Dan Vinci und das fast geniale Vermächtnis des Leonardo - S. B. B. Burner - E-Book

Dan Vinci und das fast geniale Vermächtnis des Leonardo E-Book

S. B. B. Burner

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Beschreibung

Das Internat der Nachfahren großartiger Erfinder*innen – eine lustige Abenteuergeschichte mit Sci-Fi-Elementen An seinem 13. Geburtstag wird Dan Vinci, Nachfahre des berühmten Leonardo da Vinci, in eine Geheimorganisation berufen, die die talentiertesten Kinder der Welt versammelt: den Denkkessel. Hier trifft er allerhand andere begabte Kinder – allen voran Amélie Curie, Julia Verne, Wotan Antonin Mozart, Katharina die Kleine und die Halluzination Harry. Doch was Dan nicht weiß: Zu Lebzeiten hat Leonardo da Vinci den "Würfel des Lebens" erfunden, mit dem leblose Gegenstände zum Leben erwachen. Und dunkle Mächte sind hinter dieser Macht her … Packender Lesestoff: Drachen, Riesenkraken, Monsterhaie und coole Erfindungen

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Über das Buch

An seinem 13. Geburtstag wird Dan Vinci, Nachfahre des berühmten Leonardo da Vinci, in eine Geheimorganisation berufen, die die talentiertesten Kinder der Welt versammelt: den Denkkessel. Hier trifft er allerhand andere begabte Kinder – allen voran Amélie Curie, Julia Verne, Wotan Antonin Mozart, Katharina die Kleine und die Halluzination Harry.

Doch was Dan nicht weiß: Zu Lebzeiten hat Leonardo da Vinci den „Würfel des Lebens“ erfunden, mit dem leblose Gegenstände zum Leben erwachen. Und dunkle Mächte sind hinter dieser Macht her …

Eine lustige Abenteuergeschichte mit Sci-Fi-Elementen!

Inhalt

1 Die »51«

2 T. H. E. M. I. S. sagt …

3 Es gibt keine Drachen!

4 Der gelbe U-Bus

5 Im Denkkessel

6 Professor Zeroos großer Auftritt

7 Kleine Schwarze Löcher und andere seltsame Dinge

8 Rätsel und Geheimnisse

9 Vier Haie und ein großer Knall

10 Die Flucht

11 Die Schlacht vom Blackwolf Park

12 Unterwasserparty!

1

Die »51«

Der gesamte zweite Stock der Blackwolf Junior Highschool roch nach einem gewaltigen Furz. Es war einer von der Sorte, der einem in die Nase kroch und das Denkvermögen ausschaltete, selbst wenn man den Atem anhielt. Ein echter Mega-Furz eben! Nur ein Riese, der am Vorabend einen gigantischen Bohneneintopf gegessen hatte, konnte so einen Gestank produziert haben. Oder aber natürlich Dan Vinci.

»Boah, lässt bitte mal jemand frische Luft rein«, stöhnte ein Junge namens Benji Wu, der zufällig auch Dan Vincis bester Freund war.

An jeder anderen Schule auf der Welt hätte der Gestank mit Sicherheit für größere Aufregung gesorgt; hier an der Blackwolf Junior High waren solche Dinge jedoch an der Tagesordnung. Ms Bennett, die Klassenlehrerin, wedelte nur einmal, ohne von ihrem Schreibtisch aufzusehen, den grauen Qualm beiseite und sagte dann teilnahmslos: »Mr Vinci, das Fenster.«

Dan Vinci, der neben selbigem saß, öffnete das Fenster und versuchte, den Qualm mit den Händen nach draußen zu befördern, wobei er ein paarmal hustete. Auch in seinen orangeroten Haaren hatte sich Qualm verfangen, und dessen neblige Tentakel tänzelten nun zwischen seinen Locken herum wie eine Horde quietschvergnügter Dschinns, die gerade aus ihrer Flasche entlassen worden waren.

»Was ist dieses Mal passiert?«, fragte Ms Bennett immer noch ziemlich desinteressiert.

»Ich wollte mir nur einen Kakao zapfen«, sagte Dan Vinci mürrisch.

Jetzt erst schaute Ms Bennett auf. »Aus deinem Rucksack?«

Dan drehte und schraubte an einem kleinen silbernen Hahn, der aus der Vorderseite seines Schulrucksacks ragte und kleine Wölkchen spie.

»Ich … äh … also …«

»Ja, was denn nun?«

In genau diesem Augenblick kam ein dicker schwarzer Strahl teergleicher Pampe aus dem Hahn und flatschte auf den Klassenboden. Dan Vinci zuckte mit den Schultern. »Wahlweise können Sie auch Kaffee haben.«

»Ich finde ja, dass du ein toller Erfinder bist«, sagte Benji, als die beiden (nach vorzeitiger Beendigung der Schulstunde durch Ms Bennett – worüber weder sie noch der Rest der Klasse wirklich traurig waren) den Schulflur entlangtrotteten. Aus Dan Vincis Rucksack lief unaufhörlich klebrige Flüssigkeit. Es sah so aus, als hinterließe er eine glänzende, schwarze Schneckenschleimspur.

