Tritratrullala - Siegfried Gramatzki - E-Book

Tritratrullala E-Book

Siegfried Gramatzki

0,0

Beschreibung

Der Autor, ein Satiriker wie man ihn sich wünscht, ermöglicht dem Leser einen intensiven Blick auf das Zeitgeschehen und die Widersprüchlichkeit der menschlichen Natur. Er legt den Finger in die Wunde privater und gesellschaftlicher Probleme und Unzulänglichkeiten und beleuchtet aus psychologischer Perspektive das Alltagsgeschehen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 177

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Satire pro Patria

Ganz kleine böse, traurige und humorvolle Geschichten, die jeder so oder in Abwandlung schon erlebt hat oder erleben wird. Es ist ein Schnitt durch den lebendigen Garten des Lebens, in dem wir uns bewegen. Kleine Abenteuer des Alltags.

Alle Namen, außer historischen Personen oder Politikern, sind frei erfunden und es ist keine Ähnlichkeit mit lebenden Personen angestrebt.

Buch

Mit gekonnt leichter Hand, heiter, besinnlich und bissig, hält uns der Autor den Spiegel des Lebens vor: den Wahnsinn des Alltags, der uns täglich umgibt, wie auch den Irrsinn des Lebens allgemein, dem jeder ausgesetzt ist und mit dem wir versuchen, so gut klarzukommen, wie es uns möglich ist. Er lässt uns schmunzeln, wenn wir unser eigenes Verhalten reflektieren, aber auch nachdenklich und besinnlich werden, wenn er tiefe Gefühle wie aktuelle Probleme, Tod und Trauer anspricht. Er beschönigt nichts, trifft den Kern und bringt es auf den Punkt, was allerdings auch mal wehtut.

Autor

Dr. Siegfried Gramatzki, geb. 02.04.1953, studierte Zahnmedizin und Geschichte, ist Master NLP&Hypnose mit Zulassung zur Psychotherapie. Er schreibt über das Zeitgeschehen, Psychotherapie und den Wahn und Irrsinn täglichen Lebens - und über das Leben selbst in seinen vielfältigen Formen. Er praktizierte und lebte 43 Jahre in Berlin und hat jetzt seinen Lebensmittelpunkt in Niedersachsen gefunden.

Unnützes Wissen

Pabst Zacharias ließ im 8. Jahrhundert den Verzehr von Kaninchen wegen deren schamlosen Paarungsverhaltens verbieten (Die glorreichen 10).

1970 wurde Farrokh Bulsara Mitbegründer der Band Queen und nannte sich fortan Freddy Mercury (gestorben 1991).

Pakete tragen sich leichter waagerecht, wenn man sich am Horizont orientiert!

Auf neuen Teppichen muss man sich bewegen und darf nicht stehen bleiben, um sie nicht an einzelnen Stellen frühzeitig abzunutzen. Stilettos sind sowieso verboten.

Auf’s falsche Pferd gesetzt

„Ich setze auf das Pferd. Das Auto ist nur eine vorübergehende Erscheinung.“ (Kaiser Wilhelm II.)

Wir müssen sie wiederfinden

Verschüttet unter Wohlstand und Neid: die Mitmenschlichkeit. Zaghaft wiederauferstanden bei der Flutkatastrophe in NRW 2021.

Klage des Kindes

Ich habe von euch nie Hilfe bekommen, nur Vorschriften. Ihr wolltet mich perfekt, aber das konnte ich nicht leisten. Niemand ist immer perfekt. Ihr auch nicht. Weil ich eure Erwartungen nicht erfüllen konnte, habe ich mich verschlossen, und ihr kommt emotional nicht mehr an mich ran. Schade für alle!

Die Frauen

„Wir sind doch die Hälfte von allem. Eine unbezwingbare Einheit.“ (Clara Zetkin) Sie machte eindeutig klar, dass Frauen nicht nur zum Gänsehüten gut sind und viel mehr können und draufhaben.

Die Männer

„Wir wollen keine Kampfesnaturen neben uns haben, wenn wir abends von den Mühen des Tages ausruhen wollen. Was ist nur aus der Welt geworden?“

Ewiger Fluch und Erbe

Zeitlebens steht Deutschland im düsteren Schatten des Dritten Reiches.

