Chillen macht den Meister - Jakob M. Leonhardt - E-Book

Chillen macht den Meister E-Book

Jakob M. Leonhardt

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Beschreibung

Auftrags-Chiller an die Macht! Der geniale Chaot wird berühmt, stinkreich und besiegt sein inneres Faultier! Na ja, zumindest fast … Felix ist Weltmeister im Chillen und Herrscher über das Chaos. Vor allem im Weiterschlafen macht ihm keiner was vor. Schnarch und Doppelschnarch! Doch dann geht einer seiner Streiche mächtig in die Hose und schwupps hat er die Reinigungskosten für einen riesigen Pool an der Backe. Da hilft nur eins: reich und berühmt werden! Aber warum sich selbst ein Bein ausreißen, wenn man auch ganz gechillt andere für sich ackern lassen kann? Und dann ist da auch noch dieses supersüße Mädchen, Delphine, das ihm nicht mehr aus dem Kopf geht! Zum Glück kann sich Felix auf zwei Dinge immer verlassen: sein inneres Faultier und sein Chaos-Gen! So kriegt er auch diese Challenge gewuppt, denn schließlich gilt: Wer früher chillt, ist länger genial! Weitere Bände der Reihe, illustriert von Fréderic Bertrand: Knapp vorbei ist auch daneben. Ein genialer Chaot packt aus (1) In der Faulheit liegt die Kraft. Geniale Chaoten fallen nicht vom Himmel (2) Chaos ist das halbe Leben. Ein verkanntes Genie auf der Überholspur (3) Erst der Spaß, dann das Vergnügen. Geniale Chaoten bringt nichts auf die Palme (4) Außerdem vom Autor beim Arena Verlag erschienen:  Kings of Chaos (1). Zahm wie Schulhofhaie Kings of Chaos (2). Fit wie ein Faultier Kings of Chaos (3). Bleib locker, Stinktier!

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Seitenzahl: 115

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Ähnliche


Ebenfalls in dieser Reihe erschienen:

Knapp vorbei ist auch daneben – Ein genialer Chaot packt aus

In der Faulheit liegt die Kraft – Geniale Chaoten fallen

nicht vom Himmel

Chaos ist das halbe Leben – Ein verkanntes Genie

auf der Überholspur

Erst der Spaß, dann das Vergnügen – Geniale Chaoten

bringt nichts auf die Palme

Stille Nacht, alles kracht – Ein genialer Chaot

überlebt Weihnachten

Auch als Hörbuch erhältlich.

Ebenfalls von Jakob M. Leonhardt beim

Arena Verlag erschienen:

Kings of Chaos. Zahm wie Schulhofhaie (Band 1)

Kings of Chaos. Fit wie ein Faultier (Band 2)

Kings of Chaos. Bleib locker, Stinktier! (Band 3)

Henry Vegas. Auf Klassenfahrt durch die Galaxie

Im Pyjama um halb vier (zusammen mit Gabriella Engelmann)

Jakob Musashi Leonhardt,

geboren 1975, ist ein Weltenbummler und in Tokio genauso zu Hause wie in Hamburg. Er hat einige Romane für junge Leser veröffentlicht und ist zudem als Musiker und Sounddesigner tätig. Zu seinen Leidenschaften zählen das Tauchen, japanischer Sencha-Tee sowie die Musik von Coldplay. Mehr zum Autor unter www.jakob-leonhardt.de

Erstausgabe im Taschenbuch

1. Auflage 2021

© 2021 Arena Verlag GmbH

Rottendorfer Str. 16, 97074 Würzburg

Alle Rechte vorbehalten

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur

Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover

Einband- und Innenillustrationen: Fréderic Bertrand

Covergestaltung: Irina Smirnov

E-Book-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net

ISSN 0518-4002

E-Book ISBN 978-3-401-80945-8

Besuche den Arena Verlag im Netz:

www.arena-verlag.de

Inhalt

Kapitel 1.

Kapitel 2.

Kapitel 3.

Kapitel 4.

Kapitel 5.

Kapitel 6.

Kapitel 7.

Kapitel 8.

Kapitel 9.

Kapitel 10.

Kapitel 11.

Kapitel 12.

