Das Andenken - Walter Scott - E-Book
SONDERANGEBOT

Das Andenken E-Book

Walter Scott

0,0
1,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Das Andenken" beinhaltet drei Erzählungen von Sir Walter Scott. Diese erschienen in "The Keepsake", einem literarischen Jahrbuch für das Jahr 1829. Im Einzelnen handelt es sich um die Erzählungen "Der Spiegel meiner Tante Margaret", "Die Kammer mit dem Wandteppich" und "Tod meines Lairds Jock".

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 96

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Das Andenken
Sir Walter Scott
Copyright © 2024 Michael Pick
All rights reservedThe characters and events portrayed in this book are fictitious. Any similarity to real persons, living or dead, is coincidental and not intended by the author.No part of this book may be reproduced, or stored in a retrieval system, or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, or otherwise, without express written permission of the publisher.CopyrightMichael PickImkenrade 15g23898 [email protected]
Das Andenken
Sir Walter Scott
Neu übersetzt und herausgegeben von Michael Pick
Vorwort
„Das Andenken“ beinhaltet drei Erzählungen von Sir Walter Scott. Diese erschienen in „The Keepsake“, einem literarischen Jahrbuch für das Jahr 1829. Im Einzelnen handelt es sich um die Erzählungen „Der Spiegel meiner Tante Margaret“, „Die Kammer mit dem Wandteppich“ und „Tod meines Lairds Jock“.
Der Spiegel meiner Tante Margaret
Sir Walter Scott
„Es gibt Zeiten
Wenn kunstvolle Tollereien, trotz
Unser wachsamen Sinne – wenn in
Wissen erscheint Schatten, Schatten in Wissen erscheint
Zwischen dem was ist und was scheint.
Als ob das geistige Auge eine unsichtbare Macht anstarrt
Jenseits der Grenzen der bestehenden Welt.
Solch Stunden schattiger Träume liebe ich mehr
Als alle Wirklichkeiten des Lebens.“
Anonym
Meine Tante Margaret war eine geachtete Schwester, auf die alle Schwierigkeiten und Sorgen, die damit einhergehen, wenn man Kinder hat, übertragen wurden. Wir waren eine sehr große Familie von unterschiedlichen Veranlagungen und Charakteren.
Einige waren träge und reizbar – sie wurden zu Tante Margaret geschickt, die sie beschäftigte. Einige waren grob, tobten und zeigten sich ungestüm – sie wurden zu Tante Margaret geschickt, um ruhig zu werden oder besser, um Hören zu lernen. Jene, die unwohl waren, wurden mit der Aussicht zu geschickt, um zu genesen. Jene die stur waren, mit der Hoffnung durch die Liebenswürdigkeit von Tante Margaret diszipliniert zu werden. Kurz, sie hatte all die Pflichten einer Mutter zu erfüllen, ohne das Guthaben oder die Stellung einer mütterlichen Figur zu besitzen.
Den einst so belebten Schauplatz ihrer Bemühungen gibt es nun nicht mehr. Von den kranken und widerstandsfähigen, den liebenswerten und rauen, den reizbaren und zufriedenen Kindern, die einst ihren Salon bevölkerten, lebt außer mir nun keiner mehr. Ich, der ich von früher Gebrechlichkeit geplagt war und daher immer einer ihrer liebsten Zöglinge war, habe sie alle überlebt.
Es ist noch heute meine Gewohnheit und wird sie immer bleiben, solange ich meine Beine benutzen kann, meine ehrenwerte Verwandte wenigstens drei Mal in der Woche zu besuchen.
Ihr Domizil befindet sich etwa eine halbe Meile von den Vororten der Stadt entfernt, in der ich wohne. Das Haus ist von der Straßenseite nicht zugänglich. Man muss einen grünen Fußweg nutzen, der entlang einiger schöner Wiesen führt. Ich schreibe dies so genau, um mich selbst zu quälen, denn einige dieser schönen Flächen sind für eine Bebauung vorgesehen. In …, das ist die nächstgelegene Stadt, waren Schubkarren für mehrere Wochen beschäftigt gewesen und haben die gesamte Oberfläche bis zu einer Tiefe von wenigstens achtzehn Zoll von einer Stelle zu einer anderen transportiert. Riesige dreieckige Haufen aus Brettern wurden hochgezogen und eine kleine Baumgruppe, in stiller Anmut am Ostende stehend, sich an einem lieblichen Anstieg erhebend, wurden durch einen weißen Hain aus Schornsteinen ersetzt.
Es würde andere in meiner Lage sicher schmerzen, wenn ich mich erinnere, dass diese kleine Auswahl an Weideland einmal meinem Vater gehörte (dessen Familie einigen Reichtum diese Welt besaß). Er verkaufte es, um die Not zu lindern, in die er sich durch ein geschäftliches Abenteuer verstrickt hatte.