Ist leider so oder die Anzahl ist wichtig

Eine Menage à trois wird nur lustig, wenn es drei sind.

Drogengeschäfte, die

„Meine Drogendealerin wollte kein Geld von mir.“ „Was denn?“

„Meinen Körper, und dann waren wir quitt.“

Vorwurf, der oder Frauen haben immer Recht

„Du bist schuld, dass wir uns überhaupt kennengelernt haben und dass jetzt alles so ist, wie es ist. Du hast alles kaputt gemacht. Wie kann man sich nur so verstellen! Außerdem hast du grau-grüne Werwolfaugen, die bei Vollmond so besonders funkeln. Die haben mir nie gefallen. Jetzt habe ich dir die Maske heruntergerissen. Gut, dass wir nur zwanzigmal miteinander geschlafen haben. Jedes weitere Mal wäre eindeutig zu viel gewesen.“

Lebensprägung, die

Dein Gesicht erzählt so viel, ohne zu sprechen.

Wer treibt das Rad an?

Anweisung und Befehl, Vorgesetzte und Ausführende

Gewalt ist etwas Natürliches. Ohne Gewalt, Druck und Pression würde die Welt aus den Fugen geraten. Macht und ihre Möglichkeiten halten die Welt am Laufen.

Wider die Erwartung

Nicht alle Clowns sind glückliche Menschen. Hinter dem Lachen steckt oft Verzweiflung und Schwermut.

Zukunft, die

„Und wie stellst du dir dein weiteres Leben vor?“ „Ich möchte interessante und spannende Geschichten sammeln, die ich meinen Enkeln erzählen kann.

High quality

Konkurrenz gibt es nur in der gleichen Preis- und Qualitätsklasse. Die anderen sind nur Mitbewerber (mein Döner-Mann).

Ihm wurde immer alles schnell zu viel

Als Misanthrop allererster Güte hadert er jetzt damit, ein Spielball des Universums zu sein. Besonders zu schätzen wüsste er die Hilfe von Florian Silbereisen. Sein Leben könne er auch nicht ändern, da es dafür schon zu alt sei, bemerkte er noch. Wer will denn schon liebgewordene Gewohnheiten über Bord werfen? Und mit dem Tod ist sowieso alles aus. Aber einen Traum hätte ich noch: mit dem Wind um die Wette reiten.

Wo doch das große Gartenfest ansteht oder in besseren Kreisen

„Ausgerechnet jetzt hat meine Haushälterin im Lotto gewonnen und ist nach Teneriffa gezogen. Das Leben kann so grausam sein.“ (Klage auf sehr hohem Niveau)

Gemeinsame Zunahme

„Während deiner Schwangerschaft hat dein Mann ja auch ordentlich zugelegt!“ „Das nennt man co-schwanger.“

Am Spiel sollt ihr sie erkennen!

Männer, die mit Eisenbahnen spielen, möchten, dass ihr Leben in geregelten Bahnen verläuft. Wenn sie sich richtig austoben möchten, bügeln sie ihre Socken und Hemden ohne Dampf.

Fußballgefasel, das

Als der Reporter vom Interview genug hatte, rief ihm der Trainer noch nach: „Wir müssen auch mehr Räume aufmachen und Chancen besser ausspielen.“

Enttäuschung beim Blind Date

Ihre Augen verrieten kein Geheimnis, Gestik und Mimik waren verhalten. Für Haushalt, Freizeit und Alltag eher ungeeignet. Außerdem suchte sie einen Mann, an den sie sich anlehnen kann und nicht anleiten muss. Die Liebe ließ weiter auf sich warten… Die Suche geht weiter. Es passte einfach nicht. Sie war nicht nachtragend. Sie archivierte.

Was man so kennenlernt

Eine Teufelin im Schmetterlingskostüm. Darauf darf man nicht reinfallen. Der Teufel kennt viele Verkleidungen und tarnt sich gut!

Er weiß, was er will

An der Bar ist er Purist: erst den Rum, dann die Cola. Das Tonic Wasser nach dem Gin. Gepansche mag er nicht.

