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Digitale Romanserie. Folge 25.
St.-Mary-Mercy-Krankenhaus, Livonia
Nach einem Verkehrsunfall, bei dem ihre Mutter ums Leben kam, erholt sich die kleine Emily im Krankenhaus. Doch plötzlich verschwindet das Mädchen. Ein Albtraum wird wahr, denn laut Zeugenaussagen könnte es sich bei dem Entführer um Emilys Vater handeln. Bruce Eddington gehört einer zwielichtigen Gemeinschaft namens "Die Hand des Phönix" an. Weil sie lebensgefährlichen Situationen entkommen sind, halten sich die Mitglieder der Gemeinschaft für Auserwählte.
Jeremiah Cotton, Special Agent des G-Teams vom FBI, wird auf den Fall angesetzt. Als Überlebender von 9/11 kann er sich glaubwürdig in die Gemeinschaft einschleusen, um Emily zu befreien und eine Katastrophe zu verhindern.
Doch kurz nachdem Cotton als neuer Phönix aufgenommen wird, verschwinden seine Erinnerungen, er fühlt sich immer besser, befreiter, wie neugeboren - Und die Zeit rennt, denn Emily hat ein verletztes Blutgefäß im Gehirn, das jederzeit eine Blutung auslösen kann.
COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download. Nächste Folge am 13.11.2014 "Der Wolfsmensch" von Jürgen Benvenuti.
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Seitenzahl: 137
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Dein Name ist Jeremiah Cotton. Du bist ein kleiner Cop beim NYPD, ein Rookie, den niemand ernst nimmt. Aber du willst mehr. Denn du hast eine Rechnung mit der Welt offen. Und wehe, dich nennt jemand »Jerry«.
Eine neue Zeit. Ein neuer Held. Eine neue Mission. Erleben Sie die Geburt einer digitalen Kultserie: COTTON RELOADED ist das Remake von JERRY COTTON, der erfolgreichsten deutschen Romanserie, und erzählt als E-Book-Reihe eine völlig neue Geschichte.
COTTON RELOADED erscheint monatlich. Die einzelnen Folgen sind in sich abgeschlossen. COTTON RELOADED gibt es als E-Book und als Audio-Download (ungekürztes Hörbuch).
St.-Mary-Mercy-Krankenhaus, Livonia
Nach einem Verkehrsunfall, bei dem ihre Mutter ums Leben kam, erholt sich die kleine Emily im Krankenhaus. Doch plötzlich verschwindet das Mädchen. Ein Albtraum wird wahr, denn laut Zeugenaussagen könnte es sich bei dem Entführer um Emilys Vater handeln. Bruce Eddington gehört einer zwielichtigen Gemeinschaft namens »Die Hand des Phönix« an. Weil sie lebensgefährlichen Situationen entkommen sind, halten sich die Mitglieder der Gemeinschaft für Auserwählte.
Jeremiah Cotton, Special Agent des G-Teams vom FBI, wird auf den Fall angesetzt. Als Überlebender von 9/11 kann er sich glaubwürdig in die Gemeinschaft einschleusen, um Emily zu befreien und eine Katastrophe zu verhindern.
Doch kurz nachdem Cotton als neuer Phönix aufgenommen wird, verschwinden seine Erinnerungen, er fühlt sich immer besser, befreiter, wie neugeboren … Und die Zeit rennt, denn Emily hat ein verletztes Blutgefäß im Gehirn, dass jederzeit eine Blutung auslösen kann.
Linda Budinger ist freie Autorin und Übersetzerin. Sie schreibt seit mehr als 20 Jahren Romane und Kurzgeschichten, vor allem im Bereich Fantasy und Phantastik. Mehrfach wurden Geschichten von ihr für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Bekannt wurde sie durch Veröffentlichungen für das Rollenspiel »Das Schwarze Auge« und als Mitautorin der Bastei-Romanreihe »Schattenreich«. Die Autorin wohnt in Leichlingen.