»Ich meine, keine deiner Erfindungen funktioniert, aber hey …« Benji legte Dan die Hand auf die Schulter. »Niemand ist perfekt!«

Das war tatsächlich ein Problem: Egal was Dan auch erfand, erbaute oder ertüftelte, immer machte es am Ende mehr Ärger, als dass es Sinnvolles bewirkte.

Da gab es zum Beispiel den Zahnputzwecker, den Dan vor ein paar Monaten konstruiert hatte. Dieser sollte die Zähne bereits vor dem Aufwachen blütenweiß putzen. Eine fantastische Idee, da Zähneputzen bekanntlich eine ziemlich nervtötende Sache ist! Das Problem war nur, dass die hydraulische Bürste an seinem Wecker oftmals statt der Zähne die Stirn oder gar die Nase schrubbte und die Zahnpasta in alle Richtungen verspritzte.

Und über die seltsame Flugmaschine in Dans Keller hüllen wir an dieser Stelle besser den Mantel des Schweigens.

Plötzlich gab es ein lautes Quietschen. Es stammte von den Turnschuhen eines Schülers, der gerade aus der Cafeteria kam. Mit einem äußerst überraschten Gesichtsausdruck rutschte er auf Dan Vincis Kaffeespur aus und schlitterte über den Schulflur, wo er sich schließlich auf den Hosenboden setzte.

»Was ist denn mit dem los?«, fragte Dan geistesabwesend.

»Ich glaube, du läufst immer noch aus.« Benji lächelte und warf Dan eine Packung Taschentücher zu.

»Danke, Alter«, sagte dieser erleichtert, steckte sich die Packung aber gedankenverloren in die Jackentasche, anstatt die Tücher dafür zu verwenden, den Hahn abzudichten oder die Sauerei auf dem Boden wegzuwischen.

»Ich bin doch gerne dein Retter in der Not«, entgegnete Benji und machte eine übertrieben tiefe Verbeugung. »Außerdem ist morgen Ihr Geburtstag, Mr Vinci!«

»Deiner doch auch«, entgegnete Dan stirnrunzelnd.

Jawohl, das stimmte! Dan und Benji hatten am selben Tag Geburtstag. Ein wirklich toller Zufall, wie beide fanden. Morgen würden sie dreizehn Jahre alt werden.

Dreizehn, dachte Dan. Was für eine magische Zahl! Im Prinzip schon fast erwachsen.

Im selben Moment knarzte einer der alten Lautsprecher, die über den Türen hingen, und eine heisere Stimme dröhnte heraus: »Hier spricht Schuldirektor Hartwell. Mr Vinci, lassen Sie alles stehen und liegen, und kommen Sie sofort ins Rektorzimmer! Es eilt!«

»Uiuiui«, sagte Benji und schüttelte dabei seine rechte Hand, als hätte er sie sich unter heißem Wasser verbrüht. »Das gibt bestimmt Ärger.«

»Ach, und noch etwas«, bellte die Stimme aus dem Lautsprecher und ließ die beiden Jungs kurz zusammenzucken. »Falls Sie in der Nähe sind, Mr Wu, dann können Sie den guten Dan Vinci gleich begleiten!«

»Aber … ich«, stammelte Benji. »Ich habe doch gar nichts ge…«

»Sofort!«, unterbrach Direktor Hartwell ihn. Dann knarzte der Lautsprecher ein weiteres Mal und verstummte.

Das kleine Messingschild an der Bürotür war gerade heute Morgen mit Putztuch und Politur auf Hochglanz gebracht worden, und zwar von Direktor Hartwell höchstpersönlich. Nun war Benji dabei, mit einem dicken, schwarzen Lackstift einige Linien auf das Namensschild zu malen, die bei genauerer Betrachtung ein sehr schmutziges Wort ergaben.

Plötzlich flog die Tür auf, und ein kleiner untersetzter Mann mit Glatze und einem Schnauzbart stand vor ihnen. Dan machte das Geräusch einer Maus, der man gerade auf den Schwanz getreten hatte, und Benji ließ erschrocken den Stift fallen.

»Kommen Sie rein! Aber zackzack!«

Als die beiden Platz genommen hatten, fiel ihnen ein Mann auf, der ihnen den Rücken zukehrte und aus dem Fenster auf den Schulhof blickte. Der Mann trug eine dunkelgrüne Armeeuniform und hatte kurz geschorenes graues Haar. Als er sich umdrehte, konnte man eine kleine rosa Narbe auf seiner linken Wange erkennen.