Camping-Boom, der

Ich freue mich so sehr, dass ich als Camper mein eigener Reiseveranstalter bin.

Damit mal Ruhe einkehrt oder Schluss mit den Hirngespinsten

Die permanente Orgasmussehnsucht der Frauen sollte aus ihrem Leben verschwinden wie das Pferd aus der Landwirtschaft.

Gegenseitig reingelegt oder was bringt das?

Beim vorgetäuschten weiblichen Orgasmus und Einnahme von Viagra poppen sich zwei Täuschungen.

Erfüllung, keine

Beim schalen Geschmack fehlt was. Ganz zufrieden ist wie nochmal Glück gehabt. Ein halbherziges Gefühl mit Sehnsucht nach mehr.

Antwort, falsche oder die Romantik ist verloren

„Vermisst du mich?“ „Nein, wir sind ja ständig zusammen.“

Häuslicher, der oder froh, dass man was Eigenes hat

Ich will nicht verreisen und bin froh, dass ich ein Zuhause habe. Wer weiß denn schon, wie und wo ich in der Ferne nächtigen muss.

SchleFaZ

Zu den schlechtesten Filmen aller Zeiten gehört ohne Zweifel:

3 Engel im Fadenkreuz des Todes

Killerkraken greifen an

Im Labyrinth der Monsterspinnen

Zombieattacke 5

Schnapsnasen auf Mallorca

Schneeflittchen und die geilen Zwerge

Im Kerkerschloss – ein Leben ohne Ausweg

Wurmraketen legen los

Die Blutspur der Killerkekse

Man müsste dabei helfen oder in Costa Rica

Das Überqueren einer Straße ist für ein Faultier fast ein Tagesprogramm. Sie sind einfach zu träge und zu langsam. Wenn da ein Wagen kommt, war’s das.

Löwe mit Kugel

Wenn er die Kugel haben will, nimm sie ihm nicht weg und mach sie ihm nicht streitig! Wir erwarten, dass immer geredet und alles ausdiskutiert wird, aber manche sind nur pragmatisch und beißen dir ins Genick. Er merkte die Absicht und war verstimmt.

Beute, die

Man sollte seine Grenzen kennen und nichts überreizen. Wenn du unbewaffnet bist, streite dich nicht mit ihm um seine Beute. Es ist eine Frage der puren Lebensklugheit. Die Unklugen gehen nicht in den Gen-Pool ihrer nächsten Generation. Sie sind Beute des Löwen geworden.

Für jede Lösung gibt es auch das passende Problem

Übergriffe sind Chefsache! Da wurde von oben nach unten gegriffen. Beliebte Orte sind wohlgeheizte Büroräume oder Aufenthaltsräume der Nachtschwestern.

EU-Norm, die oder worüber sich Brüssel Gedanken macht

Ein Kondom sollte 15 cm Mindestlänge haben und 5 l Flüssigkeit fassen können, sonst geht es nicht in den Handel.

Sexgesteuerter, der oder überaus triebhaft

Seit seinem 18. Lebensjahr wollte er sich sein Hirn wegvögeln.

Dann war er bei den anonymen Sexsüchtigen. Hat nichts gebracht. Jetzt ist er 48 und hat einen Vormund. Ziel erreicht!

Je nach Alter

Wenn man sich alte Schlager und Pop-Songs anhört, gehen Erinnerungen aus der Jugend ins Gemüt. Sie sind schön und tun gut. Es war unser Leben in jungen Jahren.

Ohne Gewähr oder du kannst nicht alles planen

Schon das Lebensrisiko zeigt, dass es keine Garantie gibt. Leben ist, was passiert, während du dir was Anderes vorgenommen hast.

Bescheidener, der

Ich sehe mich nicht als Akustikkünstler, kann aber sehr laut und in Varianten husten.

Der besorgte Vater

Ich war auch schon beim Arzt mit ihm. Der Bengel ist jetzt 25 und in den letzten 10 Jahren nicht erwachsener geworden, nur älter. Ein Kindskopf eben. Welchen pädagogischen Ansatz soll ich noch verfolgen? Ich habe ihm doch schon so viele Impulse durch Irritation gegeben.

Nicht nur beim Grillen auf den Zeitpunkt achten!

