig: Platz für acht Leute, 200 Gallonen Fassungsvermögen, Cocktailregale in allen vier Ecken, vier Sprudelstufen und kabellose Bedienung.

Sehr cool!

»Freust du dich schon auf was Heißes später?«, erklang eine vertraute Stimme hinter ihm. Er drehte sich zu Chayleen um, die mit ihrem Bastrock, dem Rubinstecker im Bauchnabel und dem langen blonden Haar, das neckisch ihr Bikinioberteil umspielte, fantastisch aussah.

Instinktiv schaute er sich um, ob seine Frau in der Nähe war, konnte sie jedoch nirgends sehen.

»Bedaure, Süße«, sagte Brian und zwinkerte ihr zu. »Der Pool ist nur für geladene VIPs.«

»Uuh, und was muss ein Mädchen tun, um eingeladen zu werden?«, fragte Chayleen und sog an dem Strohhalm ihres Mai-Tais.

»Einfach weiter das, was sie schon tut.« Grinsend ging Brian an ihr vorbei, wobei seine Hand nur flüchtig ihre einfing und sie kurz drückte.

»Dann bis später«, sagte Chayleen, spießte ein Ananasstück mit dem kleinen Papierschirm in ihrem Glas auf und stieg von der Terrasse in den tanzenden Pulk.

Brian blickte ihr nach. Dieser hawaiianische Rock war … sagenhaft.

Dann drehte er sich zu seinem vollen Garten um. Hier müssen mindestens fünfzig Leute sein! Und die meisten von ihnen waren in hawaiianischer Kleidung mit Baströcken und allem Drum und Dran erschienen!

Nicht schlecht, bedachte man, dass Jennifer und er erst vor ein paar Jahren nach Cherringham gezogen waren.

Aber schließlich weiß jeder, dass Brian Foley, der Besitzer von FunLand, tolle Geburtstagspartys schmeißt!

Am Ende des Gartens, nahe seinem Apfelbaum, konnte er das Gedränge an der Tiki-Cocktailbar sehen. Die Leute kippten ihre Mai-Tais und Pina-Coladas schneller, als der Barmann sie mixen konnte. Seitlich davon hatte sich eine weitere Schlange vor dem Spießbraten gebildet – womit Brian schon gerechnet hatte. Ein ganzes fettes Schwein mit einem dicken Ananasstück im Maul musste ja ein Bringer sein: Dicke, saftige Fleischscheiben in riesigen Brötchen – lecker!

Apropos, dachte er und rieb sich den Bauch, es wird Zeit, dass ich mir noch eines gönne.

Er wollte zurück durch die Menge gehen, als er eine Hand auf seinem Rücken fühlte und sich umdrehte. Diesmal war es seine Frau Jennifer.

Sie neigte sich zu ihm und flüsterte ihm zu: »Brian, die Polizei ist hier. Und fragt nach dir.«

»Warum das denn?«, rief Brian über die Musik hinweg. Jennifer zuckte mit den Schultern.

Doch er konnte es sich denken.

»Bleib du hier, Schatz, und halte die Leute bei Laune«, sagte er. »Ich regle das.«

Er ließ seine Frau auf der Terrasse zurück und ging durchs Haus zur Vordertür. Dort sah er Alan Rivers stehen, Cherringhams einzigen Polizisten, hinter dem das Blaulicht seines Streifenwagens blinkte.

»Guten Abend, Mr Foley«, sagte Rivers. »Ich fürchte, wir hatten eine …«

»Lassen Sie mich raten: eine Beschwerde? Ja, alles klar. Aber echt, Officer, es ist nicht mal zehn!«

»Weiß ich«, sagte Rivers. »Doch Sie müssen zugeben, dass es ein bisschen laut ist, Sir.«

»Es sind bloß Leute, die Spaß haben, weiter nichts. Spaß in harten Zeiten. Daran ist doch nichts falsch, oder?«

Aber Alan Rivers reagierte nicht. Brian seufzte und blickte zu dem Haus auf der anderen Seite des Zauns.

»Ich wette, das war der knurrige Cranham nebenan, stimmt’s?«

»Ich darf Ihnen nicht sagen …«

»Ja, ja, ich weiß. Klar. Hatten wir ja alles schon, nicht?«, fragte Brian. »In Ordnung, ich mache die Musik leiser.«

»Vielen Dank, Sir«, antwortete Rivers. »Einen schönen Abend noch!«

»Genau den wollen wir haben. Guten Abend!«

Brian schloss die Tür und ging zurück auf die Terrasse.

Er schaute hinüber zu Cranhams Haus.

Die Vorhänge im Schlafzimmer hinten waren offen, und drinnen brannte Licht.

Natürlich stand Arthur Cranham oben am Fenster und glotzte zu ihm herunter. Er hielt ein Glas in der Hand, mit dem er Brian nun spöttisch zuprostete, bevor er es leerte und vom Fenster verschwand.

Die Botschaft war klar. Willst du wissen, wer die Polizei gerufen hat? Das war ich.

Du Idiot, dachte Brian.

Er merkte, wie Wut in ihm hochkochte. Oder vielmehr war es ein richtiger Hass auf den nervigen Mann, der es zu genießen schien, ihn zu triezen.

Brian stieg von der Terrasse und drängte sich zum DJ durch.

»Dreh das richtig auf!«, sagte er.

Der DJ lüpfte seine Kopfhörer und fragte stumm »Was?«

Brian ignorierte ihn. Er wusste, welches der Lautstärkeregler auf der großen Anlage war. Von denen habe ich zu meiner Zeit ja genug verkauft, dachte er.

Er griff hinüber, packte den Regler und schob ihn hoch, bis die großen Boxen im Garten beinahe unter dem Wummern wackelten.

»Willst du einen Grund zur Beschwerde haben?«, schrie Brian in Richtung von Cranhams Haus. »Beschwer dich darüber!«