Das etwas andere Märchenbuch - Horst Herbert Haug - E-Book

Das etwas andere Märchenbuch E-Book

Horst Herbert Haug

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Beschreibung

Dieses Buch enthält Geschichten und Märchen, welche den Kindern Spaß und Lebensweisheiten vermitteln sollen. Die Kernbotschaft ist, dass wir Menschen zum Guten streben und sich viele Probleme lösen lassen. Mit Märchen und Geschichten können wir Kinder vielleicht besser erreichen als mit sozialen Medien oder Serien. Die Geschichten werden in der Kinder-Osteopathie-Praxis zur Therapie verwendet. Die indirekte Art, ein Kind über Märchen anzusprechen, kann Herzen öffnen. So mögen die Märchen zum Zeitvertreib, aber auch als Trost mit gutem Ausgang zu lesen sein.

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Seitenzahl: 66

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Die Bilder sind aus Lexica.art und Freepik.com entnommen. Ich bin diesen beiden Homepages sehr dankbar. Die Ausmalbilder sind bewusst nicht so homogen wie in den meisten Kinderbüchern, bei welchen ein Künstler die Bilder extra passend erstellt. (siehe auch Anhang Bilder)

Inhaltsverzeichnis

Der Autor

Vorwort:

Wie die Milchstraße entstand

Der Zahnmagier und das Mädchen „Zahnfee“

Handtuch melken

Das Braunbärenmädchen

Wir bauen ein Zelt

Der Teufel mit den roten Haaren

Die Fee und der üble Zwerg

Das Mädchen mit den verwirrten Buchstaben

Das Murmeltiermädchen

Wie das (deutsche) Schlaraffenland untergeht

Über die Bescheidenheit

Nur ein Euro

Das Glasperlenspiel

Die Bilder

Der Autor

Horst Herbert Haug (geb. 1957) arbeitete früher als Ingenieur, Unternehmer und Manager. Er kann auf ein erfülltes und abwechslungsreiches Leben zurückblicken.

Durch eine Rückenerkrankung, welche laut Schulmedizin im Rollstuhl geendet hätte, begann er sich mit Osteopathie behandeln zu lassen. Durch die Osteopathie Behandlung wurde er ohne Operationen oder Rollstuhl wieder gesunden. Dies war der Anlass selbst Heilpraktiker zu werden.

Er arbeitet nun seit Jahren als Heilpraktiker mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie und (Kinder) Osteopathie.

Er schreibt schon seit seiner Jugend Geschichten. Doch erst jetzt im Alter bleibt ihm genug Zeit, um auch ein kleines Buch zu verfassen und seinem Hobby nachzugehen.

Vorwort:

Dieses kleine Lesebuch ist den vielen jungen Patienten in meiner Praxis gewidmet. Es soll nicht nur zum Vorlesen sein, sondern auch in schwierigen Lebenslagen gute Auswege und Lösungen aufzeigen.

Wir Menschen werden überhäuft mit negativen Meldungen und vergessen oft, das Gute in unserem Leben zu sehen und auch zu erleben und anzunehmen. Mein Buch soll dazu einen ganz kleinen Beitrag leisten, aber der mag es wert sein, die Geschichten vorzulesen.

Die Nachkriegsgeneration ist noch im Mangel aufgewachsen und hat mit viel Mühe unser Land aufgebaut. Mit Erschrecken sehen wir nun, wie der Wohlstand verspielt und der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft aufgelöst wird. Einige der Geschichten werden daher auch die Situation der damaligen und heutigen Zeit widerspiegeln und sind eine gute Basis zu Gesprächen mit den Kindern.

Alkohol spielt eine große Rolle in einigen Märchen. Dies thematisiert, dass viele Kinder in Deutschland durch alkoholtrinkende oder drogenabhängige Eltern traumatisiert, ja teilweise auch genetisch vorbelastet sind. In unserem Land leiden auch viele Angehörige und Eltern wegen ihrer drogen- oder alkoholabhängigen Familienangehörigen, Freunden oder Verwandten.

Mit Märchen und Geschichten ist es in der Praxis möglich, die kleinen Patienten besser zu erreichen. Viele Kinder mit körperlichen Beschwerden haben auch Sorgen und Nöte, welche sie den Eltern oft nicht mitteilen. Märchen können ihnen dabei helfen, sich zu öffnen.

Viel Freude beim Lesen!

Juli 2024 Horst Herbert Haug

Wie die Milchstraße entstand

Abbildung 2 Lexica.art Cute Cow with Baby Cow

Es war einmal eine kluge Kuh mit dem Namen Berta, die mit vielen anderen Tieren auf einem Bauernhof lebte.

Berta war sehr fleißig und gewissenhaft und kannte auf der Wiese alle Kräuter und Gräser. Weil sie so fleißig und klug war, führte sie alle Kühe der Herde an und war sehr angesehen. Selbst der Bulle des Hofes, der Roderos hieß, zollte ihr Respekt.

Berta wuchs sehr glücklich bei ihrer Mutter auf. Als sie zwei und ein halbes Jahr alt war, schnupperte der Bulle Roderos an ihr, und bald wuchs in Berta ein kleines Kuh Kind. Nach etwa 280 Tagen kam das Kälbchen zur Welt, und Berta schleckte es ab und war sehr glücklich. Leider wurde das Kälbchen bald von ihr getrennt und Berta vermisste ihr Kind sehr. Schweren Herzens musste sie zusehen, wie ihr Kleines nach einiger Zeit abtransportiert wurde.

