Cleveland, eine Großstadt im Norden der USA, im Englischunterricht, Klasse 8 Realschule - Lars Allenstein - E-Book

Cleveland, eine Großstadt im Norden der USA, im Englischunterricht, Klasse 8 Realschule E-Book

Lars Allenstein

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2002
Beschreibung

Examensarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Didaktik für das Fach Englisch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2 (wegen didaktischer Mängel), Pädagogische Hochschule Weingarten (Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Wissenschaftliche Hausarbeit mit dem Thema "Cleveland, eine Großstadt im Norden der USA, im Englischunterricht, Klasse 8 Realschule" konzentriert sich auf die landeskundliche Beschreibung der Stadt Cleveland und deren Bearbeitung im Englischunterricht. Außerdem soll sie beim Leser durch die Vermittlung von spezifischen Informationen Unkenntnis und Vorurteile beseitigen und ein touristisches Interesse wecken. Denn Cleveland ist - wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann - einen Besuch wert. Ich habe diese Ausarbeitung in drei Hauptteile eingeteilt: Der erste Teil, "Cleveland - Im Wandel der Zeit und Wirtschaft", beschreibt die, von wirtschaftlichen Interessen vorangetriebene, historische Entwicklung der Stadt von ihrer Gründung im Jahre 1796 bis zur Gegenwart. Hier wird erläutert, wie Cleveland von einem ‚Werkzeug′ der Landspekulation über eine Handelsstadt zum Produktions- und Verarbeitungszentrum des Mittleren Westens heranwuchs. Nach der Blütezeit der Industriestadt folgte deren Niedergang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und eine beispielhafte Wiedergeburt, welche zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer noch nicht abgeschlossen ist. Im zweiten Teil folgt eine Beschreibung der Koexistenz der verschiedenen ethnischen Gruppen in der Stadt. Cleveland war durch seine Industrie und Handel fast ständig ein attraktives Ziel für Immigranten aus aller Welt und Schwarzen aus den Südstaaten des Landes. Diese Tatsache machte es schon früh zu einer multi-kulturellen Großstadt. Vor allem Einflüsse deutscher Einwanderer, welche durchgehend die zahlenmäßig stärkste Immigrantengruppe darstellten, prägten das Stadtbild. [...]

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Cleveland - Im Wandel der Zeit und Wirtschaft.
2.1 Von der Landspekulation zum Handelszentrum
2.1.1 Die Western Reserve.
2.1.2 Von der Siedlung zur Handelsstadt
2.2 Produktions- und Verarbeitungszentrum des Mittleren Westens
2.2.1 Die Eisenbahn.
2.2.2 Die Eisen- und Stahlindustrie
2.2.3 Der Amerikanische Bürgerkrieg.
2.2.5 Negative Konsequenzen der Industrialisierung.
2.2.6 Das Ende von Clevelands erstem Jahrhundert
2.2.7 Cleveland im frühen 20. Jahrhundert
2.2.7.1 Amerikas erste Motor City
2.2.7.2 Der erste Weltkrieg.
2.2.8 Das schwarze Jahrzehnt und ein weiterer Aufschwung
2.2.9 Der Niedergang des Industriekolosses
2.3 Rekonfigurierte Verarbeitungsindustrie und Dienstleistungsbereich.
2.4 Zusammenfassung
2.5 Auswahl und Präsentation der Schwerpunkte für den landeskundlichen
2.5.1 Schwerpunktauswahl
2.5.2 Präsentation
2.5.2.1 Einleitungsphase
2.5.2.2 Erarbeitungsphase.
2.5.2.3 Ergebnissicherung
3. Das Zusammenleben ethnischer Gruppen.
3.1 Immigranten in Cleveland
3.1.1 Chronologische Darstellung der Einwanderung.
3.1.2 Das Leben der Einwanderer in Cleveland
3.2 Deutsche in Cleveland
3.3 Die schwarze Minderheit.
3.4 Zusammenfassung
3.5 Auswahl und Präsentation der Schwerpunkte für den landeskundlichen
3.5.1 Schwerpunktauswahl
3.5.2 Präsentation
3.5.2.1 Einleitungsphase
3.5.2.2 Erarbeitungsphase.
4. Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten.
4.1 Sehenswürdigkeiten.
4.1.1 Museen
4.1.2 Freizeiteinrichtungen.
4.1.3 Denkmäler
4.1.4 Markante Stadtbezirke
4.2 Besonderheiten.
4.2.1 Sport
4.2.2 Musik und Theater.
4.2.3 Medizinische Versorgung.
4.3 Clevelands Weltpremieren
4.4 Clevelands berühmte Söhne und Töchter
4.5 Zusammenfassung
4.6 Auswahl und Präsentation der Schwerpunkte für den landeskundlichen
4.6.1 Schwerpunktauswahl
4.6.2 Präsentation
4.6.2.1 Einleitungsphase
4.6.2.2 Erarbeitungsphase.
4.6.2.3 Ergebnissicherung
5. Schlusswort.
6. Anhang

