Das habt Ihr jetzt davon! Es wird ernst! - Siegfried Gramatzki - E-Book

Das habt Ihr jetzt davon! Es wird ernst! E-Book

Siegfried Gramatzki

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Beschreibung

Der Autor, ein Satiriker wie man ihn sich wünscht, ermöglicht dem Leser einen intensiven Blick auf das Zeitgeschehen und die Widersprüchlichkeit der menschlichen Natur. Er legt den Finger in die Wunde privater und gesellschaftlicher Probleme und Unzulänglichkeiten und beleuchtet aus psychologischer Perspektive das Alltagsgeschehen.

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Satire Pro Patria

Buch

Mit gekonnt leichter Hand, heiter, besinnlich und bissig, hält uns der Autor den Spiegel des Lebens vor: den Wahnsinn des Alltags, der uns täglich umgibt, wie auch den Irrsinn des Lebens allgemein, dem jeder ausgesetzt ist und mit dem wir versuchen, so gut klarzukommen, wie es uns möglich ist. Er lässt uns schmunzeln, wenn wir unser eigenes Verhalten reflektieren, aber auch nachdenklich und besinnlich werden, wenn er tiefe Gefühle wie aktuelle Probleme, Tod und Trauer anspricht. Er beschönigt nichts, trifft den Kern und bringt es auf den Punkt, was allerdings auch mal wehtut.

Autor

Dr. Siegfried Gramatzki, geb. 02.04.1953, studierte Zahnmedizin und Geschichte, ist Master NLP&Hypnose mit Zulassung zur Psychotherapie. Er schreibt über das Zeitgeschehen, Psychotherapie und den Wahn und Irrsinn täglichen Lebens - und über das Leben selbst in seinen vielfältigen Formen. Er praktizierte und lebte 43 Jahre in Berlin und hat jetzt seinen Lebensmittelpunkt in Niedersachsen gefunden.

Allen, die mir gewogen waren oder sind.

Alle Namen, außer denen von historischen Personen und Politikern, sind frei erfunden, und es ist keine Ähnlichkeit angestrebt.

Einleitung

Nichts ist spannender und interessanter als das Leben selbst, in das uns die Natur geworfen hat.

Der Mensch ist ein soziales Wesen und nicht geschaffen, allein zu sein. Uns allen ist das Bedürfnis gemeinsam, zugehörig zu sein, Anerkennung, Sicherheit, Geborgenheit, Beachtung, Zärtlichkeit und Liebe zu geben und zu empfangen, darüber hinaus seinen Platz im Leben und in der Welt zu finden. Dazu muss er aber mit vielen anderen Individuen in Interaktion treten, und die sich daraus ergebende Spannung und Herausforderung währt das ganze Leben. Dabei hilft der Intelligenzquotient (IQ) und die emotionale Intelligenz (EQ). Letztere halte ich im Hinblick auf einen erfolgreichen Umgang mit anderen Menschen für wichtiger und hilfreicher.

Über Erfolg und Misserfolg, Versuch und Irrtum, Liebe, Tod und Teufel, Religion und Partnerschaft, Erziehung, Drogen und Politik, fehlenden Schrecken über das eigene Verhalten, Angst, Humor und dessen Gegenteil habe ich mir erlaubt, einige Einsichten und Aussichten vorzustellen.

Möge dem geneigten Leser der eine oder andere Gedanke als Denkanstoß, Anregung oder Inspiration hilfreich sein oder Anlass für eigene Reflexion geben.

Unser Leben ist und bleibt das schönste Geschenk, das wir haben, und Freund Hein, der Sensenmann, Schnitter und Geschenkeklau, schleicht ständig um uns herum.

Genießen wir unsere Zeit, denn wir leben nur jetzt und heute.

Gestern ist Vergangenheit, die Zukunft ungewiss. Uns bleibt doch nur die Gegenwart!

Geschätzte Leserin, geschätzter Leser

Bitte lassen Sie sich Zeit und lesen Sie nicht zu schnell.

Manche Erkenntnis erschließt sich in ihrer tieferen Bedeutung erst beim zweiten Hinlesen!

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Was hinter unseren Redewendungen steckt – wo kommen sie her?

Wer ist aus dem Schneider?

