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Sie waren zerbrochen, zu kaputt um normal zu funktionieren. Für eine Weile sah es aus, als könnten sie einander heilen. Für eine Weile. Hayley: Meine Vergangenheit lässt mich niemals los. Ich hab so viele Pflegefamilien hinter mir, dass ich mir keine Hoffnung mache, bei den Longtons würde es endlich besser werden. Ich bin nicht das einzige Pflegekind in der Familie. Da ist Jace. Er ist dunkel, mürrisch und vielleicht noch zerstörter als ich. Ich versuche die Gefühle zu ignorieren, die er in mir weckt, doch er ist wie ein Magnetfeld, das mich anzieht, bis wir unweigerlich zusammen prallen. Er ist Feuer. Ich bin Eis. Ich bin sicher, nur einer von uns kann diese Kollision überleben. Jace: Wenn Hayley zu den Longtons kommt bin ich entschlossen, ihr Leben zur Hölle zu machen. Ich will nicht, dass die einzige Pflegefamilie bei der ich es länger als ein paar Wochen ausgehalten habe mich rauswirft nur weil sie endlich die lang ersehnte Tochter bekommen haben. Hayley mit ihren unmöglichen Klamotten und kalter wie der verdammte Nordpol. Eine dämliche Wette unter Freunden bringt uns zusammen. Der Plan: sie zu zerstören. Doch ich weiß, am Ende werde ich derjenige sein, der bricht. Es ist nur eine Frage der Zeit. Dabei fange ich an, die Kleine wirklich zu mögen. Doch wenn sie heraus findet, was ich getan habe, wird sie mir niemals vergeben. New Adult Drama in drei Teilen
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Seitenzahl: 136
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Titel
Copyright
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Crushed and Broken
Crushed and Broken 1
Melody Adams
New Adult
Crushed and Broken
Crushed and Broken 1
Melody Adams
Deutsche Erstausgabe 2018
Love & Passion Publishing
www.lpbookspublishing.com
copyright © 2018 by Melody Adams
© Cover Art by CMA Cover Designs
Alle Rechte vorbehalten.
Alle Personen und Gegebenheiten in diesem Buch sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit noch lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Sie waren zerbrochen, zu kaputt um normal zu funktionieren. Für eine Weile sah es aus, als könnten sie einander heilen. Für eine Weile.
Hayley: Meine Vergangenheit lässt mich niemals los. Ich hab so viele Pflegefamilien hinter mir, dass ich mir keine Hoffnung mache, bei den Longtons würde es endlich besser werden. Ich bin nicht das einzige Pflegekind in der Familie. Da ist Jace. Er ist dunkel, mürrisch und vielleicht noch zerstörter als ich. Ich versuche die Gefühle zu ignorieren, die er in mir weckt, doch er ist wie ein Magnetfeld, das mich anzieht, bis wir unweigerlich zusammen prallen. Er ist Feuer. Ich bin Eis. Ich bin sicher, nur einer von uns kann diese Kollision überleben.
Jace: Wenn Hayley zu den Longtons kommt bin ich entschlossen, ihr Leben zur Hölle zu machen. Ich will nicht, dass die einzige Pflegefamilie bei der ich es länger als ein paar Wochen ausgehalten habe mich rauswirft nur weil sie endlich die lang ersehnte Tochter bekommen haben. Hayley mit ihren unmöglichen Klamotten und kalter wie der verdammte Nordpol. Eine dämliche Wette unter Freunden bringt uns zusammen. Der Plan: sie zu zerstören. Doch ich weiß, am Ende werde ich derjenige sein, der bricht. Es ist nur eine Frage der Zeit. Dabei fange ich an, die Kleine wirklich zu mögen. Doch wenn sie heraus findet, was ich getan habe, wird sie mir niemals vergeben. New Adult Drama in drei Teilen
Prolog
Jace
Hayleys Körper bebte. Vor Schmerz? Vor Wut? Ich konnte es nicht sagen. Vielleicht beides. Fuck! Sie so zu sehen und zu wissen, dass ich alles versaut hatte, killte mich innerlich. Ich streckte eine Hand nach ihr aus, doch bevor ich sie berühren konnte, wirbelte sie herum und schaute mich mit ihren großen grünen Augen an. Ich zog meine Hand wieder zurück und schluckte heftig. Der Schmerz in Hayleys Augen zerriss mir das Herz. Fuck! Ich war so ein Bastard.