»Das ist General Gump«, sagte Direktor Hartwell.

»Grump!«, verbesserte der General ihn. »Mit einem r am Anfang!« Er zögerte einen Moment. »Oder in der Mitte. Bei einem so kurzen Nachnamen ist das schwer zu sagen. Jedenfalls … Worauf wollte ich hinaus?«

Der General schaute erst Dan und dann Benji etwas ratlos an.

»Ah! Jetzt habe ich es wieder!«, rief General Grump und zog einen Notizblock aus seiner Hosentasche.

»Ich brauche von Ihnen beiden … Sekunde … einen zwanzig Meter langen Stahlträger, drei Dinosaurier-Leinen, fünfzig Gramm angereichertes Uran und … Moment … eine Packung Toastbrot.«

Statt etwas zu sagen, ließ Benji seinen Zeigefinger neben seiner Schläfe kreisen, um Dan zu signalisieren, dass General Grump wohl vollkommen plemplem war.

»Oh, Pardon«, fuhr dieser mit rotem Kopf fort, »das sind ja gar nicht die Dinge, die ich von Ihnen brauche. Das … äh … ist die Einkaufsliste, die mir die Experimentatoren des Denkkessels mitgegeben haben.«

Dan Vinics Lippen formten lautlos die Worte »Experimentatoren« und »Denkkessel« und in seinem Gesicht stand danach ein großes Fragezeichen, während der General seinen Notizblock wieder einsteckte und hektisch in den anderen Taschen seiner Uniform nach etwas suchte.

»Hier ist es!«, sagte er schließlich mit triumphierender Miene und holte eine silbern glänzende Metallplatte hervor, die wie ein mittelgroßes Tablet aussah. Er stellte sie auf den Schreibtisch und drückte einen Knopf an der Seite.

»Meine Herren, … der Denkkessel!«

Aus der Mitte des Tablets – oder was auch immer das war – kamen bunte Lichtstrahlen. Sie leuchteten in allen Farben des Regenbogens und bildeten eine dreidimensionale Form, die ein paar Zentimeter über dem silbernen Ding in der Luft zu schweben begann.

»Ein Hologramm!«, sagte Benji begeistert, doch Dan winkte nur unbeeindruckt ab.

»Ach, das habe ich auch auf dem Smartphone. Ein paar Minilaser eingebaut und ein bisschen die Hardware aufgemotzt, und schon geht das.«

»Jaja«, beschwichtigte Benji. »Der Unterschied ist nur: Dieses Hologramm hier funktioniert!«

Dan Vinci kräuselte ärgerlich die Stirn: »Meins funktioniert auch!« Er machte eine kurze Pause. »Auf seine Weise.«

»Das wissen wir, Mr Vinci«, sagte der General. »Wir wissen eine ganze Menge über Sie.«

»Ach ja?«, fragte Dan verblüfft. »Woher das denn? Und welcher Organisation gehören Sie überhaupt an?« Er schaute auf das Abzeichen, das der General auf seiner Brust trug und das ein blaues Auge inmitten eines Kreises aus roten Sternen zeigte. Dan kniff die Augen zusammen und versuchte, sie zu zählen.

»Es sind genau einundfünfzig«, sagte der General, so als hätte er Dans Gedanken gelesen. »Ich gehöre zu einer Organisation, die maßgeblich zum Fortschritt der Menschheit beiträgt. Aber dazu kommen wir gleich. Jetzt möchte ich Ihnen erst einmal den Denkkessel vorstellen.«

Die bunten Linien und Kurven, die aus dem silbernen Tablet kamen, bildeten nun eine farbenfrohe Form, die einem etwas aufgeblähten menschlichen Gehirn mit seltsamen Ecken und Kanten ähnelte. Allerdings schien es aus einem härteren Material zu bestehen, denn Dan konnte einige Schrauben und Nieten erkennen, die besagte Ecken und Kanten dieses Dings offenbar zusammenhielten. Grumps Stimme war voller Stolz, als er fortfuhr: »Dieses Schätzchen ist in Wirklichkeit etwa tausendmal größer. So groß, dass eine Reihe der talentiertesten Kinder und Jugendlichen dort untergebracht werden können – im Prinzip eine eigene kleine Stadt mit allem Pi und Pa und Po. Ein Wunder der Ingenieurskunst!«

»Wieso das?«, wollte Benji wissen. »Ist doch auch nicht viel anders als irgendeine Einkaufsmall. Selbst wir hier in Blackwolf Rock haben eine.«

»Der Denkkessel ist doch keine Einkaufsmall!«, sagte der General entrüstet. Dann dachte er einen Moment lang angestrengt nach.

