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Die bald 18-jährige, schüchterne Mara fährt, nach dem Tod der Mutter, mit dem Schiff nach Deutschland, um ihrem Stiefvater zu entkommen. In Deutschland wartet ihre Oma auf Sie, dort möchte Mara gerne Tiermedizin studieren. Auf dem Schiff lernt Sie den beschützenden Alpha Sascha kennen und nach einigen Komplikationen auch Lieben. In Deutschland angekommen überschlagen sich die Ereignisse. Noch vor Antritt des Studiums kommt es zu einem Rudelkrieg und Mara muss fliehen.
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Seitenzahl: 284
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Das Mädchen
und der Alpha
Vorwort
An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Familie bedanken, die während des Schreibens so viel Geduld aufgebracht hat und mich in allen Belangen unterstützt hat.
Auch möchte ich mich bei meinen Freunden und Followern bedanken, die mir während meiner Lesungen den Mut gegeben haben, dieses Buch zu veröffentlichen und darauf brennen, dieses Buch endlich selbst lesen zu können.
Besonderer Dank geht an meinen Vater, der mich von Klein auf an immer für das Lesen und Schreiben begeistert hat und mir täglich viele Geschichten erzählt hat und dieses heute immer wieder Mal noch macht. Ich liebe seine Geschichten und Erzählungen.
Ich habe mich hingesetzt und dieses kreative Buch geschrieben, denn dass ich keine Fantasie habe, wurde mir von Klein auf immer wieder gesagt. Doch mein Kopf war anderer Meinung und zeigt denen, die jetzt noch unter uns Weilen und nie an mich geglaubt haben, dass ich es doch geschafft habe etwas mit Fantasie zu erreichen.
Mara
Ich bin Mara, ich wohne in Miami und bin 17 Jahre alt, tollpatschig, schüchtern und immer das Opfer in der Schule. Ich habe braune, schulterlange Haare, braune Augen und Sommersprossen. Ich bin 1,60m groß und etwas mobbelig für meine Größe, ich wiege ca. 85kg, aber ich fühle mich in meinem Körper wohl, soweit das möglich ist.
Ich schminke mich nicht, kenne mich nicht mit Mode, Fingernägel oder Frisuren aus. Ich bin ein stinknormales Mädchen, was die Highschool im letzten Jahr besucht. In 3 Monaten werde ich 18, die Highschool beendet haben und dann ziehe ich aus.
Seitdem meine Mutter vor 6 Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, behandelt mich mein Stiefvater wie Dreck. Die einzige Person in meiner Familie, die für mich noch da ist, ist meine Oma Hildegard aus Deutschland.
Wir telefonieren fast jeden Abend. Sie ist mir eine große Stütze, trotz der Entfernung. Ich habe all meine Ferien bei ihr verbracht, auch wenn der Weg zu ihr für mich jedes Mal ein Alptraum war. Da meine Mama mich immer begleitet hat, konnte ich es aushalten.
Jetzt muss ich das erste Mal allein zu ihr. Und das geht ausschließlich nur mit dem Schiff, weil ich vor Flugzeugen noch mehr Angst habe als vor Schiffen. Mein Stiefvater wird mich auch nicht begleiten, er ist seit dem Tod meiner Mutter der Meinung, dass ich alt genug bin und mich allein um mich kümmern kann.
Ich habe in 2 Monaten meinen Schulabschluss, danach werde ich noch 4 Wochen zuhause bleiben, bis zu meinem Geburtstag, und dann ziehe ich zu meiner Oma. Das habe ich alles mit ihr schon abgeklärt. Ich arbeite neben der Schule in einem Diner an 4 Tagen die Woche, damit ich mir den Umzug leisten kann.
Meine Oma hat nicht so viel Geld und meinen Stiefvater will ich nicht fragen, er murrt so schon rum, dass ich ihm zu viel koste. Und da ich ihm nichts schuldig sein will, gehe ich arbeiten und spare mir das Geld selbst hart an.
Ich gebe nichts für mich aus, alles kommt auf mein Sparbuch. Auch das, was ich in den 4 Wochen vor meiner Abreise erarbeite, da werde ich jeden Tag arbeiten gehen, ohne Pause, das habe ich alles schon abgeklärt. Da ich keine Freunde habe und eh hier weg will, und auch keine Lust auf meinen Stiefvater habe, gehe ich in den Ferien jeden Tag arbeiten.
Jetzt ist erst einmal Samstag und ich stehe im Bad und mache mich fertig für die Arbeit. Ich trage einen Pferdeschwanz, eine blaue Röhrenjeans und ein orangenes Polo Shirt von der Arbeit mit meinem Namen in Blau drauf gestickt. Ich bin in Gedanken versunken, als ich durch starkes Klopfen an der Tür aufgeschreckt werde.
>Mara beeil dich verdammt nochmal. Wieso blockierst du schon wieder das Badezimmer? Immer dasselbe mit dir! Ich will gleich los mich mit Steve treffen. < mein Stiefvater schreit durch die Tür.