Während die Bebauung sich in der Umsetzung befand, war dies ein Umstand, auf den einige meiner Freunden nicht vergaßen, mich hinzuweisen. Kein Teil dieses Unglücks sollte unbemerkt bleiben.
„Solch ein Weidegrund! Am Ende der Stadt gelegen. Die Rüben und Kartoffeln würden 20 Pfund bringen und für die Landwirtschaft verpachtet – es wäre eine Goldmine! Und alles verkauft für ein altes Lied aus den Händen des Besitzers!“
Wenn es mir erlaubt wäre, ohne Unterbrechung in die Vergangenheit zu sehen: Ich könnte die Gegenwart leicht aufgeben. Ich bedauere den Verkauf dieses Landes, weil es viele Erinnerungen zerreißt. Ich hätte das Land gerne in den Händen von Fremden gesehen, die sein liebliches Aussehen beibehalten hätten. Meine Gefühle sind wie die des armen Logan:
„Der fürchterliche Pflug hat das Grün durchstoßen,
Wo ich als Kind noch spielte
Die Axt fällte das Dickicht aus Hagedorn
Den Schatten eines Schülers im Sommer.“
Ich hoffe inständig, die drohende Verwüstung dieses Landes wird nicht in meinen Tagen vollendet. Obgleich der abenteuerliche Geist der Zeit kurz danach verschwand, war ich ermutigt anzunehmen, dass die Veränderungen so weit wirkten, dass der Geist der Spekulation den Rest des Fußweges verschonten, der durch einen Wald zum Haus von Tante Margaret führte.
Ich interessierte mich im Besonderen für diesen, für jeden Schritt des Weges. Er trägt Erinnerungen in sich. Es gibt dort den Zaun, über den man steigen musste, an das Zusammentreffen mit dem Dienstmädchen, das mich wegen meiner Gebrechlichkeit rügte und mich grob anhob und nachlässig über die steinigen Stufen trug, die meine Brüder mit Gejohle und Rufen übersprangen. Ich erinnere mich an die unterdrückte Bitterkeit dieses Augenblicks und bewusst von meiner Unterlegenheit an das Gefühl des Neides, mit dem ich die schnellen und leichten Bewegungen und elastischen Schritte meiner Brüder bedachte. Ach! Diese Gaben haben sie auf dem breiten Ozean des Lebens vollkommen verloren und nur derjenige, der so wenig seetüchtig schien, wie die maritime Redewendung geht, hat den Hafen erreicht, nachdem der Sturm abebbte.
Dann ging es zum Teich, in dem, beim Manövrieren unserer kleinen Marine, konstruiert aus breiten Schilfblättern, mein älterer Bruder hineinfiel und nur knapp davor bewahrt werden konnte, in dem nassen Element unter Nelsons Flagge zu sterben. Dort steht auch der Haselstrauch, in dem mein Bruder Henry früher Nüsse sammelte und der, beinahe folgerichtig, in einem indischen Dschungel auf der Suche nach Diamanten sterben sollte.
Der kleine Spazierweg ist von so vielen Erinnerungen begleitet – wenn ich anhalte, mich auf meinen Spazierstock stützend ausruhe und umher schaue – lässt mich der Vergleich, welcher Mensch ich einst war und jetzt bin, an meiner eigenen Identität zweifeln. So lange, bis mich der Anblick von Tante Margarets Veranda wieder in die Welt zurückholt. Mit seiner unregelmäßigen Vorderseite und seinen seltsamen vorspringenden vergitterten Fenstern, an denen die Handwerker eine Kunst betrieben haben, das sie in Form keinen anderen ähneln sollten.
Tante Margaret wohnte in diesem Haus Zeit ihres Lebens. Von diesem alten Grundbesitz stammt der Schatten der Familie Bothwell ab. Es war die letzte Verbindung mit ihrem väterlichen Erbe. Der letzte Vertreter dieser Familie wird ein schwächlicher Mann sein, der nicht ungern dem Grabe zustrebt, dass bereits alle aufgenommen hat, die er einst liebte.
Wenn ich mich solchen Gedanken für ein oder zwei Minuten hingegeben hatte, betrat ich das stattliche Wohnhaus, von dem behauptet wird, dass nur noch das Torhaus von dem ursprünglichen Gebäude übrig war. Ich finde das Haus in einem Zustand, auf dem die Zeit keinen Einfluss hatte. Tante Margaret scheint das gleiche Alter behalten zu haben wie die Tante Margaret aus meiner Jugend, während der Junge von zehn Jahren zu einem Mann von 56 Jahren wurde. Die unveränderte Kleidung der alten Dame hatte zweifellos seinen Anteil an dem Eindruck, dass die Zeit bei Tante Margaret still gestanden hat.
Das braune oder schokoladenfarbene Seidenkleid mit den zerzausten Mecheliner Spitzen am Ellenbogen, die schwarzen Seidenhandschuhe, die auf dem Rücken zu einem Zopf gekämmten weißen Haare und die Haube von fleckenlosen Batist, den ehrwürdigen Gesichtsausdruck umfassend, als sei es kein Kostüm von 1780 und auch keines von 1826, sondern der ganz persönliche Stil der Tante Margaret.