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1. Einleitung

Diese Wissenschaftliche Hausarbeit mit dem Thema „Cleveland, eine Großstadt im Norden der USA, im Englischunterricht, Klasse 8 Realschule“ konzentriert sich auf die landeskundliche Beschreibung der Stadt Cleveland und deren Bearbeitung im Englischunterricht. Außerdem soll sie beim Leser durch die Vermittlung von spezifischen Informationen Unkenntnis und Vorurteile beseitigen und ein touristisches Interesse wecken. Denn Cleveland ist - wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann - einen Besuch wert.

Ich habe diese Ausarbeitung in drei Hauptteile eingeteilt:

Der erste Teil, „Cleveland - Im Wandel der Zeit und Wirtschaft“, beschreibt die, von wirtschaftlichen Interessen vorangetriebene, historische Entwicklung der Stadt von ihrer Gründung im Jahre 1796 bis zur Gegenwart. Hier wird erläutert, wie Cleveland von einem ‚Werkzeug’ der Landspekulation über eine Handelsstadt zum Produk tions- und Verarbeitungszentrum des Mittleren Westens heranwuchs. Nach der Blütezeit der Industriestadt folgte deren Niedergang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und eine beispielhafte Wiedergeburt, welche zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer noch nicht abgeschlossen ist.

Im zweiten Teil folgt eine Beschreibung der Koexistenz der verschiedenen ethnischen Gruppen in der Stadt. Cleveland war durch seine Industrie und Handel fast ständig ein attraktives Ziel für Immigranten aus aller Welt und Schwarzen aus den Südstaaten des Landes. Diese Tatsache machte es schon früh zu einer multi-kulturellen Großstadt. Vor allem Einflüsse deutscher Einwanderer, welche durchgehend die zahlenmäßig stärkste Immigrantengruppe darstellten, prägten das Stadtbild. Der dritte und letzte Schwerpunktbereich behandelt die „Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten“ Clevelands. In diesem Teil werden die interessantesten Museen, Freizeiteinrichtungen, Denkmäler und Stadtteile angesprochen. Hier soll der Leser von der touristischen Attraktivität Clevelands erfahren. Des weiteren wird darin erläutert, was die Stadt an Besonderheiten in Sachen Sport, Musik und Theater, medizinischer Versorgung und Erfindungen bzw. Weltpremieren zu bieten hat.

Die wichtigsten, und für die Schüler interessantesten, Informationen aus den drei fachwissenschaftlichen Teilen werden jeweils im Anschluss anhand didaktischer

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Überlegungen für den Landeskundeunterricht aufbereitet. Zu jedem der drei Teile wird eine Unterrichtsstunde, auf den angegebenen Informationen basierend, angeboten. Diese Schulstunden können zu Beginn des 8. Schuljahrs, anstatt der Behandlung der Stadt New York, im Englischunterricht verwendet werden.