Kapitel 13.

Kapitel 14.

Kapitel 15.

Kapitel 16.

Kapitel 17.

Kapitel 18.

Kapitel 19.

Kapitel 20.

Kapitel 21.

Kapitel 22.

Kapitel 23.

Kapitel 24.

Kapitel 25.

Kapitel 26.

Kapitel 27.

Kapitel 28.

Kapitel 29.

Kapitel 30.

Kapitel 31.

Kapitel 32.

Kapitel 33.

Kapitel 34.

Kapitel 35.

Kapitel 36.

Kapitel 37.

Kapitel 38.

Kapitel 39.

Kapitel 40.

Kapitel 41.

Kapitel 42.

Kapitel 43.

Kapitel 44.

Kapitel 45.

Kapitel 46.

Kapitel 47.

Kapitel 48.

Kapitel 49.

Kapitel 50.

Kapitel 51.

Kapitel 52.

Kapitel 53.

Kapitel 54.

Kapitel 55.

Kapitel 56.

Kapitel 57.

Kapitel 58.

Kapitel 59.

Kapitel 60.

Kapitel 61.

Kapitel 62.

Kapitel 63.

Kapitel 64.

Kapitel 65.

Kapitel 66.

Kapitel 67.

Kapitel 68.

Kapitel 69.

Kapitel 70.

Kapitel 71.

Kapitel 72.

Kapitel 73.

Kapitel 74.

Kapitel 75.

Kapitel 76.

Kapitel 77.

Nachwort

1.

Freitagmorgen, halb sieben. Befinde mich in einer Tiefe von 10.000 Gähn. Also am tiefsten Grund des Schlafozeans. Alle bisherigen Auftauchversuche sind gescheitert. Meine fünf Wecker klingeln vergeblich. Weitere Maßnahmen sind zwecklos. Muss leider für immer hier unten bleiben. Kümmert euch nicht um mich. Bestellt meinen Eltern Grüße. Hab sie lieb. Muss aber für immer weiterschlafen.

Wie tief jemand schläft, wird bekanntlich in Gähn gemessen. 1.000 Gähn sind ein Schnarch. Und 1.000 Schnarch sind ein Grunz.

2.

Plötzlich steht meine Mom vor meinem Bett. Sie schreit, keift und motzt, als würde sie sich gleich in ein Kaiju-Monster verwandeln. Dann beschleunigt sie meinen Auftauchvorgang aus dem Schlafozean, und zwar auf die brutale Tour:

1. Sie schaltet meine fünf Wecker ab (einen wirft sie sogar an die Wand).

2. Sie reißt mir die Decke runter. Ich fühle mich schutzlos wie ein Nacktmull.

3. Sie schreit: »Felix! Was ist nur los mit dir? Willst du dein restliches Leben im Bett verbringen?«»Ist das eine Option? Dann gerne.«»Steh! Sofort! Auf!«

4. Mom gibt ein Geräusch von sich, bei dem sogar eine Zombie-Armee freiwillig ins Reich der Toten zurückkehren und Trauerkränze häkeln würde. Dann zischt sie mit einer rasiermesserscharfen Stimme: »Du hast es nicht anders gewollt, Felix.«

5. Mom zieht ab. Habe ich etwa gewonnen? Juchhuuuuuu …

6. Sekunden später ist Mom wieder da und pfeffert mir ein klatschnasses Handtuch ins Gesicht. »Das wird dir hoffentlich eine Lehre sein. Und jetzt STEH ENDLICH AUF!«

7. Mom verschwindet aus meinem Zimmer und stößt dabei ein siegessicheres Lachen aus.

Das Lachen sollte sie sich lieber sparen. Sie kennt mich schließlich. Ich drehe mich um, ziehe mir das klatschnasse Handtuch über den Rücken. Ist zwar nicht so kuschelig wie meine Decke. Geht aber auch. Und schon tauche ich wieder in eine Tiefe von 1.000 Gähn ab.

3.

