Das Fell der Tante Meri - Theodora Bauer - E-Book

Das Fell der Tante Meri E-Book

Theodora Bauer

4,5

Beschreibung

Ferdl Meiningers Leben ist voller ungelöster Rätsel und geheimnisvoller Begebenheiten. Als Maria Seytel, von ihm seit seiner Kindheit Tante Meri genannt, stirbt, erbt er ihr gesamtes Hab und Gut - ein Vermögen und Ländereien in Südamerika. ­Ferdinand ist überzeugt, dass Tante Meri keines natürlichen Todes gestorben ist. Als im Dorf eine faszinierende Chilenin eintrifft, die auch auf Tante Meris Begräbnis erscheint, beginnt es in Ferdinand zu arbeiten. Er denkt an seine Mutter Susanne, die in einem ­früheren Leben Anni hieß und deren Beziehung zu Tante Meri stets zwischen Zuneigung, Verpflichtung und Hass changierte. Und an seinen Vater, der der Legende nach im Krieg gefallen ist. Wie war es wirklich? Und was hatte Tante Meri damit zu tun? Und was Karl Müller, der zweimal auf zwei Kontinenten starb und der ebenso wie Ferdinands Mutter in einer seltsamen Abhängigkeit zu Tante Meri stand?In drei Erzählsträngen, die zwischen den letzten Kriegsjahren und den achtziger Jahren angesiedelt sind, entwickelt Theodora Bauer ihr eindrucksvolles Debüt. Sie versteht es, Leben in Geschichte und Geschichte in Persönliches zu bringen - und vor allem, eine atem­lose Spannung im Leser aufzubauen.

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Seitenzahl: 265

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THEODORA BAUER

Das Fell der Tante Meri

Copyright © 2014 Picus Verlag Ges.m.b.H., Wien Alle Rechte vorbehalten Grafische Gestaltung: Dorothea Löcker, Wien Umschlagabbildung: © Verity Jane Smith/Getty Images Datenkonvertierung E-Book: Nakadake, Wien ISBN 978-3-7117-5194-2 Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt

Informationen über das aktuelle Programm des Picus Verlags und Veranstaltungen unterwww.picus.at

THEODORA BAUER

Das Fell derTante Meri

ROMAN

PICUS VERLAG WIEN

1.

Die Tante Meri ist im Grunde genommen eine liebe Person gewesen. Der Ferdl hat sich das immer wieder gesagt. Er ist sich nicht sicher gewesen, ob das irgendwer anders auch so gesehen hat, aber er, der Ferdl, hat es gewusst. Er würde sie doch irgendwo vermissen, jetzt, wo sie gestorben ist. Der Ferdl hat sie schon lange gekannt, schon seit er ganz klein gewesen ist, und immer ist sie ihm gleich alt vorgekommen. Mit ihren Blumenschürzen und ihren auftoupierten Haaren, mit den zwei weißen Hunderln, die im Winter ’63 kläglich verendet sind nach dem Zusammenstoß mit einem Lastwagen, mit ihren Stützstrümpfen und den goldenen Schnallen an den weißen Hauspatschen. Er hat sich dunkel erinnern können, wie sich die Frisur von der Tante Meri angefühlt hat. Die Frisur ist überhaupt das Prominenteste an der ganzen Gestalt gewesen, gegens Licht hat nichts durchgeschienen, so eng sind die Haare miteinander verfilzt gewesen. Groß ist ihre Frisur gewesen und bedrohlich und voller Haarspray, und wenn sich die Tante Meri bewegt hat, dann hat die Frisur mitgewackelt. Als Kind hat er ihr einmal draufgreifen dürfen auf den Haarturm – das hat er aber nur einmal gemacht. Es hat sich angefühlt wie etwas Totes unter seinen Händen. Daraufhin hat es der Ferdl bleiben lassen.

Der Ferdl hat ein bissl ein schlechtes Gewissen gehabt bei solchen Gedanken. Eigentlich hat ihm die Tante Meri nie etwas Schlechtes wollen. Er hätt nicht so böse denken sollen über sie. Wenn er ein braver Bub gewesen ist und ihr am Nachmittag ein bisschen etwas vorgelesen hat aus seinem Schulheft, dann hat sie ihm einen Keks gegeben. Und wenns ganz hoch hergegangen ist, hat sie ihm eine kleine Puppentasse serviert, mit Blütendruck an den Seiten und Goldrändchen; eine Tasse, die ganz mit Schlagobers gefüllt gewesen ist. Die Tante Meri hat dick knackenden Kristallzucker drübergestreut und ein kleines Goldlöfferl dazugegeben, und dann hat ers essen dürfen. Das muss ganz außerordentlich gut gewesen sein für ihn als Buben, weil an das hat er sich noch genau erinnern können. An alles, bis zur rosa Blütendeko am Porzellan und dem Knacken von den Kristallzuckerkörnern zwischen seinen Milchzähnen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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