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2. Cleveland - Im Wandel der Zeit und Wirtschaft

Der erste Teil dieser Wissenschaftlichen Hausarbeit setzt sich auseinander mit der Wirtschaft und der Geschichte der Stadt Cleveland. Wirtschaft, beziehungsweise Handel und Industrie, sind mit der Entstehung und vor allem der historischen Entwicklung dieser Großstadt sehr eng verknüpft. Aus diesem Grund befasst sich dieser erste Teil mit beiden Aspekten, der Wirtschaft und Geschichte, gleichzeitig. Parallel zur chronologischen Entwicklung hat sich während meiner Erforschung der Thematik eine wirtschaftliche Umstrukturierung Clevelands herauskristallisiert.

Edward W. Hill hat in seinem Beitrag zu „Cleveland - A Metropolitan Reader“ die ökonomische Geschichte Clevelands in drei Phasen eingeteilt: 1. Von der Landspekulation zum Handelszentrum 2. Produktions- und Verarbeitungszentrum des Mittleren Westens 3. Rekonfigurierte Verarbeitungsindustrie und Dienstleistungsbereich Basierend auf dieser Einteilung in drei Phasen werde ich nun die Geschichte und wirtschaftliche Entwicklung Clevelands erläutern.

2.1 Von der Landspekulation zum Handelszentrum

2.1.1 DieWestern Reserve

Es gibt wohl kaum ein besseres Beispiel für spekulative Landerschließung als die Zivilisation und Erschließung derWestern Reserve of Connecticut.Das bedeutendste Resultat dieser Landspekulation ist die Gründung und Entwicklung der Stadt Cleveland. Im Jahre 1662 legte der amtierende englische König Charles II die Grenzen seiner noch jungen, britischen Kronkolonie Connecticut fest. Das Gebiet dieses Staates bzw. Kolonie sollte sich zwischen dem 41. und 42. nördliche n Breitengrad und „from sea-to-sea“1- also vom Atlantik zum Pazifik - erstrecken.

Bevor sich Connecticut für seine westlichen Gebiete interessierte, waren bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Staaten New York und Pennsylvania auf Connecticuts Territorium durch königlichen Erlass entstanden. Als 1771 die ersten Landspekulationsfirmen entstanden und große Gebiete vom Staat Connecticut aufkauften, um sie in kleine Parzellen gewinnbringend weiterzuverkaufen, entstanden Streitereien zwischen Connecticut und den neueren Staaten, wie zum Beispiel mit Pennsylvania. Durch den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wurden die Streitigkeiten von der britischen

1GRABOWSKI, John, J. - VAN TASSEL, David, D. (eds), The Encyclopedia of Cleveland History,

Bloomington and Indianapolis: Indiana University, 1987, S. 1040

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Judikative auf den neuen Amerikanischen Kongress übertragen. Nach fast einem Jahrzehnt übergab der Staat Connecticut all seinen westlichen Grundbesitz der amerikanischen Bundesregierung, mit der Ausnahme derWestern Reserve.DieWestern Reserve of Connecticutwurde sozusagen der Trostpreis des Bundesbeschlusses vom 14. September 1786. Das Gebiet umfasste 1349148 Hektar und wurde in einer Breite von 120 Meilen von der westlichen Grenze Pennsylvanias, von den Ufern des Eriesees und dem 41. nördlichen Breitengrad begrenzt. Heute heißt dieses GebietNortheastern Ohiound enthält neben dem imCuyahoga Countybefindlichen Cleveland noch die Städte Akron, Youngstown, New London und Willard.

Im September 1795 verkaufte der Staat Connecticut den Großteil derWestern Reservean die neugegründeteConnecticut Land Companyfür 1,2 Million Dollar (auf Kredit). Das gewonnene Kapital wurde in den Aufbau eines öffentlichen Schulsystems für Connecticut investiert. DieConnecticut Land Companymachte sich nun daran, das erworbene Territorium zu erschließen und zu parzellieren, um es dann gewinnbringend zu verkaufen. Darum beauftragten die Firma einen ihrer Direktoren, General Moses Cleaveland, der auch zugleich Verkaufsleiter war, die erste Expedition zur Vermessung und Begutachtung in das noch unbekannte Gebiet zu führen.