Habt ihr euch auch schon einmal gefragt, welcher Superheld ihr gerne wärt? Meine Antwort steht fest. Ich möchte nicht Spiderman, Antman oder Batman sein. Nein, ich wäre am liebsten Faultier-Man. Den habe ich mir selbst ausgedacht. Faultier-Man besiegt seine Gegner, indem er sich soooo laaaaangsam bewegt, dass sie vor Langeweile sterben. Er kann sich sogar so zeitlupenmäßig langsam bewegen, dass er unsichtbar wird (weil seine Gegner ihn nicht für einen Superhelden, sondern für einen Gegenstand halten. Einen Baum zum Beispiel). Faultier-Man gewinnt jede Verfolgungsjagd, weil die Gegner gar nicht merken, dass er überhaupt hinter ihnen her ist. Und er ist im Zweikampf unbesiegbar, weil er zu jedem Kampf zu spät kommt – und wer nicht kämpft, kann logischerweise auch nicht verlieren.

Ihr merkt schon: Langsam ist das neue Schnell! Es funktioniert. Ich weiß, wovon ich rede.

Im Alltag kann es echt hilfreich sein, eben nicht schnell, sondern ziiieeemlich langsam zu sein. Zum Beispiel, wenn meine Eltern wollen, dass ich die Spülmaschine ausräume. Ich lasse mir dabei so viel Zeit, dass meine Mom wahnsinnig wird, wenn sie mir zusieht. Am Ende macht sie es lieber selbst. Oder wenn ich den Rasen mähen soll – das dauert so lange, dass der Rasen schneller wieder nachwächst, als ich ihn mähe. Also macht es mein Dad doch lieber selbst. Oder wenn ich mit meiner Schwester Jenny Weihnachtsgeschenke für Oma und Opa basteln soll. Bevor ich auch nur damit angefangen habe, ist Weihnachten längst vorbei und Ostern steht vor der Tür. Also macht sie es lieber alleine und ärgert sich schwarz, wenn ich behaupte, dass die Geschenke von uns beiden kommen …

Ab und zu aber ist es ungünstig, Faultier-Man zu sein. Dann verwandele ich mich doch lieber in Flash oder Quicksilver. Ihr wisst schon, das sind beides Superhelden (oder Mutanten), die sich so irre schnell bewegen können, dass die Welt um sie herum wie in Zeitlupe dahinzuschleichen scheint.

Genau diese Verwandlung lege ich auch an diesem Morgen hin. Liege noch mehr oder weniger am Grund des Schlafozeans, als mir plötzlich siedend heiß etwas einfällt. Heute Abend steigt die Party aller Partys bei meiner Mitschülerin Anna Çelik. Annas Partys sind legendär. Ich muss dahin. Erstens sowieso und zweitens wegen Delphine, der französischen Austauschschülerin, die im Moment auf unsere Schule geht. Delphine hat dem Wort süß eine neue Bedeutung verliehen!

Sie ist einfach … eine Sensation. Vielleicht geht da heute Abend etwas?

Dummerweise habe ich aber im Moment Stubenarrest, und zwar noch bis einschließlich Sonntag. Wenn ich auf die Party will, müssen meine Eltern mich also begnadigen. Genau darum darf ich sie auf keinen Fall gegen mich aufbringen. Nicht heute! Muss für gute Stimmung sorgen!

Ich reiße die Augen auf, werfe das nasse Handtuch von mir, springe aus dem Bett, hüpfe in meine Klamotten, putze mir turbomäßig die Zähne, renne die Treppe runter, decke den Tisch, koche Tee und Kaffee, toaste Brotscheiben, stelle Käse, Aufschnitt, Marmelade und meine geliebten Honey Pops auf den Tisch.

Dann flöte ich mit fröhlicher Guten-Morgen-Stimme: »Mo-om! Da-ad! Je-eny! Früh-hü-stück! Wann ko-ommt ihr endlich?! Ich warte auf eu-euch!«

4.

Mom, Dad und Jenny kommen in die Küche. Anstatt sich über den gedeckten Frühstückstisch zu freuen, sehen sie mich misstrauisch an. Sie fragen sich, welcher seltsame Zaubertrick hier am Werke sein könnte. Gerade eben habe ich noch im Bett gelegen und doppelgeschnarcht. Und keine dreißig Sekunden später sitze ich fertig angezogen in der Küche und esse gut gelaunt meine erste Schale Honey Pops.