Berta bekam jedes Jahr ein neues kleines Kälbchen. Das wurde ihr aber immer nach einiger Zeit weggenommen und sie war jedes Mal sehr traurig. Stellt euch einmal vor, eurer Mama würden immer wieder die Kinder weggenommen!

Der Bauer war früher ein guter Mann gewesen. Leider trank er viel zu viel Alkohol und im Laufe der Jahre wurde aus dem gutaussehenden und liebevollen Mann ein bösartiger Trunkenbold.

Er veränderte sich, je mehr er trank, und wurde zu einem groben und unberechenbaren Mann. Er trank immer mehr Alkohol und kam oft schwankend und lärmend nach Hause.

Abbildung 3 Lexica.art life drunk

Manchmal schlug er seine Frau und seine Kinder und auch die Tiere. Dem Hofhund gab er einen Tritt, dass er weit durch die Luft flog. Den Hühnern drehte er den Hals um, so dass sie mit dem Kopf nach hinten über den Hof liefen. Die Kühe schlug er am liebsten, wenn sie im Stall zum Melken waren. Oft melkte er zu spät und die Kühe hatten Schmerzen, denn die viele Milch drückte und zog am Bauch.

Kühe können zwanzig Jahre alt werden. Aber nach fünf Jahren gab die Berta nicht mehr so viel Milch und der Bauer plante, sie schlachten zu lassen.

Abbildung 4 Lexica.art Farm Tiere

Eines Tages, als die Kühe auf der Wiese waren, hielten alle Tiere des Bauernhofes eine Versammlung ab und berieten, was man denn gegen den bösen Bauern tun könne. Die Hühner und Gänse schnatterten aufgeregt und flogen umher, aber sie hatten keine guten Ideen.

Die Ziegen schlugen vor, dem Bauern mit den Hörnern zu zeigen, dass sich Tiere nicht alles gefallen lassen. Der Bulle Roderos scharrte mit den Hufen und auch das Pferd rannte auf der Wiese auf und ab und suchte einen Ausweg. Roderos riet schließlich dazu, den Zaun zu überwinden und in den Wald zu fliehen.

Nach einer lebhaften Beratung waren sich alle Tiere einig und der Bulle Roderos rannte gegen den Zaun an. Dieser bestand aus Holzlatten und zerbrach im Nu in viele Stücke.

Die Kuhherde lief dem Bullen Roderos in den Wald nach, ihnen folgten auch die Schafe, die Hühner, die Gänse und die Ziegen. Das Pferd schloss die Gruppe ab.

Im Wald sahen sie viel Neues, denn die Tiere hatten den Hof noch nie verlassen.

Sie trafen Rehe und fragten diese nach dem richtigen Weg. Aber die Rehe waren scheu und rannten ganz schnell weg. Nur ein Wolf blieb stehen und schaute sich die „Prozession“ der Tiere genau an. Das Wasser lief ihm im Munde zusammen, als er an das leckere Fleisch dachte.

Abbildung 5 Laxica.art Der Wolf

So schickte er die Kühe listig weiter in den tiefen Wald hinein.

Der Bauer hatte inzwischen seinen Rausch ausgeschlafen. Er fragte alle seine Nachbarn, wo denn seine Tiere seien.

Viele Menschen aus dem Dorf kamen, um die Ausreißer wieder einzufangen.

Auch eine Jägerin mit einem Gewehr war dabei. Besser eine tote Kuh zum Essen, als gar keine Kuh, dachte sich der böse Bauer.

Die Tiere wanderten inzwischen einen schmalen Waldweg entlang. Sie freuten sich über all das Neue, die Bäume und Sträucher, die Blumen und die anderen Tiere im Wald.

Unterdessen hatte der Wolf seine ganze Sippe informiert und die Wölfe begannen zu heulen.

Doch plötzlich knallte ein Schuss und gleich darauf noch einer! Zwei Wölfe waren getroffen und fielen um, die anderen waren so erschrocken, dass sie ganz schnell das Weite suchten.

Die Menschen trieben nun die Kühe und die Schweine, die Hühner, die Gänse, die Ziegen und die Schafe und auch das Pferd wieder zurück zum Bauernhof. Mit Knüppeln schlugen sie auf die Tiere ein.

Der böse Bauer, der schon wieder getrunken hatte, schrie: „Das werdet ihr euch merken!“

Abbildung 6 Lexica.art Jägerin mit Gewehr

Die Tiere waren verzweifelt und rannten, so schnell sie konnten, nach Hause.

Die Hühner flogen einige Meter, dann nahmen sie neuen Anlauf, und so waren sie recht schnell. Da der Waldweg schmal war, konnten die Tiere nicht nebeneinander laufen. Es war ein richtiger Spießrutenlauf, denn von hinten lärmten die Menschen und einige standen am Wegrand mit ihren Knüppeln und teilten aus. Das Pferd erreichte als Erstes die Wiese und war völlig außer Atem. Nach und nach waren alle Tiere wieder auf der Wiese, nur die Berta fehlte.

Sie war sehr müde und ihre Beine taten vom Laufen weh. So legte sie sich in ein Dickicht und die Menschen fanden sie nicht.