Moses Cleaveland (29.1.1754 - 16.11.1806) hatte als Offizier im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gekämpft. Dann studierte er Jura an derYale Universityund ging danach in die Politik. Nachdem er seinen Beitrag zur Ratifizierung der Bundesverfassung anno 1788 geleistet hatte, arbeitete er weiter als politisch engagierter Rechtsanwalt und wurde 1796 zum General der 5. Brigade derConnecticut State Militiaernannt.

Daraufhin wurde er zum Mitbegründer und Investor derConnecticut Land Company.Cleavelands Auftrag war, das gekaufte Gebiet zu begutachten und in Verwaltungsbezirke einzuteilen, indianische Ansprüche zu regeln, und eine „capitol town“2zu gründen. Seine Mission war kurz gesagt: „to prepare the land as quickly as possible for resale“3. Auf seinem Weg zurWestern Reservetraf sich Moses Cleaveland mit Vertretern der Mohwak und Seneca Indianern, welche er dazu überredete, gegen eine einmalige Zahlung von “500 pounds New York currency, two beef cattle, and 100 gallons of whisky“4, sich in das Gebiet westlich des Flusses Cuyahoga zurückzuziehen. Außerdem mussten auch noch

2HUEY, Norma, History of the Flats - Broadcast Friday Nights 1986-87, Cleveland: River Bends Parks

Corp., 1988, S.4

3KEATING, Dennis, W. - KRUMHOLZ, Norman - PERRY, David, C. (eds), Cleveland - A Metropolitan

Reader, Kent & London: Kent State University, 1995, S.14

4HUEY, Norma, History of the Flats - Broadcast Friday Nights 1986-87, Cleveland: River Bends Parks

Corp., 1988, S.4

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einzelne Irokesen- und Ottawastämme von der Gültigkeit desGreenville Treatyvon 1795, welcher die westliche Grenze der Vereinigten Staaten von Amerika auf die Mündung des Cuyahogas in den Eriesee festlegte, überzeugen.

Am 22. Juli 1796 erreichte Cleaveland mit seiner Expedition die Mündung des Cuyahgoga River und landete mit seinem Boot am Fuße der heutigenSt.Clair Avenue.Moses Cleaveland wählte diese Stelle, an der Fluss, See, flaches Ufer, dichte Wälder und schroffe Felsen gleichzeitig Schutz und Schifffahrtszugang boten, zum Standort der „capitol town“. Er begründete die Standortwahl damit, dass die Stadt „must command the greatest COMMUNICATION either by land or water of any river on the purchase or in any ceded lands from the head of the Mohwak to the western extend or I am no prophet“5. Hier muss hinzugefügt werden, dass Cleaveland mit dem Begriffcommunicationden Kommunikationsprozess meinte, welcher wichtig war, um das erschlossene Land für potentielle Käufer von anderen Regionen der Nation - besonders Connecticut - attraktiv zu machen. Natürlich sah er auch die vielversprechenden Aussichten des schiffbaren Flusses, welcher zum kommerziellen Aufstieg der neuen Siedlung beitragen würde. Als nächstes erstellten die Expeditionsteilnehmer kurzerhand einen groben Stadtplan nach dem typischen Bauschema der Städte in Neuengland, ihrem zu Hause. Ein quadratischerPublic Squaremit einer Größe von 4 Hektar umgeben von individuellen Parzellen, die jeweils einen knappen Hektar umfassten und durch breite Straßen voneinander getrennt waren, wurden abgesteckt und kurz darauf zum Verkauf freigegeben. General Cleaveland wurde von seinen Untergebenen überzeugt, die neue ‚Stadt’ nach ihm zu benennen anstatt des geplanten Namens Cuyahoga. Der Name dieses Flusses stammt aus der Indianersprache und bedeutet soviel wie ‚gekrümmter Fluss’. Einige Wochen später verließ Moses Cleaveland die neugegründete Stadt wieder und kehrte nach Connecticut zurück. Dort widmete er sich wieder Politik, Militär und seiner Rechtsanwaltspraxis, und kehrte nie wieder in dieWestern Reservezurück.