„Bitte ... Babe ... sag etwas“, bat ich mit brüchiger Stimme.
„Es ist aus, Jace!“, sagte sie erstaunlich fest.
Ihre Worte waren wie ein verficktes Messer, das sich in mein Herz bohrte. Ich hatte es befürchtet, hatte tief in mir gewusst, dass ich zerstört hatte, was immer das zwischen uns gewesen war, doch ein Teil von mir hatte gehofft, sie würde mir vergeben.
„Hayley, bitte ...“, krächzte ich hilflos.
Sie schüttelte stumm den Kopf. Tränen strömten aus ihren Augen.
„Es ist vorbei, Jace. Bitte geh!“
„Ich ... ich bring dich nach Haus. Ich geb dir ein paar Tage Zeit. Wir können nach Thanksgiving reden.“
„Es gibt nichts mehr zu reden, Jace. – Und ... und David kann mich nach Hause fahren. Er hat nichts getrunken und ...“
Bei der Erwähnung von Davids Namen sah ich rot. Der Bastard wartete doch nur auf die Gelegenheit bei meinem Mädchen zu landen und was war besser, als den Verständnisvollen zu spielen, wenn ein Mädchen ganz offensichtlich traurig war? Fuck, ich hätte es früher auch so gemacht. Früher, bevor Hayley.
„Du wirst nicht mit David fahren“, sagte ich mit so viel Ruhe wie ich aufbringen konnte.
Ärger blitzte in ihren Augen auf.
„Du hattest nie das Recht mir zu sagen was ich zu tun oder nicht zu tun habe, Jace, und JETZT erst recht nicht, denn wir sind fertig miteinander!“
„Wir sind NICHT fertig!“, brüllte ich aufgebracht und ballte die Fäuste. „Wir werden unsere Probleme lösen! Wir gehören zusammen!“
Ich streckte erneut die Hand nach ihr aus, doch sie zuckte zurück und ich fühlte mich als wenn jemand die Klinge in meinem Herzen herum gedreht hatte. Es war nicht nur der Schmerz in ihren Augen. Da war noch etwas gewesen was viel schlimmer war als Schmerz. – Angst. Fuck! Sie hatte wirklich Angst vor mir.
„Baby, bitte“, sagte ich reuevoll. „Ich würde dir nie ...“
Meine Stimme brach, als ich mir in Erinnerung rief, was uns in diese Situation gebracht hatte. Fuck, ich konnte verstehen, dass sie Angst hatte und dass sie mich auf den Mond schickte, doch – ich konnte sie nicht verlieren.
„Jace, es ist aus zwischen uns und nichts was du sagst oder tust, wird etwas daran ändern“, sagte Hayley mit zittriger Stimme. „Wenn du jemals auch nur etwas Respekt für mich empfunden hast, dann geh und lass mich in Ruhe.“
Ich spürte, wie meine Welt um mich herum einstürzte. Schmerz und Wut ließen mich rot sehen. Ich stürmte aus dem Raum, vorbei an den gaffenden Gesichtern der anderen. David stand neben der Treppe und grinste. Ich wusste, er würde sich an Hayley ranmachen, sobald ich den beiden den Rücken zu kehrte. Der Gedanke heizte meine Wut nur noch weiter an. Ich stürmte auf ihn zu und holte aus. Das Geräusch, als seine Nase brach, war Musik in meinen Ohren.
