Cirren der Hertaldis - Hertaldis Offermann - E-Book

Cirren der Hertaldis E-Book

Hertaldis Offermann

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Beschreibung

Mit 6 Jahren belauschte ich aufmerksam die Sprache Erwachsener, beobachtete deren Wirkung und entdeckte bei gleichem Wortlaut verschiedene Reaktionen. Schon 1950 erlebte ich die mögliche „Klugheit“, etwas so zu sagen, dass ein Andersdenkender es nicht versteht und doch eine verständnisvolle Miene zeigt. Das begründete meine Vorliebe für das lebenslange Mühen, hinter die Fassade zu blicken. Beide mogelten erfolgreich für das eigene Erleben. Mein Vater äußerte eine verklauselte Ablehnung gegen die DDR und der uniformierte Staatsdiener wollte den schlauen Versteher zeigen und pflichtete ihm bei. So jage ich nun 64 Jahre später noch diesem Phänomen nach und liebe es, dazu Reime in einfacher Sprache – doch verzwickten Inhalts – zu verfassen. Hertaldis Offermann

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Ich schenke mir dieses Büchlein in handlicher Form zu meinem 70. Geburtstag mit der Option, dass auf diese Weise meine Töchter Hertaldis und Petra und meine Enkelinnen Pauline und Maria nach meinem irdischen sich um Redlichkeit bemühenden Leben ein wenig von meinem Gedankengut erfahren.

Ich danke meinen Eltern, die schon vor 56 und 52 Jahren gestorben sind, mich aber mit einem Riesenfüllhorn immerwährender Liebe für alles, was mir das Leben als Verantwortung aufgetragen hat – ob Mensch oder Tier – ausgerüstet haben.

Berlin, Juni 2014

Hertaldis Offermann

VORGEDANKE

Mit 6 Jahren belauschte ich aufmerksam die Sprache Erwachsener, beobachtete deren Wirkung und entdeckte bei gleichem Wortlaut verschiedene Reaktionen.

Schon 1950 erlebte ich die mögliche „Klugheit“, etwas so zu sagen, dass ein Andersdenkender es nicht versteht und doch eine verständnisvolle Miene zeigt.

Das begründete meine Vorliebe für das lebenslange Mühen, hinter die Fassade zu blicken. Beide mogelten erfolgreich für das eigene Erleben.

Mein Vater äußerte eine verklauselte Ablehnung gegen die DDR und der uniformierte Staatsdiener wollte den schlauen Versteher zeigen und pflichtete ihm bei.

So jage ich nun 64 Jahre später noch diesem Phänomen nach und liebe es, dazu Reime in einfacher Sprache – doch verzwickten Inhalts – zu verfassen.

Zum Geleit

Salve, Hertaldis.

die Cirrus-Wolken – auch Cirren genannt – treten in Höhen zwischen 6 km und 10 km auf. In dieser Höhe ist es so kalt, dass diese Wolken fast ausschließlich aus Eiskristallen bestehen. Sie können entweder ziemlich ungeordnet aussehen oder auch eine langestreckte und strähnig auseinandergezogene Struktur haben.

So wirken sie wie von den starken Höhenwinden verweht, welche die eisigen Wolken an deren Rändern auffransen. Trotzdem haben wir auf Grund der enormen Höhe ihres Auftretens den Eindruck, als würden sich die Cirren nicht von der Stelle bewegen. Deshalb werden sie auch zur Familie der hohen Wolken gezählt.

Du nennst Deine Verse „Cirren der Hertaldis“.

Wir zählen sie zur Familie der hohen Gedanken.

Deine Cirren, Hertaldis.

Kristallklar fallen sie

sanft wie Schnee

aus Deinem Himmel.

Sie kühlen den Schmerz der einen,

bedecken schützend die anderen,

gelten allen,

die noch blühen wollen.

Danke, dass Du sie mit uns teilst.