Alle setzen sich an den Tisch. Dad sagt zu Mom: »Du hast die Wette gewonnen, Schatz. Felix ist tatsächlich vor zehn Uhr morgens aufgestanden. Ich habe nicht daran geglaubt, dass wir das noch einmal erleben.«

Mom zuckt lächelnd mit den Schultern. »Ich kann es selbst kaum glauben. Muss an dem nassen Handtuch liegen. Oder, Felix?«

»Klar, Mom. An dem nassen Handtuch. Und daran, dass ich es eingesehen habe. Ich kann nicht immer zu spät zur Schule kommen. Geht gar nicht. Damit ist es endgültig vorbei. Ab jetzt bin ich immer pünktlich. Schließlich möchte ich gute Noten haben und ein Vorbild für meine Mitschüler sein. Ich möchte ein Sohn sein, auf den seine Eltern stolz sein können!«

Mom und Dad rutschen daraufhin vor Lachen unter den Tisch.

Als sie wieder sitzen, sage ich: »Ich meine es ernst! Außerdem ist doch heute Abend die Party bei Anna! Da muss ich einfach hin! Bitte erlasst mir die letzten Tage Stubenarrest! Biddebiddebidde!«

Meine Eltern werfen sich einen vielsagenden Blick zu, dann sagt Mom: »Tja, Felix, so einfach ist die Sache leider nicht. Schließlich hast du deine Strafe aus gutem Grund bekommen. Du hast das Haus unserer Nachbarn besprüht.«

»Danach sah es besser aus als vorher.«

Dad lacht. »Das finden wirklich alle. Sogar unsere Nachbarn selber!«

Seebacher-Möchels, die nebenan wohnen, hatten ihr Haus in einem strampelanzugmäßigen Babyblau gestrichen. Für meinen besten Freund Musti und mich war das eine Art Einladung. Wir haben unsere Sprayer-Ausrüstung genommen und ihnen eines Nachts eine Palmeninsel, einen Sonnenuntergang und ein paar coole Surfertypen auf die Fassade gesprayt. Blöderweise saß ich am nächsten Morgen mit braunen, grünen und gelben Farbresten an den Fingern am Frühstückstisch. Leugnen war zwecklos. Die Folge: drei Wochen Stubenarrest.

Mom und Dad tuscheln miteinander. Dann nicken sie mir aufmunternd zu. Dad erklärt: »Also gut, Felix. Wir heben den Stubenarrest auf. Allerdings nur zur Bewährung. Das bedeutet, du darfst heute Abend auf die Party gehen. Aber wehe, du stellst wieder etwas an! Dann steckst du doppelt und dreifach in Schwierigkeiten. Haben wir uns verstanden?«

»Klar und deutlich, Sir! Danke, Sir!«

Meine Eltern blicken mich an und der sanfte Zweifel in ihren Gesichtern ist nicht zu übersehen. Sie kennen mich. Genauso wie ich mich selbst kenne.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich doch wieder irgendeinen Unsinn anstelle, liegt bei 99,9 %.

Andererseits bedeutet es, dass es mit 0,1 % Wahrscheinlichkeit gut geht. Das ist doch schon einmal etwas!

5.

Eine halbe Stunde später sause ich auf meinem Mountainbike in Richtung Schule. Der Stubenarrest ist aufgehoben! Bin also nicht länger in Ketten gelegt und darf heute Abend auf Anna Çeliks Party. Zwischen Delphine und mir wird es funken – und zwar so etwas von blitzmäßig, dass man damit ein Gewitter-Kraftwerk betreiben könnte!

Fühle mich so leicht und befreit, als würde ich nicht auf meinem Fahrrad, sondern auf einem Science-Fictionmäßigen Schwebegleiter sitzen. Flitz und Doppelflitz!

6.

Kurz darauf pflüge ich turbomäßig durch das große Schultor. Lege dabei den üblichen Riesenslalom zwischen meinen Mitschülern hin. Schlitter und Doppelschlitter! Kreisch und Doppelkreisch!

Plötzlich schiebt sich ein mächtiges Hindernis in meinen Weg. Es ist ungefähr zwei Meter groß, hat eine Statur wie der unglaubliche Hulk (ist allerdings nicht ganz so grün) und sieht mich drohend an.