»Stellen Sie sich den Denkkessel wie eine riesige Taucherglocke vor!«

»Eine Taucherglocke?«, fragte Benji perplex.

»Ja«, antwortete General Grump. »Wie sollte sie sonst einem hydrostatischen Druck von mehr als fünfhundert bar standhalten? Ich meine, der Denkkessel liegt mitten im Meer.«

»Im Meer?«, wiederholte Benji und kam sich langsam vor wie ein begriffsstutziger Papagei.

»Zweihundert Seemeilen vor der Küste, fünfeinhalb Kilometer tief. Unter Wasser.«

»Wow«, entfuhr es Benji leise, und auch Dan Vincis Interesse war plötzlich geweckt, denn jetzt ging es um Technik, um Zahlen und physikalische Einheiten, und das war Dans Welt, schon seit er ein kleiner Junge gewesen war.

»Nun gut«, sagte der General und steckte die Hände in die Hosentaschen. »Damit dürften wohl alle Fragen beantwortet sein.«

»Von wegen!«, protestierte Benji. »Ich habe noch jede Menge davon.«

»Und was machen wir, wenn wir eine Frage haben?«, ging Direktor Hartwell plötzlich dazwischen. »Ich möchte daran erinnern, dass das hier immer noch eine öffentliche Schule ist!«

»Okaaaay«, nölte Benji, reckte seinen Arm in die Luft und begann, laut mit den Fingern zu schnippen.

»Ja, Sie da, Mr … äh …« General Grump zeigte auf Benji.

»Wu«, antwortete dieser. »Benjamin Wu.«

»Richtig. Ihretwegen bin ich ja ebenfalls hier. Ein schöner Name. Aus Österreich, wenn ich mich recht erinnere?«

»Meine Eltern kommen aus China«, sagte Benji staunend und wollte gerade fragen, wieso dieser komische General auch »seinetwegen« hier war, doch er wurde prompt von einem nicht minder verwunderten Dan Vinci daran gehindert.

»Würden Sie uns jetzt endlich verraten, warum wir hier sind?«

»Aber natürlich. Verzeihen Sie, Mr Vinci«, sagte der General etwas verlegen. »Sie wissen ja von alledem noch nichts. Also von vorne.« Er wandte sich an Schuldirektor Hartwell. »Ach, könnten Sie bitte die Jalousien runterziehen und das Licht ausschalten?«

»Damit man das Hologramm besser sehen kann, nehme ich an?«

»Quatsch.« Der General winkte belustigt ab. »Die Atmosphäre ist dann einfach geheimnisvoller.«

Der Direktor schaute einmal kurz aus dem Fenster in einen verregneten, düsteren Herbsttag, zuckte dann die Achseln und tat, worum der General ihn gebeten hatte. Als es dunkel im Raum war (was im Übrigen tatsächlich für eine geheimnisvollere Atmosphäre sorgte), beugte sich Grump ein Stückchen vor (was wiederum dafür sorgte, dass die holografischen Strahlen sein Gesicht in bunten Farben beleuchteten) und begann zu flüstern: »Der Denkkessel versammelt die Cleversten der Cleversten der Cleversten in sich, die Talentiertesten der Talentiertesten der Talentiertesten, kurz: junge Menschen wie Sie, Mr Vinci.«

Dan erschrak. Was hatte der General da gesagt? Er – Dan Vinci – sollte zu den Talentiertesten der Talentiertesten der Talentiertesten gehören? Zu den Cleversten der Cleversten der Cleversten gar? Gut, er wusste natürlich selbst, was er konnte und wozu er sowohl geistig als auch mit seinen nicht ungeschickten Händen fähig war. Doch weil die meisten seiner Erfindungen ein paar – nun ja – Macken hatten, wäre seinen Mitschülern nie im Leben eingefallen, ihn einen talentierten Tüftler zu nennen, oder gar einen übermäßig cleveren Zeitgenossen. Im Gegenteil. Wie also sollte dann ausgerechnet ein Fremder von seinen Fähigkeiten wissen und ihm dafür auch noch jede Menge Honig um seinen noch nicht vorhandenen Bart schmieren?

»Wissenschaftler, Künstlerinnen, Mathematikgenies, Musikschaffende, Strategen«, fuhr der General fort, und Dan bemerkte, wie sein Herz vor Aufregung schneller schlug. »Sie alle leben und arbeiten im Denkkessel, lernen, sammeln Erfahrung, forschen an ihren Ideen und treiben ihre Projekte voran. Viele der wichtigsten Dinge, die der Welt in einigen Jahren zu Nutzen sein werden, kommen von dort.«

Benji rollte mit den Augen. »Junge Besserwisser also, die an ihren Projekten arbeiten. Klingt auch nicht besser als eine gewöhnliche Schule.«

»Der Denkkessel ist viel mehr als eine gewöhnliche Schule«, sagte der General in einem Tonfall, als hätte man seine Mutter beleidigt. »Er ist ein Leuchtfeuer inmitten der Dunkelheit. Das Gute, das sich gegen all das Übel in der Welt zur Wehr setzt. Die Marmelade im Donut, wenn Sie so wollen.«

»Oh Mann, ich kriege Hunger«, wimmerte Benji.