Die Profession der Schneider galt in früheren Jahren nicht viel. Ihr Verdienst war gering, und körperlich stellten sie auch nicht viel dar. Die Familien gaben ihre Söhne, die aufgrund ihrer Schmächtig- und Schwächlichkeit und mickerigen Gestalt für harte Land- und Waldarbeit nicht geeignet waren, zu Schneidern in die Lehre. Auch beim Umgang mit der heißen Nadel konnten kein Muskelaufbau und Kraftzuwachs erzielt werden. Die Schneider blieben blass, schmächtig und schwächlich, wahre Hänflinge. Ein Spottvers über Schneider lautete: „Kein Schneider wiegt mehr als 30 Lot.“ Das war nicht viel. Wieviel ist nun ein Lot? Nach dem in Preußen 1856 erlassenen Gesetz war ein Lot 1/30 Pfund, das 0,5 kg wog, also 16,68 g und zugleich ein Vereinstaler fein. In Nordwestdeutschland wurde das Einheitssystem an das metrische System angepasst: Ein Lot ist der zehnte Teil eines Zollpfundes: 50 g. Aber ob der Schneider nicht über 500 g oder nicht über 1.500 g wog, er war so oder so extrem untergewichtig und kaum lebensfähig. Es ist zu wenig. Interessanterweise fanden diese 30 Lot Eingang in das Skatspiel: Mit 30 oder weniger Augen ist man Schneider, was sich bei der Spielbewertung negativ auswirkt. Hat man mehr Punkte, hat man schon verloren, aber nicht mehr so hoch. Der Spieler ist eben aus dem Schneider. Auch in der Alltagssprache hört man die Redewendung noch gelegentlich.

Nicht alle Tassen im Schrank haben

Bedeutung: nicht ganz klar im Kopf, bekloppt und durchgeknallt. Der Ausspruch geht wohl auf das jiddische Wort „Toshia“ zurück, das Verstand bedeutet. Wer diesen nicht ordnen kann, bei dem stehen die Tassen irgendwo herum, aber nicht geordnet im Gehirnschrank. Er hat sie eben nicht alle beisammen. Sein Geisteszustand erscheint fragwürdig. Gleiches gilt sinngemäß für die Latten, die nicht alle am Zaun sind. Es fehlt eben was.

Kannst du halten wie ein Dachdecker

Bedeutung: so oder so ist es gut, man muss es nicht so genau nehmen. Die Redewendung ist über 100 Jahre alt und rührt von den Freiheiten der Arbeiter auf dem Dach her, denn nur wenige Bauherren trauten sich, mit Leitern den Dachfirst zu erklimmen und die Arbeitsqualität zu beurteilen. Deshalb konnten die Arbeiter sich selbst kontrollieren, schalten und walten wie sie wollten und alles halten wie ein Dachdecker. Und das waren sie ja auch.

Schlitzohr, das

Heute im abgeschwächten Sinngehalt dem Schlingel vergleichbar. Doch das Wort hat eine harte und brutale Geschichte. Im Mittelalter wurden Betrügern per Gerichtsbeschluss ein Ohr oder auch beide Ohren mit einem Messer aufgeschlitzt. Durch Verunstaltung ihrer Ohrenmuschel waren Betrüger von der Umwelt leicht zu identifizieren, und die Gemeinschaft war vor ihren Schlitzohren gewarnt. Heute gäbe es wohl ein mehr oder weniger geschlitztes Volk: Heiratsschwindler, Anlage- und Investmentbetrüger, Wirtschaftsbetrüger, und auch manche Politiker wären deutlich an ihren geschlitzten Ohren erkennbar. Alles Betrüger, Lügner, Heuchler, die um des eigenen Vorteils willen andere schädigen. Mützen, welche die Ohren bedecken, könnten zur Tarnung herhalten. Allerdings spätestens im Sommer wäre der Anblick doch befremdlich. Sie fliegen auf!

Schwein gehabt

Glück, ohne selbst viel dafür getan zu haben.

Die Herkunft der Redewendung ist nicht genau geklärt. Man vermutet die Entstehung im Mittelalter, als der letzte Gewinner bei Wettbewerben ein Schwein erhielt, das er dann durchs Dorf treiben konnte. Er hatte immerhin noch als Trostpreis etwas von Wert bekommen. Hatte er keinen Stall, gab es Spießbraten. Daher stammt wohl auch der Ausdruck „Glücksschwein“.