2.1.2 Von der Siedlung zur Handelsstadt

Die Stadt Cleaveland durchlebte eine schwere ‚Kindheit’ bis zur Fertigstellung des Erie-Kanals und des Ohio-Kanals im Jahre 1827.

Als Cleavelands Expedition im Oktober 1796 nach Connecticut zurückkehrte, blieben nur vier Teilnehmer in der neugegründeten Siedlung zurück. Nach einem schweren Winter

5KEATING, Dennis, W. - KRUMHOLZ, Norman - PERRY, David, C. (eds), Cleveland - A Metropolitan

Reader, Kent & London: Kent State University, 1995, S.14

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zogen diese Siedler schließlich weiter gen Westen. Aber noch im selben Monat (Mai 1797) erreichten die Familien des Majors Lorenzo Carter und Ezekiel Hawley die Siedlung, um sich dort permanent anzusiedeln. Von seiner Blockhütte am östlichen Ufer des Cuyahoga begann Carter einen regen Handel mit den Indianern vom anderen Flussufer. Währendessen warb dieConnecticut Land Companytüchtig für die Auswanderung in dieWestern Reserveund nach Cleaveland. Den Siedlern wurde kostenloses Land versprochen, wenn sie dort für mindestens ein Jahr hinzogen und nützliche Dienste (vor allem handwerklicher Art) für die anderen Siedler anboten.

Zur Jahrhundertwende entstand dann der erste Produktions- bzw. Verarbeitungsbetrieb in Cleaveland: Eine Alkoholbrennerei. Das Produkt wurde als Genussmittel, Medizin, Handelsware und zur Beruhigung der Indianer verwendet. Am 4. Juli 1801 gab es anlässlich des Unabhängigkeitsjubiläums den ersten Ball in Cleaveland. Es tanzten und feierten 32 Männer und Frauen in Carters Blockhaus, welches auch als Schulhaus genutzt wurde. Ein Jahr später baute Carter eine Taverne, die dann auch zum ersten Hotel Cleavelands wurde.

Im Jahre 1803 wurde das Gebiet derWestern Reservedem neugegründeten 17. Bundesstaat, Ohio, einverleibt. Aufgrund der wachsenden Allianz zwischen den Briten und Indianern, wurden die Indianer sicherheitshalber durch jährliche Zahlungen vom westlichen Ufer des Cuyahoga ‚verdrängt’.

1808 eröffnete Carter den Transport und Handel auf dem Eriesee als er den 30-Tonnen-SchonerZephirbaute. Dieser Schoner pendelte fortan zwischen dem östlichen Ende des Eriesees und Cleaveland. Dadurch steigerte sich der Warenumsatz soweit, dass kurz darauf das erste Lagerhaus an der Mündung des Cuyahogas gebaut wurde. Als ein Reisender, namens John Melish, 1811 nach Cleaveland kam, fand er „sixteen houses, several taverns, and stores, an economy limited to a little salt ... a little flour, pork, and whiskey, and a putrid smelling, sandbar-obstructed river”6vor. Aus anderen Berichten geht auch hervor, dass der Cuyahoga River die ersten paar Jahrzehnte der Existenz Cleavelands, Siedler eher vertrieb, als sie anzuziehen. Durch Sandbänke und Treibholz war er nur schwer schiffbar, und war auch von sumpfigem Gelände umgeben, welches durch angelockte Moskitos Malaria und Fieber verbreitete. Eine weitere Darstellung einer Reisenden beschreibt die Siedlung als eine „wilderness of scrub oak with only thirty or forty acres cleared. Most of the town lots were fenced with rails. Three warehouses lined the river, but little commercial business was done because there was no harbor. Sandbars