Es ist Herr Brüll-Lafer, unser Sportlehrer. Wir nennen ihn immer nur Herrn Brüllaffe. Wir glauben, dass er die Synchronstimme von King Kong war, in der Verfilmung von Peter Jackson. Offenbar hat Brüllaffe heute Morgen Schulhofaufsicht. »Halt, Felix!

Du weißt, dass du auf dem Schulhof nicht Fahrrad fahren daaaaa…« Brüllaffes Drohung geht in einem Gurgeln unter. Kein Wunder! Lege schließlich erst im letzten Moment eine rasante Vollbremsung hin! Quietsch und Doppelquietsch! Mein Hinterrad blockiert, ich bekomme Schlagseite, fange mich ab – und komme drei Zentimeter vor Brüllaffes Füßen zum Stehen.

Der arme Kerl hat den Schreck seines Lebens. Mit schweißnasser Stirn und kugelrunden Rinderwahnsinnsaugen sieht er mich an. »Fe… Fe… Felix! Das melde ich dem Di… Di… Direktor! Du bist ja ge… ge… gemeingefährlich!«

Ich setze mein süßestes Hab-alle-Lehrer-lieb-Lächeln auf. »Aber Herr Brüllaff… Brüll-Lafer. Es gibt doch gar nichts zu melden. Sie haben gesagt, ich soll anhalten – und zack, halte ich an! Sie haben mich ans Fahrradfahrverbot erinnert! Dafür bin ich Ihnen zutiefst dankbar! Sie haben mich auf den rechten Weg zurückgeführt. Das ist toll. Wenn Sie mich trotzdem zum Direktor bringen wollen, gerne, ich werde ihm sagen, dass kein Lehrer so ein guter Schulhofaufseher ist wie Sie! Absolut super! Vorbildlich! Sie könnten locker auch als Gefängniswärter arbeiten! Bewundernswert!«

Brüllaffe starrt mich kopfschüttelnd an. Dann seufzt er und sagt: »Felix, Felix, Felix … wo soll das nur mit dir enden?!«

Von den vielen Merkwürdigkeiten in meinem Leben ist das eine der merkwürdigsten: Die meisten Erwachsenen nennen mich nicht einfach nur Felix. Stattdessen sagen sie meinen Namen immer gleich dreimal hintereinander: Felix, Felix, Felix … oft gefolgt von einem Ts, ts, ts … Wie kommt das nur?

Will Brüllaffe gerade eine süßsaure Antwort geben. Aber plötzlich bringe ich kein Wort mehr heraus. Liegt daran, dass sie gerade an uns vorbeigeht. Delphine. Sie trägt ein geblümtes Sommerkleid und bei jedem Schritt wippen ihre Locken hin und her. Ich fühle mich, als würde ich mit Helium aufgepumpt – um dann als menschlicher Luftballon vom Boden abzuheben! Völlig überirdisch. Sie ist einfach ein Traum! Ein Lottogewinn! Das Mädchen aller Mädchen!

Übrigens geht Delphine immer weiter, was dazu führt, dass ich meinen Hals um ungefähr 270 Grad verdrehe. Anatomisch unmöglich. Aber die Liebe macht bekanntlich alles möglich …

Als Brüllaffe allerdings wieder etwas sagt, ruckt mein Hals zurück in seine korrekte Position. Boing und Doppelboing.

»Felix? Alles in Ordnung mit dir? Du siehst … blass aus.«

»Hatte nur gerade eine Erscheinung. Habe einen Engel gesehen.«

»Einen Engel?«

»Vergessen Sie es, Herr Brüllaffe. Muss jetzt übrigens zum Unterricht. Schönen Morgen noch!«

Flitze slalommäßig weiter. Brüllaffe braucht eine Sekunde, um sich aus seiner Erstarrung zu lösen. »Felix! Ich heiße Brüll-Lafer! Nicht Brüllaffe! Außerdem ist Fahrrad fahren auf dem Schulhof verbooo… ach, was soll’s. Du machst ja doch, was du willst.«

7.

Es gibt verschiedene Arten, wie man verliebt sein kann.