Um die 30 sind Schlüsseljahre. Wer da stark zulegt, kriegt das im Leben nicht mehr weg. Der Weg als extremes Tönnchen ist vorgezeichnet. Aufpassen!

Endstation, absolute oder nach der Ansage geht nichts mehr!

„Bitte alle Fahrgäste aussteigen. Der Zug verendet hier.“ Vielleicht war es ja auch nur ein Versprecher.

Beim Friseur

„Wenn die Haare verschnitten sind, komme ich zur Korrektur wieder.“ Beim Verlassen des Salons rief mir die Dame an der Kasse hinterher: „Nochmal kommen kostet extra.“ (wahrscheinlich eine ehemalige Prostituierte in der Umschulung)

Schubkarre im Amtsdeutsch oder schon besonders

Einachsiger Dreiseitenkipper, mehr muss man über die deutsche Mentalität nicht wissen. Das wird auch allen Ausländern klar.

Wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist, bleibt ein nackter deutscher Mann im Regen an der Fußgängerampel stehen. Die Obrigkeitshörigkeit ist uns eingeimpft. Wir verlassen jetzt gedanklich den Ort des Geschehens und wenden uns lieber den Frauen zu.

Gut, dass sie heute leben oder das späte Gnadenbrot

Bis auf einen möglichen Aufenthalt in der Psychiatrie bleiben sie verschont und unversehrt. Die esoterisch durchgeknallten, spirituell versponnenen Frauen hatten vor Jahrhunderten ein klar definiertes Schicksal. Es musste nur jemand zum Bürgermeister gehen und melden, dass sich eine neue Hexe im Dorf befindet. Die Resonanz der Zeit ließ nicht lange auf sich warten, und alles nahm den üblichen Verlauf. Es wurden gleich fleißig Hölzchen gesammelt und brennbare Stöckchen.

Haustier, das oder Katzenschicksal, das

Der Kater, er heißt Ferdinand, der Blitz hat ihm den Schwanz verbrannt.

Hexe, die oder im Märchen

Schwingt sich auf den Besen. Die Hex‘ hebt ab, völlig losgelöst von der Erde schwebt sie schwerelos. Nichts hält sie mehr am Boden, sieht die Kinder und das Hexenhaus von oben. Wird von den Geschwistern umgebracht, dass der letzte Knochen bricht und kracht. Kommt dann in die Metzgerei, wird daraus ein Hexenbrei. Und die Kinder singen fröhlich das Hexenlied:

Meck, meck, meck, die Hex‘ ist tot.

Sie ist jetzt tot und isst kein Brot.

Selbst befreit aus großer Not.

Meck, meck, meck, die Hex‘ ist tot.

Rezeptionistin, die oder eine pure Augenweide

Von der Statik war sie super formatiert. Ich habe sie an die Rezeption gesetzt und musste weniger arbeiten. Die Männer brachten ihre Krankenversicherungskarten, nur um sie anzuschauen. Im Behandlungszimmer führte ich dann eine Kurzberatung durch. (Nicht was Sie denken, ich bin doch kein Zuhälter.)

Akute Krankheit, die oder Arzt, sehr erfreuter

„Gut, dass Sie heute gekommen sind. Morgen wäre es weg gewesen und ich hätte nichts verdient.“

Erinnerungen an die Kindheit

Meine Mutter liebt mich sehr. Brachte jede Nacht einen neuen Papa her. Leider konnte ich sie nie näher kennenlernen. Beim Frühstück waren sie immer schon weg.

Spätherbst, der oder was soll das noch alles

Fäulnis, Verderbnis und Verfall überall. Aber draußen sieht’s auch nicht besser aus. Eine schlimme Zeit. Wir warten auf den Frühling.

Gedicht, kleines

Es gibt Millionen Insekten,

führen zu schweren Infekten.

Alle stechen nur mich,

aber keine sticht dich.

Es gibt viel Todesarten.

Wer will sie erwarten?

Es sind viele für mich,

leider keine für dich.