Tod des Phönix
Linda Budinger
Speramus meliora; resurget cineribus
- Wir hoffen auf Besseres; aus Asche wird es sich erheben
Mittwoch, 25. OktoberDetroit, nahe Linwood AvenueDer Bunker
Die Deckenleuchte tauchte ihn in einen scharf umrissenen Lichtstrahl. Der Gurt lag auf Höhe des Herzens eng um die Brust, vier Inch darunter verlief über der nackten Haut ein zweiter Riemen. Der Mann auf dem harten Stuhl schwitzte, obwohl der kleine, fensterlose Raum ungeheizt war. Er versuchte, sich bequemer hinzusetzen, ohne die Kabel der Elektroden in seiner Handfläche abzustreifen. Die Oberarmmanschette drückte schmerzhaft. Zwei Finger der rechten Hand klemmten in einem Sensor fest.
Der Mann gab den Versuch auf, eine bessere Position zu finden. Vor einigen Minuten hatte ein Techniker einen Laptop an den Lügendetektor angeschlossen. Die Kabel erschienen mit jeder verstreichenden Minute mehr wie ausgeklügelte Fesseln. Nun saß der Techniker im Halbdunkel an einem Tisch, den Blick auf den Bildschirm gerichtet. Von irgendwoher dröhnten Bässe, als sickerte der Herzschlag der Stadt durch die Ziegelwände.
»Wie heißen Sie?«, fragte jemand nüchtern.
Der Kopf des Mannes fuhr herum, aber der Frager hatte unbemerkt das Zimmer betreten und blieb im Schatten.
»Mist«, fluchte der Techniker und machte eine Markierung mit der Maus. »Fang noch mal an, Jed«, bat er den Mann im Hintergrund. »Und Sie, Mister, bei der Kalibrierung nicht bewegen!« Er hatte einen kleinen Sprachfehler und sagte immer »Miiister«.
»Wie heißen Sie?«, wiederholte Jed.
Der Mann schluckte. »Russell Denvers.«
»Wie sind Sie hergekommen?« Jeds Stimme war immer noch kalt wie ein Eiszapfen.
Dem Mann lief ein Schauer über den Rücken. Sein Mund war trocken. »Mit dem Auto in die Motor City.«
»Lügen Sie darüber«, befahl die gesichtslose Stimme.
»Äh, ich bin mit dem Flugzeug hier. War ein mieser Trip.«
Der Techniker machte eine Daumen-hoch-Geste. Der Mann auf dem Stuhl versuchte, einen Blick auf den Bildschirm zu erhaschen. Einige gezackte Linien in verschiedenen Farben oszillierten über das Display.
»Woher kennen Sie uns?«, wollte Jed wissen.
»Ein Typ aus einer Gang hat mal von euch erzählt. Terry Wintour meinte, Leute wie ich seien hier willkommen.«
»Sind Sie schon einmal gestorben?«
»Ich …« Er zögerte. »Nein.« Auch wenn er nach den Albträumen oft genug wünschte. »Aber was soll das?«
»Reine Vorsichtsmaßnahme. Wir müssen wissen, wie vertrauenswürdig Sie sind.« Jed klang so glatt wie eine Billardkugel. »Woher stammen die vielen Narben?«
Der Mann spannte sich an. »Hauptsächlich von der Straße. Hatte ein bewegtes Leben.«
»Was möchten Sie hier?«
»Errettung«, sagte er schlicht.
»Warum bei uns und nicht in der New-Bethel-Baptistenkirche einen Häuserblock weiter?« Ein ironischer Tonfall schlich sich in Jeds Erwiderung.
»Die haben nicht das, was ich will. Die verstehen mein Problem nicht.«
Er schwitzte jetzt stärker, aber seine Hände und Füße waren merkwürdig kalt, als wäre die Blutzufuhr unterbrochen. Der Beat von draußen wurde schneller, hämmerte wie eine Maschine, deren Schlag durch den Boden in seinen Körper übertragen wurde.
»Und was ist Ihr Problem?«
»Ich habe die andere Seite gesehen.« Kein heller Tunnel, zuerst nicht. Nur Schwärze.