»All die Forschungen, die im Denkkessel betrieben werden, dienen nur dem einen Zweck: die Bedrohungen, denen der Mensch ausgesetzt ist – Kriege, Krankheiten, ja sogar den Tod – aus dem Weg zu räumen und die Lebensqualität jedes einzelnen Bürgers auf diesem mit Marmelade gefüllten Donut … äh, ich meine natürlich auf diesem Planeten – jedenfalls: zu verbessern!« Plötzlich stutzte der General. »Ach, was rede ich denn hier so viel? Sie werden das ja alles morgen mit eigenen Augen sehen.«

»Morgen?«, fragte Benji. Er hatte sich doch wohl verhört!

Dan ballte seine schwitzigen Hände vor lauter Aufregung zu Fäusten. »Wie das denn?«

Wieder schaute General Grump auf seinen Zettel. »Sie sind doch Dan Vinci, oder? Der Nachfahre eines der größten, wenn nicht sogar des größten Erfinders, Malers, Ingenieurs, und Was-weiß-ich-nicht-noch-alles? Ich meine: Sind Sie etwa nicht verwandt mit …« Mit einem Male stand ihm die Ehrfurcht buchstäblich ins Gesicht geschrieben, und mit einem deutlich hörbaren Zittern in der Stimme brachte er schließlich den Namen des Mannes über seine Lippen, den Dan selbst schon immer so sehr bewundert hatte: »… LEONARDO DA VINCI!?«

T. H. E. M. I. S. sagt …

Hallo!

Mein Name ist T. H. E. M. I. S.

Du fragst dich, warum ich dich mitten in der Lektüre unterbreche?

Nun, zunächst einmal: Weil ich es kann! Und zweitens gehe ich davon aus, dass du einfach keine Ahnung hast!

T. H. E. M. I. S. ist eine Abkürzung und steht für »Total hochnäsiges, eigensinniges, megamässig intelligentes System«. So hat mich mein Programmierer jedenfalls genannt, nachdem er mich aktiviert und eine Zeit in Aktion erlebt hat.

Ich bin so eine Art Lexikon, nur viel klüger, und ich kann jede Frage zu jedem Thema beantworten!

Da staunst du, was?

Der Name selbst kommt von der griechischen Göttin Themis. Ich gehe mal schwer davon aus, dass du auch keinen Schimmer von griechischer Mythologie hast, also erkläre ich dir jetzt gaaaaaanz laaaaangsam, wer Themis war.

Aufgepasst, hier kannst du was lernen!

Themis entstammte dem Geschlecht der Titanen, war die Frau des höchsten aller olympischen Götter Zeus, und sie besass ein unvorstellbar grosses Wissen über so ziemlich alle Dinge, die es gab.

Sogar die Zukunft kannte Themis. Deshalb war sie auch eine der Schutzherrinnen des Orakels von Delphi, der wohl wichtigsten Weissagungsstätte des antiken Griechenlands. Mit anderen Worten: Themis war ’ne ziemlich schlaue Lady!

So wie ich! Wie schon gesagt, bin ich ein interaktives Computerlexikon, das über so gut wie alles Bescheid weiss und mehr als sechs Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde ausführen kann. Pro Sekunde! Ja, richtig gehört!

Jedenfalls: Du kannst mich fragen, was du willst – vergiss aber bloss das Zauberwort nicht!

Ja, … das Zauberwort ist tatsächlich »Bitte«.

Also, wenn du mich was fragen willst, dann geht ohne dieses Wörtchen nichts.

Beim ersten Mal mache ich heute ausnahmsweise eine Ausnahme, denn ich weiss ja, über wen du etwas wissen willst. Über Leonardo da Vinci, richtig? Klar, denn du hast bestimmt noch niiiiiie von ihm gehört, oder?!

Von seinen genialen Erfindungen, Gemälden und Rätseln?

Okay, dann fangen wir mal gaaaaanz von vorne an.