(frei nach Otto Waalkes)

Abitur, schriftliches

„Herr Blöhmann, ich kann die Arbeit leider nicht mitschreiben, da ich an sexueller Erschöpfung leide.“ „Dann schreib doch mit der anderen Hand.“

(frei nach Otto Waalkes)

Kompliment, das oder junger Mann, sehr aufgeregter

Er wollte alles richtig machen. „Du siehst vorherragend aus. Deine Augen passen exakt zu meiner Bettwäsche. Wollen wir uns da einkuscheln? Meine Autofelgen haben auch die gleiche Farbe.“

Mutterliebe, die oder Krebsforschung, private

„Junge Leute haben ja manchmal was Komisches an sich. Aber sonst ist er ein guter Junge. Er hat sein Medizinstudium abgebrochen, ist jetzt Wissenschaftler und nimmt privat Krebsforschung an Tieren aus der Nachbarschaft auf seinem Seziertisch vor. Ist ja wegen der Medizin. Als Mutter muss ich ihn auch nicht belasten, muss ich nicht. Er kann sich auch noch ändern.“

Das Tierschutzgesetz, Staatsanwaltschaft und die Psychiatrie haben ihre eigene Meinung dazu.

Den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen

Irgendwann kann ja auch jetzt gleich sein! Dann leg los, warte nicht weiter, munter nach vorn. Vielleicht gibt es keine zweite Chance. Wer zögert, verliert.

Wer dreht an der Zeitenuhr?

Ich habe den Täter erwischt. Ein zufälliger Schnappschuss. Die Polizei habe ich schon informiert. Fahndungsbilder hängen schon an jeder Tankstelle und in öffentlichen Gebäuden.

An alle Zeitmaschinenerfinder: Wir alle möchten unser Jahrhundert leben und weder in die Zukunft noch Vergangenheit versetzt werden. Es ist im Strafgesetzbuch nicht explizit aufgeführt, aber hört auf, an der Zeit herumzufummeln. Es ist ungeschriebenes Gesetz.

Jahreszeiten, die

Die Erdneigung beträgt 23,4 Grad. Länder in gemäßigten Breiten erfahren die volle Fülle der Jahreszeiten. Beste Jahreszeit für Vermehrung ist der Juni, weil die Kinder im ersten warmen Frühlingslicht zur Welt kommen.

Wenn gut geschrieben, ist man gefangen

Lesen ist eine Art Geiselnahme. Man zwingt den Leser in das

Gehirn des Autors. Wider Erwarten gibt es auch eine angenehme Form der Gefangenschaft, die bereichert und weiterbringt.

Fluchtmöglichkeit, die oder man will auch mal weg

Vor manchen Altersheimen hat man fiktive Bushaltestellen eingerichtet. „Der Bus ist seit drei Stunden nicht gekommen. Wir gehen jetzt zum Abendessen.“ Irgendwie fühlten sich die Bewohner wohler als ohne Bushaltestelle.

Arztbefund, letzter oder möglicher Nebenverdienst, der

„Er konnte sich selbst entkleiden. Der Bewegungsablauf erschien flüssig. Der Patient wirkte etwas abwesend.“

Dann wäre ich ja noch als Stripper für den Mädelsabend oder den Junggesellinnenabschied gut.

In die Ecke gedrängt oder viel zu viel

An den Freund: „Ich kündige unsere Wohngemeinschaft. Du nimmst zu viel Platz ein, du existierst zu sehr, unterdrückst mich. Ich kann kaum noch atmen und halte es nicht mehr aus mit dir. Geh weg!“

Bedenklicher, der

Ich bin froh, dass ich atme, wenn auch mit Hilfe. Wer weiß, wann dieser Luxus zu Ende ist? Ich mache meine Karamellbonbons selbst, aber das ist kein Schutz, Freibrief für irgendwas und Sicherheit. Das weiß ich schon.

Sex mit der Hausfrau

Briefträger und Hausfrau unbeschadet gibt’s nur im Pornofilm. Wenn das rauskommt, wird der Briefträger im realen Leben vom Ehemann in den Müllschacht gestopft mit anschließender Zerschredderung. So ist das wahre Leben! Schaden und Strafe werden anteilmäßig geteilt.