Geht ab wie Schmitz oder Schmidts Katze

Einen Herrn Schmitz mit seiner überaus schnellen Katze gab es nie. Diese Redewendung geht wohl auf die Schmiedearbeit in früheren Zeiten zurück. Um den Ratten und Mäusen in der Schmiede Herr zu werden, hielten die Schmiede Katzen. Traf nun ein Funke das Fell der Katze mit drohender Fellversengung, verließ sie erschreckt blitzartig die Schmiede. Aus Erfahrung gelernt, waren die Katzen der Schmiede die schnellsten im Dorf.

Gegen den Strich

Bedeutung: ich kann es nicht ab, es gefällt mir nicht und stört mich sehr.

Es geht dabei nicht um einen gezeichneten Strich, sondern um die Wuchsrichtung der Fellhaare bei Tieren. Vielen Tieren behagt es überhaupt nicht, gegen die Felllage, also vom Rücken zum Kopf, gestreichelt zu werden. Besonders der Katze ist es wichtig, dass ihr Fell immer gut liegt, und wenn es gestreichelt wird, dann bitte richtig. Es ist ihr Haarkleid und ihre Frisur, und die soll stets sitzen. Zeitaufwändig und mühsam muss das Fell durch Lecken und Putzen wieder in Form gebracht werden. Die fehlgeschlagene Streichelaktion ging der Katze klar „gegen den Strich“, und sie hofft, dass die mühsame Restauration der Felllage nicht „für die Katz war“, wenn wieder die Hand des Besitzers naht.

Alter Schwede

Bedeutung: Ein Ausdruck, der Überraschung, Erstaunen und Anerkennung ausdrückt, geht auf die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg zurück, als der Kurfürst von Brandenburg eine Reihe der gebliebenen schwedischen Soldaten, die das Kriegshandwerk professionell gelernt hatten und als erfahren und tüchtig galten, als Ausbilder für seine Armee verpflichtete. Die Soldaten sprachen voller Achtung, Respekt und Anerkennung von ihrem Ausbilder: „unser alter Schwede“.

Wasserlassen, Drang zum

Bemerkenswert ist auch das „Pipi-Urteil“ des Amtsgerichts Lüneburg. Nun werden die Richter und Richterinnen wie jeder Mensch Erfahrungen mit dem Drang zum Wasserlassen haben. Aber jetzt wurde durch Gutachten festgestellt, wann, wie und wo ein Mensch müssen muss. Nun gibt es kein Vertun mehr.

Die weibliche Blase fasst ca. 0,8 Liter, die männliche ca. 1 Liter.

Auf den Füllgrad wird man sich doch wohl einrichten können.

Aus einem wegen Falschparkens ergangenen Urteil des Amtsgerichts Lüneburg:

„Der Betroffene bestreitet nicht, seinen Pkw an besagtem Ort abgestellt zu haben. Er erklärt seine Handlungsweise damit, dass er dringend habe austreten müssen und schon eine Weile nach einem Parkplatz gesucht habe … Diese Einlassung kann den Betroffenen nicht entschuldigen. Der „Drang zum Wasserlassen“ überfällt den Menschen nicht plötzlich, sondern er entsteht langsam und kontrollierbar … Demnach hatte der Betroffene, als er das Bedürfnis erstmals verspürte, genügend Zeit, um entweder aus der Enge der Altstadt herauszufahren oder eines der Parkhäuser aufzusuchen.

Wer hat Bock?

Das Wort stammt aus der jiddischen Gaunersprache, dem Rotwelsch: Zores, Zaster, Ausbaldowern etc. und Bokh bedeutete Hunger. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Bedeutung allgemein auf Lust und Gier erweitert. Das galt auch für die Libido des „geilen Bockes.“ In der Jugendsprache hat sich der Ausdruck seit den Achtzigern des letzten Jahrhunderts gehalten im Sinne „Lust auf etwas haben, etwas unternehmen oder kaufen und besitzen wollen.“

Cool

ist heutzutage alles, was positiv besetzt ist, den eigenen Wertvorstellungen und dem eigenen Geschmack entspricht. Aber es darf nicht profan, banal, unbedeutend und nichtssagend sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg schwappte das Wort wie der Rock ‘n‘Roll nach Europa, auch verbreitet von den amerikanischen Besatzungssoldaten in Deutschland. James Dean war der coolste in den 50ern.