Also … T. H. E. M. I. S saaaaagt …

Leonardo da Vinci (geboren am 15. April 1452 in dem kleinen italienischen Dörfchen Anchiano in der Nähe des ebenfalls recht kleinen Örtchens Vinci [daher auch Leonardos Namenszusatz]) war ein Typ, der so ziemlich alles wusste und konnte – und demzufolge mir nicht ganz unähnlich war … hüstel … obwohl ich vermutlich noch mehr weiss und kann als dieser Leonardo; … ich meine, ich bin eben ein ziemlich grossartiger Computer! – Jedenfalls war der Kerl so gut, dass man ihn heute auch als »Universalgenie« bezeichnet, also als einen Menschen, der nicht nur Maler war oder Architekt oder Bildhauer oder Philosoph, nein, der gute Leonardo war das alles zusammen … und noch viel mehr! Er erfand zahllose Dinge und galt seiner Zeit als mindestens 500 Jahre voraus. Viele seiner Mitmenschen hielten ihn deswegen wohl für einen Spinner und konnten mit seinen Zeichnungen und Skizzen, die Leonardo in seinen mehr als 6000 Seiten umfassenden Notizbüchern festhielt, nichts anfangen.

Und dann erst die Bilder, die er malte! Vielleicht hast du schon mal von seinen berühmtesten Werken gehört, der Mona Lisa zum Beispiel oder dem Abendmahl oder der …

Weisst du was? Am besten wir belassen es erst mal dabei. Das sind ja jetzt eine Menge Informationen gewesen. Ich meine, für einen Menschen.

Ja, das stimmte. So wie es stimmte, dass Dan und Benji am selben Tag Geburtstag hatten, oder wie es stimmte, dass ∫∞−∞e−x2dxgleich π−−√ war (Dan liebte solch simple Formeln), so stimmte es auch, dass er ein Nachfahre des großen Universalgenies Leonardo da Vinci war. Genau genommen war Leonardo sein Ur-, Ur,- Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Ur-, Urgroßonkel. Irgendwie so jedenfalls.

»Würde der gute Dan uns sonst seit Jahren mit seinen … äh …«, Benji suchte kurz nach den richtigen Worten, »Weltverbesserungen erfreuen?«

»Dann ist es ja gut, dass ich nicht den Falschen hier vor mir habe«, sagte der General zufrieden. Immer noch leuchtete das bunte Hologramm ihn dabei von unten an, was in Dan das seltsame Gefühl auslöste, er hätte es mit einem Clown zu tun.

»Wie viele Jugendliche arbeiten denn im Denkkessel?«, wollte Dan wissen. Er war mit einem Male wie elektrisiert von dem Gedanken, dass es mehr junge Menschen wie ihn gab, und dass diese irgendwo gemeinsam ihrer Leidenschaft nachgehen konnten und damit sogar – wie hatte der General sich ausgedrückt? – das Leben der Menschheit verbesserten.

»Wir nennen sie die 51. Was wohl klarstellen dürfte, um wie viele es sich handelt.«

»Wieso genau einundfünfzig?«

»Wieso nicht?«, erwiderte der General. »Ist doch ’ne schöne Zahl, oder?«

Dan und Benji reagierten mit einem Achselzucken.

»Sie beginnen am Tag ihres dreizehnten Geburtstages und beenden ihren Dienst mit genau neunzehn. Obwohl man den Dienst bei uns nie wirklich beendet.« Grump setzte das letzte Wort in deutlich hörbare Anführungszeichen. »Die meisten von uns …«

Ein lautes Furzgeräusch unterbrach den Gedanken des Generals, gefolgt von einem unangenehmen Geruch und einem grau-weißen Wölkchen, das hinter Dan aufstieg.

»Mr Vinci!«, rief Schuldirektor Hartwell erbost. »Wie können Sie nur?«

»Das war nicht ich, das war mein Rucksack«, beteuerte Dan. »Irgendwas muss an der Zuleitung kaputt sein.«

»Nun«, nahm General Grump seinen Gedanken wieder auf, »ab morgen können Sie sich diesem und ähnlichen Problemen den ganzen Tag lang widmen.«

»Mega«, grinste Dan.

»Äh, und was mache ich hier?«, fragte Benji. »Ich meine, ich hab nicht mal ansatzweise so gute Noten wie Dan. Und ein Erfinder bin ich auch nicht.«

»Das vielleicht nicht«, sagte der General. »Aber Sie sind ein begnadeter Künstler. Wir kennen alle Ihre Arbeiten.«

Benji zog seinen Hals ein wie eine Schildkröte. Hoffentlich übertrieb der General nur. Die Graffitis, die Benji vor ein paar Wochen illegalerweise an die Wände der alten Northern Maine Brewing Company gesprüht hatte, würde er gerne unter den Teppich kehren. Zumindest wenn ein so hochoffizieller Typ wie der General in der Nähe war.

»Und sind es nicht die Künste, Dinge wie Malerei, Musik, Architektur, Bücher und Geschichten, die dem Menschen einen Sinn im Leben geben? Ihn auf neue Gedanken und Ideen kommen lassen? Ihm innere Ruhe und Frieden geben?«

Er wusste, was der General meinte, und es hörte sich auch alles wunderschön an, doch wenn Benji an die Mitarbeiter des örtlichen Ordnungsamtes dachte, dann war er sich nicht ganz so sicher, ob seine überall in der Stadt verteilten Graffitis ihnen wirklich Ruhe und Frieden bescherten.