> Ich beeile mich ja schon, bin in zwei Minuten fertig. < gebe ich als Antwort.
>Das will ich hoffen für dich, sonst kannst du was erleben! Was haben deine Mutter und ich nur falsch gemacht, dass du so geworden bist? < murrt er weiter.
Jetzt fängt er schon wieder damit an. Ich verdrehe die Augen und packe meine Sachen schnell weg, bevor ich das Badezimmer verlasse. Er steht vor der Tür und sieht sehr wütend aus.
> Das war aber nicht schnell < meckert er mich an und schlägt dann mit der Faust in die Wand direkt neben meinen Kopf.
Ich bin total erschrocken und zucke nur zusammen und senke den Kopf.
> E..es tu..tut mir Leid < stammel ich ängstlich.
> Mensch Mara das reicht nicht, jedes Mal dasselbe mit dir! < er wischt sich wutentbrannt mit der Hand durchs Gesicht und geht an mir vorbei ins Bad.
Ich husche schnell in mein Zimmer und schließe leise die Tür. Ich rutsche an der Tür runter und mir laufen wieder stumm die Tränen. Ron ist noch nie gewalttätig geworden, aber mit jedem Tag, den ich länger hier bin, habe ich das Gefühl, das es nicht mehr lange dauern wird, bis er mich schlägt.
Warum ist er so wütend auf mich? Als meine Mutter noch lebte, war er doch auch nicht so. Er war wie ein richtiger Vater für mich, aber jetzt ist er ein Monster. Mein Handy fängt an zu vibrieren. Meine Oma ruft an.
> Hallo Oma < sage ich traurig, als ich ans Telefon gehe.
> Schatz, was ist passiert? < fragt sie mich liebevoll.
> Ich kann jetzt nicht darüber reden, Oma, ok? Ich muss gleich auf die Arbeit. < versuche ich abzulenken.
> Ok Liebes, aber egal was es ist, du kannst es mir sagen. < tröstet mich meine Oma.
> Danke < flüster ich ins Telefon.
> Kopf hoch Kleine, es ist nicht mehr lange. < meine Oma versucht mich immer wieder aufzumuntern.
Ich liebe sie. Sie gibt mir den nötigen Halt, seitdem meine Mutter nicht mehr da ist.
> Ich weiß Oma. Ich habe dich lieb. Ich ruf dich morgen an. < Ich lege auf und wische mir meine Tränen weg.
Ich gehe noch einmal mit einem Feuchttuch über mein Gesicht, damit keiner sieht, dass ich geweint habe und dann nehme ich meine Sachen und gehe auf die Arbeit.
> Na da kommt ja meine beste Mitarbeiterin. < begrüßt mein Chef mich herzlich.
> Vorsicht Mike, sonst werden andere noch eifersüchtig. < scherze ich zurück.
Wir lachen. Auf der Arbeit fühle ich mich wohl, das ist der einzige Ort, wo ich nicht schüchtern, sondern eher frech bin. Ich arbeite sehr gerne bei Mike im Diner. Mike und meine Arbeitskollegen sind in den letzten 4 Monaten wie eine zweite Familie für mich geworden. Mike sieht mir immer an, wenn ich Stress zuhause habe und kommt auch jetzt wieder auf mich zu, um mich in den Arm zu nehmen.
> Willst du darüber reden? < dass fragt er jedes Mal mit besorgter Stimme.
Und wie jedes Mal schüttel ich nur den Kopf. > Nein. Es ist nicht mehr für lange. < antworte ich nur.
> Schätzchen, 3 Monate können eine lange Zeit sein. < meint er daraufhin.
> Ich weiß, aber bei dir vergeht die Zeit wie im Flug. < versuche ich es mit einem Grinsen.
> Das freut mich zu hören. <grinst Mike zurück.
Der Umzug
2 Monate und 2 Wochen später:
> In 2 Wochen ist es so weit, ich kann es gar nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. < sage ich erfreulich zu Chris.
> Na siehst du, haben Mike und ich dir doch ständig gesagt. < grinst er mich schelmisch an.
> Ja, ja ich weiß. < winke ich nur ab.
> Schade nur, dass dein Stiefvater nicht bei deinem Abschluss dabei war. < meint Chris etwas traurig.
> War vielleicht besser so. Ich gehe ihm nur noch aus dem Weg. Wenn ich heimkomme, verschwinde ich direkt auf mein Zimmer. Morgens stehe ich vor ihm auf, um ins Bad zu kommen, oder ich warte, bis er weg ist. < Traurigkeit macht sich in meiner Stimme bemerkbar.
> Schätzchen, das tut mir so leid für dich. < Chris streichelt mir tröstend über den Rücken.
> So wie war das? Hinfallen, Krone richten und wieder aufstehen. Also, hier stehe ich. Und in 2 Wochen reise ich ab zu meiner Oma. < versuche ich mich selbst aufzumuntern.