»Sind Sie würdig, einer von uns zu werden? Ein Phönix?«
»Ja, verdammt!« Er tappte unruhig mit dem Fuß, was ihm ein empörtes Zischen des Technikers einbrachte. »Ich muss zu Leuten, die begreifen, was mir passiert ist.«
»Sie wollen dazugehören?« War da ein Hauch von Interesse?
»Ja.« Nur nicht hierher, dachte er in einer trotzigen Aufwallung. »Ich bin oft einsam. Und die Träume …« Das wollte er eigentlich nicht erwähnen. Aber es fühlte sich an, als hätte sich seine Zunge verselbstständigt. »Immer derselbe Traum, wie ein verrücktes Karussell, in meinem Kopf, das nachts die Jahre zurückschraubt zu dem Tag …«
»Sie sind hier nicht beim Therapeuten«, unterbrach Jed harsch. »Wir sind an starken Individuen interessiert. An Überlebenden.«
»Das bin ich.«
»Dann beweisen Sie es, Russell.«
Zum ersten Mal sprach ihn Jed mit Vornamen an. War das ein gutes Zeichen?
»Ich … Das habe ich eigentlich noch keinem erzählt.«
»Sie langweilen mich.« Jed kam näher. »Ich gebe Ihnen noch eine Minute, um mich zu überzeugen. Dann setze ich Sie vor die Tür.«
Nur das nicht! Er musste diesem Mann etwas bieten.
»Nun reden Sie schon.« Scharf, wie bei einem Verhör!
»Ich war ein Junge aus Iowa«, begann Cotton widerwillig. »Gerade mal 16. Meine Eltern waren mit mir zusammen zu Besuch bei meiner Schwester Laura in New York …« Er stockte, aber er musste über diese Erlebnisse sprechen, obwohl er sie lieber in sich vergrub. Aber hier kam er nicht durch ohne die Wahrheit.
»30 Sekunden!« Jeds Worte, scharf wie ein Peitschenhieb.
»Es war der 11. September.« Cotton stockte; die Erinnerungen, die diese Worte weckten, hatten ihn im Klammergriff. »Ich war zum World Trade Center unterwegs …«
»Sie wollen mir weismachen, Sie seien einer der Überlebenden der Twin Towers? Deren Namen sind hinlänglich bekannt. Ihrer ist nicht darunter, wir verfolgen solche Dinge sehr genau.«
Der Schweiß lief ihm jetzt in Strömen über den Oberkörper. Die Haut juckte fast unerträglich.
»Hören Sie zu, Russell.« Das metallische Klicken eines Sicherheitshebels, der zurückgeschoben wurde. Der Kerl hinter ihm hantierte mit einer Waffe! »Wenn Sie uns verarschen wollen, müssen Sie sich schon was Besseres …«
»Er sagt die Wahrheit!«, unterbrach ihn der Techniker.
»Bist du sicher, Franklin?«, fragte der andere skeptisch.
»Kristallklar«, meinte Franklin. Cotton konnte das Grinsen in seiner Stimme hören. Was war daran lustig?
»Okay. Weiter«, sagte Jed. Seine Blicke schienen ein Loch in Cottons Rücken zu sengen.
Cotton stieß unwillig die Luft aus. »Ich war minderjährig. Und ich wurde danach von einer Frau adoptiert. Aber dann habe ich mich mit Typen eingelassen, die auf der anderen Seite des Gesetzes standen.« Langsam lief es immer besser. Seine Ideen sprudelten geradezu.
»Halt.« Jeds Reaktion versetzte ihm einen Dämpfer. »Mich interessieren nur Einzelheiten zum 11. September!«
»Okay, okay … Es gab Streit mit meinem Dad. Ich wollte die Stadt erkunden, bin einfach abgehauen. Bis mir so ein Typ die Geldbörse geklaut hat. Ich hab ihn ein paar Häuserblocks weit verfolgt und mir dann mein Geld zurückgeholt. Und der Cop um die Ecke dachte erst noch, ich hätte den Dieb beklaut.«
Das Gefühl des Sieges breitete sich wie eine süße Zuckerwattewolke in ihm aus, als die Erinnerung fast greifbar vor ihm stand.