6KEATING, Dennis, W. - KRUMHOLZ, Norman - PERRY, David, C. (eds), Cleveland - A Metropolitan

Reader, Kent & London: Kent State University, 1995, S.31

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often blocked access to the river and both freight and passengers had to be transported to the beach by small boat. Cargo was rolled over the sand to the warehouses a quarter of a mile away.”7

Zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien im Juni 1812 zählte das Dorf Cleaveland gerade etwa 100 Einwohner. Plötzlich wurde es zu einem strategisch wichtigen Punkt an der Grenze zum westlichen und nordwestlichen Kriegsschauplatz des Konflikts. Von Cleaveland aus sollten Britische Garnisonen im südlichen Kanada (heute Ontario) bekämpft, und die britische Aufhetzung von Indianerstämmen zu Raubzügen auf amerikanische Grenzsiedlungen beendet werden. Nun diente Cleaveland als Versorgungsbasis und Truppensammelpunkt, und wurde durch eine Festung, namensFort Huntington,und ein Lazarett erweitert. Unter anderem wurde über den Seeweg die britische Blockade der Festung Detroit (bis zu deren Fall) durchbrochen, wobei Nahrung, Munition und Ermutigung den belagerten Soldaten zukam. Des weiteren machte 1813 der amerikanische Flottillenadmiral Oliver Hazard Perry mit seiner Flotte Station in Cleaveland bevor er sich den Briten in der entscheidenden Seeschlacht vor der InselPut-In-Baystellte. Als er siegreich von diesem Wendepunkt des Krieges zurückkehrte, begrüßte er die Bewohner mit den berühmten Worten: “We have met the enemy and they are ours.“8

Nach dem Krieg von 1812 wuchs der Handel in Cleaveland nur wenig. Der Großteil der Güterbeförderung lief über den Wasserweg, auch wenn einige Händler aufgrund der Unberechenbarkeit von Wind und Wetter noch zögerten vermehrt in die Seefracht zu investieren. Dies änderte sich, als 1818 das erste Dampfschiff der Grossen Seen, dieWalk-In-The-Water,in Cleaveland anlegte. Kurz darauf wurde an den Ufern des Cuyahoga das erste Dampfschiff der Stadt Cleaveland, dieEnterprise,gebaut. DieEnterprisetransportierte von nun ab regelmäßig sowohl Fracht als auch Passagiere auf der Route Buffalo, Cleaveland und Detroit. Bis 1820 hatte die Bevölkerung 606 Einwohner erreicht. Zur selben Zeit begann der Kampf der Cleavelander um den Bau eines Kanals, der den Eriesee mit dem Fluss Ohio verbinden sollte. Im Februar 1825 stimmte die Regierung Ohios schließlich dem Bau des Ohio-Kanals zu, welcher die wirtschaftliche Blüte der Stadt am Eriesee einläuten sollte. Der Bau des Wasserweges, welcher Cleaveland mit Portsmouth am Ufer des Ohio verbinden sollte, dauerte insgesamt sieben Jahre. Der wichtigste Teil - der Kanal zwischen Cleaveland und Akron - wurde innerhalb von zwei

7HUEY, Norma, History of the Flats - Broadcast Friday Nights 1986-87, Cleveland: River Bends Parks

Corp., 1988, S.10

8http://ech.cwru.edu/Scripts/Article.asp?ID=WO1

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Jahren gegraben und hatte schließlich die Maße von anderthalb Metern Tiefe, 13 Metern Breite und über 60 Kilometern Länge. Hierfür kamen zahlreiche Immigranten aus Deutschland und Irland nach Cleaveland und arbeiteten „from sunup to sundown for 30c a day plus a jigger of whisky every five hours to ward off malaria and cholera.”9Der gesamte, 308 Meilen lange, Wasserweg von Cleaveland nach Portsmouth war 1832 fertiggestellt.