> Ja, ja, lass mich nur allein. < sagt Chris gespielt schmollend.
> Ich werde dir eine Karte zukommen lassen. < grinse ich frech.
> Nur eine? Also Schätzchen, da bedarf es mehr als nur eine Karte, um das wieder gut zu machen. < jetzt brechen wir beide in Gelächter aus.
Es tut so gut mit Chris zu lachen. Mike hat mich die letzten 2 Wochen, wo ich noch da bin, nur mit Chris eingeteilt, das finde ich voll nett von ihm. Chris und Mike sind in den letzten Monaten zu meinen Freunden geworden. Ich hatte noch nie wirklich Freunde gehabt.
Früher sind wir oft umgezogen, wegen dem Job von meinem Stiefvater. Jetzt leben wir schon mal 1 Jahr am selben Ort. Und jetzt ziehe ich um und hoffentlich das letzte Mal. Aber diesmal allein und an einen schönen Flecken Erde.
Nämlich nach Deutschland zu meiner Oma Hildegard. Auch wenn die Überfahrt, mit dem Schiff dahin, 19 Tage dauert, ich werde es schaffen und es wird mein letztes Mal auf einem Schiff sein.
> Hey Schätzchen, wo bist du mit deinen Gedanken? Da wartet Kundschaft an deinem Tisch. < Chris winkte mit der Hand vor meinem Gesicht rum.
> Oh sorry, tut mir leid. < stammel ich und geh mit meinem Block und Stift zu dem neuen Kunden an den Tisch, um seine Bestellung aufzunehmen.
Als ich die Bestellung abgewickelt habe, kommt Chris auf mich zu und nimmt mich in den Arm.
> Was ist los, Süße? < er sieht mich besorgt an.
> Ach ich weiß nicht < gebe ich ehrlich zu.
Ich weiß es nicht so genau. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Freunde gefunden und nun muss ich sie wieder aufgeben, weil ich wieder einmal umziehe. Dabei bin ich es, die diesmal weg will und nicht meine Eltern.
> Kopf hoch, du schaffst das, und wir können ja schreiben und telefonieren. Und natürlich kommen wir dich auch besuchen. < Chris sagt das mit einer Überzeugung, die mich seine Worte glauben lassen.
Ich drücke mich fester in seine Arme und versuche, meine Tränen zu unterdrücken. Dann löse ich mich von ihm und gehe zur Toilette, um mich wieder herzurichten. So oder so ähnlich verlaufen meine Arbeitstage vor meiner Abreise.
In den 2 Wochen vor der Abreise bin ich täglich bei Mike arbeiten. Ich bin jeden Tag da. Chris unterstützt mich und kommt auch jeden Tag. Wir lachen viel zusammen. Meinen Stiefvater sehe ich kaum, meistens nur im vorbei huschen, was auch gut so ist.
Mike und Chris werden mich zu meinem Schiff fahren. Ich will meinen Stiefvater nicht dabei haben. Wenn ich von der Arbeit komme, packe ich meine wenigen Sachen ein. Meine Oma will mich in Hamburg mit einem Transporter abholen.
Also kann ich ein paar Kisten mitnehmen. Mit dem Kreuzfahrtschiff Unternehmen habe ich auch alles abgeklärt wegen meiner Kartons. Ich darf sie im Lagerraum lagern, wenn sie ordentlich beschriftet sind.
Ich habe schon meine Kabinennummer, die schreibe ich, aus Sicherheit, mit auf die Kartons. Alles in allem habe ich 5 Umzugskartons und 2 große Koffer. Die Umzugskartons habe ich komplett mit Paketband zugeklebt, also wenn da einer dran will, das sieht man. Die 2 Koffer kommen mit auf meine Kabine.
Ich habe mir eine Einzelkabine gebucht, ich möchte die 19 Tage nicht mit jemand Fremden ein Zimmer teilen, zumal ich auch Angst habe vor der Reise.
****************
2 Tage vor meiner Abreise, es ist Montagvormittag. Ich komme gerade aus der Bank raus, ich habe mein ganzes Geld abgehoben und mein Konto aufgelöst. Ich laufe jetzt auf die Arbeit. Heute ist mein letzter Tag.
Morgen Nachmittag muss ich meine Sachen schon zum Schiff bringen, da sie es morgen schon beladen. Vor lauter Aufregung und Angst, schlafe ich jetzt schon schlecht, und so fühle ich mich auch. Im Laden angekommen, begrüßt mich Mike. Ich bin etwas früh dran.
> Na Kleine, schon aufgeregt? < Mike sieht mich besorgt an.
> Sieht man mir das nicht an? < frage ich müde nach.
> Doch, deshalb frage ich ja. < gibt Mike als Antwort.
> Oh je. < ich seufze und lasse die Schultern hängen.
> Komm her, alles wird gut. Du schaffst das. < Mike zieht mich in eine tröstende Umarmung.
Er war in all den Monaten wie ein Ersatzvater für mich.
> Danke. < nuschel ich in seine Brust rein.