Kapitel 1
Hayley
„Du weißt, dies ist deine letzte Chance, nicht wahr?“, sagte Kim, nachdem wir zwei Stunden lang schweigend gefahren waren. „Wenn es diesmal nicht klappt, dann hab ich keine andere Wahl mehr als dich zu Rentworth zu schicken.“
Ich weigerte mich zu antworten und starrte stattdessen weiter aus dem Fenster. Kim seufzte. Sie war eigentlich eine nette Person. Die beste Sozialarbeiterin die ich bisher hatte, doch das änderte auch nichts daran, dass sie mir genauso wenig geglaubt hatte wie alle anderen. Es war nicht so wie John, mein letzter Pflegevater und seine Frau Sylvia gesagt hatten. Ich hatte mich nicht an ihn ran geschmissen. ER hatte mir nachgestellt. ER war derjenige gewesen, der seine verdammten Finger nicht bei sich behalten konnte und mich mit lüsternen Blicken bedachte, wenn immer niemand in der Nähe gewesen war.
„Lass mich dir helfen“, sagte John, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.
Er nahm mir die schwere Tasche ab, doch es war nicht seine hilfsbereite Natur, die ihn trieb. Es war etwas ganz anderes das meinen Pflegevater antrieb. Er nutzte die Gelegenheit, mich mit seinem Körper zu streifen. Als wenn ich nicht merken würde, was hier ablief.
„Danke“, murmelte ich, hastig beiseite tretend.
„War es heute anstrengend in der Schule? Soll ich dir ein schönes heißes Bad einlaufen lassen?“
„Nein, danke. Ich ... ich muss meine Hausaufgaben machen.“
„Ich kann dir helfen“, bot John an.
Seine lüsternen Augen klebten an meinem Oberkörper. Ich trug wie immer viel zu weite Klamotten, und die Bluse war hochgeschlossen, doch der eklige Bastard starrte mich trotzdem an, als wären meine Brüste zur Schau gestellt. Wahrscheinlich fantasierte der dreckige Hurenbock was unter dem hässlichen geblümten Stoff lag.
„Ich ... Das ist nett, aber ich arbeite lieber allein!“
„Weißt du, wie schwierig es ist, Pflegeeltern zu finden, die bereit sind einen Teenager aufzunehmen?“, riss Kim mich aus meinen Gedanken. „Niemand will einen Teenager und dann mit deiner Vorgeschichte ...“ Sie seufzte erneut. „Ich weiß wirklich nicht, warum du nicht versuchen kannst, dich besser einzufügen. Ich meine – willst du nicht auch, dass dieses ständige von einer Familie zu anderen endlich aufhört?“
Oh wenn sie wüsste. Natürlich würde ich gerne irgendwo zu Hause sein. Leute haben, die mich mochten und mich verstanden. Sie hatte keine Ahnung, wie oft ich Abends stundenlang im Bett lag, leise vor mich hin weinend. Ich vermisste Mum so sehr. Warum musste sie mich verlassen? Ich war neun Jahre gewesen, als sie starb. Gott! Ich wünschte, es wäre mein Vater gewesen der starb und nicht Mum. Ihr Tod hatte mich hart getroffen. Ich war alt genug gewesen um zu wissen, dass der Tod endgültig war. Dass meine Mum nie wieder kommen würde. Die zwei Jahre danach mit Dad allein waren die Hölle gewesen. Doch auch damals hatte mir niemand geglaubt. Wer glaubte schon einer psychotischen Zehnjährigen, die behauptete, ihr respektierter Vater, der freundlich lächelnde, wohltätige Senator würde sie missbrauchen? Nicht einmal meine Psychologen hatten meine Anschuldigungen ernst genommen. Es gab ja keine körperlichen Hinweise auf den Missbrauch. Mein Vater war zu schlau, um sein verdammtes Teil in mich zu stecken und damit Beweise zu hinterlassen. Stattdessen ließ er mich unaussprechbare Dinge für ihn tun.
„Du hast Daddy doch lieb, nicht wahr, Honey. Zeig deinem Daddy, wie lieb du ihn hast. Alle guten kleinen Mädchen tun das für ihren Daddy.“
„Bitte nicht, Daddy! Ich ... ich mag das nicht“, flehte ich unter Tränen.
„Aber es tut dir doch nicht weh, Honey. Und es tut deinem Daddy so gut. – Mummy wäre sehr enttäuscht wenn sie wüsste, dass ihr kleines Mädchen Daddy nicht lieb genug hat, um zu tun was alle lieben Mädchen für ihren Daddy tun.“
Nie werde ich diese Nächte vergessen, in denen ich mich stundenlang auf der Toilette übergeben hatte, nicht in der Lage seinen verdammten Geschmack aus meinem Mund zu bekommen.