Gespräch, das

„Meine Tante verdient am Tod.“ „Ist sie Auftragskillerin?“ „Nein, Bestatterin. Bringt auch Kohle.“

Seitensprung, der

Einmal daneben ist noch kein Laster. Es ist nur der Mangel an momentanem Urteilsvermögen. Alle sagen: Kommt nie wieder vor, wenn sie noch an der Beziehung interessiert sind.

Hans guck in die Luft

„Du musst dir nichts darauf einbilden, dass du blöde in die Luft schauen kannst! Du hast dich als ‚der starke Hans‘ angeboten, hast aber im Leben nichts auf die Reihe bekommen. Immer gibst du anderen die Schuld an deinem erbärmlichen Dasein. Sind alle Männer von Natur aus dumm oder ist das nur bei dir so? Du bist ein Tagträumer und ich nicht, du Hans.“ „Ich weiß nicht, warum jetzt diese Schärfe ins Gespräch kommt. Ich gucke doch nur!“ „Das ist es ja. Hau einfach ab, dann geht’s mir besser.“ Hans haute ab und fiel gleich in die nächste offene Baugrube.

Misstrauischer, der oder ich bin kein merkwürdiger Mensch

Ich schließe niemals die Augen, wenn jemand da ist und gebe zu, dass es in der Nacht schwierig wird. Deshalb schlafe ich am liebsten allein.

Zukunftsdeutung, die

Der Hellseherautomat hat sich wirklich gelohnt. Ich musste nur mein Geburtsdatum, Geschlecht und mein Sternzeichen eingeben. Nach Einwurf von nur 10,00 Euro sagte er mir eine glänzende Zukunft, eine glückliche Partnerschaft und beruflichen Aufstieg voraus. Lange habe ich mich nicht mehr so glücklich gefühlt. Danke Hellseherautomat.

Gesprächsunterweiser, der oder Quasselkopp

Ich verschließe mich doch nicht und suche proaktiv das Gespräch mit jedem, auch wenn es nichts bringt. Ich lege auch großen Wert darauf, Gesprächsanfänger zu unterstützen und gehe gerne in Kindergärten ohne pädophile Absichten. Es geht doch nur um Vermittlung der deutschen Sprache!

Keine Probleme mit der Karre mehr

Mein neuer Freund ist autoschlau. Er ist Kfz-Mechaniker und sonst auch brauchbar.

Geburtstagsfeier, die

An meinem Geburtstag möchte ich mit allen Gästen reden. Ich gehe mit jedem Gast zum Büffet und sage ihm, was er für den Wert seines Geschenkes essen darf. Es soll doch für alle reichen!

Anfrage bei Amazon

Leise Bohrmaschine. Ergebnis: eine Bohrmaschine und ca. 100 Vibratoren.

Ist doch Namensfreiheit

Scheiß auf fremde Erwartungshaltungen. Mein Chihuahua-Mischling heiß Hazel. Ich bin jetzt 20, werde aber bald 21. Das Highlight dieses Jahres wird die Einschulung meiner Zwillinge Sky-Lorraine und Sunshine-Lemon sein. Außerdem möchte ich eine berühmte Influencerin werden.

Bursche, harter

Ich bin nicht zimperlich. Für eine Wette habe ich schon mal den Handlauf einer Rolltreppe abgeleckt, Wette gewonnen. Aber Erkältung bei der Freundin? Eigentlich lieber nein. Aber gut, dann huste nochmal richtig ab und dann können wir uns küssen.

Im Baumarkt

Ich dachte, der Baumarkt wäre zu Ende, aber es war nur eine Schamwand. Dahinter Sachen und Dinge, die ich nicht alle kannte oder gesehen habe: Riesen-Karabinerhaken, Seilzüge, Spann- und Zurrgurte, Sackkarren, Abseilvorrichtungen, Flaschenzüge, Steigeisen und eine Unmenge an Seilen und Tragegurten. Sogar eine Grubenlampe! Die wenigen Kunden fielen durch unsteten, blinzelnden Blick auf, weil wohl nicht alle so oft das Sonnenlicht sehen. Ein seltsames Trüppchen in dunkler Arbeitskleidung und mit leicht gebeugter Haltung. Sie wollten auch nicht gesehen werden, daher die Schamwand.