> Nicht der Rede wert. Ich verliere immerhin eine meiner Besten Mitarbeiterin. < tröstet er mich.
> Das sagst du doch jetzt nur so, damit ich mich besser fühle. < nuschel ich weiter.
> Nein Kleines, das meine ich auch so. Komm mit in mein Büro, ich habe noch etwas für dich. < antwortet Mike ernst.
Ich folge ihm. Was er wohl noch für mich hat? Mike geht hinter seinen Schreibtisch, ich bleibe davor stehen. Er öffnet eine Schublade.
> Hier, der ist für Dich. < er reicht mir einen dicken Umschlag.
> Danke, aber was ist das? < frage ich nach.
> Öffne ihn. < ermuntert mich Mike.
Ich öffne den Umschlag und traue meinen Augen nicht. Mehrere 100 Dollar Scheine liegen in dem Umschlag.
> Da...Das ka...kann ich n..nicht an..annehmen Mike. < stottere ich vor Aufregung.
> Doch und wie du kannst, das ist nämlich dein Lohn. < antwortet Mike grinsend.
> Was? Das ist viel zu viel Mike. Bist du wahnsinnig? < ich schreie fast, der ist doch verrückt.
Mike kommt hinter seinem Schreibtisch hervor und nimmt mich wieder in seine Arme.
> Nein, das meine ich ernst. Du warst hier echt eine Bereicherung für mein Team und mein Diner. Niemand außer Dir hat das verdient. < spricht er stolz.
Ich bin gerührt, mir kommen die Tränen.
> Nimm dir Zeit, verdaue das alles und wenn du so weit bist, komm nach vorne. Ich geh jetzt wieder vor, Chris dürfte auch schon da sein. < mit diesen Worten lässt Mike mich in seinem Büro stehen und schließt die Tür hinter sich.
Ich schaue nochmal in den Umschlag. Ich kann es nicht fassen. Als ich mein Geld von der Bank abgeholt habe, war der Umschlag bei weitem nicht so dick. Ich setze mich hin und zähle das Geld nach. Es sind 3000 Dollar. 3000 Dollar!
Ich fass es nicht. Wie kann er mir so viel Geld geben? Ich habe in den Monaten, wo ich noch in der Schule war, nur ca. 500 Dollar verdient. Jetzt gibt er mir 3000 Dollar! Mit meinem Geld wären das dann 4500 Dollar plus das, was in meiner Trinkgelddose drin ist. Aber die leere ich erst nach Feierabend. Ich gehe heute schließlich noch arbeiten.
Ich gehe in den Aufenthaltsraum an meinen Spint und verstaue meine Sachen. Ich ziehe meine Schürze an und gehe nach vorne zu Mike und Chris. Ich nehme Mike in den Arm.
> Danke, aber das ist zu viel. < flüster ich ihm ins Ohr.
> Nein Kleine, das ist genau richtig. Du kannst es gebrauchen. Du hast es dir verdient. < mit diesen Worten löst er die Umarmung.
> Ich gehe jetzt im Büro weiter arbeiten, ihr kommt ja hier allein klar. < und mit diesen Worten verschwindet er im Büro.
Der Tag wurde hektisch. Draußen war schönstes Wetter und das Diner saß voll. Sogar Mike kam zum Helfen aus dem Büro raus. Das macht er normalerweise nie. Als meine Schicht zu Ende geht, ist es wieder ruhig im Diner.
Es sitzt an einen von meinen Tischen ein älterer Herr mit einem Kaffee und Chris hat auch nur noch 2 Tische voll sitzen. In einer halben Stunde schließen wir. Also putzen Chris und ich schonmal die Theke und die Maschinen. Die Teenager stehen auf und kommen auf Chris zu, sie wollen bezahlen.
Ich geh zu dem älteren Herrn und frage ihn, ob er noch einen Kaffee möchte, aber er winkt ab und möchte auch bezahlen. Nachdem die Gäste alle weg sind, putzen Chris und ich fertig und gehen dann in den Aufenthaltsraum. Mike gesellt sich zu uns.
> Ich würde sagen, zur Feier des Abends bestelle ich Pizza auf Kosten des Hauses. < verkündet Mike und legt uns den Flyer von einem Lieferdienst auf den Tisch.
Ich suche mir eine Schinkenpizza mit doppelt Käse aus und Chris eine Pizza mit Schinken, Salami, Paprika und Pilze, Mike nimmt eine Lasagne und geht in sein Büro, um zu bestellen. In der Zwischenzeit nehme ich meine Trinkgelddose, um das Geld zu zählen. Chris tippt auf seinem Handy rum. Der Abschied hängt schwer in der Luft.
Ich zähle mein Trinkgeld. Es sind viele Scheine drin, jedes Mal, wenn ich Kleingeld brauchte, habe ich es über meine Trinkgelddose gewechselt. Jetzt war ich ganz erstaunt, was ich in den letzten 4 Wochen angesammelt hatte.
