Das Dschungelbuch - Rudyard Kipling - E-Book + Hörbuch

Das Dschungelbuch E-Book und Hörbuch

Rudyard Kipling

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Beschreibung

Die Welt des Dschungels ist eine ganz eigene: Wilde Tiere haben innerhalb von Jahrhunderten ihre eigenen Gesetze entwickelt, leben von-, neben- und miteinander in den grünen, dunklen und stickig-feuchten Dickichten des indischen Regenwaldes. Kein Platz für Menschen. Doch genau hier taucht ein kleiner Junge auf – er kommt bei einem Wolfsrudel unter und wird Mowgli genannt. Dieser Name und die Abenteuer, die Mowgli im Dschungel bestehen muss, haben Rudyard Kipling weltberühmt gemacht. Seine Dschungelbücher entwerfen ein schillerndes Panorama, das in seinem Fokus auf die Konfrontation der Tier- mit der Menschenwelt stets Normen und Werte der Gesellschaft von Kiplings Zeiten bis heute vorführt und kritisiert.

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Seitenzahl: 382

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Zeit:1 Std. 10 min

Sprecher:Guido Hammesfahr
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Zum Buch

»Das Gesetz des Dschungels ist streng, und wer gegen die Vorschrift fehlt, wird ohne Gnade mit dem Tod bestraft.«AUS: DAS DSCHUNGELBUCH

Dunkel und bedrohlich, fremd und unheimlich – das ist der indische Dschungel in Kiplings Dschungelbuch für die Menschen, die ihn betreten müssen. Doch das »Menschenjunge« Mowgli, das mutterseelenallein im Dschungel auftaucht und von einem Wolfsrudel aufgenommen wird, gewöhnt sich schnell an die neue Umgebung und passt sich an das Leben im Dschungel an. So findet Mowgli neben einer neuen Familie Freunde fürs Leben – Panther Bagheera und Baloo den Bären –, die ihn das Gesetz des Dschungels lehren wollen, ohne dessen Einhaltung niemand im Dschungel überleben kann. Doch Mowgli rebelliert immer wieder und ewig können seine tierischen Freunde den heranwachsenden Jungen nicht vor dem Ernst des Lebens bewahren – und erst recht nicht vor seinem Erzfeind, dem Tiger Shere Khan …

Rudyard Kipling

Das Dschungelbuch

Rudyard Kipling

Das Dschungelbuch

Mowglis Abenteuer

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

https://dnb.d-nb.de abrufbar.

Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Alle Rechte vorbehalten

© by marixverlag in der Verlagshaus Römerweg GmbH, Wiesbaden 2015 Der Text basiert auf der Ausgabe marixverlag, Wiesbaden 2015 Der Text wurde behutsam revidiert nach den Ausgaben Leipzig 1966 und 1969 Covergestaltung: network! Werbeagentur GmbH, München Bildnachweis: »black panther«, © Dirk Freder / iStock. by Getty Images eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main

ISBN: 978-3-8438-0508-7

www.verlagshaus-roemerweg.de

»Höre, Menschenjunges«, sagte der Bär, und seine Stimme grollte wie Donner in schwüler Nacht. »Ich lehrte dich die Gesetze aller Völker des Dschungels, mit Ausnahme des Affenvolkes, das in den Bäumen haust. Ihr Volk hat kein Gesetz; rechtlos sind sie.«

INHALT

MOWGLIS BRÜDER

Jagdgesang des Seeonee-Rudels

KAAS JAGDTANZ

Wanderlied des Affenvolkes

»TIGER! TIGER!«

Mowglis Siegeslied

WIE ANGST KAM

Das Gesetz des Dschungels

DEN DSCHUNGEL LOS!

Mowglis Lied wider die Menschen

DES KÖNIGS ANKUS

Das Lied des kleinen Jägers

ROTHUND

Chils Gesang

DER FRÜHLINGSLAUF

Der Abgesang

IM RUKH

Editorische Notiz

Abbildungsnachweis

MOWGLIS BRÜDER

Nun bringt der Weih die dunkle Nacht,

Und Mang, die Fledermaus, erwacht.

Der Stall birgt alles Herdentier,

Denn bis zum Morgen herrschen wir!

Die Stunde stolzer Kraft hebt an

Für Prankenhieb und scharfen Zahn.

Jagdheil! und kühn gehetzt, gerafft:

Das Dschungelrecht ist jetzt in Kraft.