Bei den Jugendlichen ist so vieles cool. Von Katzenvideos und Musikclips über Hamster im Laufrad bis zu den unverzichtbaren Markenklamotten.

Plaisir in Amt und Behörde

Das Beamtendeutsch, das mehr geschrieben als gesprochen wird, ist penibel um Genauigkeit bemüht, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Dennoch kommt es oft zu einem unverständlichen Geschreibsel bei staatlichen Behörden wie Post, Bahn und Gericht. Ich war mir nie sicher, ob das unversackte Wertbeutelpäckchen nicht doch versackt werden müsse, notfalls auch ohne Fahne. Mir fällt auch der intellektuelle Zugang schwer, aber vielleicht gibt es auch keinen. Man muss wohl von woanders kommen. Vom Postplaneten vielleicht. Ich war unsicher und wusste nicht weiter. Aber dann kam Licht ins Dunkel mit dem Merkblatt für Anfänger im Postdienst:

Wertbeutel-Verordnung der früheren Deutschen Bundespost.

In Dienstanfängerkreisen kommen immer wieder Verwechslungen der Begriffe „Wertsack“, „Wertbeutel“, „Versackbeutel“ und „Wertpaketsack“ vor. Um diesem Übel abzuhelfen, ist das folgende Merkblatt dem § 49 der ADA vorzuheften.

Der Wertsack ist ein Beutel, der auf Grund seiner besonderen Verwendung im Postbeförderungsdienst nicht Wertbeutel, sondern Wertsack genannt wird, weil sein Inhalt aus mehreren Wertbeuteln besteht, die in den Wertsack nicht verbeutelt, sondern versackt werden.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die zur Bezeichnung des Wertsackes verwendete Wertbeutelfahne auch bei einem Wertsack mit Wertbeutelfahne bezeichnet wird und nicht mit Wertsackfahne, Wertsackbeutelfahne oder Wertbeutelsackfahne.

Sollte es sich bei der Inhaltsfeststellung eines Wertsackes herausstellen, dass ein in einen Wertsack versackter Wertsackbeutel statt im Wertsack in einen der im Wertsack versackten Wertbeutel hätte versackt werden müssen, so ist die in Frage kommende Versackstelle unverzüglich zu benachrichtigen.

Nach seiner Entleerung wird der Wertsack wieder zu einem Beutel, und er ist auch bei der Beutelzählung nicht als Sack, sondern als Beutel zu zählen.

Bei einem im Ladezettel mit dem Vermerk „Wertsack“ eingetragenen Beutel handelt es sich jedoch nicht um einen Wertsack, sondern um einen Wertpaketsack, weil ein Wertsack im Ladezettel nicht als solcher bezeichnet wird, sondern lediglich durch den Vermerk „versackt“ darauf hingewiesen wird, dass es sich bei dem versackten Wertbeutel um einen Wertsack und nicht um einen ausdrücklich mit „Wertsack“ bezeichneten Wertpaketsack handelt.

Verwechslungen sind insofern im Übrigen ausgeschlossen, als jeder Postangehörige weiß, dass ein mit Wertsack bezeichneter Beutel kein Wertsack, sondern ein Wertpaketsack ist.

Wie gut, dass ich nun weiß, wie der Postladen läuft. Ich bringe jetzt nur noch unverbeutelte und unversackte Päckchen und Pakete ohne Fahne zur Post und hoffe, dass sie befördert werden. Wenn nicht, ist vermutlich die Versackstelle schuld, die nicht rechtzeitig benachrichtigt wurde.

Die kurze Tätigkeit bei der Post prägte mich fürs Leben. Mein Hausmüll verbeutele ich ordnungsgemäß und versacke ihn in der Mülltonne. Manchmal hefte ich sogar ein kleines Fähnchen an.

Täuschung, die

Ablenkung ist der Trick der Zauberer. Alle schauen woanders hin.

Männerschnupfen, schwerer oder Abschied, der

„Ich habe erhöhte Temperatur, Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, schwere innere Blutungen und eruptive Magenkrämpfe. Hole Papier und Stift und schreibe auf, was ich jetzt sage.