Es sind fast 500 Dollar. Somit kam ich mit dem Geld in meinem Geldbeutel, plus die zwei Briefumschläge von der Bank und Mike auf eine Summe von 5000 Dollar.
Ich bin sprachlos, das sind umgerechnet fast 4200 Euro, je nach Kurs. Also damit kann ich eine Zeitlang leben, bis ich einen Job gefunden habe, und falle meiner Oma nicht auf die Tasche.
Nachdem ich mich auf der Toilette umgezogen habe und meine Sachen in meiner Tasche verstaue, kommt Mike mit dem Essen in den Aufenthaltsraum zurück. Wir essen noch zusammen und ich gebe meine Arbeitskleidung und die Schlüssel Mike zurück.
Wir verabreden uns für den morgigen Tag und Chris fährt mich mit seinem Roller heute nach Hause. Er will nicht, dass ich mit so viel Geld allein durch den Park laufe. Aber da ich ja auch auf der Arbeit gegessen habe, komme ich sowieso später heim und von daher ist es ok.
Als ich zuhause ankomme, ist alles dunkel. Ich schleiche mich durch den Flur, direkt in mein Zimmer. Ich lege meine Tasche auf einen Stuhl und ziehe meine Klamotten aus und werfe sie ebenfalls auf den Stuhl, dann lasse ich mich erschöpft in mein Bett fallen und schlafe augenblicklich ein.
Am nächsten Morgen schlafe ich lange. Ich bin erst um 10Uhr aufgewacht. Aber ich habe Zeit. Chris und Mike holen mich erst gegen 15Uhr ab und fast alle meine Sachen sind eingepackt.
Ich habe noch einen Karton, der noch offen ist. Da sind meine Bücher drin. Ich nehme mir nochmal einige Bücher raus und verstecke mein Geld zwischen den Seiten, bevor ich den Karton verschließe.
Ich behalte lediglich nur 500 Dollar bei mir, mehr werde ich nicht brauchen. Ich habe mir zwar nur eine kleine Kabine gebucht, aber mit all inklusive, damit ich mir keine Gedanken ums Essen und Trinken machen brauche. Aber sicher ist sicher, also bleiben 500 Dollar bei mir.
Ich habe alle Kisten und Koffer runter ins Wohnzimmer getragen, mein Zimmer ist fertig. Das, was da noch ist, damit kann Ron machen was er will, das brauche ich nicht mehr.
Pünktlich auf die Minute klingelt es. Mike und Chris sind da. Mike hat seinen Pick-up dabei. Ich öffne die Tür und beide Männer überfallen mich und nehmen mich in eine herzliche Umarmung. Ich fang an zu lachen.
> He Jungs, ihr erdrückt mich. < rufe ich kichernd aus.
Beide lassen mich los und gehen jeweils einen Schritt zurück. Ich kann nicht anders und lache, Mike und Chris lachen mit. Dann gehen wir ins Wohnzimmer und jeder nimmt sich eine Kiste und trägt sie zum Auto.
Nach 10 Minuten ist alles auf dem Auto verstaut. Ich gehe rein und hole für jeden noch ein Glas Limonade raus. Die Zwei nehmen das dankend an. Es ist auch heute wieder eine Hitze am Himmel. Der Sommer ist voll da.
Nachdem alle ausgetrunken haben, packe ich die Gläser rein und komme wieder raus. Ich schließe die Tür hinter mir und will gerade zu Mike und Chris ins Auto steigen, da kommt mein Stiefvater angefahren. Er steigt aus dem Auto aus und funkelt mich böse an.
> Na Prinzessin, ein Kerl allein reicht wohl nicht. < er ist wütend.
> Das sind nur meine Freunde, mehr nicht. < gebe ich klein zurück, denn ich habe Angst vor ihm.
> Das behauptet jede Schlampe. < und mit diesen Worten geht er rein und lässt mich allein auf der Hofeinfahrt stehen.
Er knallt die Haustür hinter sich zu, so dass ich zusammenzucke. Mir kommen die Tränen. Warum ist er so gemein zu mir geworden? Ich habe ihm doch nie etwas getan? Ich war immer seine kleine Prinzessin gewesen.
Chris kommt die Einfahrt hochgelaufen und nimmt mich in den Arm.
> Komm Süße, wir fahren jetzt. Lass ihn reden. < versucht er mich zu beruhigen und mit diesen Worten bringt er mich zum Pick-up und wir steigen ein und fahren los.
Die ganze Autofahrt über bin ich schweigsam.
Im Hafen angekommen, herrscht am Schiff ein reges Treiben. Mike hat sich durchgefragt, wo wir hin müssen, und hat uns erfolgreich an die richtige Stelle gelotst. Er wickelt mit dem Kapitän alles ab und wir räumen den Pick-up aus. Die Besatzung nimmt uns alles ab und wir fahren wieder zurück.