Meine Cousine oder Botox, Skalpell, Hyaluron und Co.

Sie ist jetzt 78 Jahre alt, hat keine Falte, keine hängenden Tränenrinnen, aber auch kein Gesicht mehr.

Erotik, erdrückende oder Sex mit dem Koloss

Ich habe nichts gegen korpulente Männer. Meist sind sie gutmütig und gefällig. Auch die dickste Kerze hat ‘nen Docht. Aber er war wirklich eine schwere Nummer. Als er mich fragte: „Bin ich dir zu schwer?“ konnte ich nur japsen: „Nein, wenn ich richtig geil bin, werde ich immer ganz blau.“ Jetzt habe ich ein leichtes Stechen beim Einatmen. Hoffentlich sind keine Rippen angebrochen. Der nächste Mann sollte nicht mehr als 100 Kilo haben.

Man kann selbst was tun oder besser groß und stark

Das Schicksal stellt sich oft auf die Seite des Stärkeren.

Ex-Model, das oder 34 - 36

Eine Konfektionsgröße ist doch kein Lebensinhalt. Wie konnte ich nur so blöd sein. Aber ich war jung und brauchte das Geld.

Zweier-WG, die oder Heinz und der Tod

In der Wohnung von Heinz wohnt Heinz und seit zehn Jahren der Tod. Aber sie konnten bis jetzt nicht richtig zusammenfinden. Sie gehen sich noch aus dem Weg, bei drei Zimmern geht das. Auf das Angebot „Warum werfen wir unsere beiden einsamen Seelen nicht einfach in einen Topf?“ ging Heinz nicht ein. Und auf die Gegenfrage „Wie können wir hier zusammen alt werden?“ ging der Tod nicht ein. Seit zehn Jahren hängt alles in der Schwebe. Ein filigraner Zustand.

PS: Nach unserem Rechtssystem kann weder Tod noch Teufel strafrechtlich belangt oder zivilrechtlich verklagt werden. Beide haben in Deutschland keine zustellfähige Postadresse und Wohnanschrift. Ausnahme: der Tod. Der wohnt ja seit zehn Jahren mit Heinz zusammen, ist aber auch nicht gemeldet. Keine ladungsfähige Adresse vorhanden. Alle Maßnahmen der Justiz greifen ins Leere.

Die Hausverwaltung hält sich raus, solange die Miete von Heinz gezahlt wird.

Heinz

Untermieter von Heinz

Niedergang von Heinz

Ein aufgeweckter junger Mann, der eine blendende Zukunft vor sich hatte.

Bevor der Untermieter einzog

Ein fröhlicher, dem Leben positiv zugewandter Mann.

Heinz nach zehn Jahren WG mit seinem Untermieter

Ein Wrack, Schatten seiner selbst. Ein gebrochener Mann.

Von der Getränkeindustrie umworben mit dem Slogan „Be the Master“ kann er im Club mit den Besten anstoßen.

Als Club-Member werden ihm auch exclusive Gewinnspiele, Produktneuigkeiten und Meet & Greets mit dem Brennmeister in der Destille und im Abfülllager angeboten; mit anschließendem Freitrinken in der Zechstube und kostenlosem Shuttle in seine Wohnung. Schnaps-schaukel-schwer erreicht er sein Heim. Jetzt kann er sich nicht mal mehr zu Tode saufen, weil er mit seinem Untermieter bargeldlosen Naturalhandel vereinbart hat: Lebenszeit gegen Mietanteil. Solange die WG besteht, ist Heinz unsterblich, egal, was er anstellt. Der Zug fällt aus, der Bus stoppt rechtzeitig, jedes Auto umfährt ihn, der Strick reißt, die Pistole hat Ladehemmung.

Manchmal erlaubt sich der Untermieter einen Scherz und schaut ihm aus dem Inneren der Flasche beim Trinken zu.

Aber seine Späße und Scherze hatte er schon lange satt. Wie sollte es nur weitergehen? Heinz konnte nicht mal kündigen, da sich der Untermieter selbst eingemietet hat. Jetzt braucht Heinz Ruhe und eine Hühnersuppe. Er fühlt sich nicht, aber wer fühlt sich heute schon.

Alkoholindustrie, die