„Die Longtons sind wirklich nette Leute“, durchbrach Kim erneut meine Gedanken. „Tu mir den Gefallen und versuche wenigstens, nett zu ihnen zu sein, okay?“
Ich antwortete nicht und ich hörte Kim wieder seufzen. Ich wusste, dass sie es gut meinte, dass sie mir wirklich helfen wollte. Ich wünschte jemand würde endlich sehen, dass es nicht meine Schuld war. Dass es immer die Männer waren. Dass ich wirklich alles versuchte, um nicht solche unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen. Ich kleidete mich wie ein verdammter Hippie und versuchte mich so unattraktiv wie möglich zu machen und doch passierte es immer wieder. Nun ja, nicht alle meine Stiefväter hatten versucht mich zu belästigen. Bei vielen Familien waren es andere Gründe gewesen, die zum Bruch geführt hatten. Besonders die ersten Jahre, nachdem Social Services entschieden hatten, dass ich nicht zurück zu meinem Vater, sondern in eine Pflegefamilie gehen sollte. Mit elf Jahren war ich für ein Jahr in einer Klinik gewesen, doch nachdem die Psychologen dort zu dem Entschluss gekommen waren, dass mit mir alles in Ordnung sei und ich einfach nur ein Kind sei, welches wegen dem Verlust der Mutter nach Aufmerksamkeit suchte, hatte man mich entlassen und Social Services übergeben. Meine erste Pflegefamilie hatte mich nach drei Monaten wieder abgegeben, weil ich „zu gestört“ sei. Ich war einfach nur ein elfjähriges Mädchen gewesen, welches vom Vater missbraucht wurde und dem niemand glauben wollte. Alles was ich wollte war, jemanden zu haben, der mich nicht für eine nach Aufmerksamkeit suchende Lügnerin hielt. Die nächsten drei Familien waren nicht besser. Mit dreizehn landete ich bei Familie Nummer fünf. Die Familie Smith war angesehen und sie nahmen Pflegekinder auf, weil es ihr Image hob. Sie kümmerten sich einen Scheiß um mich und die zwei anderen Kids, die bei ihnen lebten. Ja, sie versorgten uns materiell, doch emotional? – Negativ! Nur in der Öffentlichkeit spielten sie die liebevollen Pflegeeltern. Ich war etwa vier Monate bei ihnen gewesen, als Roger Smith ins Bad geplatzt kam, während ich unter der Dusche stand. Angeblich aus Versehen, doch ich werde nie den gierigen Blick vergessen, mit dem mich angestarrt hatte.
„Sorry, Sweetheart, ich wusste nicht dass du unter der Dusche stehst“, sagte Roger, die Tür hinter sich schließend.
Sein Blick glitt auf eine Weise über mich, dass ich mir auf einmal schmutzig vorkam. Warum war er nicht wieder gegangen, wenn es doch angeblich ein Versehen war? Wieso stand er hier und starrte mich an? Der dämliche Duschvorhang ging nur entlang der langen Seite der Badewanne, nach vorne hin war er offen und ich war Rogers Blick schutzlos ausgeliefert.
„Sieh einer an“, sagte Roger leise. „Du bist beinahe erwachsen geworden.“
Ich griff nach dem Duschvorhang und zog ihn schützend vor meinen Körper.
„Berührst du dich manchmal selbst, hmm? Ich kann dir zeigen, was sich gut anfühlt.“
„Geh!“, sagte ich mit zittriger Stimme. „Oder ich schreie!“
Zu meiner Erleichterung wandte Roger sich schließlich ab und verschwand. Danach schrubbte ich mich so hart und so lange, dass meine Haut überall rot und wund war, und doch fühlte ich mich nicht sauberer. Ich würde mich nie wieder richtig sauber fühlen.