Ralf Höpfner

Herausgeber

2. Auflage

Hamburg, Juli 2015

INHALTSVERZEICHNIS

Abend in Barcelona

Abschied

Achtung

Affe

Älterwerden-Lass mich

Alle Drei

All-Energie

All-Tag

Alltag

Antrieb

A-Pathie

Aus

Ausgeliefert

Aus Gewordenem

Balance

Begrüßung

Beobachtung

Beobachtung an Mensch und Tier

Chaos

Da war doch was

Dank

Dazwischen

Der Neider

Disziplin

Du-O

Ent-Täuschung

Enttarnung

En passant

Erkenntnis

Erinnerung

Erfahrung

Es ist so

Fast

Faszination

Fishwatching

Folger

Frage

Freund

Geburtstag

Geheimnis

Gestrige

Hätte

Halt lieber jetzt an

Helfer

Ich bin ein Klavier

Im Flieger 11:15

Im Flieger 11:30

Inhalt Form

Kehrseite

Kein Druck

Kreis

Kurzgedanke

Leider

Lieber Alpha

Lot

Mini

Missverständnis

Motiv

Nachleben

Namen

Netto

Nur das Tier

Nur Irrtum

Orbital

Perfekt

Poesie

Reagieren

Rot erwartet

Rücksicht

Ruhe mit Würde

Schade

Schmerz

Sinne

So geht es auch

So oder so

So oder so 2

Sorge um

Staunen

Symbiose

Tiere sind

Unendlich

Unterschied

Unvermeidbar

Verfehlt

Vernetzt

Verstehen

Versuchung

Verrückt

Verwandte

Verzögerung

Vogel

Vorschlag

Vorwurf

Wandel

Warnung

Warum

Was wäre wenn

Wechselwirkung

Weinen

Wenn ich von

Wieder da

Wohnmobil

Wunder

Wunsch

Wurzel

Zeit für Ältere

Zufriedenheit

ERINNERUNG

FETZEN FLUSEN SPINNGEWEBE

KREUZ UND QUER DURCHS GANZE LEBEN

GIBST DU DICH DA SELBST HINEIN

WIRD BIZARR DAS ERDENSEIN

WAS SICH DA ALS NACHBAR MELDET

HAT KAUM EIN GEMEINSAM BAND

ALS DASS DU DICH D'RAN ERINNERST

UND ALS TEIL VON DIR ERKANNT

DU BIST SELBST DES PUZZLES MACHER

DOCH NUR BLITZE TAUCHEN AUF

ZEIT UND RAUM SIND AUFGEHOBEN

REALES SEIN IST LÄNGST VERRAUCHT

MANCHER DOLCHSTOSS TRIFFT NOCH HEUTE

ZIEHT DICH FORT AUS GEGENWART

SCHMERZHAFT WEINT DIE ALTE SEELE

MANCHE WUNDE NIE VERNARBT

STAUNEND TRIFFT DAS WIRKLICHSEIN

DICH NOCH IMMER ÜBERLEBEND

WAS KANN DENN ERINN'RUNG SEIN

WENN NICHT DOCH DAS GLÜCK DES LEBENS

Berlin, den 1.2.2011

FASZINATION – TIER

AUGEN OHREN MÜNDER OFFEN

STAUNEND FREMDES SEIN ERKANNT

KLARE REGELN UND GESETZE

WERDEN AUF DEN FILM GEBANNT

KLUGE KENNER FINDENWORTE

DAS GEFILMTE ZU ERKLÄREN

DOCH DAS WUNDER DIESER WELTEN

WIRD SICH IMMER NEU GEBÄREN

DANK DER TECHNIK UND DER NEUGIER

DIE MIT HERZBLUT FORSCHEND SUCHT

WIE DIE AND'RENWESENSARTEN

IHREN LEBENSKAMPF ERPROBT

WELCHES TIER ERFORSCHT DEN MENSCHEN

IHNEN IST DAS PIEPEGAL

WIE WIR UNS'RE NESTER BAUEN

UNS BEKLEIDEN ÜBERS JAHR

LACHEN SIE VIELLEICHT IM CHORE

ÜBER UNSER MISSGESCHICK

UNS'RE SELBSTERKOR'NE ROLLE

STOLZ ZU SEIN FÜR NICHTINSTINKT

NICHTS IST NUN MEHR OHNE LERNEN

KEINE CHANCE ZUM LEBEN BLEIBT

UM SO SCHLAUER WIR DANN WERDEN

SICH DIE ARMUT NOCH MEHR ZEIGT

Berlin, den 2.2.2011

SYMBIOSE HUND – MENSCH

KLEINSTE GESTE WIRD GEDEUTET

SELBST GEDANKEN HÖRT ER LAUT

FORDERT DAS IHM EINGERÄUMTE

JEDEN TAG FÜR SICH ERNEUT

IST EIN WUNSCH IHM MALGELUNGEN

FORDERT ER DICH IMMER NEU

SEINER SEHNSUCHT SICH ZU BEUGEN

AUCH WENN DICH DAS NICHT ERFREUT

SEINE UHR LÄUFT IMMER SCHNELLER

UNGEDULDIG MAHNT ER LAUT

DASS DU ENDLICH DICH IHMWIDMEST

MACHST – WAS SEINE SEELE FREUT

WEHE WENN DU OHNE WILLEN

ER VERSCHLUCKT DICH SAMT DER ZEIT

NUR NOCH FÜR IHN DARFST DU LEBEN

ERST SEIN SCHLAF DIR RUH VERLEIHT

TROTZDEM LIEBST DU DIESEN TERROR

ZEIGT ER DOCH---DU WIRST GEBRAUCHT

WIEVIEL ÄRMER WÄR DER ALLTAG

OHNE DIESES "MACH DICH AUF!"