»Plötzlich war alles perfekt. Ich wollte nur noch zu meiner Familie.« Und von der Heldentat berichten wie ein Schuljunge, der auf ein Schulterklopfen hofft. »Laura sollte uns an diesem Morgen ihr neues Büro zeigen, oben im Nordturm im 94. Stock.«
Die Kabine summte fast lautlos das Hochhaus hinauf Richtung Skylobby im 44. Stock, während die Insassen ins Leere starrten. Cottons jüngeres Selbst hatte mit den Füßen getrippelt, weil es ihm nicht schnell genug gegangen war. Von der Skylobby hatte er nur einen kurzen, atemberaubenden Blick auf New York und den Fluss werfen können. Er musste um die Ecke in den nächsten Lift.
Dann das Unvorstellbare. Flug AA 11 raste zwischen dem 93. und 99. Stock in die Flanke des Hochhauses.
»Der Einschlag hat mich fast umgehauen. Ich konnte erst nicht denken. Als hätte die Explosion alles in mir betäubt. Die Welt stand still und lief dann in Zeitlupe weiter. Keine Ahnung, was los war. Aber ich wusste, meine Familie war da oben, deswegen würde ich auch da raufkommen. Irgendwie.«
Montag, 23. Oktober (Zwei Tage zuvor)Livonia, St.-Mary-Mercy-Krankenhaus
Bruce Eddingten ließ die Tür des Krankenhauses keinen Moment aus den Augen. Seine Lider wurden immer schwerer. Vergangene Nacht hatte er lange über sein Vorhaben gegrübelt.
Endlich erschien die vertraute Gestalt seiner ehemaligen Schwiegermutter Abigail Cross. Sie tastete langsam mit den Füßen die Treppenstufen ab, ehe sie hinunterstieg.
Ihm blieb genug Zeit, um tiefer in den Autositz zu rutschen. Wenn Abigail ihn hier sah, könnte sie misstrauisch werden. Er musste jedes Risiko minimieren. Emily, seine Tochter, liebte ihre Oma. Aber sie gehörte zu ihm, ihrem Vater. Daran konnte kein Gerichtsurteil etwas ändern.
Einige Zeit nachdem Abigail mit ihrem uralten Ford weggefahren war, stieg Bruce aus. Jede Schläfrigkeit fiel von ihm ab. Bald würde er bei seiner Tochter sein.
Die Medien hatten über den Unfall Anfang der Woche berichtet. Eine Geschichte mit Happy End war gut für die Quoten, auch wenn sie einen halben Tag später wieder vergessen war. Eine Limousine hatte während der Fahrt einen Vorderreifen verloren und war mit dem Wagen seiner Exfrau Susan zusammengestoßen. Ihr Kleinwagen war von der Straße abgekommen und hatte sich zweimal überschlagen, ehe ein Pfosten ihn stoppte. Susan war noch auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Aber Emily, sein kleiner Engel, hatte mit ein paar Schrammen überlebt. Das Autowrack hatte sich um sie herumgefaltet wie eine Geschenkverpackung. Das war ein Zeichen!
Bruce betrat das Krankenhaus und ging direkt zum Empfang. »Entschuldigen Sie. Mrs Cross hat im Zimmer von Emily ihre Tasche mit den Herztabletten liegen lassen. Die Ärmste ist völlig erledigt wegen Lisas Tod. Deswegen habe ich ihr angeboten …« Er stockte. »Also, ich bin der Nachbar, Talbot ist mein Name. Ich soll die Tabletten holen. Auf welchem Zimmer liegt Emily Eddington?«
Bruce hatte richtig kalkuliert, dass das Interesse der Presse nach zwei Tagen wieder erloschen war und das Personal nicht übermäßig misstrauisch sein würde. Die Frau schickte ihn nach einer kurzen Musterung weiter.
Emily schlief bereits. In dem Jahr seit der Scheidung war sie gewachsen. Sie trug einen Krankenhaus-Pyjama, in dem sie verloren aussah. Abigail schien ihr die Haare gekämmt zu haben. Sie flossen über das Kissen wie rötliche Seide, weich wie Federn.
»Komm, mein kleiner Phönix!«, flüsterte Bruce.
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