Von da an hatte er angefangen mir nachzustellen. Diesmal war ich es gewesen, die Social Services um eine neue Familie gebeten hatte. Die Walkers waren nette Leute gewesen. Die zwei Monate bei ihnen gehörten zu den glücklichsten seit dem Tod meiner Mutter. Doch dann hatte Karen Walkers einen Unfall gehabt. Sie überlebte, doch musste seitdem im Rollstuhl sitzen. Fred Walkers hatte mir unter Tränen mitgeteilt, dass er sich nun um seine Frau kümmern musste und mich nicht länger behalten konnte. Danach waren drei weitere Pflegefamilien gekommen, wo es aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert hatte und dann die Familie Brown. Vom ersten Tag an hatte John Brown mich mit Blicken ausgezogen. Seine Frau Sylvia hatte dies wohl bemerkt und ich wusste, sie gab mir die Schuld daran, dass ihr Mann nach mir gelüstete. Als wenn ich wirklich die Aufmerksamkeit eines fetten, schwitzenden Mannes haben wollte, der mehr als doppelt so alt war wie ich. Als er versuchte hatte, mich in der Küche zu küssen, hatte ich ihm eine Pfanne über den Kopf gehauen.
Ich stand am Waschbecken und wusch das Geschirr, als ich John herein kommen hörte. Sylvia war noch nicht zuhause. Ich war mit dem Hurenbock allein. Ich war es satt, dass er mir ständig nachstellte, anzügliche Bemerkungen machte und mich mit seinen Blicken auszog. Doch er hatte nie einen Finger an mich gelegt, also konnte ich ihn nicht anzeigen. Ich hatte keine Beweise. Niemand würde mir glauben.
„Soll ich dir helfen?“, fragte er hinter mir.
„Nicht nötig!“, lehnte ich ab. „Ich bin so gut wie fertig.“
Ich hörte seine sich nähernden Schritte, spürte seine Präsenz hinter mir. Seine Hände legten sich auf meine Hüften und ich zuckte zusammen. Erschrocken wandte ich mich um, die Pfanne, die ich eben abgewaschen hatte noch immer in den Händen.
„Lass mich!“, sagte ich, mich so weit es ging nach hinten lehnend, um ihm auszuweichen.
„Hör auf dich zu zieren. Denkst du ich weiß nicht, was für ein Spiel du spielst? Mich anmachen und dann ausweichen. Du willst mich in den Wahnsinn treiben, was Mädchen? Gefällt es dir, mich aufzugeilen und dann abblitzen zu lassen?“
„Ich tu nichts dergleichen!“, empörte ich mich. „Warum sollte ich so etwas tun? Ich will in Ruhe gelassen werden!“
„Das sagen sie alle. Die kleinen Lolitas wie du, doch in Wirklichkeit macht es euch kleine Schlampen an. Nun, ich bin es satt, dieses Spiel zu spielen. Komm her. Ich zeig dir was du kriegst, wenn du einen Mann zu sehr reizt!“
Er packte mich und presste seine schwulstigen Lippen auf meinen Mund. Panik und Ekel überkamen mich. Ich erinnerte mich, dass ich noch immer die schwere Pfanne in der Hand hielt. Ohne weiter nachzudenken hob ich sie an und ließ sie auf Johns Kopf nieder gehen.
Genau in dem Moment war Sylvia vorzeitig von der Arbeit nach Hause gekommen. Sie hatte genau gewusst, dass ihr Mann sich mir aufgedrängt hatte, doch sie hatte sich auf seine Seite gestellt und der Polizei erzählt, ich hätte John ohne Grund angegriffen. Sie hatte sogar gelogen und behauptet, sie wäre anwesend gewesen, wenn in Wirklichkeit sie erst herein geplatzt war, nachdem ich ihm die Pfanne übergezogen hatte. Natürlich war ich froh, von dieser Familie weg zu kommen, doch mir graute bereits vor der Neuen. Es half nicht, dass Kim versicherte, dass die Longtons nette Leute waren. Nach außen hin spielten sie alle die netten Leute, die armen Kids wie mir helfen wollten, wenn es ihnen in Wirklichkeit nur um die Kohle ging.
„Da wären wir“, verkündete Kim und riss mich erneut aus meinen Gedanken.