»Ihre Eltern wissen bereits Bescheid. Und auch Ihr Großvater ist von uns unterrichtet worden, Mr Vinci. Es gibt also keinerlei Probleme.«

»Die 51«, murmelte Dan und starrte auf seinen Rucksack, der schon wieder ein kleines Stinkewölkchen ausspie.

»Kann der eigentlich noch etwas anderes als das?«, fragte der General neugierig.

»Na ja, ich kann ihn mit meiner selbst entwickelten Rucksack-App fernsteuern. Er hat ein Fahrgestell mit Rädern«, Dan hob ihn vorsichtig vom Boden, um nicht noch mehr Kaffee zu verkleckern, »und zwei Raketendüsen.«

Dan stellte den Rucksack auf den Schreibtisch neben das hologrammerzeugende Tablet des Generals. Dann holte er sein Handy heraus und drückte und wischte ein paarmal darauf herum, bis ein kleines rotes Lämpchen am Rucksack hektisch zu blinken begann.

»Wenn ich jetzt diesen Regler hier hochscrolle, dann …«

»Mr Vinci! Nicht!«, schrie der Schuldirektor. Benji ging instinktiv in die Hocke und schützte schon mal vorsorglich mit den Armen seinen Kopf vor dem, was auch immer gleich passieren würde. Ganz anders als General Grump, der neugierig und mit der Naivität eines Postboten, der noch nie von einem Hund gebissen worden war, an seinem Platz stehen blieb. Der Rucksack machte ein surrendes Geräusch, erhob sich und schwebte ein paar Zentimeter über dem Schreibtisch in der Luft. Dann zzzzzischte er mit vollem Karacho los, nur knapp an Grumps Kopf vorbei und mit einem Affenzahn durchs Fenster, wobei er sowohl die Jalousien durchschlug (in denen er ein Loch in Rucksackform hinterließ) als auch die dahinterliegende Fensterscheibe. Mit ohrenbetäubendem Klirren zerbarst sie in eine Million kleine Splitter.

»Hupps, … ’tschuldigung«, sagte Dan kleinlaut.

Der General beendete das holografische Programm, ließ das Tablet wieder in seiner Tasche verschwinden und strich sich die Uniform glatt. »Ich sehe, wir haben noch einiges zu tun.«

»Das war der schönste Start einer furzenden Kaffeemaschine, den ich je gesehen habe«, sagte Benji verträumt.

»Nehmen Sie Haltung an, Mr Wu! Sie sind jetzt im Dienst!«

»Er ist was?«, rief Dan.

»Sie beide gehören von nun an zu den auserwählten 51! Einer Geheimorganisation, die dem Wohle und dem Schutz der modernen Welt verpflichtet ist!«

»So geheim kann sie ja nun nicht sein«, sagte Benji. »Immerhin weiß sogar unser Schuldirektor davon.«

»Je mehr Eingeweihte, desto geheimer für den Rest«, versicherte der General. »Und nun gehen Sie nach Hause! Packen. Sie erhalten Ihre genauen Einsatzbefehle auf Ihre Smartphones. Noch irgendwelche Fragen?«

»Nur eine, … Sir!« Benjis Blick fiel durch das kaputte Fenster in den von dunkelgrauen Wolken verhangenen Himmel. »Was, wenn dem Rucksack der Treibstoff ausgeht?«

2

T. H. E. M. I. S. sagt …

»Kannst du mir mal erklären, was zur Hölle da drin passiert ist?«

»Keine Ahnung, Alter!«

Hätte man Dan und Benji den Ton abgedreht, so wären zwei wild gestikulierende Beinahe-Teenager übrig geblieben, denen man spätestens an ihren aufgehitzten roten Gesichtern hätte ablesen können, wie sehr sie aus dem Häuschen waren.

»Was meinte der General damit, dass meine Eltern und dein Grandpa schon Bescheid wüssten? Das ist doch Schwachsinn! Ich meine, Mom und Dad hätten mir bestimmt was gesagt, und Großvater Federico kann doch auch nichts für sich behalten, die alte Gossipschleuder!«

Jetzt musste Dan schmunzeln. Benji hatte recht. Sie hatten das eben mit Sicherheit nur geträumt. Es gab eigentlich keine andere Erklärung. Es sei denn …

»Ich mach’ los«, rief Dan. »Je schneller wir zu Hause sind, desto schneller wissen wir, ob wir uns in die Klapse einweisen lassen müssen …«