Meine Biografen werden dich befragen, und es ist zugleich mein Testament.“

„Der Arzt sagt, du hast nur eine Erkältung. Nimm deinen Hustensaft und gut ist.“

„Dann sind es eben nur gefühlte schwere innere Blutungen und eruptive Magenkrämpfe. Aber damit bin ich doch vom Schweregrad der Krankheit in einer ganz anderen Kategorie. Das muss doch berücksichtigt werden!“

„Ja, Schatz. Ich habe hier den Luftbefeuchter mit ätherischen Ölen aufgestellt und den Luftentfeuchter dazu. Das neutralisiert sich zwar, aber nach deiner Aussage geht es dir damit schon etwas besser. Nimm jetzt deinen Saft!“

Enttäuschte, die oder wenn zwei sich finden

Richter: „Der Hausbau ist doch nach Ihrer Aussage gut verlaufen. Es gab keine Verletzten?“

„Nein.“

„Und dann haben Sie die Innenarchitektin erschossen?“

„Ja, sie hat alles völlig versaut. Schade um das ganze Haus.“

„Ja, das gibt ohne Frage mildernde Umstände für die Tat. Wie konnte sie auch. Bei meinem Hausbau habe ich Ähnliches erlebt. Aber Sie waren mutig und entschlossen, dem Frevel angemessen zu begegnen. Da muss man schon mal einen Denkzettel verpassen. Freispruch ist nicht möglich, aber wären Sie mit einer Bewährungsstrafe einverstanden?“

Augen auf bei der Berufswahl!

Nordischer Gott, vergessener

Odin als Göttervater ist bekannt. Vielen sind noch die Walküren und die Nornen erinnerlich, die Frauen, die den Schicksalsfaden spinnen. Man kennt noch den heimtückischen, trickreichen Loki, manche auch noch Heimdall, der Wächter der Götter, der weniger Schlaf als ein Vogel brauchte, der mit seinem überragenden Gehör die Wolle auf den Schafen wachsen hörte und alles, was lauter war – auch das Gras. Sowohl bei Tag wie bei Nacht konnte er Hunderte von Meilen weit sehen. Einige kennen noch Freyr, den Fruchtbarkeitsgott des Wachstums und des friedlichen Gedeihens, mit seinem goldborstigen, magischen Eber.

Freyja, Göttin der Liebenden und der Fruchtbarkeit.

Auch der Donnergott Thor mit seinem mächtigen Hammer Mjöllnir ist noch bekannt. Hel als Göttin des Totenreiches auch.

Aber nur in Bayern hört man ihn noch: den Namen des nordischen Gottes der Ungeduld mit seinen ewig trommelnden Fingern „Hammersbald!“

Fiasko, das

Ich suchte für meinen jungen Hund Ole einen Spielkameraden und hängte ein Bild von mir mit Ole und Handynummer im Supermarkt auf. Den Text habe ich natürlich aus der Sicht von Ole geschrieben: „Ich suche dringend einen Spielkameraden für Spaziergänge und zum Herumtollen. Ich habe nichts dagegen, von hinten beschnuppert zu werden und bin für alle Rassen offen.“ Da rief ein Mann an und fragte, ob der Hund zu mir gehöre und immer dabei sein müsse. Nie habe ich mich so geschämt!

Aufpassen

Wirtschaft ist Krieg – überregional, aber auch in der eigenen Firma. Nutzen Sie Ihre Fronterfahrung! Macht ein Untergebener einen guten Vorschlag, schauen Sie ihn an, als ob er von allen guten Geistern verlassen wäre und wechseln abrupt das Thema. Anschließend arbeiten Sie den Vorschlag für sich aus und präsentieren ihn zu gegebener Zeit als Ihren eigenen. Wagt der Untergebene, von dem der Vorschlag ursprünglich kam, nur die kleinste Anmerkung, schauen Sie ihn fünf Sekunden mit vorwurfsvoller Verachtung an und gehen dann zur Tagesordnung über.

Berufliches Überleben

Suchen Sie sich Mitinitiatoren und Mitstreiter für Ihre Projekte, sonst müssen Sie sich alle Fehler selbst in die Schuhe schieben! Sündenböcke haben eine lange Tradition! Machen Sie nichts allein! Nach jedem Scheitern werden Schuldige gesucht.

Namenlos

Wien hat 23 durchnummerierte Bezirke. Jeder Bezirk hat auch einen Namen, aber es wird immer nur die Zahl genannt. Bezirk 1 ist z. B. das Centrum.