Nachtgesang im Dschungel

Gegen sieben Uhr an einem recht schwülen Sommerabend in den Seeonee-Bergen erwachte Vater Wolf, gähnte, reckte sich und streckte die Läufe, einen nach dem anderen, um das Schlafgefühl in den Pfoten loszuwerden. Neben ihm lag Mutter Wolf, die lange graue Nase quer über den vier winselnden und quarrenden Jungen, und von draußen her schien der Mond in die Höhle, in der sie alle hausten.

»A–ruff«, knurrte Vater Wolf, »schon wieder Zeit, auf Jagd zu gehen.« Gerade wollte er den Hang hinabsetzen, als am Eingang der Höhle ein kleiner Schatten mit buschiger Rute erschien und winselte:

»Glück sei mit dir, Häuptling der Wölfe! Und viel Glück deinen edlen Kindern; weiße scharfe Zähne sollen ihnen wachsen. Mögen sie nie die Hungernden und Darbenden vergessen in dieser Welt!«

Der Schakal war es – Tabaqui, der Schüssellecker. Die Wölfe in Indien verachten ihn, weil er Unheil stiftend umherstreift und böse Geschichten erzählt. Ja, er verschlingt sogar alte Lumpen und Lederstücke von den Abfallhaufen der Dörfer. Aber sie fürchten ihn auch, denn Tabaqui wird leicht von Tollwut befallen, viel leichter als irgendein anderes Tier im Dschungel. Dann vergißt er, daß er je Angst gehabt hat, rennt blindwütend durch die Wälder und beißt und tötet alles, was ihm in den Weg kommt. Dann flüchtet selbst der Tiger vor dem kleinen Tabaqui und verbirgt sich im Dickicht; denn von der Tollwut befallen zu werden, ist die größte Schande für die Tiere der Wildnis. Wir Menschen nennen es Hydrophobie, aber die Bewohner des Dschungels sagen einfach Dewanee – Wahnsinn – und flüchten.

»Tritt ein und schau«, sagte Vater Wolf. »Fraß findest du hier nicht.«

»Für einen Wolf wohl kaum«, antwortete Tabaqui. »Aber für ein so niedriges Geschöpf wie mich ist ein trockener Knochen ein Festschmaus. Wer sind wir denn, wir Gidur-log, wir armes Schakalvolk, daß wir wählerisch sein könnten?« Er trabte nach dem Hintergrund der Höhle und fand dort den Knochen eines gerissenen Bocks mit noch etwas Fleisch daran; bald saß er und knackte vergnügt an dem Knochen.

»Tiefen Dank für das prächtige Mahl«, sagte er, sich die Lippen leckend. »Ach, wie schön sind die edlen Kinder! Wie groß und klar sind ihre Augen. Und so jung sind sie noch, die lieben Kleinen! Freilich – freilich, es ist ja allbekannt, daß Kinder von Königen schon Männer sind von Geburt an.«

Nun wußte Tabaqui ebenso gut wie jeder andere, daß man nichts Unschicklicheres tun kann, als Kinder ins Gesicht hinein zu loben – denn das ist von schlimmer Vorbedeutung. Und es freute ihn, als Vater und Mutter Wolf betreten schwiegen.

Noch eine Weile saß Tabaqui und weidete sich an dem Unheil, das er angerichtet hatte. Dann sagte er boshaft:

»Shere Khan, der Gewaltige, hat seine Jagdgründe verlegt. Hier in diesen Hügeln wird er jagen im nächsten Mond – so sagte er mir selbst.«

Shere Khan war der Tiger, der an den Ufern des Waingunga-Flusses lebte – ungefähr zwanzig Meilen entfernt.

»Dazu hat er kein Recht!« brauste Vater Wolf auf. »Nach dem Gesetz des Dschungels darf er seine Jagdgründe nicht wechseln ohne vorherige Ankündigung. Alles Wild wird er uns vergrämen auf zehn Meilen im Umkreis, und ich – ich muß jetzt jagen für zwei.«

»Seine Mutter nannte ihn nicht ohne Grund Lungri, den Lahmen«, warf Mutter Wolf ein. »Lahm auf einem Fuß ist er von Geburt an. Darum auch reißt er nur Rindvieh. Nun sind die Dörfler am Waingunga zornig über ihn, und jetzt kommt er hierher und wird unsere Dörfler aufbringen. Um seinetwillen werden sie den Dschungel ausräuchern, wenn er schon wieder weit fort ist; wir aber und unsere Jungen müssen dann flüchten, wenn das Gras in Brand gesteckt ist. Wahrlich, sehr dankbar sind wir ihm, dem großen Shere Khan!«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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