Die Auseinandersetzung
Nachdem wir alles am Hafen abgegeben haben, fahren wir noch zusammen in den Park. Mike und Chris haben ein Picknick für mich vorbereitet. Das wird unsere letzte gemeinsame Zeit sein.
Morgen früh fahre ich mit der U-Bahn zum Hafen und dann reise ich ab. Ich will auch keinen dabei haben, das macht mir den Abschied nur unnötig schwer.
> So du darfst deine Augen jetzt öffnen, Kleine. < Chris hat mir die Augen verbunden und mich durch den Park geführt.
Ich bin sprachlos, Mike und Chris haben sich richtig Mühe gegeben. Es liegt eine rotkarierte Picknickdecke auf der Wiese. Da steht ein Korb gefüllt mit verschiedenem Obst und Gebäck und ein Korb gefüllt mit gekühlten Getränken.
Wir haben einen schönen Nachmittag mit Gesprächen und rumgealbere. Nachdem wir unser Picknick beendet haben, fahren Mike und Chris mich nach Hause. Zuhause angekommen überreicht mir Chris einen Umschlag.
> Hier, damit du uns nicht vergisst. < er wird rot.
Ich öffne den Umschlag und mir steigen sofort die Tränen in die Augen. Da sind etliche Fotos von Chris und Mike drin.
> Danke. <schluchze ich.
Mehr bekomme ich nicht raus. Mike und Chris nehmen mich in den Arm.
> Du wirst immer in unserem Herzen bleiben, Kleine. < sagt Mike wehmütig.
> Und wehe du schreibst uns nicht. < sagt Chris mit erhobenem Finger.
Ich weine, unfähig irgendetwas zu sagen.
> Bitte weine nicht Mara, das steht dir nicht und erschwert uns nur den Abschied. < Mike reibt mir tröstend über den Rücken.
Ich entspanne mich und beruhige mich langsam. Abschiede liegen mir nicht, deshalb habe ich mich nie mit anderen angefreundet.
Wir verabschieden uns und ich winke Mike und Chris noch hinterher, bis ich sie nicht mehr sehen kann.
Ich gehe ins Haus. Mein Stiefvater sitzt im Wohnzimmer im Sessel. Er sieht alt aus. Das ist mir in den letzten Wochen gar nicht aufgefallen. Seine Augen sind eingefallen, seine Haut sieht blass aus, Falten haben sich gebildet.
> So, so, Prinzessin hat sich verabschiedet. < spuckt er vor Wut aus.
> Prinzessin will sich aus dem Staub machen. Sieh mich nicht so an, ich weiß alles über dich. ALLES!!! < schreit er plötzlich los.
Ich bekomme Angst und gehe automatisch einen Schritt zurück.
> Jahrelang habe ich dich durchgefüttert, und das ist jetzt der Dank dafür? < faucht er weiter.
> Nein, aber ich weiß nicht, was ich getan habe, dass du mich auf einmal so verachtest. Ich kann nicht mehr mit dir unter einem Dach leben, so wie du mich behandelst. < sage ich sehr kleinlaut, was mich viel Mut kostet.
> Ha, ha, ha, das ich nicht lache! Weißt du was Prinzessin? Ich habe dich großgezogen, ich habe dir ein Dach über den Kopf gegeben, ich habe dir Klamotten gegeben, ich habe dir Essen gegeben und ich habe dir einen Vater gegeben, und du? Du machst alles kaputt! < spukt er weiter.
> Dafür bin ich dir auch sehr dankbar. Aber ich weiß nicht, was nach Mamas Tod passiert ist, warum du mich auf einmal so verachtest. < ich muss meinen ganzen Mut für diesen Satz zusammenbringen.
Ron springt aus seinem Sessel und ist in wenigen Schritten bei mir. Ich bin starr vor Schreck, er packt mich am Hals und drückt mich an die Wand.
> DU WEIßT ES NICHT? DU WEIßT ES NICHT? SOLL ICH DIR AUF DIE SPRÜNGE HELFEN? < er spuckt mich beim Schreien an.
> SIEH IN DEN SPIEGEL, DANN WEIßT DU ES HOFFENTLICH! DU SIEHST AUS WIE SIE! UND DU HAST EINFACH WEITER GEMACHT! < schreit er weiter.
Ron packt als fester zu. Ich versuche seine Hand von meinem Hals zu bekommen.
> Ron du tust mir weh. Bitte, ich bekomme kaum noch Luft. < krächze ich wehmütig und mit Panik in der Stimme.
> ICH BIN DEIN VATER, VERDAMMT NOCHMAL! ICH HABE DICH GROßGEZOGEN! < Ron lässt mich los und schlägt mir, mit der Faust, ins Gesicht.
Ich gehe zu Boden und halte meine Wange. Tränen laufen mir runter.
> Jetzt hör mal auf zu jammern, steh auf und geh in dein Zimmer, ich will dich nicht mehr sehen! Und wenn du morgen das Haus verlässt, mach verdammt nochmal leise. < mit diesen Worten dreht er sich um und geht zurück ins Wohnzimmer.