Veränderung, die

Unsere Handlungen bekommen erst durch bewussten Denkzusammenhang den Tätigkeitsimpuls. Durch Krankheiten wie Schlaganfall, Demenz, Alzheimer und chronischen Alkoholabusus verändern sich die Denkmuster, und das Verhalten wird auffällig. Das, was mal gut war, zersetzt sich, und es kann zum Horror kommen, von dem wir dann aus den Medien erfahren.

Durch früheres Verhalten lässt sich Zukünftiges voraussagen. Achten Sie darauf, wenn die Persönlichkeit von Freunden und Bekannten beginnt, sich zu verändern. Etwa wenn sie seltsam daherreden und sich auffällig verhalten. Raten Sie dazu, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. So vieles war mal gut, bevor es schlecht wurde.

„Horror ist die Zersetzung von etwas Gutem.“ (Stephen King)

Sensorik, schadhafte

Selbst schuld: Meine Sinne konnten der Beschreibung des Weines nicht folgen: Aromen von Nüssen, Tabak und der Hauch von Kokosnuss, Wiesenkräutern, Südfrüchten und Schokolade konnten mich nicht erreichen.

Laufmeile, die

Am Weltfrauentag (08.03.) gibt es auf der Reeperbahn in Hamburg 50 % auf alle plus 0,3 Liter Orgasmusgel gratis! Jetzt wieder zugreifen, mitmachen, dabei sein! Wer ist drin und wer bleibt draußen? Heute ist Schnäppchentag. Ein Angebot für den preisbewussten Herrn. Mal wieder richtig durchatmen und entspannen, Spaß und Freude haben zum kleinen Preis!

Wer ist dabei? Wer macht mit?

Frauenansage, klare

Die Frau weiß, was sie will: Ich bin schon auf der Suche nach was Festem. Und ich rede nicht von Oberschenkeln.

Newsticker oder Entpflasterung

10.000 qm auf Schulhöfen sollen jetzt entsiegelt und bepflanzt werden, um Kinder wieder an Mutter Erde heranzuführen; Berührungsängste und Hemmungen beim Kontakt mit Pflanzen sollen abgebaut werden.

Erfahrung, bittere

Leute werfen eher ihren Lebenspartner raus als den Hund. Da sieht man gleich, wer in welchen Augen was wert ist. Immer nur Fleisch für den Hund ist doch auch heute nicht mehr zeitgemäß. Man darf doch wohl als Vegetarier seine eigenen Essgewohnheiten auf den Hund übertragen, auch wenn das in den Augen anderer ziemlich komisch wirkt. Hat Ole etwa keine Beißhemmung und beißt weiter in meine Hand, obwohl ich heule und schreie, weil er kein Fleisch bekommt? Ich erkundige mich. Futter soll angeblich eine hohe, vitale Ernährungsrelevanz haben.

Populismus, der

Was wollen wir machen? Die jüngere deutsche Frau hat im Schnitt 1,5 Kinder und am Wochenende 1,2 Promille. Trau dich Deutschland! Da liegt doch unsere Zukunft! Kinder, Alkohol und Sozialismus hatten wir schon in der DDR. Wir brauchen eine neue Perspektive. Entweder lassen wir die Kinder, den Alkohol oder den Sozialismus weg. Mal neue Wege gehen. Wir gucken, wohin das führt. Ein Versuch wäre es allemal wert!

Finanzhändchen, schwaches

Ich bin realitätsfern, was Finanzen angeht, aber in zwei Jahren bin ich aus der Privatinsolvenz raus.

Premiumklasse

Viele hat die Welt schon gesehen, aber Gaddafi war eindeutig der Benz unter den Diktatoren. Er wusste, wie das Spiel geht.

Kalauer, der

Denkprozess ist immer noch besser als Strafprozess. „Wie war die Stimmung Mitte der Achtziger in der DDR?“ „Hielt sich in Grenzen!“

Hotelgast, professioneller

Wichtig ist, dass du aus der Minibar nur die klaren Schnäpse rausnimmst, weil die sich mit klarem Wasser wieder auffüllen lassen.

Burnout-Prophylaxe

Mal ein Jahr nichts tun. Ich habe 1 Stunde aus dem Fenster geschaut, aber nichts gesehen. Dann schaute ich wieder ins Zimmer und habe wieder nichts gesehen. Das war ein Zeichen für mich, und ich habe sofort die Reißleine gezogen und ging ins Haus Seelenfrieden zur Therapie.