Dort sitzt sie noch, wo sie vor dreißig Jahren gesessen hat. Mit dem Spinnrad oder einem Strumpf, an denen sie im Winter neben dem Feuer und im Sommer am Fenster arbeitete. Oder in der Veranda, jedoch nur an außergewöhnlich schönen Sommerabenden. Ihre Webmaschine, wie ein ausgezeichnet konstruiertes Stück Maschinenbau, führt noch die Bewegungen aus, für die es einst konstruiert wurde; dreht sich in einer Geschwindigkeit, die sich allmählich verringert und kein Zeichen offenbart, dass seine Zeit demnächst gekommen war. Die Sorge und Zuneigung, die Tante Margaret offenbarte, wenn sie sich mit den Aufgaben des Kindergartens abplagte, zeigte sie auf dem Gebiet der Gesundheit und dem Komfort von einem alten und schwachen Mann – dem letzten Verwandten ihrer Familie und dem einzigen, der Interesse an ihren traditionellen Beschäftigungen fand wie ein Geizkragen das Gold verbirgt, wünschend, dass es nach seinem Tod niemand geniessen solle.
Meine Konversation mit Tante Margaret beschäftigte sich gewöhnlich nur wenig mit der Gegenwart oder der Zukunft. Für den jetzigen Tag besaßen wir so viel, wie wir benötigten und keiner von wünschte mehr Besitz zu haben. Wir hatten weder Hoffnungen noch Ängste oder Sorgen. Wir sahen deshalb, ganz selbstverständlich, in die Vergangenheit zurück und vergaßen die Gegenwart, die gleichfalls in Bedeutungslosigkeit gefallen war, und holten die einstige Bedeutung unserer Familie zurück.
Mit dieser kleinen Einführung hat der Leser so viel erfahren von Tante Margaret und ihrem Neffen, wie es erforderlich ist, um die folgende Konversation und Erzählung zu verstehen.
Letzte Woche, an einem späten Sommerabend, war ich zu Besuch bei der alten Dame, die ich meinen Lesern vorgestellt habe. Ich wurde von ihr mit der üblichen Zuneigung und Wohlwollen empfangen, während sie zugleich etwas in sich gekehrt und ungewöhnlich schweigsam schien. Ich fragte sie nach dem Grund.
„Sie haben uns die alte Kapelle zerstört“, sagte sie. „John Clayhudgeons Besitz und es scheint, dass sie innerhalb dieser die Überreste unserer Vorfahren entdeckt haben.“
Ich sprang mit einer Bereitwilligkeit auf, die ich seit Jahren nicht mehr gezeigt hatte. Doch setzte ich mich wieder, nachdem meine Tante ihre Hand auf meinen Arm legte. Sie fuhr fort: „Die Kapelle ist schon seit langer Zeit als öffentlicher Boden betrachtet worden, mein Lieber. Welchen Einspruch können wir einem Mann gegenüber vorbringen, der an seinen Gewinn deckt. Aber ich sprach mit ihm und war sehr gefällig. Er versprach, sollten mehr Knochen oder Überreste gefunden werden, er sie respektieren und zurückgeben würde. Was konnte ich mehr erreichen? Der erste Stein, den sie fanden, trug den Namen Margaret Bothwell, 1585. Ich habe veranlasst, dass er vorsichtig zur Seite gelegt werde und ich denke, dass es den Tod bedeutet. Er hat zwei meiner Namensvetter mehr als hundert Jahre lang gedient und wurde hinaus in die Welt geworfen, um mir den gleichen Dienst zu erweisen. Mein Haus ist schon lange in Ordnung gebracht worden, wie es die kleinen irdischen Sorgen erfordern. Aber sagte: Erachtet Ihr es für den „Himmel“ ausreichend überarbeitet?“
„Nach allem, was Ihr gesagt habt, Tante“, erwiderte ich, „sollte ich vielleicht meinen Hut nehmen und gehen. An den Tod zu denken, ist eine Pflicht – ihn nahe zu glauben wegen des Fundes eines Grabsteins ist Aberglaube. Ihr mit Eurem starken und gesunden Menschenverstand, die Stütze einer gesunkenen Familie, seid die letzte Person, die ich einer solchen Schwäche verdächtigte.“
„Ich würde Euren Verdacht verdienen, Verwandter“, antwortete Tante Margaret, „wenn wir von einem Ereignis sprächen, das in der realen Welt des menschlichen Lebens geschieht. Doch für all dieses habe ich einen Sinn von Aberglauben in mir, den ich nicht zu teilen wünsche. Es ist ein Gefühl, das mich vom Alter trennt. Er fügt sich mit dem zusammen, zu dem ich mich hingezogen fühle und sogar, wie es scheint, an den Rand des Grabes und ich liebe es, dieses Gefühl nicht aufgelöst zu sehen. Es beruhigt meine Fantasie, ohne meinen Verstand oder mein Verhalten zu beeinflussen.“