Berlin, den 3.2.2011

STAUNEN

ES IST WAHR – ES IST WIRKLICH

UNUMKEHRBAR – NIE ERAHNT

DASS AUS LODERND HEISSER FLAMME

NICHT EIN FUNKEN DICH NOCH BANNT

STAUNEND HORCHST DU IN DEIN WESEN

WO IST HIN DAS ALTE BAND

WAR DAS DENN EIN FREMDES LEBEN

DAS DIE SINNE SO VERKANNT

NEIN – SOLCH FEUER WAR NUR FOLGE

ILLUSIONEN – TRÄUMEN NAH

WENN ERWÜNSCHTES FACHT DIE GLUT AN

WIRD NICHT MAL EIN WASSER GAR

LIEBES GLUT BRAUCHT STETE NAHRUNG

OBHUT SORGE WACHSAMKEIT

UNERSCHÖPFLICH WIRD DER VORRAT

SCHEUT NICHT AUFWAND ODER ZEIT

IST DER ANDRE NICHT MEHR ANDERS

BIST DU SELBST DIR NICHT MEHR FREMD

SIND DIE BEIDEN NOCH SIE SELBER

BIST DU DA WO LIEBE BRENNT

Berlin, den 5.2.2011

ANTRIEB

DU BIST EINE EULE – DOCH SCHON VIEL ZU ALT

DEN ABEND ERQUICKEND ZU FEIERN

DAS TANZEN UND TRINKEN WIE ESSEN UND LIEBEN

HAST DU – ALS DU JUNG WARST – SCHON SELTEN GETRIEBEN

JETZT WIRST DU ZUR AMSEL – DIE SCHON FRÜH AM MORGEN

DAS LEBEN VERKÜNDET – ZUM SINGEN ERKOREN

SCHON ERSTES ERWACHEN DES EMSIGEN TREIBENS

WIRD DIR NUN ZUR LUST – ZIELVOLLE NEUGIER EIN INNERES MUSS

SO SCHAUST DU IN MANCHES MÜDE GESICHT

DIE AUGEN NACH INNEN GEWENDET

DAS BETT ZU ERREICHEN IST JETZT DEREN PFLICHT

DER SONNE STRAHLEN SIE BLENDET

DIE ANDEREN HÖREN DIE MORGENTÖNE

DAS STÄDTISCHE GROLLEN AUCH VOGELGESANG

GENIESSEN CAFE ALS DES TREIBENS BEGINNEN

UND SCHLENDERN IN HOFFNUNG DIE STRASSE ENTLANG

MUSEEN SIND ALLE VERRIEGELT – VERRAMMELT

DIR BLEIBT NUR DER FUSSMARSCH DER BUS UND DIE TRAM

DIE STADT ZU BEWUNDERN IN IHREMGEWORDNEN

VOR MANCHER SKULPTUR ICH FRAGEN ERSANN

WER WARWOHL DER GROSSE – DER HIER WIRD VEREHRET

NIE FOLGST DU DER PLÖTZLICHEN WISSENSBEGIER

OBWOHL ES MANCH GROSSER VERDIENSTE BEDURFTE

BIS EINE STADT MACHT EIN ANTLITZ ZUR ZIER

WENN DIE – DIE DAZWISCHEN – AM FRÜHSTÜCKSTISCH SITZEN

GEMÄCHLICH ERKUNDEN WAS WOLLEN WIR TUN

BIST DU SCHON ERMATTET VOM FRÜHEN EROBERN

HAST NUN AUCH DIE LUST JETZT ERST MAL ZU RUH'N

SO SIEHST DU SIE ALLE: DIE EULEN, DIE AMSELN

WIE KRÄHEN UND SPATZEN SICH EIFRIG BEMÜH'N

DAS LEBEN AN JEDEM TAG ZU GESTALTEN

VON PFLICHT ODER LUST ZUM HANDELN GETRIEB'N

Rom, den 5.2. 01.00 Uhr a.m. go a.

POESIE

POESIE SOLL TROST DIR BRINGEN

BESS'RE ZEITEN ZU BESINGEN

DIE DIE ZUKUNFT SICHER BRINGT

WENN DU DAS WEH DES HEUT BEZWINGST

ALLE SCHMERZEN WERDEN LINDER

LEBST DU LANG GENUG DAMIT

ZWINGT DER ALLTAG SEINE SORGEN

DECKT DAS ALTE AB MIT SPLIT

GRABEN SOLLTEST SEIN DU LASSEN

LAUF NACH VORWÄRTS NICHT ZURÜCK

DENN DER BODEN IST SO STEINIG

DASS NUR SORGFALT BANNT DEN BLICK

ALLE SINNE SIND DANN OFFEN

OHREN NASE HAUT GESCHMACK

UND WENN SIE ERWACHT IM HIERSEIN

DANN WIRD KLAR AUCH DEINE SICHT

Berlin, den 6.2.2011

VOGEL

SPATZEN SIND WIE KLUGE BAUERN

SEHR ROBUST UND FEST AM ORT

STREITEN LAUTSTARK UM DIE HABE