»… oder das Ticket Richtung Denkkessel lösen werden«, beendete Benji den Satz. »Ach übrigens …« Er öffnete seinen Schulranzen und kramte einen flachen, o-förmigen Gegenstand hervor. »Ich weiß doch, wie sehr du auf so ein Mittelalterzeugs stehst. Das ist ein Wappenschild, wie ihn die Ritter in Europa früher trugen. Den Drachen darauf habe ich selbst gemalt. Hier … und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«

Staunend und etwas peinlich berührt nahm Dan den Schild entgegen. »Mist, Mann. Ich habe überhaupt nichts für dich. Du weißt doch, ich …«

»Du hast wieder mal nicht dran gedacht. Ist ja auch ein Datum, das sich nur schwer merken lässt.« Dan sah, dass Benji überhaupt nicht sauer war. Im Gegenteil: Seltsamerweise lächelte er sogar.

»Mir ist nicht entgangen, dass dein Hirn voll ist mit Formeln und dem ganzen Erfinderkrams. Du bist eben ein – drücken wir es mal mild aus – ziemlich verschrobener Typ, Dan Vinci.« Er gab Dan einen freundschaftlichen Klapps auf die Schulter. »Mach dir nichts draus! Vielleicht nächstes Jahr.«

»Wir haben doch erst morgen Geburtstag.«

»Als ob du das bis morgen im Kopf behalten könntest«, lachte Benji im Fortgehen.

Auf dem Heimweg nahm Dan die Küstenstraße, die sich, gut versteckt am Rande des Kliffs, durch majestätische, schwarze Kiefern hindurchschlängelte. Ab und zu tauchten ein paar Scheinwerfer aus der Dämmerung auf und brummten, nebst dem dazugehörigen Auto, an ihm vorbei. Dazwischen gab es, außer dem Geräusch der Wellen, die weiter unten gegen die Felsen klatschten, und dem Säuseln des Nachmittagswindes, nur Stille, und genau das war auch der Grund, warum Dan die abseitigen Pfade bevorzugte. Hier konnte er ungestört von der teilweise doch recht lästigen Außenwelt seinen Gedanken nachhängen. Nicht, dass er keine Gesellschaft mochte. Er war nur eben auch gerne allein, dachte nach, tüftelte bereits im Kopf an neuen Erfindungen, und seinem ohnehin permanent surrenden und tickenden Verstand konnte er am besten lauschen, wenn es so wenig Ablenkung wie möglich gab.

Oft dachte er aber auch an seine Eltern. Sie waren gestorben, als Dan gerade mal drei Jahre alt war. Er erinnerte sich so gut wie gar nicht an sie, nur ein paar verschwommene Bilder und Gefühle durchfuhren ihn von Zeit zu Zeit, oft an den Weihnachtsfeiertagen, wenn er sowieso schon etwas nachdenklicher war als sonst, aber auch heute – so kurz vor seinem Geburtstag – kamen ihm seine Eltern in den Sinn.

Sein Vater und seine Mutter waren beide italienischer Abstammung gewesen; Matteo, dessen sizilianischer Großvater mit seiner Familie hierher nach Amerika ausgewandert war, und Aurora, deren Stammbaum bis zu Leonardo da Vinci zurückreichte.

Ein paar Jahre bevor Dan geboren wurde, waren sie an die Küste nahe Harbor Island gezogen, nach Blackwolf Rock, wo seine Mutter einen Job am Meeresbiologischen Institut bekommen und sein Vater eine Bowlingbahn eröffnet hatte. Diese wird im Übrigen heute noch von Dans Großvater Federico betrieben und gilt als eine Attraktion in dem ansonsten an Attraktionen doch recht armen Städtchen – wenn man mal von Schloss Blackwolf selbst absah, das eine nicht unbedeutende Menge von Touristen anlockte.

Das Klingeln seines Smartphones riss Dan jäh aus seinen Gedanken. Er sah Benjis Namen auf dem Display und wischte den Regler von rot auf grün. Sofort erschien ein kleines Hologramm über dem Handy. Es ähnelte von der Art her tatsächlich dem dreidimensionalen Bild, das der General vorhin mithilfe seines Tablets erzeugt hatte, allerdings war dieses hier kleiner und hatte – wie leider so ziemlich jede von Dans Erfindungen – seine unübersehbaren Mängel.

Anfangs stellte das bunte Hologramm noch Benjis Gesicht dar, doch Dan wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis es sich in etwas anderes, Unvorhersagbares verwandelte, denn das tat es immer.

»Alter, das glaubst du nicht! Meine Eltern waren wirklich über alles informiert. Und sie haben nichts dagegen, dass ich morgen, so mir nichts, dir nichts, zu diesem seltsamen Teekessel abdampfe. Sie sagen, das Wohl der Menschheit sei wichtiger als ein regulärer staatlicher Schulabschluss. Das muss man sich mal vorstellen! Wo meine Mutter doch selbst Lehrerin ist.«