Perspektive, die

Irgendwann werden die Menschen sang- und klanglos von der Erde verschwinden, wie 99 Millionen Arten vor uns. Wir denken in unserem Leben in Jahrzehnten, die Geschichte in Jahrtausenden, aber die Natur in Jahrmillionen.

Oft missachtet

Zur Erziehung gehört Beziehung. Manche Eltern haben eine reduzierte bis keine zu ihren Kindern. Dann wird das nichts.

Getrieben

Meine erste Freundin war wie ein Duracell-Häschen: immer in Aktion, musste immer was unternehmen. Für andere mitunter anstrengend.

Asanas

Die Vorbeuge im gestandenen Spreiz, die Schildkröte, der leblose Baum, die Kobra und der herabschauende Hund, auch hängender Hund genannt.

Höflichkeit, die

Wenn das Lächeln bei der Verabredung wehtut, sollte man sie beenden.

Möchte nicht mehr allein sein

Im Laufe der Jahre habe ich meine Ansprüche bei Männern immer mehr heruntergeschraubt. Heute sage ich, Hauptsache er atmet und schnarcht nicht!

Veränderung, die

Nichts bleibt wie´s ist. Das trifft nicht nur auf Wanderdünen zu, sondern auch auf die Körperregionen. Aushalten, akzeptieren oder abnehmen.

Herz, hängendes

Mein Herz hängt doch an der sozialen Arbeit. Vielleicht kann ich ja noch mit 67 Kindergärtner-Hilfsassistent werden, um meine Rente aufzubessern.

Enttäuschung, die

Das war kein romantisches Dinner, wie ich es mir gewünscht hätte, sondern mehr die Raubtierfütterung für einen hungrigen Wolf. Er blies gleich die Kerzen aus, wohl weil er Angst vor Feuer hatte, und riss gleich das Fleisch vom Knochen, knurrte leicht dabei und verschmähte das Gemüse und die anderen Beilagen. Nie hätte ich die Frage gestellt, ob ich mal kosten dürfte! Mir war klar, dass es seine Beute war. Er darf ja schon mal das Tier in sich rauslassen, aber doch nicht schon beim Essen! Wie kann man nur so sein? Was stimmt nicht mit ihm? In Zukunft esse ich lieber wieder allein!

Trauer, falsche

Wer wird denn den gestrigen Tag betrauern. Er ist vorbei und lebt nicht mehr. Du kannst ihn auch nicht neu beleben. Lerne daraus und mache es heute, morgen oder übermorgen anders oder besser. Aber verschwende keine emotionale Energie an einen toten Tag!

Gibt es gute Tyrannen?

In der Demokratie haben wir die Tyrannei der Mehrheit incl. des Herdeneffekts. Die Menge bestimmt, was gesagt werden darf. Alle sind Instrumente der Mehrheit. Informationen werden wie ein Virus weitergegeben, bis es für die Mehrheit zur Wahrheit wird. Der Einzelne wird anonym, und wir beobachten die völlige Hemmungslosigkeit durch Anonymität im Netz. Auch verbale Lynchjustiz.

Kann man von Tyrannei sprechen, wenn die Mehrheit und der Tyrann einer Meinung sind?

Seit jeher glauben Menschen das, was sie glauben wollen.

Kombination, gute

Tanzen: Denken und Bewegung in einem.

Sprichwort aus Ostpreußen

Die Eier sollen das Huhn nicht belehren!

Meinung der Braut

Die Brautkleidanprobe ist ja auch ein Lernprozess, bis man weiß, was man wirklich will: A-Linie, Glitzer, Ausschnitt, freier Rücken, Tüll, Prinzessin oder gar Meerjungfrau?

Blick, böser

Um andere zu beleidigen, brauche ich keine Worte und keinen Mittelfinger. Ich kann das mit den Augen.

Alkoholiker, optimistischer

Und wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch eine Flasche Apfelkorn aufmachen.

Man weiß es nicht

Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man überlegen muss, ob man das Ende der Vorhaben, die man beginnt, noch erlebt. Werde ich meinen Hund auf seinem letzten Gang zum Tierarzt begleiten, oder wird er seine warme Pfote unter meine kalte Hand schieben?

Unfair oder wehe den Bringern schlechter Nachrichten

Manchmal wurden schon Boten wegen ihrer Botschaft getötet. Obacht bei der Berufswahl!

Kindheit, dürftige