Ich stehe schnell auf und gehe in mein Zimmer. Meine Wange brennt. Ich setze mich aufs Bett und weine. Warum? Ich verstehe es nicht, nur weil ich so aussehe wie Mama? Und von wegen, einfach weiter gemacht. Mir blieb doch nichts anderes übrig. Er wollte es doch so. Egal, morgen bin ich hier weg.
Ich packe meine restlichen Sachen in meinen Rucksack ein und lege mir meine Klamotten für morgen zurecht. Ich bin müde wegen der Auseinandersetzung und von daher lege ich mich auch direkt ins Bett. Ich schlafe schnell ein.
Am nächsten Morgen stehe ich wie gewohnt früh auf und gehe ins Bad. Ron schläft noch, da er später arbeiten muss, daher geh ich vor ihm ins Bad.
Im Bad angekommen sehe ich in den Spiegel und mir bleibt vor Schreck den Mund offenstehen. Meine linke Wange und mein linkes Auge sind Grün und Blau und davon mal abgesehen von der Rötung am Hals. Der Schlag hat gesessen.
Ich packe mir vorsichtig dahin, nur um mit der Hand schnell wieder wegzuzucken, da es höllisch weh tut. Ich drehe mich weg und sehe zu, dass ich schnell unter die Dusche komme. Ich will mir darüber jetzt keine Gedanken machen. Da ich noch Zeit habe, bis das Schiff ablegt, kann ich schnell noch in eine Drogerie und mir etwas Make-up holen, um es zu überdecken.
Ich verstehe Ron nicht mehr, er ist noch nie handgreiflich gewesen. Er ist mal laut geworden, ja, aber nie hat er die Hand gegen mich erhoben. Das wird der ganze Alkohol sein.
Als ich fertig bin, schlüpfe ich schnell wieder in mein Zimmer und sehe nach, ob ich noch irgendetwas vergessen habe. Zu meiner Zufriedenheit stelle ich fest, dass ich nur noch mein kleines Kissen, was ich zum Schlafen brauche, einpacken muss und dann habe ich alles.
Aus meinen Schrank fische ich noch einen dünnen Schal, den ich eigentlich hier lassen wollte, um meinen Hals zu verdecken. Schnell mache ich noch den Rucksack zu, schleiche runter in den Flur, ziehe meine Schuhe an und hänge meine Schlüssel an den Haken, nehme meine Jacke und gehe raus. Ich schließe extra leise die Haustür hinter mir und fange an zu rennen. Ich renne in die Freiheit.
Das Schiff
Ich habe es geschafft. Ich bin am Hafen angekommen. Jetzt habe ich noch über 2 Stunden Zeit, bis das Boarding anfängt. Aber egal, ich wollte Ron nicht noch einmal über den Weg laufen, nicht nachdem, was gestern Abend passiert ist.
Ich bin unterwegs in einer Drogerie gewesen und habe mir ein deckendes Make-up gekauft, ich hoffe, das überdeckt den blauen Fleck. Wobei Fleck eine Untertreibung ist, da ja die linke Gesichtshälfte komplett in einem Bluterguss versunken ist.
Ich habe gestern ein kleines Café gesehen, als wir meine Sachen hierhergefahren haben. Das suche ich jetzt und hoffe, dass ich mich dareinsetzen kann.
Nachdem ich das Café gefunden habe, gehe ich hinein und suche erst die Toilette auf. Ich versuche mit dem Make-up mein Gesicht einzuschmieren. Es funktioniert erstaunlicherweise recht gut. Es deckt auch gut meinen blauen Fleck ab, zwar schimmert er etwas durch, aber es sieht bei weitem nicht mehr so schlimm aus.
Ich setze mich ans Fenster und beobachte das Treiben am Hafen. In der Menschenmenge erblicke ich weiter vorne zwei gutaussehende Männer in Anzügen. Sie stehen mit dem Rücken zu mir. Doch bevor Sie sich beobachtet fühlen, lasse ich meinen Blick weiter schweifen.
Die Kellnerin kommt zu mir an den Tisch und nimmt meine Bestellung auf. Ich habe mir ein Brötchen mit Marmelade und einem gekochten Ei bestellt, dazu ein Orangensaft und einen Kaffee. Ich werde jetzt erst einmal in Ruhe Frühstücken und mein letztes Essen in Amerika genießen.
Die Kellnerin holt mich aus meinen Gedanken, als sie mir das Frühstück serviert. Sie wünscht mir noch einen guten Appetit und geht wieder. Das Essen sieht köstlich aus und der Kaffee duftet herrlich.
Nach einer Weile, ich bin schon fertig mit Frühstücken, klingelt mein Handy. Ich schaue nach und sehe das meine Oma anruft.
> Hallo Oma. < sage ich freudig ins Telefon.
> Hallo mein Schatz, bist du schon auf dem Schiff? < die Aufregung ist meiner Oma anzuhören.
> Nein Oma, ich sitze noch in einem Café am Hafen, das Boarding fängt erst um 12 Uhr an. < erkläre ich ihr.
> Wie viel Uhr habt ihr jetzt? 11 Uhr, oder? < fragt meine Oma nach.
> Ja Oma. < bestätige ich nickend.
> Und wie lange wirst du unterwegs sein? < da spricht die Ungeduld.
> Oma ich komme in 19 Tagen bei dir an. < antworte ich mit Freude auf ihre Frage.
> Weißt du schon, um wieviel Uhr ihr anlegt? < fragt Oma ungeduldig weiter.
> Nein Oma, das weiß ich nicht. Voraussichtlich auch um die Mittagszeit, schätze ich. Aber ich werde dann ja wieder Empfang haben und dann rufe ich dich an, sobald der Hafen in Sicht ist. < erkläre ich.
> Ist gut mein Kind. So machen wir es. Pass gut auf dich auf und komm mir ja gesund in Hamburg an. Ich habe dich lieb, fühl dich gedrückt, ich denke immer an Dich. < sagt Oma noch.
TUT TUT TUT
Und schon hat meine Oma aufgelegt. Schon jedes Mal witzig mit ihr zu telefonieren. Aus heiterem Himmel legt sie dann einfach auf, ohne dass man noch etwas sagen kann. Naja, so ist meine Oma Hildegart nun mal.
Ich schaue auf die Uhr, halb 12 erst. Naja, ich rufe die Kellnerin zu mir, bestelle mir noch eine Cola und bezahle dann schon mal. Nachdem ich meine Cola noch genüsslich ausgetrunken habe, geh ich noch auf die Toilette und dann aus dem Café raus.
Ich schlendere jetzt Richtung Schiff und merke nicht, das ich beobachtet werde.
So langsam steigt die Angst in mir hoch, aber diesmal weiß ich, es wird das letzte Mal sein. Ich werde nie wieder ein Schiff betreten. Deutschland ist groß und Europa auch. Da kann man alles mit dem Zug und dem Bus oder dem Auto erreichen.
Wenn ich in Deutschland bin, will ich meinen Führerschein machen. Da ich zweisprachig aufgewachsen bin, fällt mir die deutsche Sprache nicht schwer. Vielleicht kann ich in Frankfurt studieren.
Wobei Oma gesagt hat, ich muss noch nicht einmal bis nach Frankfurt fahren, bei ihr um die Ecke gibt es auch eine großartige Universität, an der ich auch studieren kann.
Ich bin so in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass ich schon vorne beim Einchecken stehe und als nächstes dran bin. Nun gut, jetzt erst einmal auf das Boarding konzentrieren.
Als ich eingecheckt habe, steige ich den Steg hoch zum Schiff, oben wartet schon das Personal auf mich, um mir zu zeigen, wo sich mein Zimmer befindet. Ich habe die Mittelklasse gewählt, sonst bin ich immer erste Klasse gereist, als Mama noch da war, aber das kann und will ich mir nicht leisten. Mittelklasse ist auch völlig ok.
Eine junge Dame begleitet mich zu meiner Kabine und reicht mir meine Schlüsselkarte, nachdem sie mir die Tür geöffnet hat. Ich gehe in mein Zimmer und bin sichtlich erstaunt, wie geräumig es ist. Das hätte ich jetzt so nicht erwartet.
Ich habe einen geräumigen Kleiderschrank, in dem auch schon meine zwei Koffer stehen. Einen kleinen Schreibtisch, einen Fernseher im Schrank und ein Einzelbett mit Nachtschränkchen, dann kommt eine schmale Tür, die ins Bad führt.
Das war mir wichtig, ein kleines Bad. Ich habe eine Toilette und eine Dusche, mehr brauche ich nicht, aber ich mag es nicht unbedingt Teilen. Vor allem nicht, wenn ein Unwetter tobt und ich Seekrank bin.
Ich packe meine Sachen aus, solange das Schiff noch im Hafen anliegt. Danach lege ich mich aufs Bett, ich weiß gar nicht mehr, wie lange es her ist, dass ich einfach nur darum gelegen habe und nichts getan habe. Ich schalte das kleine Radio auf meinem Nachtschränkchen ein und lausche der Musik.
Der Beginn einer langen Reise
Ich werde wach. Ich bin wohl beim Musik hören eingeschlafen. Wie viel Uhr ist es? WAS, schon 16 Uhr?! Ach herrje, dann schnell mal schauen, ob wir schon abgelegt haben.
Ich springe aus dem Bett, nehme meine Schlüsselkarte und mein Geldbeutel und verlasse meine Kabine. Ich laufe Richtung Deck. Das Schiff ist jetzt voller Menschen. Alle sind gut gelaunt und lachen ausgiebig.
Oben an Deck angekommen, kann ich sehen, dass das Schiff noch anliegt. Aber so wie es aussieht, machen die sich gerade fertig, um abzulegen. Also schön, dann wollen wir mal. Alles wird gut gehen.